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Momentane Grenzen der anti Zytokin Therapie

Trotzdem gibt es bis heute keine Medikamente, die dauerhaft oder spezifisch eine Heilung chronisch-entzündlicher Erkrankungen bewirken. Die meisten der verwendeten Substanzgruppen haben zudem häufig schwere Nebenwirkungen.

Die gegen Zytokine gerichteten „protein-based drugs “, die auch als „Biologicals“ bezeichnet  werden, können nicht oral verabreicht werden und hemmen zudem in der Regel die gesamte Antwort einer Zelle auf einen Zytokin Stimulus. Wirkstoffe, die dagegen nur bestimmte Signalstrecken in der Zelle blockierten, hätten das Potential, bestimmte Zytokin Effekte selektiv auszuschalten, aber  andere intakt zu lassen, wodurch die Zytokin Antwort in völlig neuer Art und Weise moduliert werden könnte. Wirkstoffe mit Angriffspunkten an intrazellulären Signalproteinen wie z.B. der Proteinkinase TAK1 (s.u.), welche von mehreren Zytokinen genutzt werden, hätten dagegen das Potential, die Effekte mehrerer Zytokine gleichzeitig und trotzdem selektiv zu modulieren.

Um derartige Zielstrukturen zu finden, besteht daher nach wie vor ein intensiver Bedarf an der Erforschung krankheitsspezifischer Mechanismen von entzündlichen Erkrankungen. Der biochemischen, molekularbiologischen und zellbiologischen Grundlagenforschung fallen hierbei zweierlei wichtige Aufgaben zu: die eine bei der systematischen Aufklärung der molekularen Mechanismen dieser Erkrankungen und die andere - und damit unmittelbar verknüpft - bei der Identifizierung extra- und intrazellulärer Zielstrukturen, die sich für neue therapeutische Ansätze eignen.