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Ein fremder Nachbar? Zum Leben und Wirken des Marburger Immunologen und Nobelpreisträgers Emil von Behring, seine Heilserum-Therapie und die Kinder der Gießener Diphtherie-Station (1894/1895)

Veranstaltungsreihe der Medizinischen Gesellschaft im SoSe 2025

Wann

21.05.2025 ab 18:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

Medizinisches Lehrzentrum, Hörsaal 1

Teilnehmer

Dr. Ulrike Enke

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Ein fremder Nachbar? Zum Leben und Wirken des Marburger Immunologen und Nobelpreisträgers Emil von Behring, seine Heil-Serumtherapie und die Kinder der Gießener Diphtherie-Station (1894/1895)
Dr. Ulrike Enke (Institut für Geschichte der Pharmazie und Medizin, Philipps-Universität, Marburg)


Die Medizinhistorikerin Dr. Ulrike Enke (Philipps-Universität Marburg) forscht seit 2009 über Emil von Behring und hat 2023 eine umfangreiche wissenschaftliche Biographie zu Leben und Werk des Forschers vorgelegt, die als neues Standardwerk über Behring gilt. In ihrem Vortrag stellt sie Behring nicht nur als erfolgreichen Immunologen und seine weltberühmte Erfindung vor, sondern gewährt anhand zahlreicher Episoden und historischer Fotos auch Einblicke in das Leben des Familienvaters und Marburger Bürgers. So wurden im November 1894 im Abstand von wenigen Tagen drei Kinder einer Familie aus Gießen in das Akademische Hospital der Universität Gießen eingeliefert: Sie litten an der lebensbedrohlichen Kinderkrankheit Diphtherie – dem „Würgeengel der Kinder“ – und drohten zu ersticken. Im Hospital wurden sie mit einem neuen Heilmittel aus Pferdeserum behandelt, das der Marburger Professor für Hygiene Emil von Behring wenige Jahre zuvor in Berlin entwickelt hatte. Wer war die Persönlichkeit, die als „Retter der Kinder“ mit dem erstmals vergebenen Nobelpreis für Medizin 1901 ausgezeichnet wurde?