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Evaluation und Forschung

Die Evaluation der Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) strebt eine prozessbegleitende Überprüfung der Zielerreichung des Projektes auf drei Ebenen an: auf der Ebene der einzelnen Maßnahmen, der Maßnahmenpakete und der GOL insgesamt. Dabei kommen sowohl ergebnisorientierte Instrumente wie (Online-)Befragungen als auch prozessorientierte wie Video- bzw. Audioaufzeichnungen zum Einsatz.

Evaluation und Forschung

Basis der Evaluation ist ein Modell, das angelehnt an das Angebots-Nutzungs-Modell der Unterrichtswirksamkeit von Helmke (2009, 2011), an das systemische Modell von Unterrichtsqualität von Reusser und Pauli (2003) sowie an das verallgemeinerte Modell individueller Wirkungen von pädagogischen Angeboten (Kielblock, 2015) entwickelt wurde. In einer Synthese dieser Modelle stellt das prozess- und wirkungsorientierte Modell von Bildungsangeboten die Einflussfaktoren und Bedingungen der Planung und Durchführung von universitären Bildungsangeboten sowie deren Bildungswirkungen, Prozessvariablen und Wechselwirkungen der Variablen untereinander dar. Reflexionskompetenz, Qualität, Zufriedenheit mit dem Angebot und die Anregung zur Reflexion durch das Angebot sind dabei zentrale Aspekte auf der Gesamtebene der GOL. Darüber hinaus werden je nach Maßnahme weitere Zieldimensionen (bspw. Selbstwirksamkeit, Forschungsorientierung, Einstellungen zum Lehrerberuf sowie Studienmotivation) berücksichtigt sowie auch soziodemografische, studienbezogene und berufsbezogene Hintergrundmerkmale der Teilnehmenden erhoben. Im Rahmen einer Strukturevaluation wird ferner die Teilnahme an den Angeboten im Hinblick auf Kapazität, Anmeldung und tatsächlicher Teilnahme erfasst.

Ein Ziel der GOL ist es, die Reflexivität von (angehenden) Lehrenden zu erhöhen. Reflexionskompetenzen werden in der GOL als mehrdimensionales Konstrukt operationalisiert, angelehnt an das Kompetenzmodell von Blömeke, Gustafsson und Shavelson (2015). Es besteht aus Dispositionen, situationsspezifischen Skills und Performanz. Als Teil der Dispositionen werden Einstellungen zu Reflexion im Lehrerberuf, reflexionsbezogene Selbstwirksamkeit und reflexive Orientierung erhoben. Nähere Informationen zu den Dimensionen sind in der Skalendokumentation der Gießener Offensive Lehrerbildung zur Reflexionsbereitschaft dargestellt. Um zu erfassen, ob Teilnehmende durch die Angebote der GOL zur Reflexion aktiviert wurden bzw. die Angebote ihnen Anlässe zur Reflexion geboten haben, wird eine Skala in Anlehnung an Kember et al. (2000) eingesetzt. In unserer Modifikation geht es hauptsächlich darum, wie häufig die Teilnehmenden unterschiedliche Anlässe von Reflexion für sich erkannt haben.

Teilnahme an der Evaluation
Im Folgenden finden Sie Informationen über die Verwendung der im Rahmen der Evaluation erhobenen Daten. Teilnehmende haben die Möglichkeit, ihre Teilnahme jederzeit zu widerrufen.
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Bedarfs- und Angebotsanalyse Lehrkräftefortbildung
In der Gießener Offensive Lehrerbildung bestand von Beginn an ein großes Interesse an der Vernetzung der ersten mit der zweiten Lehrerbildungsphase sowie der Schulaufsicht. Aus dieser Initiative entstand eine enge Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt Gießen/Vogelsberg, die u.a. in einer gemeinsamen Bedarfserhebung im Bereich Lehrerkräftefortbildung mündete. Mit dem Fragebogen „Wo sehen Sie Leuchttürme und Herausforderungen in Ihrem Lehrberuf? Bedarfserhebung der Lehrer*innenfortbildung im Landkreis Gießen und im Landkreis Vogelsberg“ wurden aktive Lehrkräfte befragt, um damit die konkreten regionalen Bedarfe der Lehrenden an Fortbildungen/Weiterbildungen zu erheben. Der Fragebogen umfasste ein breites Themenspektrum und enthält Angaben zu Fort- und Weiterbildungserfahrungen, zur Fort- und Weiterbildungsstruktur an der eigenen Schule, organisatorischen und zeitlichen sowie inhaltlichen und konzeptionellen Erwartungen. Darüber hinaus wurden auch soziodemografische und berufsbezogene Angaben erfragt. Parallel zur Bedarfserhebung erfolgte eine Analyse des Fort- und Weiterbildungsangebots für Lehrerkräfte, um Bedarf und Angebot gegenüberzustellen und hinsichtlich ihrer Passung zu analysieren. Auf Seiten der Gießener Offensive Lehrerbildung sind Dr. Ilka Benner und Bianka Kaufmann, M. A., unter Mitarbeit von Katharina Nesseler, für die Bedarfs- und Angebotsanalyse verantwortlich. Bei Rückfragen können Sie sich an Ilka Benner und Bianka Kaufmann wenden.
Ergebnisse

Kaufmann B. & Benner I. (2021). Wie kommt der Köder zum Fisch? Ergebnisse einer regionalen Bedarfsanalyse zur Lehrkräftefortbildung. Gießener Beiträge zur Bildungsforschung, Nr. 26 [online verfügbar]

Benner, I. & Kaufmann, B. (2020). Angebot und Bedarf in der Lehrer*innenfortbildung. Ergebnisse aus der Region Mittelhessen. Journal für LehrerInnenbildung, 20 (4), 32-39.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Maßnahme: