Inhaltspezifische Aktionen

Workshop "Struktur und Spektroskopie von Hadronen mit Bezug zum EIC und zu JLab22"

Der Workshop zur Struktur und Spektroskopie von Hadronen mit Bezug zum im Bau befindlichen Elektron-Ion-Collier (EIC) und zum Upgrade des Jefferson-Laboratory (JLab22) in den USA fand vom 18. bis 20. November 2024 im Waldhaus in Laubach statt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 6 verschiedener Universitäten und Forschungseinrichtungen aus 4 Ländern diskutieren aktuellen Forschungsstand.

 

Der wissenschaftliche Schwerpunkt des Workshops lag auf der inneren Struktur und der Spektroskopie der Protonen und Neutronen, welche die Bausteine der Atomkerne darstellen. Diese sogenannten Nukleonen sind im Inneren aus noch kleineren Teilchen, den Quarks, aufgebaut, welche durch sogenannte Gluonen zusammengehalten werden. Die Eigenschaften der Nukleonen, wie ihre Masse, ihr Radius, ihre Spin usw. werden hierbei durch die Verteilungen und die Bewegung dieser inneren Bausteine bestimmt. Mittels der Streuung hochenergetischer Elektronen an den Nukleonen, lassen sich Informationen über deren inneren Aufbau und den Ursprung ihrer grundlegenden Eigenschaften gewinnen. Weiterhin lassen sich Nukleonen durch den Beschuss mit hochenergetischen Photonen auf bestimmte, diskrete Zustände anregen, den sogenannten Resonanzen. Diese bilden ein Spektrum, dessen Charakterisierung Rückschlüsse über die zugrundeliegenden Prozesse ermöglicht.

 

 

 

Der in den USA im Bau befindliche Elektron-Ion-Collier sowie das aktuell diskutierte Upgrade des Jefferson Laboratory in den USA ermöglichen uns in Zukunft aufgrund der höheren Energien der kollidierenden Teilchen eine noch genauere Untersuchung dieser Phänomene in bisher unzugänglichen kinematischen Bereichen. Am EIC möchte man insbesondere die Beträge der Gluonen zu den Eigenschaften der Nukleonen besser verstehen.

 

 Neben Übersichtvorträgen zum EIC und JLAB22 und den dort geplanten physikalischen Experimenten, wurden auch die Beteiligungen anderer europäischer Länder, wie Italien und Großbritannien, am EIC im Bereich des Detektorbaus und der zu untersuchenden physikalischen Prozesse vorgestellt. Weiterhin wurde die aktuelle Forschung der anwesenden deutschen, insbesondere Nachwuchswissenschaftler, in diesem Bereich diskutiert und es gab einen Übersichtvortrag zum den Aktivitäten im Bereich der theoretischen Strukturphysik mit Bezug zum EIC in Deutschland. Abschließend wurden zukünftige gemeinsame Forschungsanträge und Projekte diskutiert. Insbesondere die durch die finanzielle Unterstützung des GGN ermöglichte gemeinsame Unterbringung der Teilnehmer an einem Ort und die dadurch geschaffene Möglichkeit zu vertiefenden Diskussionen in einer kleinen Runde wurden von den Teilnehmern sehr positiv bewertet.

(Text, Fotos: Stefan Diehl)