Aktuelles
Hier erfahren Sie alle Neuigkeiten aus der zweiten Förderphase der GOL
Studie untersucht, was Lehrkräfte zur Übernahme der Aufgabe ‚Mentor/Mentorin sein‘ motiviert
Angehende Lehrkräfte werden in Praxisphasen maßgeblich von schulischen Mentorinnen und Mentoren betreut. Hierbei wird häufig mindestens implizit angenommen, dass Mentorinnen und Mentoren auch vor dem Hintergrund vielfältiger anderer Verpflichtungen diese Aufgabe aus eigenem Antrieb übernehmen. In der im Beitrag beschriebenen Studie untersuchten Stephanie Brombach, Dr. Verena Petermann und Prof. Dr. Claudia von Aufschnaiter, was Lehrkräfte zur Übernahme der Aufgabe ‚Mentor/Mentorin sein‘ motiviert. Für viele Lehrkräfte spielt die eigene persönliche Weiterentwicklung durch den kommunikativen Austausch zu anderen in der Ausbildung beteiligten Personen eine zentrale Rolle. Im Gegensatz dazu scheint das Voranbringen der eigenen Karriere eher an individuelle Personenmerkmale gekoppelt zu sein. Die Anpassung an die Erwartungen von Kolleginnen und Kollegen sowie Schulleitungen spielt bei den Befragten eine eher untergeordnete Rolle.
Die Studie wurde im Rahmen der Gießener Offensive Lehrerbildung durchgeführt.
Brombach, S., Petermann, V. & von Aufschnaiter, C. (2023). Mentor:in sein: Motivationale Ziele von Lehrkräften für die Aufgabenübernahme als Mentor:in. heiEDUCATION Journal , 10, 133-156. https://doi.org/10.17885/heiup.heied.2023.10.24841
Im neuen Newsletter der GOL geht es um die Bemühungen, die Errungenschaften der GOL zu verstetigen
Der neue Newsletter der GOL berichtet von den vielfältigen Bestrebungen, möglichst viel von dem, was in den vergangenen acht Jahren an Projekten, Produkten und Strukturen entstanden ist, nachhaltig in der Lehrkräftebildung zu verankern. Hier lesen Sie die neue Ausgabe .
Neuauflage des Info-Broschüre
Mentorinnen und Mentoren übernehmen im schulischen Alltag eine wichtige Funktion in der Begleitung und Unterstützung von Studierenden und Lehrkräften im Vorbereitungsdienst. Um sie in ihrer für die phasenübergreifende Lehrkräftebildung zentralen Rolle zu unterstützen, gibt es wieder eine Vielzahl von (Fortbildungs-)Angeboten mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Formaten. Die GOL und das Zentrum für Lehrerbildung an der JLU haben deshalb gemeinsam mit der Philipps Universität Marburg und den Studienseminaren der Region Mittelhessen ihre Kompass-Broschüre neu aufgelegt. Sie bietet Lehrkräften eine Orientierung über die vielfältigen Akteure und deren Angebote für Mentorinnen und Mentoren in der Region.
Austausch über Bemühungen zur Verstetigung der im Rahmen der GOL entwickelten Maßnahmen
Mit Blick auf das Ende der Förderlaufzeit hat sich das Steuerungsgremium der GOL ein letztes Mal mit dem wissenschaftlichen Beirat getroffen, um über nachhaltige Effekte für die Lehrkräftebildung an der JLU zu sprechen. Der Sprecher der Steuerungsgruppe, Prof. Dr. Ludwig Stecher, dankte dem Beirat für die gute und konstruktive Zusammenarbeit und die kritische Begleitung der GOL in den vergangenen sieben Jahren.
Dem Beirat wurde anhand von drei Beispielen aus beiden Förderphasen das Potenzial zur Verstetigung einzelner Angebote der GOL nähergebracht. Dazu gehörten unter anderem die Bemühungen zur Gewinnung und Stabilisierung von geeigneten Studierenden für das Lehramtsstudium aus der ersten Förderphase. Prof. Dr. Stecher stellte die Projekte GOL@School, Excellence Day und das Anfang des Jahres veröffentlichte Online Self Assessment (s. oben) vor. Die Materialien und Konzepte, die im Rahmen dieser Maßnahmen entwickelt und erprobt wurden, wurden bereits an die Zentrale Studienberatung bzw. das Zentrum für Lehrerbildung der JLU übergeben und dort über die GOL hinaus dauerhaft zur Verfügung stehen.
Prof. Dr. Edith Braun stellte den Peer-Learning-Ansatz des Forum Lehrentwicklung vor. Die von der GOL initiierten Treffen für hauptamtlich Lehrende zum kollegialen Austausch über die eigene Lehre kommen bei der Zielgruppe nachweislich gut an. Noch sei die nachhaltige Perspektive für das Projekt aber nicht gesichert, sagte Prof. Dr. Braun. Denkbar wäre die Anbindung an das ZfL oder die Servicestelle für Hochschuldidaktik. Katharina Nesseler stellte die Vernetzungsplattform JUSTmatch vor, auf der Akteure aus Schule und Universität Kooperationspartner:innen für Projekte finden können, die sich beispielsweise mit Themen wie Unterrichtsentwicklung beschäftigen. Auch für JUSTmatch ist eine dauerhafte Einbettung in die Strukturen der JLU wünschenswert.
Gemeinsam mit dem Beirat wurde im Anschluss diskutiert, wie die GOL das notwendige Commitment der bislang involvierten Akteure auch für die Zeit nach dem Ablauf der Förderperiode im Dezember dieses Jahres sicherstellen kann. Zudem diskutierte die Runde, welche Maßnahmen oder „Produkte“ der GOL das größte Verstetigungspotenzial haben und wie andere Universitäten die Aufgabe nachhaltiger Strukturentwicklung in der Lehrkräftebildung lösen.
Auch wenn mit dem Ende der zweiten QLB-Förderphase die Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) Geschichte sein wird, sind in den vergangenen Jahren an der Justus-Liebig-Universität Gießen die Voraussetzungen dafür geschaffen worden, möglichst viele Errungenschaften der GOL zu verstetigen. Der Sprecher der GOL-Steuerungsgruppe, Prof. Dr. Ludwig Stecher, erklärt, welche Voraussetzungen für nachhaltige Veränderungen erfüllt sein müssen und welche Projekte besonderes Verstetigungspotenzial haben.
Ein Interview mit Ludwig Stecher aus dem
Newsletter der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" 3 | 2023
Die GOL ist 2016 mit dem Ziel angetreten, die Qualität der Lehrkräftebildung an der Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen und in Hessen allgemein zu verbessern. Wo sah die GOL zu diesem Zeitpunkt Optimierungsbedarf?
An der JLU Gießen hat die Lehrkräftebildung immer schon einen hohen Stellenwert, allein schon deshalb, weil rund ein Fünftel der Studierenden, also ein hoher Anteil, Lehramt studiert und die JLU Gießen in Hessen als eine der größten Bildungsstätten für Lehrkräfte alle Lehramtsstudiengänge und nahezu alle Fächerkombinationen anbietet – das heißt Lehramt für Grundschule, Haupt- und Realschule, Gymnasium und Förderschule. Hinzu kommt, dass das Präsidium die Lehrkräftebildung stark unterstützt.
Im Antrag zur ersten Bewilligungsphase haben wir uns ausführlich mit den Stärken und Schwächen der Lehrkräftebildung in Gießen zum Zeitpunkt 2015 auseinandergesetzt. Neben den vielen Vorzügen und Pluspunkten der Lehrkräftebildung in Gießen haben wir Entwicklungsbedarf unter anderem in der Erhöhung von Schulkooperationen, im Ausbau der Fort- und Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte, in verstärkten Anstrengungen zur Gewinnung von Studierenden sowie in der systematischen Verbesserung der Lehre, nicht nur im Hinblick auf die Dimensionen des Inputs und Outputs , sondern auch im Hinblick auf die hochschuldidaktische Ausgestaltung der Lehr-Lernprozesse gesehen. Aufbauend darauf – und auf der Basis weiterer Überlegungen – haben wir unser Konzept entwickelt.
Die GOL verfolgt dabei einen doppelten Ansatz: Sie nimmt sowohl die Hochschule in die Verantwortung als auch die Lehrkräfte. Warum ist es für nachhaltige Veränderungen wichtig, neben der wissenschaftlichen auch die schulische Praxis mitzudenken?
Das Lehramtsstudium ist per se ein Studium, das wesentlich darauf beruht, wissenschaftliche und schulische Praxis zusammenzubringen bzw. zusammenzudenken. Gerade hier wird die Relationierung von Theorie und Praxis immer wieder intensiv diskutiert. In der schulischen Praxis gilt es, das Wissen und die Kompetenzen, die sich die Studierenden im wissenschaftlichen Diskurs an der Uni aufgebaut haben, im Sinne der bestmöglichen Förderung aller Schülerinnen und Schüler „auf die Straße zu bringen“, hier entsteht das pädagogische Potenzial. Es wäre also sehr kurz gegriffen, wissenschaftliche und schulische Praxis nicht gleichermaßen einzubeziehen.
Als Strukturentwicklungsprojekt zielt die GOL auf die Reorganisation von Prozessen sowie den Ausbau und die Entwicklung vorhandener Strukturen innerhalb der Lehrkräftebildung an der JLU, aber auch phasenübergreifend mit den Studienseminaren und der Fort- und Weiterbildung ab. Inwiefern ist das gelungen?
Betrachtet man die Leistungen der GOL, so finden wir sie auf der Ebene der Prozesse und Produkte, wie auch auf der Ebene der Strukturen. Hinsichtlich jeder dieser Perspektiven hat die GOL in den letzten Jahren vieles geleistet.
Um hier wirklich alles aufzuzählen, fehlt leider der Platz. Aber vielleicht so viel: Ich sehe es als einen der großen Erfolge der GOL an, dass es ihr gelungen ist, die Vernetzung der Universität mit den außeruniversitären Partnern – den Studienseminaren, den Schulen und anderen Akteurinnen und Akteuren der Lehrkräftebildung – strukturell zu verbessern und eine intensive Kooperation deutlich unterstützt zu haben. Die GOL ist in der gesamten Region bekannt. Zu diesen Kooperationsstrukturen zählt unter anderem unser Netzwerk von Campusschulen. Das sind ausgewählte Schulen, die über ihr Engagement im Rahmen der schulpraktischen Studien hinaus eine engere, inhaltlich fokussierte sowie partnerschaftlich verstandene Zusammenarbeit mit der JLU eingehen. Zu den Erfolgen gehört es auch, dass wir uns über die Jahre mit dem Kollegium an unserer Hochschule im Rahmen von gemeinsamen Foren intensiv über aktuelle und drängende Fragen der Lehrkräftebildung ausgetauscht haben. Es war ein sehr intensiver Austausch, der auch einschloss, den Kolleginnen und Kollegen Einblick in das eigene Vorgehen in Seminaren und Vorlesungen zu geben und gemeinsam über die Praxiserfahrungen zu diskutieren. Es ist uns darin zum Beispiel gelungen, erste Verständigungsprozesse zu Professionalisierungszielen und Kompetenzen anzuregen, die sich auf das zweite schulische Praktikum in den Unterrichtsfächern beziehen. Ich erhoffe mir, dass mindestens diese drei Dinge, interne und externe Vernetzung mit Akteurinnen und Akteuren der Lehrkräftebildung sowie das Netzwerk von Campusschulen, die GOL überdauern werden.
Zu den weiteren Erfolgen gehört, dass wir ein Online Self Assessment aufgebaut haben, das Studienwilligen hilft, über ihre Interessen und Motivationen hinsichtlich eines Lehramtsstudiums zu reflektieren. Wir haben im Sektor der Fort- und Weiterbildung Ansätze für die Qualifikation von Mentorinnen und Mentoren sowie Ansätze für die Unterstützung von Schulen bei der Entwicklung eines schulischen Fortbildungsplans erprobt und evaluiert. Und wir haben Workshops und Veranstaltungen konzipiert, die dazu geeignet sind, Schülerinnen und Schüler für ein Lehramtsstudium zu gewinnen und im Studium zu halten.
Das vielleicht deutlichste Zeichen für einen nachhaltigen Strukturaufbau durch die GOL ist die Besetzung und Verstetigung zweier neuer Professuren. War es schwierig, diese Verankerung durchzusetzen?
Nein, die Hochschulleitung hatte sich ja von Anfang an zur Verankerung der Professuren verpflichtet. Das Verfahren war bei einer Professur etwas zeitaufwändiger, jetzt aber sind beide Professuren besetzt. Damit sind die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Lehrkräftebildung nicht nur stattfindet, sondern auch Gegenstand der Forschung ist.
Gemäß der beiden Leitlinien für die GOL „Auf die Lehrkraft kommt es an“ und „Auf die Uni kommt es an“ haben die Professuren unterschiedliche Schwerpunkte. Prof. Dr. Edith Braun nimmt an der Professur für Hochschuldidaktik mit dem Schwerpunkt Lehrkräftebildung die akademische Ausbildung von Lehrkräften in den Blick. Prof. Dr. Jan-Hendrik Hinzke hingegen widmet sich mit seiner Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Lehrerbildungsforschung empirischen Forschungsarbeiten zur Lehrkräftebildung mit nationalem und internationalem Fokus. Warum diese beiden Schwerpunkte?
In den beiden genannten Leitlinien der GOL kommt, kurz gefasst, die Auffassung zum Tragen, dass Lehrkräftebildung die Studierenden hinsichtlich ihrer später notwendigen Kompetenzen zielgerichtet professionalisieren muss: Nur eine gut ausgebildete Lehrkraft kommt ihrer Verantwortung erfolgreich nach. Wir als Lehrende an den Hochschulen müssen uns selbst an die Nase fassen und den Blick auf die Qualität unserer eigenen Lehre richten. Aus unserer Sicht gibt erst beides zusammen ein vollständiges Konzept. Beide Professuren bilden deshalb auch in ihrer Ausrichtung die beiden Leitlinien ab.
Warum ist es wichtig, die Forschung in der Lehrkräftebildung mit unterschiedlichen Schwerpunkten an den Hochschulen zu verankern?
Das ergibt sich aus unserem Konzept, dem die Überzeugung – wie eben dargestellt – zugrunde liegt, dass wir den Professionalisierungsblick nicht nur auf die Studierenden beziehungsweise (angehenden) Lehrkräfte richten sollten, sondern auch auf die Hochschule selbst, das heißt auf die Qualität der Hochschullehre und unserer Fort- und Weiterbildungsangebote. Und: Wie zur medizinischen oder juristischen Aus- und Fortbildung gehören auch zur Lehrkräftebildung die forschungsbasierte Orientierung, Ausrichtung und Entwicklung.
Die GOL hat zudem auf der inhaltlichen Ebene neue Angebote geschaffen. Sowohl für Lehramtsstudierende als auch für Lehrkräfte. Inwiefern ist der Fortbestand dieser Angebote bereits gesichert beziehungsweise gehen Sie davon aus, dass er gesichert werden kann?
Die GOL besteht, wie ich oben beschrieb, aus Strukturen, Prozessen und Produkten. Hinsichtlich jeder dieser Perspektiven hat die GOL in den letzten Jahren vieles geleistet und ich hoffe, dass ein bisschen davon eben schon sichtbar geworden ist. Für die noch verbleibende Projektlaufzeit wird es gerade darum gehen, gemeinsam mit der Hochschulleitung und den relevanten Akteurinnen und Akteuren zu entscheiden und zu überlegen, welche dieser Strukturen, Prozesse und Produkte auch zukünftig in der Lehrkräftebildung in Gießen fortgeführt werden sollen. Sicher gehören hierzu die beiden Professuren, über die wir bereits gesprochen haben, die die Lehrkräftebildung in Gießen prägen. Es geht aber auch hinsichtlich anderer Aspekte um Nachhaltigkeit. Die Gespräche dazu sind in vollem Gange, mit allen internen wie externen Akteurinnen und Akteuren, insbesondere natürlich mit unserem Zentrum für Lehrerbildung und dem Präsidium.
Ein Hauptanliegen des Projekts war, die Vernetzung aller Phasen der Lehrkräftebildung zu stärken. Dies ist etwa in der Maßnahme Campusschulen gelungen, bei der Schulen der Region mit der JLU kooperieren. Doch Netzwerke brauchen Pflege. Hat die Projektlaufzeit ausgereicht, um aus Initiativen wie den Campusschulen einen Kooperationszusammenhang zu machen, der sich nach dem Ende der Betreuung durch die GOL weitgehend selbstständig am Leben erhalten wird?
Ja, Netzwerke brauchen Pflege, das heißt letztlich auch dauerhafte Strukturen. Wir haben mit dem Kooperationsrat, ein regionaler Zusammenschluss von Institutionen sowie Akteurinnen und Akteuren in der Lehrkräftebildung, ein Gremium, das auch die angesprochenen Campusschulen im Blick hat. Hier gibt es großes Potenzial für die Fortsetzung und Intensivierung der Vernetzung in der Lehrkräftebildung und der Zusammenarbeit mit Schulen.
Was bleibt von der GOL?
Jetzt müsste ich nochmals über unsere Erfolge sprechen, auch nochmals über die Nachhaltigkeitsdiskussion, die wir derzeit an der Uni führen. Ich will das nicht wiederholen. Vieles haben wir erreicht, was aus unserer Sicht weitergeführt zu werden sich lohnt. Wir sind aber nicht naiv. Ohne die Projektfinanzierung lässt sich nicht alles, was die GOL erreicht hat, auf Dauer stemmen, schon gar nicht, wenn es um Fragen der Personalressourcen geht. Am besten, Sie stellen mir diese Frage nochmal in zwei oder drei Jahren.
Ludwig Stecher ist Professor für Empirische Bildungsforschung am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Gießen und Sprecher der Steuerungsgruppe der Gießener Offensive Lehrerbildung.
Fokus lag auf Optimierung der Maßnahmen, disziplin-, phasen- und institutionenübergreifende Vernetzung sowie auf Verstetigung
Die Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL 2.0 ) hat ihren Ergebnisbericht für das Jahr 2022 vorgestellt. Im Berichtszeitraum lag der Fokus vor allem auf der Optimierung der Maßnahmen, der disziplin-, phasen- und institutionenübergreifenden Vernetzung sowie auf der Versteti gung erfolgreicher Prozesse und Erkenntnisse. Als wesentlichen Schritt für die strukturelle Verstetigung ist die Besetzung der W3-Professur für Erziehungswissenschaft mdS Lehrer bildungsforschung zu nennen. Außerdem wurden die Veränderungen in der hessischen Lehrkräftebildung, die sich durch die Novellierung des HLbG ergeben haben, erfolgreich adaptiert und in die Arbeit der GOL 2.0 integriert.
Weitere Ergebnisse können dem Projektbericht entnommen werden.
Mit dem „Tag der Schulkooperationen“ beschäftigt sich erstmals eine inneruniversitäre Tagung an der JLU fachübergreifend mit der Zusammenarbeit mit Schulen.
Die Justus-Liebig-Universität (JLU) tritt an vielen Stellen als Kooperationspartner von Schulen, Bildungseinrichtungen und Bildungsverwaltung auf. Mit dem „Tag der Schulkooperationen“ wurde nun erstmals ein JLU-interner Raum geschaffen für die reflexive Auseinandersetzung mit Potentialen und Herausforderungen solcher Kooperationen mit Schulen. Der Geschäftsführer des Zentrums für Lehrerbildung (ZfL) an der JLU, Martin Reinert, wies in seinem Eröffnungsvortrag darauf hin, dass „die Lehrkräftebildung eine systemische Auseinandersetzung und damit zugleich eine systematische Herausarbeitung von Schnittstellen in der Kooperation mit Schule erfordert“. Aktuell mangele es an derartigen Systematisierungsversuchen nach innen und außen.
Auf der Veranstaltung, zu der die Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL), die Zentrale Studienberatung und die Servicestelle Hochschuldidaktik eingeladen hatten, tauschten sich die rund 60 Teilnehmenden aus allen Fachbereichen über den Mehrwert von Schulkooperationen für die Lehre und Forschung aus und diskutierten, unter welchen Voraussetzungen die Zusammenarbeit gelingen kann. Aus den Erkenntnissen der Tagungsbeiträge und Diskussionen, die sich an den thematischen Schwerpunkten „Verhältnisbestimmung und Kommunikation zwischen wissenschaftlicher und schulischer Praxis“, „Organisation von schulischen Kooperationen“, „Forschungsmethodik in schulischer Kooperation“ und dem „Querschnittsthema: Findung und Gewinnung“ orientierten, wurden erste Überlegungen zu Handlungsempfehlungen für die JLU als Kooperationspartner abgeleitet.
Die auf dem „Tag der Schulkooperationen“ entwickelten Überlegungen und Ansätze für Handlungsempfehlungen wurden im Anschluss an die Tagung der Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Katharina Lorenz, vorgestellt und die Weiterarbeit diskutiert.
Prof. Dr. Lorenz sagte: „Ich weiß aus Gesprächen mit Schulen, dass sie sich eine viel intensivere Beziehung wünschen. Wir müssen nun herausfinden, was sich die Schulen genau darunter vorstellen.“ Es gebe zwar schon Formate wie die Campusschulen, in denen dieser Austausch stattfinde, aber das könne an manchen Stellen noch optimiert werden. „Ziel muss es sein, aus den gesammelten Erkenntnissen einen Action-Plan zu machen“, sagte die Vizepräsidentin. Ein solcher soll nun unter Leitung der Initiator*innen der Veranstaltung auf Grundlage der Überlegungen der Tagungsteilnehmer*innen erstellen werden. Zu einem späteren Zeitpunkt können sich die Mitglieder der JLU zur Untersützung des Action-Plans einbringen.
Auch Martin Reinert vom ZfL hält einen Action-Plan für „ein wichtiges strategisches Instrument“ in der Kommunikation über Schulkooperationen sowohl intern als auch mit Schulen. „Wir müssen als JLU nach innen und außen kommunizieren, wer an welcher Stelle für welches Kooperationsanliegen verantwortlich ist.“
Rund 100 Fachleute kommen zur zweitägigen Konferenz „Mentoring als zentrales Element der Lehrkräftebildung: Forschungs- und Professionalisierungsansätze“ an die JLU
Mentor*innen erfüllen eine wichtige Funktion in der Lehrkräftebildung. So unterstützen und beraten sie angehende Lehrkräfte in pädagogischer, didaktischer und methodischer Hinsicht. Sie fördern Reflexionsprozesse in Vor- und Nachbesprechungen von Unterrichtsstunden und helfen bei weiteren Aufgaben wie dem Führen von Elterngesprächen oder dem Planen von Exkursionen. Eine einheitlich geregelte Vorbereitung für diese facettenreiche Rolle an den Schnittstellen von Universität, Studienseminar und Schule gibt es nicht.
Um die grundsätzliche Relevanz des Mentorings, entsprechende Forschungsdesiderate sowie bestehende Ansätze zur Qualifizierung und Professionalisierung in den Fokus zu rücken, fand Mitte März die Konferenz „ Mentoring als zentrales Element der Lehrkräftebildung: Forschungs- und Professionalisierungsansätze “ in Gießen statt. Rund 100 Teilnehmende folgten der Einladung der beiden QLB-Projekte „Gießener Offensive Lehrerbildung“ (Justus-Liebig-Universität Gießen) und „ProPraxis“ (Philipps-Universität Marburg). Ziel der Veranstaltung war es, den Austausch und die Zusammenarbeit von Vertreter*innen der unterschiedlichen involvierten Institutionen (insbesondere Universitäten samt Zentren für Lehrerbildung/Schools of Education, Schulen und Studienseminare) zu fördern.
Eröffnet wurde die zweitägige Veranstaltung inhaltlich von Prof. Dr. Birgit Brouër von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. In ihrer Keynote sprach sie mit Blick auf die Professionalisierungsprozesse angehender Lehrkräfte über die Bedeutung von Schulpraktika im Rahmen des Studiums und die Zusammenarbeit von Hochschulvertreter*innen und schulischen Mentor*innen bei der Betreuung der Praktikant*innen. Den zweiten Tag eröffnete Dr. Timo Beckmann von der Leuphana Universität Lüneburg mit einem Vortrag, in dem er Möglichkeiten zur Professionalisierung von Mentor*innen aufzeigte und Impulse zur zukünftigen Gestaltung von Fortbildungsprogrammen gab.
Die Teilnehmenden erwartete daneben ein abwechslungsreiches Programm aus phasenübergreifender Kleingruppenarbeit, einer Postersession und einem weiteren Dutzend Vorträge. Thematisch reichten diese vom Zusammenhang von Mentoringqualität und -erfolg mit dem Wohlbefinden der involvierten Akteure über fachdidaktische Qualifizierungsansätze bis hin zur Evaluation eines berufsbegleitenden Weiterbildungsprogramms für südafrikanische Lehrkräfte.
Zum Abschluss der Konferenz wurden aktuelle Herausforderungen im Feld identifiziert, zu denen Theorie-Praxis-Relation, Ambiguitätstoleranz, Komplexität u. v. m. zählen. Das Erreichen eines substantiellen Fortschritts im Bereich Mentoring wird aus Sicht vieler Teilnehmenden auch dadurch merklich erschwert, dass sowohl finanzielle als auch zeitliche Ressourcen fehlen.
Online Self Assessment testet die Eignung für den Beruf als Lehrkraft
Ist ein Lehramtsstudium das richtige für mich? Wer mit dem Gedanken spielt, Lehrkraft zu werden, kann mit einem neuen Online-Tool der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) überprüfen, ob die eigenen Interessen, Fähigkeiten und Erwartungen mit den Anforderungen eines Lehramtsstudiums und dem späteren Beruf als Lehrkraft übereinstimmen. „Mit unserem kostenlosen Online Self-Assessment ‚Fit fürs Lehramt‘ möchten wir Schulabgängerinnen und Schulabgänger aber auch Quereinsteigende bei der Berufswahl unterstützen“, sagt Prof. Dr. Ludwig Stecher von der Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL), in deren Rahmen das Tool entwickelt wurde.
Die Lehrkräftebildung ist ein fächerübergreifendes Profilmerkmal der JLU. Mehr als 20 Prozent aller Studierenden an der Gießener Universität sind Lehramtsstudierende. Die Teilnahme am Online Self-Assessment ist freiwillig und stellt keine Voraussetzung für ein Lehramtsstudium an der JLU dar.
Die GOL ist ein Strukturentwicklungsprojekt der JLU, das der Sicherung und Entwicklung der Qualität der Lehrkräftebildung dient und im Rahmen der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung aufgelegten Förderlinie „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von 2016 bis 2023 mit knapp elf Millionen Euro unterstützt wird. Die GOL arbeitet an Entwicklungsmaßnahmen zur Verbesserung der Studienbedingungen, der Studienangebote, der Lehr- und Lernkultur sowie der Kommunikation und Kooperation mit außeruniversitären Akteuren in der Lehrerbildung. Am Ende stehen die Integration von Innovationen in bestehende Angebote, Reformen von Curricula wie auch veränderte Strukturen.
Thema gewinnt im Rahmen der Novellierung des Hessischen Lehrkräftebildungsgesetzes an Bedeutung
Beim fünften „Regionalen Bildungsforum“ haben sich 100 Teilnehmende zum Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) ausgetauscht. Die vom Gießener Kooperationsrat in Kooperation mit dem Zentrum für Lehrkräftebildung der Justus-Liebig-Universität (JLU) und der Gießener Offensive Lehrerbildung ausgerichtete Veranstaltung hatte zum Ziel, den institutionalisierten und strukturierten Austausch zwischen den Akteuren der Lehrkräftebildung aus allen drei Phasen zu fördern.
Das Querschnittsthema nachhaltige Entwicklung gewinnt gesellschaftlich zunehmend an Bedeutung, was auch in der Novellierung des Hessischen Lehrkräftebildungsgesetzes aufgenommen wird. Zum Start der Veranstaltung in der Gesamtschule Gießen Ost am 11. November 2022 sprach die Geschäftsführerin des Zentrums für Lehrerbildung an der Universität Kassel, Dr. Ellen Christoforatou-Stegmaier, über zentrale Fragen der BNE im Hinblick auf Lehrkräftebildung: Wie können wir Menschen auf die Komplexität unserer Welt vorbereiten und sie ermutigen sowie befähigen, sich aktiv und konstruktiv in die Gestaltung anstehender Transformationsprozesse einzubringen?
Danach konnten die Teilnehmenden Ideen für phasen- oder schulübergreifende Projekte in diversen Fachforen vorstellen und gemeinsam weiterentwickeln. So entstanden beispielsweise Vorhaben wie institutionenübergreifende Fortbildungsangebote oder die Idee, mit Lehrkräften im Vorbereitungsdienst an die JLU zu kommen, um dort Fragen von Lehramtsstudierenden zu beantworten.
Der 2010 gegründete Gießener Kooperationsrat ist ein Zusammenschluss von Vertreter:innen aus allen in der Region Gießen-Vogelsberg an der Lehrkräftebildung beteiligten Institutionen. Das Gremium hat sich die Aufgabe gesetzt, über Entwicklungen in der Lehrkräftebildung und mögliche unterstützende Aktivitäten zu beraten, Kooperationen zu initiieren und zu begleiten und somit die Akteure ihren jeweiligen Professionen entsprechend zu vernetzen.
Keynote von Prof. Dr. Claudia von Aufschnaiter soll animieren, Reflexion zu praktizieren und vorzuleben
Prof. Dr. Claudia von Aufschnaiter aus der GOL-Steuerungsgruppe plädiert für den „Aufbau einer Reflexionskultur für alle“ in der Lehrkräftebildung. Auf der virtuellen Konferenz „ Reflexion in der Lehrkräftebildung: empirisch – phasenübergreifend – interdisziplinär “ sagte sie in ihrer Keynote, Reflexion sei ein gedanklicher Prozess der Analyse von Produkten, Ereignissen und eigenen Vorstellungen. Ziel dieses Prozesses sei es, sich selbst weiterzuentwickeln. Das gelte nicht nur für Lehrkräfte, sondern auch für Dozentinnen und Dozenten sowie Forscherinnen und Forscher.
Die Physikdidaktikerin wies auf der von den QLB-Projekten k2teach der Freien Universität Berlin und PSI der Universität Potsdam ausgerichteten Konferenz mit rund 300 Teilnehmenden darauf hin, dass der Begriff „Reflexion“ bisher in sehr unterschiedlicher Weise genutzt wird und es deshalb zunächst einer begrifflichen Klärung bedürfe, um Reflexion gezielt anzuregen und zu erforschen. Unter dem Titel „Reflexive Professionalisierung: Zentral – Vielschichtig – Herausfordernd“ diskutierte Prof. von Aufschnaiter mögliche begriffliche Ausschärfungen und deren Konsequenzen für die Lehrkräftebildung sowie das Spannungsfeld von Reflexion als Mittel zur Professionalisierung und als Bestandteil von Professionalität. Die Keynote wird als Beitrag im Tagungsband zur Konferenz in 2023 erscheinen.
Vorstellung der Maßnahme „Forum Lehrentwicklung“ auf der QLB-Netzwerktagung in Leipzig
Wie der kollegiale Austausch über Fachdisziplinen hinweg gelingen kann, hat die Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) auf der dritten Netzwerktagung der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ (QLB) am Beispiel des „Forum Lehrentwicklung“ gezeigt. Die gemeinsam mit dem QLB-Projekt der Philipps-Universität Marburg geplante und durchgeführte Session ging der Frage nach, welche Formate sich eignen, um systematische Kommunikationsprozesse zwischen den Lehrenden (Fachdidaktik und -wissenschaft sowie Bildungswissenschaften) in Bezug auf die Lehrkräftebildung zu ermöglichen. Beide Standorte stellten ihre Formate für diesen Austausch über Fachdisziplinen hinweg vor und tauschten sich mit den Teilnehmenden über die Eignung, Vorteile und Grenzen der vorgestellten Formate aus. Unter anderem wurden die Fragen „Wie gelingt eine hohe Verbindlichkeit?" und „Durch welchen individuellen Benefit kann Output hergestellt werden?" diskutiert.
Offensichtlich wurde, wie wichtig eine Koordinationsstelle ist, die sich um das Organisatorische wie Kontaktpflege, Einladung, Vor- und Nachbereitung, Räumlichkeiten und Durchführung kümmert. Auch muss, um eine regelmäßige Teilnahme sicherzustellen, der individuelle Nutzen der Teilnahme so groß sein, dass er die aufgewendeten Ressourcen – vor allem Zeit – aufwiegt.
Die GOL beteiligte sich zudem am fakultativen Netzwerktreffen der QLB-Projektkoordinatorinnen und -koordinatoren, bei dem es unter anderem um die spezifischen Aufgaben und Herausforderungen im letzten Förderjahr ging. Dazu gehört, die in den vergangenen Jahren aufgebauten Kooperationen sowie Strukturen zu festigen, die entstandenen Angebote sichtbar zu machen und die Ergebnisse aus den beiden Förderphasen mit der scientific community sowie der interessierten Öffentlichkeit zu teilen.
Die QLB-Netzwerktagung 2022 stand unter dem Motto „Zukunftsperspektiven durch Transfer und Nachhaltigkeit gestalten“ und fand am 19. und 20. Oktober 2022 in Leipzig statt. Im Fokus der Betrachtung standen vielfältige hochschulinterne sowie landesspezifische Ansätze einer nachhaltigen (phasenübergreifenden) Qualitätsentwicklung. Diskutiert wurde in diesem Zusammenhang, wie die angestoßenen Veränderungen transferiert werden und wie es gelingen kann, dass geschaffene Strukturen verstetigt und Innovationen kontinuierlich weiterentwickelt werden.
Beiträge zum Thema „Die JLU als Kooperationspartner reflektieren und gestalten“ können noch bis zum 31. Januar 2023 eingereicht werden.
Wie gestalten wir als Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) unsere Kooperation mit Schule und Bildungsadministration? Dieser Frage soll eine JLU-interne Tagung am 30. März 2023 nachgehen, zu der alle Beschäftigten eingeladen sind, die direkt oder indirekt mit Schulen, Schülerinnen und Schülern oder Lehrkräften zusammenarbeiten. Ziel der Veranstaltung ist es, über die vielfältig bestehenden Schulkooperationen zu reflektieren und über deren Voraussetzungen, Umsetzung und Weiterentwicklung zu diskutieren.
Dafür wurden vier zentrale Punkte identifiziert, zu denen es auf der Tagung thematisch gebündelten Panels geben soll:
- Verhältnisbestimmung und Kommunikation zwischen Forschung und schulischer Praxis
- Strukturierung und Organisation von schulischen Kooperationen
- Forschungsmethodik
- Findung und Gewinnung von Kooperationspartnern
Ideen für Beiträge (maximal 20 Minuten) können bis zum 31. Januar 2023 per E-Mail oder bei der Anmeldung auf der Tagungswebsite eingereicht werden. Wir freuen uns über Beiträge, die möglichst Diskussionsfragen, eigene Erfahrungen oder theoretische sowie empirische Fundierung zur Umsetzung und zu Herausforderungen mit externen Kooperationen darstellen. Einzureichen sind:
- Titel (als Fragestellung)
- Kurzbeschreibung (maximal 1.000 Zeichen)
- gewünschte Panelzuordnung
- Kontaktdaten
Eine Teilnahme ist auch ohne einen eigenen Beitrag möglich. Anmeldungen zur Tagung sind ab sofort und bis zum 28. Februar 2023 möglich.
Vorläufiges Programm | (Donnerstag, 30.03.2023) |
09:30-10:00 | Eröffnung |
10:00-12:00 | Beiträge und Diskussionen zu den Panels Teil I |
12:00-13:00 | Mittagspause & Lunchtalk |
13:00-15:00 | Beiträge und Diskussionen zu den Panels Teil II |
15:00-15:15 | Kaffeepause |
15:15-17:00 | Key-Diskussion / Synopsis |
Ab 19:30 | Optional: Gemeinsames Abendessen (Selbstzahler) |
Alle Informationen zur Tagung und zum Call gibt es hier .
Bei Fragen steht Ihnen das Tagungs-Team zur Verfügung .
+++ Die Veranstaltung fällt aus +++ Veranstaltung am 29. September 2022 beschäftigt sich unter anderem mit der Frage, wie sich qualitativ hochwertige Fortbildungsformate realisieren lassen. +++ Die Veranstaltung fällt aus +++
+++ Die Veranstaltung fällt aus +++
Der unter dem Titel „Stärken bündeln“ gestartete Austausch für Fortbildnerinnen und Fortbildner in der Lehrkräftebildung wird fortgesetzt. Nach der Auftaktveranstaltung mit Prof. Dr. Lipowsky im Juni sollen die angestoßenen Diskussionen auf einem zweiten Treffen am 29. September 2022 vertieft werden.
Die AG Regionale Fortbildung des Kooperationsrats lädt alle Fortbildnerinnen und Fortbildner sowie alle im Bereich der Lehrkräftefortbildung tätigen Akteure der Region Gießen-Vogelsbergkreis ein, gemeinsam zu überlegen, wie sich qualitativ hochwertige Fortbildungsformate realisieren lassen.
Gemeinsam mit den Teilnehmenden soll darüber nachgedacht werden, wie die von Prof. Dr. Lipowsky dargestellten Qualitätskriterien auf der Mikro-, Meso- und Makroebene im Alltag umgesetzt werden können. Außerdem soll es um Fragen der Vernetzung und Synergieeffekte im breiten Angebot von Lehrkräftefortbildungen gehen.
Die Anwesenheit an der vorangegangenen Abendveranstaltung ist keine Voraussetzung für die Teilnahme an dieser Veranstaltung.
+++ Die Veranstaltung fällt aus +++
Inklusive Hinweis auf Mentoring-Konferenz im März 2023
In einer weiteren Spotlight-Folge des GOL-Podcasts "Klasse(n)arbeit" stellen wir die Maßnahme " Mentor*innen qualifizieren " vor. Das kurze Gespräch mit Stephanie Brombach schließt an die vorangegangene Episode (Titel: " An der Schnittstelle ") an und betont noch einmal die phasenübergreifende Bedeutung schulischer Mentorinnen und Mentoren. Außerdem wird die konkrete Arbeit im Projekt (z. B. die Entwicklungs von Fortbildungsangeboten) vorgestellt und auf die große Mentoring-Konferenz im kommenden Jahr hingewiesen, die die GOL gemeinsam mit dem ProPraxis-Projekt der Universität Marburg am 9./10. März 2023 in Gießen ausrichtet. Die Frist für den Call for Papers läuft bis zum 15. September 2022.
Die neue Folge hören Sie bei vielen Streaming-Diensten wie Spotify oder Soundcloud .
Call for Papers läuft noch bis zum 15. Oktober 2022
Die beiden QLB-Projekte ProPraxis (Philipps-Universität Marburg) und Gießener Offensive Lehrerbildung (Justus-Liebig-Universität Gießen) planen im kommenden Jahr eine gemeinsame Konferenz zum Thema „ Mentoring als zentrales Element der Lehrkräftebildung “. Im Zentrum der Veranstaltung am 9. und 10. März 2023 soll die Vorstellung und Diskussion aktueller Forschungsergebnisse und -perspektiven zum Mentoring stehen. Auf der Konferenz sollen auch Konzepte und Erkenntnisse zur Professionalisierung von Mentorinnen und Mentoren präsentiert werden. Ziel ist es, den Austausch und die Zusammenarbeit der involvierten Institutionen (insbesondere: Universitäten samt Zentren für Lehrerbildung/Schools of Education, Schulen und Studienseminare) zu fördern.
Vorschläge für Vorträge und Poster können bis zum 15. Oktober 2022 eingereicht werden. Über die Annahme zur Tagung wird im November entschieden.
+++ Der Call for Papers wurde inzwischen geschlossen. Weitere Informationen zur Konferenz und die Anmeldung finden sie hier . +++
Prof. Dr. Frank Lipowsky (Universität Kassel) spricht über Kennzeichen wirksamer Lehrkräftefortbildungen
Fast 50 Personen aus allen Phasen der Lehrkräftebildung haben an der Veranstaltung „Stärken bündeln“ über die Umsetzung von Fortbildungsformaten und regionale Synergieeffekte im Angebot von Lehrkräftefortbildungen teilgenommen. Auf der vom Kooperationsrat und der GOL organisierten Online-Veranstaltung erläuterte Prof. Dr. Frank Lipowsky von der Universität Kassel, unter welchen Voraussetzungen Fortbildungen für Lehrkräfte das Potenzial haben, das Lernen der Schülerinnen und Schüler zu befördern.
Sein Vortrag mit dem Titel „Fortbildungen für Lehrkräfte – Eine erfolgversprechende Strategie für eine wirksame Unterrichtsentwicklung?“ ging der Frage nach, welche Merkmale wirksame Fortbildungen für Lehrpersonen kennzeichnen. Dazu gehöre unter anderem die Verknüpfung von Input-, Anwendungs- und Reflexionsphasen. Für die Motivation der teilnehmenden Lehrpersonen, Fortbildungsinhalte in die eigene Praxis zu transferieren, sei es zudem wichtig, Gelegenheiten vorzusehen, die den Lehrpersonen den Zusammenhang zwischen dem eigenen Handeln und dem Lernen ihrer Schülerinnen und Schüler vor Augen führen können. Die im Vortrag enthaltenen Impulse wurden in einer anschließenden Diskussion mit allen Teilnehmenden vertieft und erste Ansätze für die Weiterarbeit entwickelt, die für den Herbst 2022 geplant ist.
Bot soll Gesprächssituationen aus dem Alltag einer Lehrkraft simulieren
Angehenden Lehrkräften mangelt es oft an handlungsorientierten Erfahrungen in der Kommunikation mit Schülerinnen und Schülern, dem Kollegium, der Schulleitung und den Eltern. Diese Fähigkeiten könnten künftig mit Hilfe von künstlicher Intelligenz schon im Studium geübt werden. Für ihre Idee zur Entwicklung eines Bots, der Gesprächssituationen entsprechend theoretischer Kommunikationsmerkmale simuliert, wurden Julia Fecke und Prof. Dr. Edith Braun von der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) mit einem Sonderpreis der ersten „Open Idea Competition“ des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz ausgezeichnet.
„Wir freuen uns über diesen Sonderpreis und werden die Ideen weiter in die Digitalisierung der Lehre für das Lehramt einbinden“, sagte Prof. Dr. Braun aus der Steuerungsgruppe der beiden Strukturentwicklungsprojekte Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) und Gießener Offensive Berufliche Lehrerbildung (GOBeL).
Geplant ist die Entwicklung eines Prototyps, der den Gesprächspartner bzw. die Gesprächspartnerin der angehenden Lehrkraft simuliert – z. B. eine Schülerin, der man eine Note erklären muss. Ziel dieser Simulation ist es, dass sich die Studierenden mit ihren Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsweisen, die auch Gegenstand in der Lehre sind, auseinandersetzen und diese weiterentwickeln. So kann die Simulation von wiederkehrenden Situationen Sicherheit für künftige Gesprächsanlässe mit realen Personen geben.
Impulsvortrag von Dr. Juliane Fuge zu institutionell initiierten Mentoring-Beziehungen
Die Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) lädt am 6. Juli 2022 (19 bis 21 Uhr) zu einer Diskussion über das Thema Mentoring ein. Schulische Mentorinnen und Mentoren spielen für die Professionalisierungsprozesse angehender Lehrkräfte eine zentrale Rolle, gleichzeitig bleiben viele Fragen zu Anforderungen an das Mentorat und zur Qualifizierung von Mentorinnen und Mentoren offen.
Um diesen Fragen nachzugehen und dabei den Blick auf das Mentoring zu erweitern, beginnt die Online-Veranstaltung mit einem Impulsvortrag von Dr. Juliane Fuge, Wirtschaftspädagogin und psychodynamischer Coach, zu institutionell initiierten Mentoring-Beziehungen und einer theoretischen Annäherung an die Frage, warum Qualifizierung von Mentorinnen und Mentoren wichtig ist. Im Anschluss sollen mit den Teilnehmenden Konsequenzen für die Qualifikation von Lehrkräften für die Aufgabe als Mentorin oder Mentor diskutiert werden.
Die Diskussionsveranstaltung richtet sich an alle, die sich für die Thematik »Mentor*innen qualifizieren« interessieren. Gerne können Sie auch teilnehmen, wenn Sie sich für Fragen des Mentorings im weiteren Kontext interessieren, z. B. als anerkanntes Instrument der Personalentwicklung. Hier geht es zur Anmeldung .
Gründungsmitglied der Gesellschaft für Hochschulforschung engagiert sich seit 2021 im Vorstand
Die Gesellschaft für Hochschulforschung (GfHf) hat Prof. Dr. Edith Braun aus der Steuerungsgruppe der GOL zu ihrer neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt. Die Professorin für Hochschuldidaktik mit dem Schwerpunkt Lehrkräftebildung steht nun gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Hölscher von der Universität Speyer (1. Vorsitzender) an der Spitze des zehnköpfigen Leitungsgremiums der 2006 in Kassel gegründeten Organisation.
„Ich danke den Kolleginnen und Kollegen für das entgegengebrachte Vertrauen und freue mich, die bereits im vergangenen Jahr gestartete, gemeinsame Arbeit im Vorstand fortzusetzen“, sagte Prof. Dr. Braun, die zu den Gründungsmitgliedern der GfHf zählt und sich seit 2021 im Vorstand engagiert.
Die GfHf setzt sich unter anderem für eine Intensivierung des fachlichen Austauschs und der Professionalisierung aller Hochschulforschenden ein.
Fortschritte bei der Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung an der JLU
Die Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL 2.0 ) hat auch im zweiten Pandemie-Jahr ihre Bestrebungen fortgesetzt, die Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) voranzutreiben. Die dafür notwendige Zusammenarbeit mit hochschulinternen und -externen Akteurinnen und Akteuren konnte durch die Etablierung digitaler Austauschformate auf hohem Niveau aufrechterhalten und in einigen Bereichen sogar noch intensiviert werden.
Zu den im aktuellen Ergebnisbericht vorgestellten Fortschritten der GOL 2.0 zählt unter anderem die Verlängerung bestehender Campusschulverträge und der Abschluss eines weiteren Campusschulvertrags mit einer Schule der Region. Um die Durchführung gemeinsamer Projekte zur Schulentwicklung mit diesen Schulen zu erleichtern, wurde 2021 die Online-Plattform „JUSTmatch“ gestartet.
Auch das kontinuierliche Interesse am kollegialen Austausch in den nach Fächergruppen unterteilten Lehr-Foren zeigt den Wert des von der GOL 2.0 initiierten Entwicklungsprozesses im Bereich der Lehrkräftebildung an der JLU. Aus den Evaluationsergebnissen der Forenarbeit (vgl. Beretz, Brand, Galeski & Braun, 2021) wird der Wunsch der Teilnehmenden sichtbar, die Foren zukünftig als eine Mischform aus Präsenzveranstaltungen und digitalen Treffen stattfinden zu lassen.
Darüber hinaus laufen in der GOL 2.0 die Arbeiten für eine im Sommer 2022 geplante Tagung für Fortbildnerinnen und Fortbildner aus der Region Gießen-Vogelsbergkreis.
Bei Interesse können weitere Ergebnisse dem Projektbericht entnommen werden.
Wie haben Hochschulen in der Aufnahmesituation der Corona-Pandemie agiert? Brigid Freeman vom Australia India Institute der Universität Melbourne hat zwischen 2020 und 2021 universitäre Entscheidungsprozesse und
institutionelle Strategiewechsel untersucht. Die Ergebnisse stellt sie in ihrem Vortrag „Introducing a diagnostic instrument for higher education in emergencies: The case of COVID19“ ebenso vor wie das zugrundeliegende Konzept zur Untersuchung von Reaktionen der Hochschulen auf Ausnahmesituationen wie eine globale Pandemie.
Gesellschaftliche Herausforderungen wie Heterogenität, Inklusion, Demokratiebildung oder Digitalisierung werden im Diskurs zur Lehrkräftebildung als Querschnittsthemen verhandelt. Sie sind zugleich Reflexionsgegenstand wie Aufgabe der Lehrkräftebildung. Die Projekte ProPraxis in Marburg und die Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) bearbeiten Querschnittsthemen in dieser Doppelperspektive von praktischen Fragen der Studienkonzeption und -organisation sowie grundlagentheoretischen Überlegungen.
Ein Kommentar von Marie Reinhardt, Marcell Saß, Johanna Brüggemann, Martin Reinert und Manuel Hermes
Große gesellschaftliche Herausforderungen betreffen die Lehrkräftebildung unmittelbar, denn sie ist selbst in diesen gesellschaftlichen Kontext verwoben und soll gleichzeitig auf diesen vorbereiten. Monodisziplinär ist dies weder möglich noch sinnvoll. Vielmehr geht es darum, die Logiken der Fächer bei der Bearbeitung so zu nutzen, dass interdisziplinäre Zugänge entwickelt werden. Es ist für die Lehrkräftebildung zu klären, ob und wie es gelingen kann, im Modus wissenschaftlicher Bildung und bildungstheoretisch fundierter Professionalisierung mittels interdisziplinärer Zugänge gesellschaftliche Herausforderungen im Studium so zu bearbeiten, dass Studierende zum Verstehen und zur kompetenten Gestaltung ihrer privaten wie beruflichen Zukunft befähigt werden.
Querschnittsthemen: Wer bestimmt die Themen und deren Verankerung?
Die (schul-)politisch forcierte Überführung der Querschnittsthemen in gesetzliche Normen wirft jedoch zugleich grundsätzliche Fragen auf: Zunächst geht es um praktische Fragen der Studienkonzeption und -organisation. Hier könnten einzelne Fachdisziplinen um ihre Anteile fürchten, wenn gleichsam "von außen" herangetragene Querschnittsthemen bearbeitet werden sollen. Offensichtlich ist aber auch, dass gerade fachliche Perspektiven, etwa beim Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels, unerlässlich sind. Das führt zu grundlagentheoretischen Fragen: Was eigentlich ein Querschnittsthema ist und – vermutlich noch wichtiger – wer darüber befindet, dass dies verankert werden soll, ist durchaus strittig. Machttheoretisch fundierte Analysen dürften hier erhellend sein. Ebenso wären bildungstheoretisch-systematische, fachwissenschaftlich-epistemische und empirische Forschungen geboten.
Querschnittsthemen in der Gießener Offensive Lehrerbildung
An der Justus-Liebig-Universität Gießen geht es um eine Verbesserung der Studienbedingungen und -angebote, der Lehr- und Lernkultur sowie der Kooperation mit (außer-)universitären Akteuren und Akteurinnen durch die Thematisierung beziehungsweise Bearbeitung großer gesellschaftlicher Herausforderungen. Das Arbeiten in multiprofessionellen Teams greift Fragen der Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure und Akteurinnen im schulischen Kontext auf und nimmt damit Bezug zu aktuellen Themen, etwa Ganztagsschule, sexualisierte Gewalt, Interkulturalität und Inklusion. Im Rahmen des Campusschulprojekts werden Fragen zur Entwicklung der Qualität von Schule sowie Unterricht und Lernen als gemeinsame Herausforderung für Schule, Wissenschaft und Lehrkräftebildung multiperspektivisch bearbeitet. In der regelmäßig tagenden AG Digitalisierung stehen die Campusschulen auch zur Erprobung und Evaluierung neuer digital gestützter Lehr- und Lernansätze zur Verfügung. Die AG wurde inzwischen um Mitglieder der Studienseminare ergänzt, womit alle drei Phasen der Lehrkräftebildung vertreten sind. Im Forum Lehrentwicklung schließlich werden auf einer inhaltlichen Ebene unter anderem Digitalisierungsansätze und -konzepte in den Fokus gerückt.
Bearbeitung gesellschaftlicher Herausforderungen im Marburger Projekt "ProPraxis"
Die Philipps-Universität Marburg ermöglicht den Studierenden den Erwerb von Kompetenzen zur Bearbeitung großer gesellschaftlicher Herausforderungen anhand der fächerübergreifenden Implementierung von zunächst zwei Querschnittsthemen: Digitalisierung und Heterogenität/Inklusion. Die Arbeitsgruppen Digitalisierung und Heterogenität/Inklusion haben dazu entsprechende erste Kompetenzraster erstellt. Anhand dieser hat das Zentrum für Lehrerbildung den Stand der Implementierung in der Breite der Lehre bereits anfänglich evaluiert. Ferner wird derzeit im hessischen Förderungsformat zur Qualität in Studium und Lehre (QuiS) der Umgang mit Heterogenität im Studieneingang und -verlauf im Projekt UMRdivers neu justiert.
Parallel zur organisatorischen Ausweitung der Querschnittsthemen wird in einer Art "Think Tank" an einer grundlegenden theoretischen Erschließung gearbeitet, die in Publikationen, einen Workshop sowie eine Tagung im Jahr 2023 münden soll.
Was garantiert ein Gelingen?
Der Austausch mit anderen Standorten der Lehrkräftebildung über Querschnittsthemen während des letzten Programmkongresses hat uns gezeigt: Es braucht solche vertiefenden Formate für den wissenschaftlichen Diskurs über Fachgrenzen hinweg sowie die Möglichkeit, von den Erfahrungen anderer zu profitieren.
Der Kommentar ist im QLB-Newsletter erschienen.
Unterzeichnung der Campusschulverträge zur Fortsetzung der Kooperation mit Schulen in der Region
Die Zusammenarbeit zwischen den Campusschulen und der Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) wird fortgesetzt. „Wir sind dankbar, die Zusammenarbeit mit den Schulen der Region abermals vertiefen zu können“, sagte die Vizepräsidentin für Studium und Lehre an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), Prof. Dr. Katharina Lorenz, anlässlich der feierlichen Vertragsunterzeichnung mit der Goetheschule in Wetzlar, der Martin-Buber-Schule in Gießen, der Gesamtschule Gießen-Ost sowie der Korczak Schule in Gießen.
„Die Lehrkräftebildung findet natürlich nicht nur alleine an der Hochschule statt“, sagte Prof. Lorenz auf der Onlineveranstaltung vor mehr als 50 Teilnehmenden. Die Hochschulen seien dabei auf verlässliche Partner wie beispielsweise die Schulen angewiesen. „Die Campusschulen sind in diesem Sinne ein ganz wesentlicher Mechanismus, mit dem wir gemeinsam an der Weiterentwicklung der Persönlichkeit, des Unterrichts oder auch der Institutionen arbeiten können“, lobte sie das von der GOL initiierte Projekt und hob das „ungeheure Potenzial“ der Kooperation durch die breitgefächerten Expertisen der Beteiligten hervor.
Sie verwies in ihrem Grußwort auch auf die bevorstehenden Veränderungen der Praxisphasen, die im Rahmen des Novellierungsprozesses des Hessischen Lehrerbildungsgesetztes zu erwarten sind. Jelena Henkel-Otto vom Zentrum für Lehrerbildung an der JLU warb in ihrem Kurzvortrag darum, die Begleitung der schulischen Praxisphasen im gemeinsamen Austausch zwischen Schulen und Hochschule bestmöglich zu gestalten.
Die Veranstaltung gewährte auch ganz praktische Einblicke in die vielfältigen Kooperationen zwischen den Campusschulen und der JLU. In kurzen Vorträgen stellten die beteiligten Schulen bislang durchgeführte oder künftig geplante Projekte im Rahmen der vereinbarten Zusammenarbeit vor. Die Bandbreite reichte von gemeinsamen Fortbildungsveranstaltungen, der Begleitung von Studierenden in den Praxisphasen, dem Austausch im Bereich Digitalisierung und der Zusammenarbeit im Bereich Schulentwicklung.
Abschließend diskutierten die Teilnehmenden aus den Campusschulen und den kooperierenden Instituten in Foren über Ziele und Formen der Kooperation im Campusschulprojekt. Durch den Austausch konnten Anknüpfungspunkte an aktuelle Arbeitsschwerpunkte der Schulen und Institute identifiziert werden.
Bildungsexpertin Prof. Dr. Birgit Brouer fordert mehr Unterstützung für schulische Mentorinnen und Mentoren
In der Pandemie waren die QLB-Projekte besonders gefordert, ihre Inhalte jenseits klassischer Kommunikationswege mit der (Fach-)Öffentlichkeit zu teilen. Doch auch ohne erschwerende Umstände zeigt sich am Beispiel der Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL), warum es sich bewährt hat, in beiden Förderphasen eine professionell besetzte Transferstelle konsequent mitzudenken. Ein Beitrag für das QLB-Portal.
Die GOL hat diese Herausforderung schon bei der Antragsstellung berücksichtigt und eine Transferstelle eingeplant, die sie in der Folge mit hochschulexternem Fachpersonal besetzen konnte. Ein Teil der Stelle ist mit einer abgeordneten Ausbilderin eines Studienseminars besetzt; diese Säule wird hier jedoch nicht weiter beleuchtet. Hinzu kommen gleich zwei Mitarbeitende – eine Grafikerin und ein Journalist –, die im Gießener QLB-Projekt ausschließlich für eine adressatengerechte Kommunikation zuständig sind und maßgeschneiderte Kommunikationsstrategien für die einzelnen Zielgruppen entwickeln. Ob Info-Flyer für Studierende, an Schulen adressierte Mailings oder Pressemitteilungen – immer müssen die jeweilige Ansprache, das vorauszusetzende Wissen und die spezifischen Rezeptionsgewohnheiten berücksichtigt werden, um die höchstmögliche Aufmerksamkeit zu erzielen. So wird jede Veröffentlichung, in Abstimmung mit den Maßnahmen, der Projektkoordination und der Steuerungsgruppe, sprachlich wie optisch auf das jeweilige Publikum angepasst.
Möglichst viele Akteure erreichen
Darüber hinaus ist die GOL immer auf der Suche nach Möglichkeiten, die eigene Sichtbarkeit zu erhöhen – besonders in Pandemiezeiten, in denen die weiter oben genannten und "klassischen" Kommunikationswege wegfallen. Zwar sind viele Maßnahmen der GOL mittlerweile eine feste Größe in der regionalen Bildungslandschaft (z. B. Campusschulen) oder dem hochschulinternen Veranstaltungsangebot der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) (z. B. Forum Lehrentwicklung). Dennoch erreicht die GOL ohne zusätzliche Maßnahmen längst nicht alle in der Lehrkräftebildung tätigen Akteure in der Region Gießen. Deshalb gilt es, auch die bislang nicht erreichten Akteure auf die vorhandenen Angebote der GOL hinzuweisen.
Dazu wurden in jüngster Zeit zwei große Transferprojekte gestartet. Zum einen wird mit dem Podcast „Klasse(n)arbeit“, der aktuelle Boom des Mediums genutzt, um bildungswissenschaftlichen Fragestellungen eine neue Plattform zu geben und sie mit Projektinhalten zu verknüpfen. Hierfür werden die Erfahrungen und die fachliche Expertise des GOL-Teams genutzt und so aufgearbeitet, dass die vermittelten Inhalte auch außerhalb Gießens relevant und verständlich bleiben. Seit kurzem werden auch Minipodcasts, die „Spotlights“, produziert, um die Relevanz einzelner GOL-Maßnahmen für die Lehrkräftebildung im Allgemeinen herauszustellen. Ergänzt wird jede Podcast-Folge durch ein kurzes Erklärvideo, in dem zentrale Thesen leicht verständlich aufbereitet und über die Social-Media -Kanäle der JLU verbreitet werden.
Wissenstransfer bedeutet erheblichen Aufwand
Zum anderen ist eine Poster- und Postkartenaktion zu den einzelnen Maßnahmen der GOL entstanden. Für jede Maßnahme wurde eine eigene, optisch ansprechende Postkarte entworfen. Farblich aufeinander abgestimmt (Wiedererkennungswert), mit einem Eyecatcher auf der Vorderseite sowie kurz und knapp gehaltenen Informationen auf der Rückseite – sprachlich angepasst je nach Adressatengruppe.
So wurden beispielsweise Karten mit dem Aufdruck „Kontaktbörse“ an die Campusschulen verschickt, um im Kollegium auf die neue Vernetzungsplattform „ JUSTmatch “ aufmerksam zu machen. Mit Hilfe dieser Plattform sollen Lehrkräfte mit Ideen zur Unterrichtsentwicklung mit Forschenden zusammengebracht werden, um gemeinsam Schulentwicklungsprojekte zu initiieren.
Nun kann man fragen: Braucht es das alles? Und braucht es dafür eine professionell besetzte Transferstelle? Aus Sicht der GOL lautet die Antwort eindeutig ja. Zum einen, weil der Wissenstransfer mit erheblichem Aufwand verbunden ist, der ansonsten von den Mitarbeitenden in den Maßnahmen "nebenbei“ erledigt werden müsste – zu Lasten der eigentlichen inhaltlichen Arbeit. Zum anderen, weil Öffentlichkeitsarbeit eine eigene Expertise erfordert, die in den Projekten unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Das gilt insbesondere für die mehrkanalige Kommunikation und die Ansprache eines Publikums außerhalb des Wissenschaftsbetriebs.
Dieser Beitrag ist auf dem QLB-Portal erschienen.
Darin informiert das Strukturentwicklungsprojekt über Fortschritte in einzelnen Maßnahmen
In ihrem neuen Newsletter konstatiert die GOL 2.0 , dass viele Projekte in den einzelnen Maßnahmen in einer Art Konsolidierungsphase angekommen sind. Außerdem präsentiert das Strukturentwicklungsprojekt Ergebnisse der Bemühungen, den Forschungsschwerpunkt weiter auszubauen. Hier geht es zur aktuellen Ausgabe .
Gemeinsame Veranstaltung der GOL mit der Philipps Universität Marburg beim QLB-Programmkongress
Welche Rolle sogenannte Querschnittsthemen wie Digitalisierung oder Inklusion in der universitären Lehrkräftebildung spielen, war Thema beim diesjährigen Programmkongress der von Bund und Ländern getragenen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“. In dem von der Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) gemeinsam mit der Philipps Universität Marburg veranstalteten Forum „Zukunft kompetent gestalten: ‚Große gesellschaftliche Herausforderungen‘ als Querschnittsthemen in der Lehrerbildung“ ging es unter anderem um die Frage, wie bzw. ob Querschnittsthemen aktuell in die Curricula des Lehramtsstudiums eingebunden sind.
Für die Justus-Liebig-Universität Gießen stellte Martin Reinert (wissenschaftlicher Projektkoordinator der GOL) einführend verschiedene Maßnahmen der GOL vor, die neben ihren inhaltlichen Schwerpunkten zugleich als Orte verstanden werden können, an denen Querschnittsthemen aufgegriffen werden. Zum einen verwies er auf die Maßnahme „Arbeiten in multiprofessionellen Teams (AMT)“ – einem Studienangebot, in dem Studierende des Lehramts mit solchen aus anderen pädagogischen Studiengängen gemeinsame Lehrveranstaltungen besuchen, um sie auf die künftige Zusammenarbeit im Schulalltag vorzubereiten. Vor dem Hintergrund der Querschnittsthemen zeigt sich die Bedeutung multiprofessioneller Kooperation zum Beispiel in den Bereichen Ganztagsschule, interkulturelle Kompetenz oder Inklusion.
Zum anderen wurde die AG Digitalisierung aus dem GOL-Projekt „Campusschulen“ vorgestellt. In diesem diskursiven Format versammeln sich monatlich interessierte Lehrkräfte, um sich über Themen der Digitalisierung auszutauschen und Expertise weiterzugeben. Auffällig sei, so Reinert abschließend, dass besonders diskursive Formate (bspw. Forum Lehrentwicklung; Regionales Bildungsforum) für die GOL eine fruchtbare Grundlage darstellen, um Querschnittsthemen disziplin- bzw. phasenübergreifend und somit auch multiperspektivisch thematisieren und aushandeln zu können. Ihm zufolge läge in dieser gemeinsamen Auseinandersetzung das Potenzial einer „institutionsübergreifenden Umweltsensibilität“, aus der ein geteiltes Verständnis von eher abstrakt bleibenden Querschnittsthemen hervorgehen könnte.
In der abschließenden Diskussion des Austauschforums wurden Herausforderungen bei der Implementierung von Querschnittsthemen diskutiert. Die Teilnehmenden verwiesen dabei u. a. auf beschränkte Ressourcen (z. B. Zeit) und den eigentlichen Kernauftrag der Fächer jenseits von Querschnittsthemen. Auch die Rolle der Qualitätsoffensive wurde thematisiert. So waren sich die Teilnehmenden einig, dass die QLB zu einer stärkeren Sichtbarkeit von Querschnittsthemen beigetragen hat, die es mit Blick auf das Ende der Förderlaufzeiten zu reflektieren gilt.
Beim „Regionalen Bildungsforum“ setzten sich mehr als 80 Teilnehmende mit Fragen zum digitalen Lernen auseinander
Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf das Lernen? Darüber haben mehr als 80 Teilnehmende auf dem vom Kooperationsrat in Zusammenarbeit mit der Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) veranstalteten „Regionalen Bildungsforum“ diskutiert. Der Staatssekretär im Hessischen Kultusministerium, Dr. Manuel Lösel, lobte den Vernetzungsgedanken des Bildungsforums: „Wir müssen Synergien nutzen und wir müssen nach Gießener Vorbild zusammenarbeiten.“
In ihrem Eröffnungsvortrag rief Prof. Dr. Carolin Sutter von der SRH Hochschule Heidelberg dazu auf, die durch die Digitalisierung angestoßenen Veränderungen als Chance zu begreifen. „Alle sind in der Verantwortung, ihren Lernprozess aktiv mitzugestalten“, sagte sie und warb dafür, Studierende wie auch Schülerinnen und Schüler als Experten wahrzunehmen. „Sie sind digital natives!“
Prof. Dr. Sutter sprach von einem „kollaborativen Prozess“, in dem sie die Studierenden als sogenannte Change Agents – also die treibende Kraft hinter dem Wandel – betrachtet. Die Perspektive der Studierenden aktiv miteinzubeziehen, ist ihrer Ansicht nach wichtig, um voneinander und miteinander zu lernen. „Dann kann die Weiterentwicklung von Lehren und Lernen gelingen“, so Prof. Dr. Sutter.
Im Anschluss an den Vortrag trafen sich die Teilnehmenden in fachspezifischen Kleingruppen und diskutierten, inwieweit die Erfahrungen und Erkenntnisse der letzten eineinhalb Jahre im Speziellen und die gesamtgesellschaftlichen Veränderungen im Rahmen der Digitalisierung im Allgemeinen Auswirkungen auf das (fachliche) Lernen haben bzw. haben müssen. Gleichzeitig wurde die Gelegenheit zur Initiierung und Erweiterung gemeinsamer Projekte genutzt.
Der 2010 gegründete Gießener Kooperationsrat ist ein Zusammenschluss aller in der Region Gießen-Vogelsberg an der Lehrerbildung beteiligten Institutionen. Das Gremium hat sich zur Aufgabe gesetzt, über Entwicklungen in der Lehrerbildung und mögliche unterstützende Aktivitäten zu beraten, Kooperationen zu initiieren und zu begleiten und die an der Lehrkräftebildung beteiligten Akteure zu vernetzen. Als eine der besonderen Aktivitäten hat der Kooperationsrat im November 2017 in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Lehrerbildung der Justus-Liebig-Universität und der Gießener Offensive Lehrerbildung das jährlich stattfindende „Regionale Bildungsforum“ initiiert.
Die Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) ist ein Strukturentwicklungsprojekt der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), das der Sicherung und Entwicklung der Qualität der Lehrerbildung dient und im Rahmen der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) aufgelegten Förderlinie „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von 2016 bis 2023 mit knapp elf Millionen Euro unterstützt wird. Die GOL arbeitet an Entwicklungsmaßnahmen zur Verbesserung der Studienbedingungen, der Studienangebote, der Lehr- und Lernkultur sowie der Kommunikation und Kooperation mit außeruniversitären Akteuren in der Lehrerbildung. Innovationen sollen langfristig in bestehende Angebote integriert, Reformen von Curricula erarbeitet sowie veränderte Strukturen auf den Weg gebracht werden.
Hauptamtlich Lehrende der JLU bewerten den kollegialen Austausch über die eigene Lehre als sehr hilfreich und nützlich
Das von der GOL entwickelte Forum Lehrentwicklung hat sich als Ort des Austauschs und der Reflexion unter hauptamtlich Lehrenden an der JLU etabliert. Trotz der pandemiebedingten Umstellung auf digitale Treffen verzeichnet das Peer-Learning-Angebot eine konstante Zahl an Teilnehmenden. An den Veranstaltungen beteiligen sich im Schnitt 20 Personen. Wie aus der Begleitforschung zu der Maßnahme hervorgeht, die in der Schriftreihe „ Forschung und Innovation in der Hochschulbildung “ (Band 10) erschienen ist, fanden es die Lehrenden sehr hilfreich und nützlich, im Forum beispielsweise über Herausforderungen digitaler Lehre diskutieren zu können.
Für die Zukunft wünschen sich die hauptamtlich Lehrenden eine Mischform aus Präsenzveranstaltungen und digitalen Treffen. Einen besonderen Mehrwert sehen die Befragten vor allem im fächerzonenübergreifenden Austausch zwischen Natur-, Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften. Im Hinblick auf eine nachhaltige Implementierung eines solchen Ansatzes schreiben die Autorinnen und Autoren des Beitrags, „dass es für ein solches Format besonders wichtig zu sein scheint, sowohl die inhaltliche Gestaltung als auch die methodische Umsetzung fortwährend den Wünschen der Teilnehmer*innen sowie äußeren Gegebenheiten anzupassen“.
Hinter dem Forum Lehrentwicklung steht die Idee, Lehrenden im kollegialen und interdisziplinären Austausch über selbstgewählte Themen der Lehr-/Lernkultur in der Lehrkräftebildung Anregungen zur Reflexion der eigenen Lehre zu geben. Bei den Treffen wird beispielsweise diskutiert, wie Studierende in ihrem Lernen bestmöglich unterstützt werden können.
Befragung von Lehrkräften liefert empirische Basis für die Entwicklung neuer Fortbildungsangebote – Veröffentlichung der Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL)
Lehrkräfte in der Region Mittelhessen haben einen hohen Bedarf an Fortbildungen, die aktuelle gesellschaftliche Themen und deren Auswirkungen auf den Arbeitsalltag an Schulen aufgreifen. Das ist eines der Ergebnisse einer Bedarfsanalyse unter 208 Lehrkräften, die von der Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) in Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt für den Landkreis Gießen und den Vogelsbergkreis durchgeführt wurde.
Bei der Frage nach ihren bevorzugten Fortbildungsinhalten nannten die Befragten am häufigsten die „Nutzung von Medien im Unterricht“. Fast drei Viertel der Teilnehmenden möchten sich auf diesem Gebiet weiterentwickeln. Ein ähnlich hohes Interesse besteht an „Medienbildung“ und individuellen Förderungsmöglichkeiten für einzelne Schülerinnen und Schüler. Bei der Frage nach den wichtigsten Fortbildungsthemen landeten die Bereiche „Lehrkräftegesundheit“ und „Inklusion“ auf den vordersten Plätzen. Zwar zeigte die Befragung, dass die überwiegende Mehrheit der teilnehmenden Lehrkräfte generell an Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen teilnimmt (95 Prozent) und dass ein großer Teil außerdem bereit wäre, für eine Fortbildung auch eine größere Entfernung zurückzulegen. Aus den Antworten wird aber auch deutlich, dass mangelnde Finanzierungsmöglichkeiten, die zeitliche und arbeitsbezogene Mehrbelastung sowie mangelnde Unterstützung von Schulleitungen Lehrkräfte an der Teilnahme von Fortbildungen abhalten.
Mit der regionalen Bedarfsanalyse wurde erstmals eine empirische Basis für die Entwicklung neuer, auf den tatsächlichen Bedarf ausgerichteter Fortbildungsangebote in der Region Mittelhessen geschaffen. Die Daten stammen allerdings aus einer Erhebung zwischen November 2018 und April 2019 und damit aus der Zeit vor der Corona-Pandemie. Die Studie von Bianka Kaufmann und Ilka Benner ist mit dem Titel „Wie kommt der Köder zum Fisch? Ergebnisse einer regionalen Bedarfsanalyse zur Lehrkräftefortbildung“ in den Gießener Beiträgen zur Bildungsforschung erschienen.
GOL
Die Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) ist ein Strukturentwicklungsprojekt der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), das der Sicherung und Entwicklung der Qualität der Lehrerbildung dient und im Rahmen der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) aufgelegten Förderlinie „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von 2016 bis 2023 mit knapp elf Millionen Euro unterstützt wird. Die GOL arbeitet an Entwicklungsmaßnahmen zur Verbesserung der Studienbedingungen, der Studienangebote, der Lehr- und Lernkultur sowie der Kommunikation und Kooperation mit außeruniversitären Akteuren in der Lehrerbildung. Innovationen sollen langfristig in bestehende Angebote integriert, Reformen von Curricula erarbeitet sowie veränderte Strukturen auf den Weg gebracht werden.
- Publikation
„Wie kommt der Köder zum Fisch? Ergebnisse einer regionalen Bedarfsanalyse zur Lehrkräftefortbildung“, Gießener Beiträge zur Bildungsforschung
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2021/16210/pdf/Kaufmann_Benner_Koeder_2021.pdf
Beitrag von Prof. Dr. Edith Braun im Newsletter der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" 4 | 2021
Wie könnte eine Studierendenberatung institutionell verankert sein? Und welche Erkenntnisse der Hochschulforschung zu Studium und Lehre können für eine professionelle Beratung von Studierenden und Studieninteressierten hilfreich sein? Dr. Edith Braun, Professorin für Hochschuldidaktik mit dem Schwerpunkt Lehrkräftebildung an der Universität Gießen, stellt anhand dieser Fragen den Zusammenhang von Hochschuldidaktik und der Beratung von Studierenden des Lehramts dar.
Ein Kommentar von Prof. Dr. Edith Braun
Der Zusammenhang von Hochschuldidaktik und Beratung von Studierenden liegt vielleicht nicht gleich auf der Hand. Hochschuldidaktik richtet sich augenscheinlich zunächst an Lehrende, inneruniversitär tritt sie oftmals als Anbieter von Fortbildungen für konkrete Unterrichtsgestaltung in Erscheinung. Aber Hochschuldidaktik widmet sich seit ihrer formalen Konstituierung im Rahmen der Bundesassistenzenkonferenz 1970 genuin auch der innerhochschulischen Entwicklung von Curricula und der Studienorganisation, also auch der Organisation und Entwicklung von Lehre und Studium, genauso wie die hochschuldidaktische Forschung das Lernverhalten der Studierenden und deren Interaktion mit der hochschulischen Lernumwelt exploriert. Wenn nun also die Lernumwelt Hochschule und das Lernverhalten von Studierenden zentraler Forschungsgegenstand der Hochschuldidaktik ist, liegt es nahe, diese Erkenntnisse auch in die Beratung von Studierenden einfließen zu lassen.
Hochschuldidaktische Forschung zur Organisation
Zunächst zum ersten Punkt: Wie kann eine hochschulinterne, institutionell verankerte Studierendenberatung aussehen? Da es immer naheliegend ist, bei der eigenen Organisation zu starten, verwende ich die Zentrale Studienberatung der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) als Praxisbeispiel. Die zentrale Studienberatung wird von der Vizepräsidentin für Studium und Lehre geleitet und operativ von den Mitarbeitenden des "Büro für Studienberatung" seit Jahrzehnten umgesetzt. Strukturell handelt es sich also um eine zentrale Einrichtung, die entsprechend ihres Auftrags, Studierende aller Fachbereiche und genauer aller Studiengänge unterstützt.
Nun kommt der Beratung von Lehramtsstudierenden eine besondere Bedeutung zu. Nicht nur, dass besonders viele Studierende sich für diesen Studiengang entscheiden, ein Lehramtsstudium umfasst auch mindestens zwei Fächer und ein bildungswissenschaftliches Curriculum, das heißt ein Lehramtsstudium ist keiner bestimmten Disziplin zuzuordnen. Schon allein dadurch ergibt sich in der Beratung für Studierende der Bedarf an die Beratenden, die hochschulinterne Struktur zu verstehen. Nicht selten, so auch an der JLU, gibt es Beraterinnen und Berater, die sich für Lehramt spezialisiert haben, um der großen Anzahl von Ratsuchenden gerecht zu werden und zudem sind sie nicht an einem Fachbereich, sondern zentral an der Hochschulleitung angesiedelt. Übrigens geben unter dem Titel "Neue Held*innen braucht das Land" eine Studienberaterin im Podcast der "Gießener Offensive Lehrerbildung" viele Tipps für Interessierte an einem Lehramtsstudium. Um diesen Gedankengang abzuschließen, möchte ich festhalten, dass hochschuldidaktisches Wissen über die Organisation von Studiengängen, insbesondere für Lehramt, eine bedeutsame Grundlage für eine gute Beratung von Studierenden ist, und eine formale, zentrale Anbindung, gerade für die Beratung für das Lehramt, hilfreich erscheint.
Selektion versus Beratung
Eine weitere Überlegung befasst sich mit Erkenntnissen hochschuldidaktischer Forschung zur Frage, welcher Rolle einer guten Studienberatung zukommen kann. Ganz generell wird der " Person-Environment-Fit "-Ansatz nach Kristof-Brown oftmals in der Beratung und Auswahl von Studieninteressierten angewendet. Sehr stark verkürzt könnte man sagen, dass die Untersuchungen aus diesem Ansatz darauf abzielen, besonders "geeignete" Studieninteressierte für ein Fach zu gewinnen. Als geeignet werden dabei jene Personen betrachtet, welche eine möglichst hohe Übereinstimmung zwischen den persönlichen Fähigkeiten und den Anforderungen eines Studiums aufzeigen. Daher werden zum Beispiel in Studieneingangsverfahren oftmals Wissen und Intelligenz erhoben, mit der Argumentation, dass Personen, die bereits viel über ein Studienfach wissen oder über besonders hohe kognitive Fähigkeiten verfügen, ein Studium wahrscheinlich erfolgreich durchlaufen. Nicht selten werden also Selektionsprozesse mit diesem theoretischen Ansatz begründet.
Allerdings wissen wir aus der hochschuldidaktischen Forschung, beispielweise zum Student Engagement, von der komplexen Interaktion zwischen Studierenden und Merkmalen der Hochschule, sodass das erfolgreiche Durchlaufen eines Studiums und der Wissenserwerb maßgeblich von der Motivation der Studierenden abhängen. Daher plädieren hochschuldidaktische Erkenntnisse dazu, eine Beratung mit umfassenden Informationen zur Verfügung zu stellen, die eine informierte Entscheidung ermöglichen und weniger eine Selektion durchzuführen, die von einem stabilen Fähigkeitskonzept ausgehen.
In dieser skizzenhaften Abhandlung habe ich dargestellt, dass Hochschuldidaktik mehr ist als hochschuldidaktische Fortbildungen. Insbesondere die wissenschaftliche Beschäftigung von Studium und Lehre, einschließlich der Gestaltung, den Zielen und den Strukturen, zeigt einen hohen Zusammenhang zur Beratung von Studierenden, auch im Lehramtsstudium. Gerade das Lehramt weist in der Struktur und im Curriculum einige Besonderheiten auf, sodass es besondere Anforderungen an eine Beratung stellt. Eine Kooperation mit der Hochschuldidaktik erscheint auch daher ertragreich für beide Seiten.
Die Beitrag ist zuerst erschienen im Newsletter der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" 4 | 2021 .
Panel auf dem „14. Bundeskongress der Zentren für Lehrer:innenbildung und Professional Schools of Education“
Die GOL hat ihr Campusschul-Projekt auf dem „14. Bundeskongress der Zentren für Lehrer:innenbildung und Professional Schools of Education“ vorgestellt. Als Teil des Panels „Zentrum für Lehrerbildung – zwischen Kernaufgaben und dem gewissen Extra?“ wurden die Maßnahme „Campusschulen“ als erfolgreiches Beispiel für die Arbeit an der Schnittstelle zwischen schulischer und wissenschaftlicher Praxis aufgeführt.
Anhand der Campusschulen wurde aufgezeigt, wie sich durch eine (erweiterte) Netzwerkarbeit ein „gewisses Extra“ neben den Kernaufgaben des Zentrums für Lehrerbildung an der Justus-Liebig-Universität Gießen (z. B. Praktikumskoordination und -betreuung) realisieren lässt. Aus der Arbeit mit den Campusschulen ist unter anderem die „AG Digitalisierung“ hervorgegangen, in der Lehrkräfte im Austausch zu Themen wie digitalgestützter Schulentwicklung oder dem Teilen von Good-Practice-Beispielen stehen.
Neben den Campusschulen wurde auch der Kooperationsrat präsentiert, welcher durch eine intensivere Zusammenarbeit aller an der Lehrkräftebildung beteiligten Institutionen und durch die Vernetzung der verschiedenen Ausbildungsphasen die Ausbildung von Lehrkräften in der Region Gießen/Vogelsberg in Universität, Studienseminar und Schule verbessern möchte.
Kooperation mit ausgewählten Schulen in der Region wird ausgeweitet/fortgesetzt
Das von der Gießener Offensive Lehrerbildung angestoßene Campusschul-Projekt geht in eine neue Runde. Am 10. September wurden im Rahmen einer feierlichen Online-Veranstaltung fünf Campusschulverträge unterzeichnet. Vier Schulen aus der Region verlängerten das Kooperationsabkommen mit der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), die Herderschule Gießen kommt als neuer Partner hinzu. Prof. Dr. Verena Dolle, Vizepräsidentin für Studium und Lehre, unterzeichnete die Verträge im Namen der JLU und nannte das Campusschul-Projekt „ein ganz besonderes Element, in dem wir gemeinsam an der Weiterentwicklung der Persönlichkeit, des Unterrichts oder auch der Institutionen arbeiten können“.
Dolle würdigte das Bemühen aller Beteiligten, die Partnerschaft weiter auszubauen: „Lehrerbildung funktioniert aber nicht an Hochschulen als Einzelkämpferinnen. Sie sind auf verlässliche Partnerinnen wie beispielsweise die Schulen angewiesen.“ Damit haben aktuell folgende Schulen einen Vertrag als Campusschule: Brüder-Grimm-Schule Gießen, Clemens-Brentano-Europaschule Lollar, Gudrun-Pausewang-Schule Lauterbach-Maar, Herderschule Gießen, Theodor-Heuss-Schule Wetzlar.
Das Projekt war 2018 mit drei Campusschulen gestartet. Der Status als Campusschule ermöglicht Schulen in und um Gießen eine intensive Kooperation mit der JLU zur Konzeption, Pilotierung und Evaluierung von Projekten der Schul- und Unterrichtsentwicklung. Katharina Nesseler, die das Projekt aufseiten der GOL betreut, sagt über die gewachsene Zusammenarbeit mit den Schulen: „Der ständige Austausch zwischen der JLU und den Campusschulen in den vergangenen Jahren hat noch einmal bestätigt, wie wichtig die Vernetzung von schulischer und wissenschaftlicher Praxis ist, um die Lehrkräftebildung und damit auch Schule insgesamt zu weiterzuentwickeln.“ Auch seitens der Campusschulen wurde der wechselseitige Mehrwert bisheriger regelmäßiger Kooperationen gelobt und der Wunsch geäußert, künftig noch mehr Zusammenarbeit zu wagen und diese auch auf andere Institutionen und neue Expertise auszuweiten. Andrej Keller, Schulleiter der Clemens-Brentano-Europaschule, erklärte, noch mehr „Ergebnisse in den Klassenraum und Projekte auf die Straße“ bringen zu wollen, womit eine größere Sichtbarkeit des Campusschulprojekts erreicht werden könne.
Um die Zusammenarbeit weiter auszubauen, hat die GOL die Vernetzungsplattform JUSTmatch entwickelt. Darauf können Lehrkräfte von Campusschulen Fragen und Ideen zur Unterrichtsentwicklung einstellen. Die GOL bringt die Lehrkräfte dann mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der JLU zusammen, um die Projekte evidenzbasiert umzusetzen. Evelyn Benner, Schulleiterin der Theodor-Heuss-Schule, wertete JUSTmatch als Ausdruck dafür, dass den Schulen auf Augenhöhe begegnet werde und auch von anderen Veranstaltungsteilnehmerinnen und -teilnehmern konnte eine positive Resonanz und gespannte Vorfreude für die Plattform vernommen werden. Was ist JUSTmatch? Mehr Informationen unter www.uni-giessen.de/justmatch
Los geht es mit einem Video und Mini-Podcast zum Forum Lehrentwicklung
Für eine breitere Streuung der von der Gießener Offensive Lehrerbildung entwickelten Ideen und ihres breitgefächerten Angebots präsentiert sich das Strukturentwicklungsprojekt in neuen, multimedialen „Spotlights“. In kurzen Erklärvideos und kompakten Folgen des Podcasts „Klasse(n)arbeit“ werden Schlaglichter auf die einzelnen Maßnahmen geworfen und über deren Zielsetzung sowie die bisherigen Errungenschaften informiert. Den Anfang macht das Forum Lehrentwicklung , das darauf abzielt, die Lehre in den Lehramtsstudiengängen an der Justus-Liebig-Universität Gießen durch Peer-Learning-Angebote für Lehrende zu verbessern.
Die unterschiedlichen Ausspielwege und Formate sollen dabei helfen, das breitgefächerte Angebot der GOL2.0, das sowohl die wissenschaftliche als auch die schulische Praxis adressiert (z. B. in Form von Lehrkräfte-Fortbildungen), inner- wie außeruniversitär stärker sichtbar zu machen. So sind die Videos zum Beispiel für die Verbreitung in den sozialen Medien vorgesehen. Die Podcast-Folgen sind auf den gängigen Streaming-Plattformen abrufbar.
Die GOL hat wichtige Voraussetzung für die Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung an der JLU geschaffen.
Die GOL zieht in der aktuellen Ausgabe der Hochschulzeitung uniforum der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ein positives Zwischenfazit der zweiten Förderphase. Mit ihren innovativen und teilweise einzigartigen Maßnahmen hat die GOL wichtige Voraussetzung für die Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung an der JLU geschaffen.
Mit Studienangeboten wie der Lehrveranstaltung "Arbeiten in multiprofessionellen Teams" reagierte die GOL etwa auf gesellschaftliche Veränderungen (Ganztagsschule, Migration etc.). Das Forum Lehrentwicklung wiederum setzt bei der Verbesserung der Lehre durch kollegialen Austausch an und auf der Onlineplattform JUSTmatch sollen Lehrkräfte und Forschende miteinander in Kontakt kommen, um gemeinsam evidenzbasierte Schulentwicklungsprojekte durchzuführen.
Über den nachhaltigen Ansatz der von der GOL angestoßenen Projekte heißt es in dem Bericht: „Da die Bedeutung der Angebote und Strukturen auch in Zukunft bestehen bleibt, gilt es in der verbleibenden Förderzeit darüber nachzudenken, wie das Erreichte nachhaltig für die Lehrerbildung an der JLU fruchtbar gemacht werden kann.“
Den ganzen Artikel lesen Sie auf Seite 8 im uniforum .
Neue Postkarten-Aktion soll die Sichtbarkeit der GOL inner- wie außerhalb der Hochschule weiter steigern
Wer die GOL 2.0 und ihre Angebote bisher nicht kannte, kann sich jetzt in aller Kürze über das breite Themenspektrum des Strukturentwicklungsprojekts informieren. Ein Satz neuer Postkarten fasst die einzelnen Maßnahmen in wenigen Sätzen zusammen und stellt den individuellen Nutzen der Projekte für die jeweilige Zielgruppe heraus.
Ziel der Aktion ist es, die Sichtbarkeit der GOL
2.0
inner- wie außerhalb der Hochschule weiter zu steigern. Die Karten vereinen ansprechendes Design und kompakte Informationen und werden sowohl gedruckt als auch digital zum Einsatz kommen.
Die GOL hat eine Elternbefragung konzipiert, in der die Erfahrungen von Familien mit Distanzunterricht und Homeschooling im Hinblick auf digital gestütztes Lernen während der Pandemie erhoben werden.
Wie Grundschulkinder auch nach der Pandemie durch digital gestütztes Lernen unterstützt werden können, erforscht die GOL in einem institutionsübergreifenden Projekt zur Schul- und Unterrichtsentwicklung. Gemeinsam mit der Gießener Korczak-Schule, Elternvertretern sowie unter Beteiligung des Staatlichen Schulamts für den Landkreis Gießen und den Vogelsbergkreis und dem Studienseminar GHRF Gießen wurde eine Elternbefragung konzipiert, in der die Erfahrungen der Familien mit Distanzunterricht und Homeschooling im Hinblick auf digital gestütztes Lernen während der Pandemie erhoben werden.
Im „Elternbarometer“ können die Familien Auskunft darüber geben, welche von der Korczak-Schule in der Pandemie genutzten Formate des digitalen Lernens (z. B. Videokonferenzen, Apps, Erklärvideos) aus Sicht der Eltern für die Kinder am hilfreichsten waren. Um auch die durch die Pandemie noch einmal deutlicher gewordene Ungleichheit im Bildungsbereich im Blick zu behalten, werden in der Befragung außerdem technische Herausforderungen und finanzielle Hürden erfasst. Um allen Eltern die Chance zu geben, sich an der Befragung zu beteiligen, liegt der Fragebogen in vier Sprachen (Deutsch, Russisch, Türkisch, Arabisch) vor.
Die Erhebung soll noch vor den Sommerferien starten, damit die Ergebnisse zum Schulstart nach den Ferien vorliegen.
Artikel informiert über Konzeption und erste Evaluationsergebnisse des Angebots
Die Begleitforschung zur stark nachgefragten GOL-Fortbildungsreihe „Mentor*innen qualifizieren“ ist als Beitrag im Sammelband „Vernetzung von Hochschule und schulischen Mentoren in der Lehrerbildung“ (2021, Beltz Juventa) erschienen. In dem Artikel werden das reflexionsbasierte Konzept zur Fortbildung von Lehrkräften, die die schulische Begleitung angehender Lehrerinnen und Lehrer übernehmen, sowie erste Ergebnisse aus der Evaluation der Veranstaltungen vorgestellt.
Das Autoren-Team Stephanie Brombach, Claudia von Aufschnaiter, Bianka Kaufmann und Matthias Bertram beschreibt in dem Beitrag den Ansatz, die Teilnehmenden durch die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Aufgabenspektrum von Mentorinnen und Mentoren zur Reflexion der eigenen Tätigkeit und des eigenen Unterrichts anzuregen. Außerdem erfahren die Leserinnen und Leser im Artikel etwas über die in den Veranstaltungen abgefragte Teilnahmemotivation, das individuelle Erleben der Reflexionsanlässe im Rahmen der Fortbildung und die daraus resultierenden Konsequenzen für vergleichbare, zukünftige Angebote.
In dem von Sönke Zankel, Birgit Brouër und Jan Schulz herausgegebenen Band „Vernetzung von Hochschule und schulischen Mentoren in der Lehrerbildung“ (2021, Beltz Juventa) geht es um die wachsende Bedeutung schulischer Mentorinnen und Mentorin in der Zusammenarbeit der Hochschulen mit den Schulen (u. a. im Praxissemester). Das Buch vereint Forschungs- und Praxisberichte zu diesem Themenkomplex mit einem Fokus auf Unterrichtsreflexion.
- Brombach, S., von Aufschnaiter, C., Kaufmann, B., Bertram, M. (2021). Mentor*innen qualifizieren – Ein Reflexionsbasiertes Fortbildungskonzept (S. 12-28). In S. Zankel, B. Brouër, J. Schulz (Hrsg.), Zusammenarbeit von Hochschule und schulischen Mentor*innen in den Praxisphasen der Lehrer*innenbildung . Weinheim und Basel: Beltz.
Trotz der pandemiebedingen Einschränkungen ist es gelungen, den inneruniversitären Austausch sowie die Zusammenarbeit mit externen Akteurinnen und Akteuren zur Weiterentwicklung der Lehrerbildung in der Region fortzusetzen.
Die Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL 2.0 ) hat das vergangene Jahr intensiv genutzt, um den inneruniversitären Austausch zu Themen und Herausforderungen der Lehrerbildung an der Justus-Liebig-Universität (JLU) aufrecht zu erhalten und zu intensivieren. Trotz der pandemiebedingen Einschränkungen ist es gelungen, auch die Zusammenarbeit mit externen Akteurinnen und Akteuren fortzusetzen und an der Weiterentwicklung der Lehreraus- und Fortbildung zu arbeiten. Diese Fortschritte stellt die GOL 2.0 in ihrem aktuellen Jahresbericht vor.
Im Bereich der Hochschule wurden u. a. Fragen zur Ausgestaltung schulischer Fachpraktika, digitalisierter Lehre und die bessere Sichtbarkeit sowie interne Abstimmung von Vorkursen diskutiert. Die Überführung in digitale Formate ermöglichte die Fortsetzung und zum Teil auch Intensivierung des von der GOL 2.0 initiierten fächerübergreifenden Austauschs an der JLU, der trotz der anfänglich ungewohnten Kommunikationsform auch weiterhin auf breites Interesse der Teilnehmenden stieß.
In der fortlaufenden Zusammenarbeit mit außeruniversitären Partnerinnen und Partnern wurden Fragen der Schul- und Unterrichtsentwicklung adressiert, die auch – aber nicht nur – pandemiebedingte Entwicklungsprozesse aufgreifen. Daraus entstand unter anderem die Vernetzungsplattform „JUSTmatch“, die im Sommer 2021 den Betrieb aufnehmen wird. Es wurden zudem in institutionsübergreifenden Kooperationen Lehrveranstaltungen fortgeführt, die die Arbeit in multiprofessionellen Teams adressieren, sowie gemeinsam an der Verbesserung der Angebotsstruktur im Bereich Lehrkräftefortbildung gearbeitet.
Der Ergebnisbericht stellt diese Entwicklungen und die damit einhergehenden Herausforderungen dar und hebt die beachtlichen Fortschritte des Strukturentwicklungsprojekts aus dem vergangenen Jahr hervor, zu denen auch die Veröffentlichung des ersten Podcasts im Bereich Lehrerbildung gehört.
Themen des Newsletters sind u. a. der Ergebnisbericht für das Jahr 2020, die zweite Folge des Podcasts „Klasse(n)arbeit“ sowie die Vorstellung der Vernetzungsplattform JUSTmatch.
Im aktuellen Newsletter der GOL 2.0 erfahren Sie Neuigkeiten aus dem Strukturentwicklungsprojekt an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Themen des Newsletters sind u. a. der Ergebnisbericht für das Jahr 2020, die zweite Folge des Podcasts „Klasse(n)arbeit“ sowie die Vorstellung der Vernetzungsplattform JUSTmatch.
Den aktuellen Newsletter finden Sie hier .
Die Theodor-Heuss-Schule in Wetzlar bietet erstmals ein Praktikum für Lehramtsstudierende an, bei dem diese trotz Corona Unterrichtserfahrung sammeln können.
Ein Gastbeitrag von Carolin Keßler
Ein Praktikum sollte immer dazu dienen, erlernte theoretische Inhalte mit praktischen Erfahrungen zu ergänzen und mit Haut und Haar in einen Beruf einzutauchen. Gerade der Beruf des Lehrers bzw. der Lehrerin erfordert sehr vielfältige Rollen: Man ist zunächst Didaktikerin bzw. Didaktiker, Lernbegleiterin oder Lernbegleiter und Fachexpertin oder Fachexperte, darüber hinaus aber auch Motivationscoach, Psychologin oder Psychologe, Organisatorin bzw. Organisator, Problemlöserin oder Problemlöser und seit neuestem auch IT-Spezialistin bzw. -Spezialist.
Um sich im ersten Ausbildungsabschnitt auf diese Anforderungen vorzubereiten, sieht die Studienordnung an den Universitäten zwei Pflichtpraktika vor. Die Studentinnen und Studenten besuchen in ihrem Fachpraktikum für fünf Wochen den Unterricht an einer Schule in ihren Fächern. Sie beobachten, sie analysieren und sie probieren sich im eigenen Unterrichten aus. Doch bekanntlich ist in Coronazeiten vieles anders - was nicht bedeutet, dass man nicht auch kreative neue Ideen finden kann. Eine neue Idee der Theodor-Heuss-Schule Wetzlar ist die Hospitation über ein sogenanntes Hybridpraktikum. Die Schule ermöglicht es den Praktikantinnen und Praktikanten, virtuell am Unterrichtsgeschehen teilzunehmen, sei es, der Unterricht findet in Präsenz oder in Distanz statt oder sogar in einer Kombination aus beidem. Dafür bekommen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen begrenzten Zugang zur Lernplattform IServ, welche die THS und andere Schulen des Lahn-Dill-Kreises für den Unterricht nutzen. Hiermit ist es u. a. möglich, über Videoübertragung von zu Hause aus in das Klassenzimmer zugeschaltet zu werden. Als einzige Schule im Landkreis ermöglicht die THS Wetzlar den Lehramtsstudierenden so, den Lehrerinnen und Lehrern live über die Schulter zu schauen.
Das erste Hybridpraktikum fand in diesem Frühjahr mit 10 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der JLU Gießen und der Hochschule Fulda statt. Das Kennenlernen zwischen Betreuerinnen und Betreuern sowie Nachwuchslehrkräften wurde coronakonform online abgehalten. Die Praktikumsbetreuerin an der THS, Steffi Thomas, informierte die Praktikantinnen und Praktikanten in einer Einführungsveranstaltung über die Bildungsangebote der THS und zeigte in einem virtuellen Rundgang durch die Schule alles Wissenswerte und Spannende im Schulalltag. In den folgenden fünf Wochen übernahmen die Mentorinnen und Mentoren die Betreuung der jeweiligen Praktikantinnen und Praktikanten, ließen sie an ihrem und dem Unterricht ihrer Kolleginnen und Kollegen virtuell teilnehmen und auch erste eigene virtuelle Unterrichtskonzepte erstellen und durchführen.
Den Nachwuchslehrkräften wurde schnell klar, dass digitales Lernen besondere Anforderungen an sie stellt. So ist vieles, was in einem normalen Unterricht selbstverständlich ist, online nicht möglich, wie etwa die Kontrolle von Gruppenarbeiten durch einfaches Herumgehen im Klassenraum. Und auch der spontane Austausch zwischen Lehrerinnen und Lehrern und Schülerinnen und Schülern, die kleinen motivierenden Kommentare, die Tipps im Vorbeigehen, kleine Gesten, denen man sonst kaum Beachtung schenkt, werden nun vermisst. Außerdem wurde vielen hier zum ersten Mal richtig bewusst, in welch zahlreichen Bereichen man als Lehrerin bzw. Lehrer Expertin bzw. Experte sein muss, um die passenden digitalen Methoden zu den Lerninhalten zu finden. Hier konnte das Hybridpraktikum sowie das an der THS regelmäßig stattfindende Mediencafé Antworten geben. Darin stellen Lehrerinnen und Lehrer der THS, die 2020 als DIGITALE SCHULE ausgezeichnet worden ist, ihren Kolleginnen und Kollegen neue Online-Tools vor, erklären deren Handhabung und technische Voraussetzungen. So konnten seitens der Nachwuchslehrkräfte digitale Tools zu Umfragen oder Erklärvideos ausprobiert werden, was diese als wertvollen praktischen Erfahrungsgewinn bewertet haben.
Die Praktikantinnen und Praktikanten waren sich einig, dass man Probleme und Chancen des aktuellen Unterrichts am besten durch das eigenständige Ausprobieren erkennt. Sie haben das Hybridpraktikum erfolgreich dazu genutzt, um Sicherheit hinsichtlich der Eignung für ihren Berufswunsch zu gewinnen und meldeten der Schule zurück, wie gut es war, diese Gelegenheit an der THS bekommen zu haben. Das digitale Unterrichten hautnah kennenzulernen, eröffnete ihnen moderne Lernwelten: „Es ist eine sehr interessante Erfahrung, zu sehen, wie die THS die Zeit des Distanzlernens gestaltet. Sie bietet schon jetzt viele Chancen für die digitale Zukunft, in der digitales Lernen sicher nicht mehr wegzudenken ist.“
Reflexion ist eines der Buzzwords in der wissenschaftlichen Debatte um Lehrerbildung - allerdings gibt es bisher sehr unterschiedliche Auslegungen des Begriffs. Der Podcast "Klasse(n)arbeit" versucht in der zweiten Folge, das Thema ein wenig zu ordnen.
Reflexion gilt zwar als Schlüsselkompetenz für Lehrkräfte, weil es aber bisher sehr unterschiedliche Auslegungen des Begriffs gibt, lässt sich nur schwer Kohärenz in der wissenschaftlichen Diskussion über Reflexion finden.
Der Podcast möchte das Thema ein wenig ordnen, die unterschiedlichen Positionen vorstellen und den praktischen Nutzen von Reflexion diskutieren. Dafür haben sich die beiden Hosts zwei Gäste eingeladen, die sich beruflich mit Reflexion beschäftigen:
Prof. Dr. Claudia von Aufschnaiter vom Institut für Didaktik der Physik an der Justus-Liebig-Universität Gießen ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Leibniz-Institutes für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel und Teil der Steuerungsgruppe der GOL.
Christian Hofmann war bis vor kurzem Leiter des Gießener Studienseminars für Grund-, Haupt-, Real- und Förderschulen. Jetzt ist er bei der Hessischen Lehrkräfteakademie unter anderem für den Bereich Fortbildung zuständig. Außerdem ist er Vorsitzender des Kooperationsrates – einem Zusammenschluss aller im Raum Gießen an der Lehrerbildung beteiligten Institutionen.
Zu hören ist der Podcast auf Soundcloud und Spotify .
Ziel von JUSTmatch ist es, dass Schule, Wissenschaft und Studierende gemeinsam Projekte der Schul- und Unterrichtsentwicklung bearbeiten.
Auf dem jährlichen Kooperationsgespräch der Justus-Liebig-Universität (JLU) mit den Schulen der Region hat die Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) ihr neues Angebot JUSTmatch vorgestellt. JUSTmatch ist darauf gerichtet, Projekte der Schul- und Unterrichtsentwicklung zur gemeinsamen Bearbeitung zu initiieren. „Die Plattform erleichtert den Findungsprozess zwischen Lehrkräften, Studierenden sowie Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der JLU“, sagte Katharina Nesseler, die das Projekt leitet. Den Vertreterinnen und Vertretern der anwesenden Schulen erläuterte sie, wie JUSTmatch die unterschiedlichen Akteure zusammenbringt.
Das Konzept sieht vor, dass Lehrkräfte ihre Fragen und Projektideen aus dem eigenen Unterricht unverbindlich bei JUSTmatch einstellen können. Mit diesem Input auf der Plattform startet die Suche nach passenden Kooperationspartnern in der Universität (z. B. Studierende). Das „Matching“ – also der Findungsprozess – ist dann erfolgreich, wenn Lehramtsstudierende über die Plattform JUSTmatch auf ein Thema aufmerksam werden, das sie gemeinsam mit der Lehrkraft und einer Dozentin bzw. einem Dozenten im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Hausarbeit oder eines Studienprojektes bearbeiten möchten. Auch Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können Fragen und Projektideen bei JUSTmatch einstellen und auf diesem Wege schulische Kooperationen suchen.
Ziel von JUSTmatch ist es, dass Schule, Wissenschaft und Studierende von der Zusammenarbeit profitieren. Die Lehrkräfte können den eigenen Unterricht evidenzbasiert weiterentwickeln und so die Unterrichtsqualität steigern. Studierende und Forschende arbeiten an aktuellen schulischen Fragestellungen und generieren darin neue bzw. vertiefte Erkenntnisse über Lehren, Lernen und Schulentwicklung.
In der ersten Phase ist das Projekt Lehrkräften von Campusschulen vorbehalten.
Projekt aus der ersten Förderphase soll Wissenslücken in Bezug auf den tatsächlichen Bedarf der Lehrkräfte an Fortbildungsveranstaltungen schließen und das Fortbildungsangebot der Region darauf abstimmen und weiterentwickeln.
Die Entwicklung bedarfsgerechter Fortbildungsangebote für Lehrkräfte erfordert die phasenübergreifende Zusammenarbeit von Akteuren der Lehrerbildung. Wie solche mitunter multiprofessionellen Kooperationen gelingen können, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Philipps-Universität Marburg im Rahmen eines gemeinsamen Symposiums bei der virtuellen Tagung „Wie viel Wissenschaft braucht Lehrerfortbildung?“ am 15. März 2021 vorgestellt.
Die GOL berichtete dabei von der in der ersten Förderphase durchgeführten regionalen Bedarfserhebung zur Lehrkräftefortbildung. Die in Kooperation zwischen Universität und Staatlichem Schulamt entstandene Befragung hatte das Ziel, Wissenslücken in Bezug auf den tatsächlichen Bedarf der Lehrkräfte an solchen Veranstaltungen zu schließen und das Fortbildungsangebot der Region darauf abzustimmen und weiterzuentwickeln. Den Erfahrungsbericht mit Ergebnispräsentation verfolgten bis zu 70 Teilnehmende der digitalen Konferenz, die von der Universität Regensburg, der Universität Kassel sowie der Pädagogischen Hochschule Freiburg veranstaltet wurde.
Film zeigt Beispiele für den kreativen Umgang mit den Herausforderungen der Corona-Pandemie. Dazu zählt auch der GOL-Podcast "Klasse(n)arbeit".
In einem neuen Film zeigen die GOL und andere Projekte aus der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ (QLB), wie sie auf die Herausforderungen der COVID-19 Pandemie reagiert haben. Der Film präsentiert zahlreiche gelungene Beispiele für den kreativen Umgang mit diesen Herausforderungen, um Studium, Lehre und Beratung unter den neuen Vorzeichen fortzusetzen und die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen der Lehrerbildung voranzubringen.
Die GOL wird in dem Film im Bereich „Kommunikation und Kooperation“ besonders hervorgehoben. Dabei wird auf den Workshop „Lehrkräftebildung in Zeiten von Corona“ bei der digitalen QLB-Tagung aus dem vergangenen November verwiesen, bei dem der neue GOL-Podcast „ Klasse(n)arbeit “ vorgestellt wurde sowie die digital fortgeführte Kooperation mit den Campusschulen.
Ausschnitte aus dem Workshop zum Podcast und Feedback der Teilnehmenden darauf machen im Film deutlich, dass mit neuen digitalen Formaten Instrumente für den Wissenstransfer zur Verfügung stehen, die auch über die Pandemie hinaus als zusätzliches Kommunikationsmittel zur Diskussion aktueller Themen und damit zur Weiterentwicklung der Lehrerbildung dienen können.
Zu sehen ist der Filmbeitrag in der QLB-Mediathek .
Der sechste GOL-Newsletter zeigt, dass Wissenschaft auch in Zeiten von Corona möglich ist.
Auch in Zeiten von Corona gibt es
positive Nachrichten aus der Gießener Offensive Lehrerbildung 2.0.
Die vielseitigen Meldungen im neuen Newsletter sind ein ermutigender Beleg dafür,
dass die Lehrerbildung sich auch unter erschwerten Bedingungen weiterentwickelt
. Was sich in diesem Jahr in der GOL getan hat, lesen Sie
hier
. Die Anmeldung zum Newsletter finden Sie
hier
.
Überblicks-Broschüre „Kompass '21 - Angebote für schulische Mentorinnen und Mentoren“ neu aufgelegt
Mentorinnen und Mentoren übernehmen eine wichtige Funktion in der Begleitung und Unterstützung von Studierenden und Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst im schulischen Alltag. Um sie in ihrer für die phasenübergreifende Lehrerbildung zentralen Rolle zu unterstützen, gibt es auch im kommenden Jahr eine Vielzahl von (Fortbildungs-)Angeboten mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Formaten.
Die Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) und das Zentrum für Lehrerbildung an der Justus-Liebig-Universität Gießen haben gemeinsam mit der Philipps Universität Marburg und den Studienseminaren der Region Mittelhessen ihre Überblicks-Broschüre „ Kompass '21 - Angebote für schulische Mentorinnen und Mentoren “ neu aufgelegt. Sie bietet Lehrkräften eine Orientierung über die vielfältigen Akteure und deren Angebote für Mentorinnen und Mentoren in der Region.
Die Broschüre ist digital verfügbar und wird in den kommenden Wochen auch in gedruckter Form den Schulen zugesendet. Sollten Sie Interesse an gedruckten Exemplaren haben, geben Sie uns gerne Bescheid. Dazu schreiben Sie bitte unter Angabe Ihres Namens und der Postanschrift sowie dem Betreff „Broschüre“ eine E-Mail an: Stephanie.Brombach
Am 3. und 4. November 2020 luden die Projekte der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" zum digitalen Austauschformat "Lehrkräftebildung gemeinsam gestalten" ein. In 14 Online-Sessions wurden aktuelle Themen der Lehrkräftebildung diskutiert und Kooperationen in den Blick genommen. Die Session zu "Lehrkräftebildung in Zeiten von Corona" wurde von der GOL organisiert. Darin wurden Chancen und Herausforderungen einer digitalisierten Lehrkräftebildung entlang der Themen Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung und Good-Practice-Beispiele vorgestellt und diskutiert.
Von den Entwicklungen rund um das Thema "Corona" bleibt die QLB-Projektarbeit nicht unberührt. Besonders der Ausfall öffentlichkeitswirksamer Formate sowie die eingeschränkten Möglichkeiten der Netzwerk- und Kooperationsarbeit führen dazu, dass die Arbeit der QLB-Projekte verstärkt auf anderen Wegen erfolgen muss als in den letzten Jahren. Im Forum "Lehrkräftebildung in Zeiten von Corona" wurden Chancen und Herausforderungen einer digitalisierten Lehrerbildung entlang der Themen Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung und Good-Practice-Beispiele vorgestellt und diskutiert.
Prof. Dr. Ludwig Stecher, Sprecher der Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL), wies in seiner Begrüßung sowohl auf die Herausforderungen als auch auf das Innovationspotenzial der aktuellen Entwicklung hin und betonte, "dass das, was jetzt unter zeitlichem Druck und unter dem Druck der Notwendigkeiten entwickelt wird, Formate hervorbringen wird, die, unabhängig von der aktuellen Situation, Eingang in die Lehrerbildung finden werden." Einige dieser Formate wurden mit den 56 Teilnehmenden aus bundesweiten Hochschulstandorten bearbeitet.
Eines dieser Formate ist der neue GOL-Podcast "Klasse(n)arbeit" zu Themen der Lehrkräftebildung, der in Workshop 1 vorgestellt wurde. Aufgrund des pandemiebedingten Ausfalls öffentlichkeitswirksamer Plattformen für die Wissenschaftskommunikation hat sich die GOL bei der Erschließung neuer (digitaler) Kommunikationskanäle für den Podcast entschieden, weil er vielfältige Chancen für den Wissenstransfer bietet. Die GOL möchte mit dem Format neue Zielgruppen erreichen, um die gesellschaftliche Relevanz und die Herausforderungen des Lehrkräfteberufes auch außerhalb der Hochschule zu kommunizieren. Der Podcast ermöglicht es darüber hinaus, mit den verschiedenen Akteuren in der Lehrkräftebildung ins Gespräch zu kommen. Perspektivisch wird auf eine Verstetigung des Angebots an der Justus-Liebig-Universität Gießen hingearbeitet. Im Austausch mit den Workshop-Teilnehmenden, die den Podcast nach einer Hörprobe als professionell und authentisch bezeichneten, wurden sehr praxisnahe Fragen zur Entwicklung und (technischen) Umsetzung des Projekts diskutiert, sodass andere am Podcast-Format interessierte QLB-Projekte von den Erfahrungen der GOL profitieren konnten.
Workshop 2 "Campusschule" widmete sich den digitalen Vernetzungsangeboten zwischen Universität und Schule. Im besonderen Fokus standen dabei die Chancen und Potenziale digitaler Kommunikation. Hier wurde gemeinsam erörtert, welche Interaktionsinhalte, welche Netzwerkstrukturen sowie Formen der Kooperation sich am besten eigenen für die digitale Vernetzungsarbeit. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellten den themengebunden Vernetzungsanlass, wie zum Beispiel Ipad -Klassen, Lern-Managment-System (LMS), digitale Schulorganisation, als zurzeit zentralen Interaktionsinhalt heraus. Chancen bietet die zeit- und ortsunabhängige Eigenschaft von digitaler Kommunikation für die Kooperationsform des Austauschs von Wissen und Informationen.
Der Workshop des Lehr-Lern-Forschungslabors Geschichte der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) Mainz und der gesellschaftswissenschaftlichen Lehr-Lern-Gelegenheit der RWTH Aachen goAIX! (Workshop 3) diskutierte die Potenziale von Exkursionen für historisches und gesellschaftswissenschaftliches Lehren und Lernen in Schule und Hochschule. Dabei lag der Fokus des Mainzer Projekts auf den Möglichkeiten, Studierende an Raum als Kategorie der Geschichtswissenschaft sowie Stadt als Synthese räumlicher Konfigurationen heranzuführen, während der Aachener Ansatz sich auf Einsatzmöglichkeiten virtueller Exkursionen mittels Virtual Reality Aufnahmen konzentrierte. Der gemeinsame Kern beider Konzepte liegt – wie die Diskussion erwies – im Anspruch, die spezifischen Eigenschaften von Wirkorten und Räumen in und mit digitalen Medien erfahrbar(er) zu machen.
In Workshop 4 des Passauer Projekts Skill.de diskutierten die Teilnehmenden verschiedensten Herausforderungen für den Schulunterricht, die durch Corona und Distance Learning sichtbar gemacht wurden. Den Universitäten kommt dabei eine bedeutende Rolle zu, die Schulen durch zielgerichtete Forschung, Fortbildungen und Hilfestellungen bestmöglich zu unterstützen. Wenn die Universitäten diese Verantwortung übernehmen und die Schulkooperationen adaptiv bleiben, kann diese "Corona-Situation" für eine positive Schulentwicklung genutzt werden.
Erste Episode von „Klasse(n)arbeit“ widmet sich dem Einstieg ins Lehramtsstudium – Zentrale Studienberatung gibt Schülerinnen und Schülern Tipps zur Studienwahl
Die Vielfalt von Perspektiven auf die Lehrerbildung stärker sichtbar zu machen – das ist das Ziel eines neuen
Podcasts
der Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL). Unter dem Titel „Klasse(n)arbeit“ werden Erkenntnisse aus Schule, Unterricht und Lehrerbildung einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. In der ersten Episode „Neue Held*innen braucht das Land“ wird der Einstieg in das Lehramtsstudium mit Beate Caputa-Wießner von der Zentralen Studienberatung der Justus-Liebig-Universität Gießen diskutiert. Dabei wird deutlich, dass der Lehrerberuf unterschiedliche Kompetenzen erfordert und deshalb ein erfolgreiches Studium auch mit sehr verschiedenen individuellen Profilen möglich ist.
„Der Podcast ist ein idealer Weg, um auch außerhalb der Hochschule die gesellschaftliche Relevanz und die Herausforderungen des Lehrerberufes zu kommunizieren“, sagt Prof. Dr. Ludwig Stecher aus der Steuerungsgruppe der GOL. Dabei solle gerade diese erste Folge des Podcasts Schülerinnen und Schüler, die mit Gedanken spielten, Lehramt zu studieren, in ihrer Studienentscheidung unterstützen.
In den weiteren Folgen wird es in dem Podcast vor allem um wissenschaftliche Fragen aus dem Bereich Lehrerbildung gehen – etwa zur Bildungsbeteiligung, Digitalisierung oder Vernetzung. „Der Podcast ist auch ein kreativer Weg, mit den verschiedenen Akteuren in der Lehrerbildung ins Gespräch zu kommen“, erklärt Prof. Dr. Stecher die Idee hinter der Podcast-Entwicklung.
Hören kann man „Klasse(n)arbeit“ auf großen Podcast- und Streaming-Plattformen wie Spotify oder Soundcloud .
In seinem Vortrag gab Prof. Dr. Krücken zunächst einen kurzen theoretischen Überblick zur Governance von Hochschulen und thematisierte dann die durch Corona veränderten Rahmenbedingungen.
In einem Gastvortrag an der Justus-Liebig-Universität Gießen hat sich Georg Krücken, Professor für Hochschulforschung an der Universität Kassel, aus einer Governance-Perspektive unter anderem mit den Folgen der Corona-Pandemie für Hochschulen beschäftigt. Auf Einladung der Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) sprach der geschäftsführende Direktor des International Centre for Higher Education Research Kassel am 6. Oktober 2020 zum Thema „Governance von Hochschulen: Staat, Hochschulorganisation, Wettbewerb“. Als Soziologe und Hochschulforscher hat er zahlreiche Forschungsprojekte im Bereich der Hochschul-, Wissenschafts- und Organisationsforschung durchgeführt und vielfach zu diesen Themen publiziert.
In seinem Vortrag gab Prof. Dr. Krücken zunächst einen kurzen theoretischen Überblick zur Governance von Hochschulen und thematisierte dann die veränderten Rahmenbedingungen, die innerhalb kurzer Zeit eine „neue Normalität“ geschaffen haben. In einem aktuellen Forschungsvorhaben zu Reaktionen und Folgewirkungen der Corona-Pandemie an zehn Universitäten stellte Prof. Dr. Krücken Auswirkungen des staatlichen Krisenmanagements auf die verfassungsrechtlich geschützte Wissenschaftsfreiheit fest (z.B. Eingriffe in die Reisefreiheit).
Mit Blick auf die Hochschulorganisation sieht er einen „starken Fokus auf die Lehre, weniger auf die Forschung“. Alle Hochschulen in seinem Forschungsprojekt legten großen Wert auf die Frage: Wie bewältigen wir die Lehre?
Die Veranstaltung fand unter Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen statt, sodass das GOL-Team im Anschluss über die Implikationen diskutieren konnte. Dort wurden unter anderem Aspekte des Minderheitenschutzes reflektiert.
Mithilfe der Ergebnisse der Befragung sollen Unterstützungs- und Entlastungssysteme für Mentorinnen und Mentoren entwickelt werden.
Wie erleben Lehrkräfte ihre Aufgabe als Mentor bzw. Mentorin? Unter dieser Leitfrage hat die Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) einen Fragebogen entwickelt, um mehr über die wichtige Rolle der Unterstützerinnen und Unterstützer angehender Lehrkräfte zu erfahren. „Unser Ziel ist es, ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Daher freuen wir uns über die Teilnahme von jeder Lehrkraft“, sagte Stephanie Brombach, die das GOL-Projekt betreut. Mithilfe der Ergebnisse der Befragung sollen Unterstützungs- und Entlastungssysteme für Mentorinnen und Mentoren entwickelt werden.
Der Fragebogen soll erfassen, welche Tätigkeiten Lehrkräfte mit einer Mentorenschaft verknüpfen und was sie motiviert, als Mentor bzw. Mentorin aktiv zu sein. Außerdem geht es um die Frage, welche Herausforderungen die Tätigkeit als Mentorin bzw. Mentor mit sich bringt und ob es Wünsche an zusätzlicher Qualifikation (z. B. Fortbildung) gibt.
Die Fragen richten sich in erster Linie an hessische Lehrkräfte. Doch auch Lehrkräfte aus anderen Bundesländern sind herzlich willkommen. Alter und Berufserfahrung sind keine Voraussetzung für die Teilnahme.
Sollten Sie Interesse an einer Teilnahme an der Umfrage haben, wenden Sie sich an:
Dipl. Päd. Stephanie Brombach
Zentrum für Lehrerbildung
Bismarckstraße 37
35390 Gießen
Telefon: 0049-641-99-15468
E-Mail: Stephanie.Brombach
Relaunch schafft mehr Übersichtlichkeit
Mit einem von Grund auf überarbeiteten Internetauftritt stellt sich die Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) in der zweiten Förderphase optisch wie inhaltlich neu auf. Das neue Design bildet die Strukturen des Projekts übersichtlich ab und ermöglicht den Usern so, sich schnell auf der Seite zurechtzufinden.
Herzstück des neuen Internetauftritts ist die Startseite, die mit einer Slideshow zentrale Informationen über die GOL prominent in Szene setzt. Ein Newsticker informiert außerdem über die neuesten Entwicklungen. Für alle, die die GOL noch nicht kennen, gibt es außerdem einen kurzen Info-Text zu den Hintergründen des Strukturentwicklungsprojekts an der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Auch die einzelnen Maßnahmen der GOL präsentieren sich in komplett überarbeiteten und nach Kriterien zur Barrierefreiheit erstellten Texten, die den aktuellen Entwicklungsstand der einzelnen Projekte widerspiegeln. Die Inhalte aus der ersten Förderphase werden über ein Archiv zugänglich gemacht.
Zwischen 2016 und 2019 hat die GOL Maßnahmen zur Phase vor dem Studium über den Kompetenzaufbau während des Studiums und dem Vorbereitungsdienst bis in die berufsbegleitende Phase der Lehrerbildung entwickelt.
Die Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) stellt in ihrem Ergebnisbericht für den Zeitraum der ersten Förderphase die Erträge des Strukturentwicklungsprojekts vor. So ist es der GOL zwischen 2016 und 2019 gelungen, eine Vielzahl von neuen Strukturen an der Justus-Liebig-Universität Gießen einzurichten, die zur nachhaltigen, effektiven Erweiterung und Verbesserung der Lehrerbildung beitragen.
Die im Rahmen des Förderzeitraums entwickelten und erprobten Maßnahmen reichten von der Phase vor dem Studium über den Kompetenzaufbau während des Studiums und dem Vorbereitungsdienst bis in die berufsbegleitende Phase der Lehrerbildung.
Darüber hinaus hat die GOL ihr Ziel einer verstärkten Vernetzung mit den anderen verantwortlichen Ausbildungsinstitutionen in der Region auf vielfältige Weise erreicht. Mehr noch: Die GOL konnte sich als ein weithin sichtbarer regionaler Orientierungs- und Unterstützungspunkt für die Vernetzung der lehrerbildenden Institutionen etablieren.
Zu Beginn der Förderperiode stand die GOL vor der Herausforderung, neben dem laufenden Lehrbetrieb geeignete Arbeitsstrukturen aufzubauen, das Vorhaben inner- wie außeruniversitär zu kommunizieren, auf verschiedenen Entscheidungsebenen Identifikation und Engagement zu erzeugen sowie die Maßnahmen im Einzelnen zu konzipieren, zu pilotieren, durchzuführen und zu evaluieren. Im Laufe der Zeit hat sich die GOL zu einem „Think Tank“ für die gesamte Lehrerbildung an der JLU entwickelt.
Digitales Treffen mit dem wissenschaftlichen Beirat der GOL: wichtiger Input für den weiteren Verlauf der zweiten Förderphase
Das diesjährige Beiratstreffen der Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL 2.0 ) widmete sich dem Thema Vernetzung. Prof. Dr. Claudia von Aufschnaiter aus der GOL 2.0 -Steuerungsgruppe erklärte dem erstmals in seiner erweiterten Besetzung zusammengekommen Gremium die diesbezügliche Zielsetzung der GOL 2.0 , nämlich „Institutionen und Akteure zusammenzubringen, damit wir eine miteinander abgestimmte Lehrerbildung schaffen“. Es gehe darum, miteinander ins Gespräch zu kommen und mit der zweiten und dritten Phase der Lehrerbildung zu besprechen, wie man die drei Phasen kohärent zusammenbringt.
Um dem neunköpfigen Beirat einen Einblick in die Vernetzungsbemühungen der GOL 2.0 zu geben, stellte die Steuerungsgruppe die Arbeit in den einzelnen dafür vorgesehenen Maßnahmen vor. Prof. Dr. Edith Braun wies etwa auf den über das Integrierte Kerncurriculum Grundwissenschaften angestoßenen Austausch innerhalb der Grundwissenschaften hin. Dass dies gelänge, sei „keineswegs selbstverständlich“. Auch mit dem Forum Lehrentwicklung stelle die GOL 2.0 eine erfolgreiche Plattform für den Austausch zwischen den Dozierenden zur Verfügung. Aus den Reihen des Beirats wurde, neben grundsätzlicher Zustimmung für das Vorgehen, die Forderung formuliert, die Zielsetzung der Foren deutlicher zu konkretisieren und die Vernetzung auch über den Zeitraum der Projektförderphase hinaus zu verstetigen.
Prof. Dr. Jochen Wissinger stellte das Projekt Campusschulen vor, in dem schulische Akteure sowie Hochschulvertreterinnen und Hochschulvertreter „auf Augenhöhe“ an Lehr-/Lern-Forschungsprojekten arbeiten. Er berichtete von der Herausforderung, Anreize für die Beteiligung weiterer Schulen zu schaffen, da sich der Mehrwert für die schulischen Partner erst nach einiger Zeit zeige. Aktuell kooperieren acht Campusschulen aus der Region mit der GOL 2.0 .
Solche Anreize zur Mitarbeit für alle Dozierenden und Beteiligten zu schaffen, sieht Prof. Dr. Ludwig Stecher, Sprecher der GOL 2.0 -Steuerungsgruppe, als eine der zentralen Aufgaben der GOL in der zweiten Förderphase. Er dankte dem Beirat für die „vielen hilfreichen Kommentare“ hinsichtlich der Vernetzungsbemühungen der GOL 2.0 und verwies auf die „Erleichterung der Kontaktaufnahme mit der GOL“ und die Erhöhung der Sichtbarkeit der GOL 2.0 wie sie u. a. durch die neue, in Überarbeitung befindliche Website umgesetzt wird.
Aufgrund der aktuellen Situation fand der Austausch am 12. August 2020 digital statt.
Der für die zweite Förderphase der GOL erweiterte Beirat soll die Arbeit des Strukturentwicklungsprojekts kritisch begleiten, den fachlichen Austausch fördern sowie der Steuerungsgruppe beratend zur Seite stehen. Der wissenschaftliche Beirat der GOL setzt sich aus führenden Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der Lehrerbildung sowie der Zweiten Phase zusammen. Ihm gehören an:
Dr. Ilka Benner , Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Erziehungswissenschaft
Prof. Dr. Andreas Borowski , Universität Potsdam, Lehrstuhl Didaktik der Physik
Prof. Dr. Colin Cramer , Universität Tübingen, Professionsforschung unter besonderer Berücksichtigung der Fachdidaktiken
Prof. Dr. Uwe Hericks , Universität Marburg, Allgemeine Didaktik, Schul- und Bildungstheorie
Christian Hofmann , Hessische Lehrkräfteakademie, Leiter des Studienseminars für Grund-, Haupt-, Real- und Förderschulen
Prof. Dr. Katrin Lehnen , Justus-Liebig-Universität Gießen, Professur für Germanistische Medien- und Sprachdidaktik
Dr. Claudia Schöne , Justus-Liebig-Universität Gießen, Fachgebiet Psychologie, Schwerpunkt Lehren und Lernen, Studienberatung Lehramt
Prof. Dr. Christof Schreiber , Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Didaktik der Mathematik, Schwerpunkt Primarstufe
Prof. Dr. Matthias Trautmann , Universität Siegen, Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Schulpädagogik und Didaktik des Sekundar-I-Bereichs
Drei Lehramtsstudentinnen der JLU haben sich kreativ mit der Frage auseinandergesetzt, warum die theoretischen Inhalte im Lehramtsstudium so wichtig sind. Herausgekommen ist dieses Video.
Schule organisieren – wie Lehrkräfte auf Verantwortungsübernahme für ihre Schule, auf Management und Schulentwicklungsarbeit vorbereitet werden können
Die Professionalisierung von Lehrkräften ist kein einmaliger Prozess, der mit dem Studium oder dem Vorbereitungsdienst endet. Vielmehr reicht der Prozess im Sinne des „lebenslangen Lernens“ bis in die berufliche Tätigkeit hinein. Wie Lehrkräfte auf Verantwortungsübernahme für ihre Schule, auf Management und Schulentwicklungsarbeit vorbereitet werden können, hat ein Autoren-Duo der GOL für den Newsletter der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierten „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ beschrieben.
In ihrem Kommentar zum Thema Schulorganisation verweisen Dr. Nina Preis und Prof. Dr. Jochen Wissinger auf die Transferfunktion der Lehrkräftebildung im Verhältnis von Wissenschaft und Schule. Ihre Forderung: Evidenzbasiertes Wissen solle zur Professionalisierung der Lehrkräfte beitragen.
The Giessen Campaign "Teacher Education 2.0" (GOL): Educational Participation – Refelxivity– Networking
Die GOL 2.0 hat eine englischsprachige Broschüre über die Ausrichtung des
Strukturentwicklungsprojekts in der zweiten Förderphase der
"Qualitätsoffensive Lehrerbildung" veröffentlich. Auf diesem Weg sollen sich
auch internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen Eindruck
von der "Lehrerbildung made in Giessen" verschaffen können.
Zum englischen
Flyer
Der Bericht informiert über die Aktivitäten und Ergebnisse des Strukturentwicklungsprojekts
Die Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) hat ihren Ergebnisbericht 2019 vorgestellt. Darin werden erstmals auch Arbeiten der GOL 2.0 dokumentiert, die mit dem Start der zweiten Förderphase Mitte 2019 ihre Arbeit aufgenommen hat. Der Bericht informiert über die Aktivitäten und Ergebnisse des Strukturentwicklungsprojekts in den Bereichen Konzeption, Ausgestaltung und Evaluation aus dem vergangenen Jahr.
Die GOL 2.0 hat an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) die Aufgabe, Innovationen in der Lehrerbildung, im lehramtsbezogenen Bildungs- und Beratungsangebot sowie in der Lehre zu entwickeln, umzusetzen und nach innen wie nach außen zu kommunizieren. Außerdem sollen Möglichkeiten der Implementation in bestehende Strukturen der JLU identifiziert und die Zusammenarbeit mit den außeruniversitären Akteuren gestärkt werden.
Nach der stärker von der Strukturentwicklung geprägten ersten Förderphase wird die zweite Phase einen stärker forschungsorientierten Blick auf die Weiterentwicklung der einzelnen Maßnahmen richten. Ein weiterer Schwerpunkt in der zweiten Phase bezieht sich auf die Verstetigung bewährter Teile des Projekts über die Projektlaufzeit hinaus. Inhaltlich steht u.a. die stärkere Vernetzung der Fachwissenschaften mit den Fachdidaktiken im Fokus.