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Amerika ist anders - Abschluss der Ringvorlesung des Präsidenten

Amerika ist anders -  Abschluss der Ringvorlesung des Präsidenten

„Der Gebrauch der Bedrohung: Die amerikanische Literatur und das Problem der Sicherheit“ – Vortrag von Prof. Dr. Johannes Völz

Wie lässt sich die Festlegung auf den Leitwert „Sicherheit“ im politischen Diskurs der USA in den letzten Jahren erklären? Gängige Theorien der Sicherheitsstudien erkennen in der Sicherheit den Schlüssel zu einer autoritären „Politik der Furcht“. Anhand von Lektüren kanonischer amerikanischer Romane schlägt der Vortrag von Johannes Völz am 30. Januar um 19 Uhr c.t. in der Aula der JLU (Ludwigstraße 23) eine alternative Deutung vor: Sicherheit und Unsicherheit bilden die Matrix für Ermächtigungsnarrative, die in der kontingenten Ordnung der amerikanischen Demokratie eine besonders wichtige Funktion einnehmen.
Prof. Dr. Johannes Völz ist Heisenberg-Professor für Amerikanistik mit Schwerpunkt Demokratie und Ästhetik an der Goethe-Universität Frankfurt. Er war Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Kultur des John-F.-Kennedy-Instituts der FU Berlin von 2003-2008. Außerdem war er Gastforscher an der Harvard University und der Stanford University. Ein Interview mit Johannes Völz zu Donald Trump und Populismus in der Sendung Kulturzeit (3sat) vom 10.11.2016 finden Sie hier.
Die Ringvorlesung des Präsidenten der JLU hat sich im WS 2016/17 anlässlich der amerikanischen Präsidentschaftswahl mit zentralen Perspektiven auf die Vereinigen Staaten von Amerika befasst. Durch die breite Themenauswahl bot sie einen weit gefächerten Blick auf dieses vielfältige und interessante Land. Wissenschaftlich koordiniert wurde die Vorlesungsreihe von Prof. Claus Leggewie, ZMI-Gründungsmitglied und Inhaber der Ludwig Börne-Professur an der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Weitere Informationen zur Ringvorlesung finden Sie hier.

(27.01.2017, Katharina Monaco)

 

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Ringvorlesung des Präsidenten: „Was ist aus Martin Luther Kings Traum geworden? Eine Bilanz der Bürgerrechtsbewegung bis in die Ära Barack Obama“ – Vortrag von Prof. Dr. Manfred Berg

„Was ist aus Martin Luther Kings Traum geworden?“ 

Prof. Dr. Manfred Berg zieht Bilanz der Bürgerrechtsbewegung bis in die Ära Barack Obama - Ringvorlesung des Präsidenten

Der nächste Vortrag in der Vorlesungsreihe des Präsidenten der Universität befasst sich mit der Frage was aus dem Traum des Martin Luther King geworden ist. Diese Frage ist im Januar 2017 aktueller denn je, da durch die kommende Präsidentschaft Donald J. Trumps viele Fragen neu aufgeworfen werden müssen.

Prof. Dr. Manfred Berg ist Curt-Engelhorn-Stiftungsprofessor für Amerikanische Geschichte am Historischen Seminar der Universität Heidelberg, Mitglied im Direktorium des Heidelberg Center for American Studies der Universität Heidelberg und Mitglied im Advisory Board des European Journal of American Studies. Mit seinem Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung wird dieser eine Bilanzierung der vergangenen Bürgerrechtsbewegungen bis hin zur Amtszeit Barack Obamas vornehmen und im Besonderen auf die Rassenunruhen der letzten Monate eingehen. Dies ist unter dem Gesichtspunkt des ersten nichtweißen Präsidenten der USA von besonderer Brisanz. Der Vortrag wird sich daher mit Fragen befassen wie: Was ist aus dem „Traum“ eines Martin Luther King geworden, der mit seiner berühmten Rede „I have a dream“  Gleichheit und Freiheit für alle Bevölkerungsgruppen der USA forderte? Wie kann man sich den anhaltenden Rassismus erklären? Welche Bilanz weist die Ära Barack Obama diesbezüglich auf?

Der Vortrag findet am 23. Januar um 19 Uhr c.t. in der Aula der JLU (Ludwigstraße 23) statt. Weitere Informationen zur Ringvorlesung finden Sie hier.  

(16.01.2017, Ina Daßbach)

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Das ZMI gratuliert: Claus Leggewie erhält den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfale

Das ZMI gratuliert: Claus Leggewie erhält den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen

Foto: Land NRW / R. Sondermann
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat 26 Bürgerinnen und Bürger mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet, die „sich in den unterschiedlichsten Bereichen engagieren, sich für andere Menschen und das Gemeinwohl einsetzen“. Im Rahmen einer Feierstunde am 18. Januar 2017 im Museum Kunstpalast in Düsseldorf wurden die Landesorden vergeben und die Leistungen der Ordensträgerinnen und Ordensträger gewürdigt.
In ihrer Laudatio betonte Hannelore Kraft die
Foto: Land NRW / R. Sondermann
Vordenker-Rolle Claus Leggewies: „Unbequem, aber verständlich, das könnte Ihr Motto sein. Denn Sie nutzen alle zur Verfügung stehenden Medien: Fachzeitschriften genauso wie Tageszeitungen, Radio, Fernsehen und öffentliche Veran­staltungen – und Sie nutzen sie so, dass Sie auch ‚rüberkommen‘. Wir brauchen Menschen wie Sie, die komplexe Gedanken verständlich darstellen können, wir brauchen Sie auch, um unsere Demokratie zu stärken, und wenn nötig zu verteidigen gegen die Vereinfacher und Polemisierer. Gegen die, die glauben, dass sie immer schon Bescheid wissen.“
Aus Anlass des 40. Geburtstages des Landes Nordrhein-Westfalen wurde der Verdienstorden im März 1986 gestiftet. Er wird an Bürgerinnen und Bürger als Anerkennung ihrer außerordent­lichen Verdienste für die Allgemeinheit verliehen.
Das ZMI gratuliert Claus Leggewie herzlich zu dieser Ehrung!
Weitere Informationen und die Laudationes im Wortlaut finden Sie hier.

(19.01.2017, Katharina Monaco)

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Ringvorlesung des Präsidenten: "Götter, Könige und Gauner: Präsidenten (und solche, die es werden wollen) in amerikanischen Fernsehserien" – Vortrag von Prof. Dr. Heike Paul

„Götter, Könige und Gauner: Präsidenten (und solche, die es werden wollen) in amerikanischen Fernsehserien

Vortrag von Prof. Dr. Heike Paul - Ringvorlesung des Präsidenten

Aktuelle amerikanische Fernsehserien, die sich mit Politik auseinandersetzen, sind Thema des nächsten Vortrags von Prof. Heike Paul in der Vorlesungsreihe des Präsidenten. Häufig steht in den TV-Serien die Figur des Präsidenten selbst (oder des Präsidentschaftskandidaten) im Mittelpunkt. Gelegentlich auch weibliche Charaktere, z.B. seine Frau, eine Kandidatin oder Präsidentin sowie das politische Tagesgeschäft, Gaunereien und spannende Intrigen rund um das Weiße Haus. An Beispielen wie West Wing, House of Cards und Scandal sollen Repräsentationsstrategien und kulturspezifische Darstellungen der amerikanischen Präsidentschaft analysiert werden. Diese vollzieht Paul vor dem Hintergrund von Studien zur amerikanischen Zivilreligion und zum amerikanischen Auserwähltheitsdenken (exeptionalism) sowie von Populärkultur und aktueller Ereignisse. 

Prof. Heike Paul hat seit Dezember 2004 den Lehrstuhl für nordamerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg inne. Neben vielen anderen Funktionen ist sie seit 2007 Vorstandsmitglied der Bayerischen Amerika Akademie und seit 2014 Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Amerikastudien. Die Ringvorlesung des Präsidenten der JLU befasst sich in diesem Jahr anlässlich der amerikanischen Präsidentschaftswahl mit zentralen Perspektiven auf die Vereinigen Staaten von Amerika. Durch die breite Themenauswahl bietet die diesjährige Ringvorlesung einen weit gefächerten Blick auf dieses vielfältige und interessante Land. Wissenschaftlich koordiniert wird die Vorlesungsreihe von Prof. Claus Leggewie, ZMI-Gründungsmitglied und Inhaber der Ludwig Börne-Professur an der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Der Vortrag findet am 5. Dezember um 19 Uhr c.t. in der Aula der JLU (Ludwigstraße 23) statt. Weitere Informationen zur Ringvorlesung finden Sie hier.   

(29.11.2016, Katharina Monaco)

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Sehnsucht nach Grenzen. Identitätssuche in Zeiten des Populismus – die 44. Römerberggespräche in Frankfurt

Sehnsucht nach Grenzen. Identitätssuche in Zeiten des Populismus

Die 44. Römerberggespräche in Frankfurt

Die Römerberggespräche setzen sich dieses Jahr mit der Sehnsucht nach Grenzen und der Identitätssuche in Zeiten des Populismus auseinander. Martin Seel, Philipp Blom, Tatjana Hörnle, Marina Münkler, Katja Petrowskaja und Claus Leggewie diskutieren, wieviel Vielfalt wir als Gesellschaft ertragen können, wieviel Einheit wir fordern müssen und was an wechselseitiger Integration verlangt werden darf.

In Europa wächst derzeit das Bestreben, das Eigene zu definieren und das heißt: sich abzugrenzen. Die Forderung nach Grenzzäunen und staatlichen Obergrenzen für Flüchtlinge, die Diskussionen um Burka-Verbote, die Verweigerung von Handschlägen zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen: All das zeigt, begleitet von öffentlicher Empörung, eine nervöse Verunsicherung über die eigene Identität. Was gehört noch unverzichtbar zum gesellschaftlichen, zum kulturellen und religiösen, nicht zuletzt zum nationalen Selbstverständnis? Wo liegt die Grenze, hinter der das Eigene sich auflöst und das Fremde beginnt? Worauf spekuliert ein völkisches Identitätskonzept, das populistische Parteien in ganz Europa derzeit so erfolgreich propagieren, in einer globalisierten Welt?

Die Römerberggespräche wollen in Erfahrung bringen, wie mit individuellen Verunsicherungen und einem allgemeinen Unbehagen umgegangen werden kann. Was sagen uns diese Identitätskonflikte über unsere Gesellschaft? Welche Formen der Identität gibt es in einer pluralistischen Gesellschaft? Und wie soll ein liberaler Rechtsstaat mit den Herausforderungen gelebter und beanspruchter Mannigfaltigkeit umgehen? Wieviel Vielfalt können wir ertragen, wieviel Einheit müssen wir fordern, und was darf an wechselseitiger Integration verlangt werden?

Die 44. Römerberggespräche finden am 3. Dezember von 10:00-18:00 Uhr im Schauspiel Frankfurt statt. Zum kompletten Programm gelangen Sie hier.

(30.11.2016, Ann-Marie Riesner)

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Ringvorlesung des Präsidenten: „Drei Jahre nach Snowden. Bilanz einer Enthüllung“ – Vortrag von Dr. Constanze Kurz

„Drei Jahre nach Snowden. Bilanz einer Enthüllung“

Vortrag von Dr. Constanze Kurz - Ringvorlesung des Präsidenten

Dr. Constanze Kurz zieht Bilanz um die Enthüllungen von Edward Snowden und die wichtige Debatte, die diese Erkenntnisse angestoßen haben. In ihrem Vortrag wird Kurz folgende Aspekte näher beleuchten: Kritiker betrachten die Weitergabe der NSA-Papiere als einen „Verrat“, der einen Keil zwischen Westeuropa und die USA zu treiben versucht. Andere sehen darin hingegen einen wichtigen Beitrag zur Transparenz demokratischer Politik und fordern mehr Schutz für Whistleblower. Denn wenn umfassende Informationsabflüsse in Zukunft zu verhindern seien, dann nur dadurch, dass von Gewissensbissen Geplagten ein anderer Weg angeboten wird, mit ihrem Wissen und ihren Gewissensnöten umzugehen.

Dr. Constanze Kurz ist promovierte Informatikerin, Sachbuchautorin und ehrenamtliche Sprecherin des Chaos Computer Club e.V., einer maßgebenden Nichtregierungsorganisation zu Fragen der Computersicherheit, sowie Teilzeit-Mitglied der Redaktion von Netzpolitik.org. Ihre Kolumne „Aus dem Maschinenraum“ erscheint im Feuilleton der FAZ. Die Ringvorlesung des Präsidenten der JLU befasst sich in diesem Jahr anlässlich der amerikanischen Präsidentschaftswahl mit zentralen Perspektiven auf die Vereinigen Staaten von Amerika. Durch die breite Themenauswahl bietet die diesjährige Ringvorlesung einen weit gefächerten Blick auf dieses vielfältige und interessante Land. Wissenschaftlich koordiniert wird die Vorlesungsreihe von Prof. Claus Leggewie, ZMI-Gründungsmitglied und Inhaber der Ludwig Börne-Professur an der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Der Vortrag findet am 28. November um 19 Uhr c.t. in der Aula der JLU (Ludwigstraße 23) statt. Weitere Informationen zur Ringvorlesung finden Sie hier.    

(22.11.2016, Katharina Monaco)

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"Nach unseren Maßstäben ist Trump ein Faschist" - Claus Leggewie im Interview mit der Gießener Allgemeinen Zeitung

„Nach unseren Maßstäben ist Trump ein Faschist“

Claus Leggewie im Interview mit der Gießener Allgemeinen Zeitung vom 08.11.2016

(10.11.2016, Katharina Monaco)

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3Sat interviewt Claus Leggewie im Margarete-Bieber-Saal

3Sat interviewt Claus Leggewie im Margarete-Bieber-Saal

Gestern (02.11.16) gab Ludwig Börne-Professor Claus Leggewie dem 3Sat ein ausführliches Interview zu den Thesen seiner jüngsten Suhrkamp-Publikation „Anti-Europäer – Breivik, Dugin, al Suri & Co“. Dabei handelte es sich dieses Mal um ein Heimspiel – der Dreh fand im Margarete-Bieber-Saal der Justus-Liebig-Universität statt, sodass den Reportern vom ZMI dieser Schnappschuss gelang.

Ausgestrahlt wird das Interview in der 3Sat-Sendung Kulturzeit bereits am Montag, den 7. November zwischen 19.20 und 20.00 Uhr.

(03. November 2016, Ann-Marie Riesner)

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"Wer wird der nächste Republikanische Präsident? Über Gegenwart und Zukunft der Grand Old Party" - Vortrag von PD Dr. Thomas Greven

„Wer wird der nächste Republikanische Präsident? Über Gegenwart und Zukunft der Grand Old Party“ 

PD Dr. Thomas Greven spricht über Gegenwart und Zukunft der Grand Old Party - Ringvorlesung des Präsidenten

Am 7. November um 19 Uhr c.t., einen Tag bevor die historischen Wahlen in den USA stattfinden, wird sich Thomas Greven in der Aula der Justus-Liebig-Universität (Ludwigstraße 23) mit der Frage „Wer wird der nächste Republikanische Präsident?“ und der „Gegenwart und Zukunft der Grand Old Party“ beschäftigen. Die Partei nennt sich stolz die „Grand Old Party“ (GOP) und blickt zurück auf Präsidenten wie Abraham Lincoln und Ronald Reagan, die Geschichte schrieben. Thomas Greven wird den Fokus auf die heutige Verfassung der Partei richten. Deren Strategie der Polarisierung hat viele Wahlen gewonnen, jedoch auch den Nativismus und Populismus der Republikanischen Basis offengelegt und mobilisiert – auch gegen das Parteiestablishment. Nun hat die GOP nicht mehr nur demografische Probleme, sondern steht auch vor einer inneren Zerreißprobe.
PD Dr. Thomas Greven ist Privatdozent für Politikwissenschaft an der FU Berlin und unterrichtet dort am John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien. Die Ringvorlesung des Präsidenten der JLU befasst sich in diesem Jahr anlässlich der amerikanischen Präsidentschaftswahl mit zentralen Perspektiven auf die Vereinigen Staaten von Amerika. Durch die breite Themenauswahl bietet die diesjährige Ringvorlesung einen weit gefächerten Blick auf dieses vielfältige und interessante Land. Wissenschaftlich koordiniert wird die Vorlesungsreihe von Prof. Claus Leggewie, ZMI-Gründungsmitglied und Inhaber der Ludwig Börne-Professur an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Weitere Informationen zur Ringvorlesung finden Sie hier.

(01.11.2016, Katharina Monaco)

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Amerika ist anders - Auftakt der Ringvorlesung des Präsidenten

„Erfolgreich gescheitert - Präsident Obamas Versuch einer Politik der Ernsthaftigkeit“

Amerika ist anders - Auftakt der Ringvorlesung des Präsidenten mit einem Vortrag von Prof. Dr. Dietmar Herz

Einen großartigen Auftakt hatte die Ringvorlesung des Präsidenten am 31. Oktober 2016 in der sehr gut besuchten Aula des Uni Hauptgebäudes. Mit dem „Erfolgreich gescheitert - Präsident Obamas Versuch einer Politik der Ernsthaftigkeit“ von Prof. Dietmar Herz hat eine spannende Vorlesungsreihe zum Thema „Amerika ist anders“ begonnen. Herz stellte schlüssig seine These zur Politik Barack Obamas dar: Als Grundlage seiner „Politik der Ernsthaftigkeit“ wollte Präsident Obama die amerikanische Nation mit sich selbst versöhnen, was einen „national building process“ innerhalb der USA erforderte. Durch parteiübergreifende Zusammenarbeit versuchte er, das politische System zu erneuern. Mit diesen beiden Grundlagen seiner Politik scheiterte Obama. In einem Klima wachsender Wut auf „Washington“ erreichte er in der Innen- und Außenpolitik dennoch Beachtenswertes, ließ er die Konturen eines „anderen“ Amerika des 21. Jahrhunderts sichtbar werden. Mit seinen ehrgeizigen Politikvorstellungen scheiterte der Präsident – in seiner konkreten Politik war er oft erfolgreich. Ein erfolgreiches Scheitern also?
Prof. Dietmar Herz ist seit 2000 Inhaber des Lehrstuhls für Vergleichende Regierungslehre an der Universität Erfurt. Die Ringvorlesung des Präsidenten der JLU befasst sich in diesem Jahr anlässlich der amerikanischen Präsidentschaftswahl mit zentralen Perspektiven auf die Vereinigen Staaten von Amerika. Durch die breite Themenauswahl bietet die diesjährige Ringvorlesung einen weit gefächerten Blick auf dieses vielfältige und interessante Land. Wissenschaftlich koordiniert wird die Vorlesungsreihe von Prof. Claus Leggewie, ZMI-Gründungsmitglied und Inhaber der Ludwig Börne-Professur an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Weitere Informationen zur Ringvorlesung finden Sie hier.

(01.11.2016, Katharina Monaco)

Inhaltspezifische Aktionen

Amerika ist anders - Die Ringvorlesung des Präsidenten der Universität Gießen Die Ringvorlesung des Präsidenten der Universität Gießen befasst sich in diesem Jahr anlässlich der amerikanischen Präsidentschaftswahl mit zentralen Perspektiven auf die Vere

Amerika ist anders - Die Ringvorlesung des Präsidenten der Universität Gießen

Die Ringvorlesung des Präsidenten der Universität Gießen befasst sich in diesem Jahr anlässlich der amerikanischen Präsidentschaftswahl mit zentralen Perspektiven auf die Vereinigen Staaten von Amerika. Durch die breite Themenauswahl bietet die diesjährige Ringvorlesung einen weit gefächerten Blick auf dieses vielfältige und interessante Land. Wissenschaftlich koordiniert wird die Vorlesungsreihe von Prof. Dr. Claus Leggewie, ZMI-Gründungsmitglied und Inhaber der Ludwig Börne-Professur an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Weitere Informationen Ringvorlesung finden Sie hier.

(25.10.2016, Ina Daßbach)

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In Papas Bücherschrank: Der Ex-"Bild"-Journalist Nicolaus Fest tritt bei der "Alternative für Deutschland" ein. Wird sie dadurch noch radikaler? Ein Kommentar von Claus Leggewie

In Papas Bücherschrank

Der Ex-„Bild“-Journalist Nicolaus Fest tritt bei der „Alternative für Deutschland“ ein. Wird sie dadurch noch radikaler? Ein Kommentar von Claus Leggewie in der Freitag vom 13.10.2016

(18.10.2016, Ann-Marie Riesner)

 

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Die Zukunft der Bärenflüsterei

Die Zukunft der Bärenflüsterei

Claus Leggewie in der Frankfurter Rundschau vom 23. September 2016

 

(05.10.2016, Ann-Marie Riesner)

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Bilanz einer Präsidentschaft - Vortrag von Claus Leggewie

Bilanz einer Präsidentschaft - Vortrag von Claus Leggewie

(05.10.2016, Ann-Marie Riesner)

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Das ZMI gratuliert: Claus Leggewie erhält Volkmar and Margret Sander Prize (Deutsches Haus at NYU)

Das ZMI gratuliert: Claus Leggewie erhält Volkmar and Margret Sander Prize (Deutsches Haus at NYU)

Das ZMI gratuliert Claus Leggewie herzlich zum renommierten, mit 5.000 Dollar dotierten Volkmar and Margret Sander Preis, der ihm in New York am 21. Oktober verliehen wird. Die Laudatio hält der angesehene Demokratieforscher Benjamin Barber.
„Der Preis bedeutet mir in Zeiten transatlantischer Krisen und Verstimmungen sehr viel“, so der Preisträger. Margret Sander rief den Preis, in Erinnerung an ihren verstorbenen Ehemann Volkmar Sander, den früheren Direktor des German Department an der NYU und ersten Direktor des dortigen Deutschen Hauses 2013, ins Leben. Personen, die auf besondere Weise die kulturellen, politischen und akademischen Beziehungen zwischen der deutschsprachigen Welt und den Vereinigten Staaten bereichert haben, werden mit dem Preis des Deutschen Haus an der New York Universität (NYU) geehrt. Leggewie selbst hatte von 1995 bis 1997 den Max Weber Chair an der NYU inne. In dieser Zeit veröffentlichte er mehrere Bücher über amerikanische Politik und Gesellschaft. Außerdem organisierte er zahlreiche Veranstaltungen am Deutschen Haus, unter anderem mit Richard von Weizsäcker, Jens Reich, Joschka Fischer und Ignaz Bubis sowie Konferenzen zu Europa mit Ralf Dahrendorf, Fritz Stern, Tony Judt, Dan Diner u.a.
Frühere Preisträger waren der Historiker Fritz Stern, Gary Smith, ehemals Direktor der American Academy in Berlin und Lya Friedrich Pfeifer, Vorsitzende der Max Kade Stiftung.
Weitere Informationen zur Preisverleihung, zum Deutschen Haus der NYU und dem Volkmar und Margret Sander Prize finden Sie hier.

(22.09.2016, Katharina Monaco)

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Ludwig Börne-Professur: Neuveröffentlichungen von Claus Leggewie

Ludwig Börne-Professur: Neuveröffentlichungen von Claus Leggewie

Im Suhrkamp Verlag erscheint am 12.09.2016 Claus Leggewies neue Monographie Anti-Europäer – Breivik, Dugin, al Suri & Co. In diesem Werk setzt der Politikwissenschaftler sich mit Stimmen unterschiedlichster Provenienz auseinander, die Europa attackieren und dessen Werte infrage stellen: Er untersucht dabei Fälle wie den Massenmörder Anders Breivik,  den syrischen Dschihadisten Abu Musab al-Suri, „Eurasier“ wie den Putin-Berater Alexander Dugin, aber auch einige Linkspopulisten am Rande von Syriza und Podemos. Zur Buchpräsentation auf der Suhrkamp Homepage.

Zum Erscheinen des Buches findet auch eine Lesereise mit folgenden Terminen statt: 21.09.2016 19:00 Uhr in der Evangelischen Stadtakademie München; 22.09.2016 19:30 Uhr im taz Café Berlin; 27.09.2016 20:00 Uhr in der Proust Buchhandlung Essen; 03.11.2016 20:00 Uhr im Deutsch-Amerikanischen Institut Heidelberg; 29.11.2016 20:00 Uhr im Landestheater Marburg; 14.12.2016 14:00 bis 16:00 Uhr an der Georg-August-Universität Göttingen; 18.12.2016 12:00 Uhr in der Akademie der Künste.

In der Zeitschrift Politik und Recht hat Claus Leggewie gemeinsam mit Johannes Lichdi und Horst Meier den zweiteiligen Artikel „Das abermalige Verbotsverfahren gegen die NPD“ veröffentlicht. Zum Inhaltsverzeichnis von Heft 1/2016 (Teil 1), zum Inhaltsverzeichnis von Heft 2/2016 (Teil 2).

Das ZMI freut sich außerdem besonders, dass die Ludwig Börne-Antrittsvorlesung nun in der aktuellen Ausgabe 5/2016 von Sinn und Form, Beiträge zur Literatur, herausgegeben von der Akademie der Künste, veröffentlicht wurde. Zur Leseprobe auf dem Online-Auftritt der Zeitschrift gelangen Sie hier.

 (07.09.2016, Ann-Marie Riesner)

 

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"Neue Briefe aus Paris": Bericht zu Claus Leggewies Ludwig Börne-Antrittsvorlesung

„Neue Briefe aus Paris“

Bericht zu Claus Leggewies Ludwig Börne-Antrittsvorlesung

Mit seinem „Neue Briefe aus Paris. Schubumkehr im literarisch-politischen Grenzverkehr“ trat Claus Leggewie am vergangenen Dienstag seine am ZMI verankerte Ludwig Börne-Professur an.

Trotz doppelter Konkurrenz durch einen angenehmen Sommeranfang-Abend und das zeitgleich laufende EM-Fußballspiel Deutschland gegen Nordirland erschienen rund 80 interessierte Besucher. Nach Grußworten des JLU-Präsidenten Prof. Joybrato Mukherjee und der ZMI-Direktorin Prof. Kathrin Lehnen sprach Prof. Leggewie rund 45 Minuten über den Einfluss französischen Gedankenguts auf die deutsche Kultur von der Französischen Revolution bis in unsere jüngste Vergangenheit. Damit öffnete er den Fokus von einer rein historischen Einordnung Ludwig Börnes in den deutsch-französischen Ideen-Austausch des frühen 19. Jahrhunderts auf eine globalere These: die Verschiebung der deutschen Frankreich-Bewunderung vom linken an den rechten Rand.

Während die Verehrung deutscher Intellektueller für das französische Nachbarland noch im späten 18. und im 19. Jahrhundert meist an revolutionäres und linkes Gedankengut anknüpfte (siehe Carl Ludwig Börne und Heinrich Heine), verschob sich die Bezugnahme im 20. Jahrhundert auf französische Denker des rechten Randes. Zwar werden mit Jean-Paul Sartre und Albert Camus seit den 1940er Jahren, der Nouvelle Gauche“ ab 1968 und der Franzosentheorie“ in den 1970ern Beispiele dafür aufgeführt, dass Frankreich weiterhin wichtige linke Einflüsse liefert.

Prof. Claus Leggewie mit Prof. Kathrin Lehnen und Sabine Heymann sowie den Mitarbeitern des ZMI
Doch formieren sich mit den Befreiungsschlägen der 1968er auch die „Nouvelle Droite“ und mit diesem Gedankengut – von Leggewie als „Seelenlage zwischen Dandytum, Rebellion und Melancholie“ beschrieben – auch die dazu passenden Autoren. Hierzu referierte Leggewie ausführlich Jacques Raspail und Renaud Camus. Anhand von Raspails Camp des Saints (1978) zeigte er exemplarisch, wie im Nachgang der Toleranz-Hochzeit der 68-Bewegung Ängste gegen eine vermutete „Invasion“ fremder Kulturen geschürt wurden, die heute neuen Zündstoff finden. Leggewie verwies auf die beachtliche Leserzahl Raspails in Deutschland sowie auf Neuübersetzungen und Neuauflagen seiner Werke gerade in den letzten Jahren, passenderweise auch im nach Ernst Jünger benannten sachsen-anhaltischen Verlag edition antaios. Dabei zeichnete er nach, wie Raspail in der aktuellen Flüchtlingsdebatte zum „Kultautor der völkisch-autoritären Rechten“ und zum Visionär stilisiert wird. Ähnliches geschehe aktuell auch mit Renaud Camus‘ Thesen gegen das „Grand Remplacement“, welches – teils gegen das Verständnis des Autoren – von nachwachsenden europäischen Rechten als Instrument gegen „Willkommenskultur“ und „Multikulti-Fantasten“ instrumentalisiert werde.

Anstoßen auf die Ludwig Börne-Professur
So kommt Leggewie zu dem Schluss, „im Ideenaustausch mit Frankreich“ habe "eine Art Schubumkehr stattgefunden. Bei Camus fällt den meisten Älteren noch Albert ein, nicht wenige Jüngere denken indessen an den Namensvetter Renaud. Bei François-Vincent Raspail, dem Barrikadenkämpfer der Juli-Revolution, zu Börnes Zeiten also, gab es eine ähnliche Mutation zu Jean, dem erklärten Gegenrevolutionär.“

Im Anschluss an den Vortrag fand im Rektorenzimmer ein Empfang in lockerer Atmosphäre statt, den Claus Leggewie mit erhobenem Glas eröffnete. Bei weiteren Gesprächen rund um Frankreich, Europa und die Börne-Professur geriet auch die zweite Halbzeit des Deutschlandspiels, das im Rektorenzimmer gezeigt wurde, ganz in den Hintergrund.

Claus Leggewies Vortrag soll in der September-Ausgabe der Zeitschrift „Sinn und Form“ publiziert werden. Zur Leseprobe auf dem Online-Auftritt der Zeitschrift gelangen Sie hier.

(01.07.2016, Ann-Marie Riesner)

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"Briefe aus Paris. Ludwig Börne, das deutsch-französische Verhältnis und die Zukunft Europas" - Claus Leggewie hält Vortrag zum Antritt der Ludwig Börne-Professur

„Briefe aus Paris. Ludwig Börne, das deutsch-französische Verhältnis und die Zukunft Europa“

Claus Leggewie hält Vortrag zum Antritt der Ludwig Börne-Professur

Das ZMI lädt ganz herzlich zu Prof. Claus Leggewies Vortrag zum Antritt seiner Ludwig Börne-Professur ein, der am 21. Juni 2016 um 18.15Uhr im Biologischen Hörsaal (Uni-Hauptgebäude) stattfinden wird.

In seinem Vortrag mit dem Titel „Briefe aus Paris. Ludwig Börne, das deutsch-französische Verhältnis und die Zukunft Europas“ wird Claus Leggewie einen Bogen von Ludwig Börne über das aktuelle deutsch-französische Verhältnis hin zur Zukunft Europas schlagen.

(19.06.2016, Ann-Marie Riesner)

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"Die Konsultative": Claus Leggewie und Patrizia Nanz präsentieren ihr gemeinsames Werk in prominenten Formaten.

"Die Konsultative": Claus Leggewie und Patrizia Nanz präsentieren ihr gemeinsames Werk in prominenten Formaten.

Das Anfang März 2016 im Wagenbach Verlag erschienene Werk "Die Konsultative" von Patrizia Nanz und Claus Leggewie entwickelt Vorschläge zur Erneuerung der Demokratie durch den Aufbau neuer Formen von Bürgerbeteiligung. Zentrum des Ansatzes sind dabei sogenannte Zukunftsräte – nach dem Zufallsprinzip zusammengesetzte, kleine Gruppen aus Zivilbürgern, die nach dem Schöffen-Modell Vorschläge und Forderungen  zu allen wichtigen gesellschaftlichen Themen erarbeiten. Als "vierte Gewalt" neben Legislative, Exekutive und Judikative sollen diese Gruppen und ihre Arbeit einen festen Platz auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene einnehmen.

In der "Der Freitag"-Ausgabe 1316 vom 27.04.2016 fasst Claus Leggewie in seinem Artikel "Für eine neue vierte Gewalt" die Kernthesen des Werks zusammen.

"Die Konsultative" haben Claus Leggewie und Patrizia Nanz nun in einer Reihe prominenter Formate vorgestellt, von der hier einige genannt werden sollen.

 

Claus Leggewie und Patrizia Nanz im Gespräch mit Anne Ulrich der Heinrich-Böll-Stiftung am 15.03.2016

Am 15. März 2016 stellten Patrizia Nanz und Claus Leggewie ihr in der Heinrich-Böll-Stiftung im Gespräch mit Anne Ulrich vor. Den eineinhalbstündigen Videomitschnitt finden Sie auf Seiten der Böll-Stiftung sowie auf YouTube.

 

Claus Leggewie mit Christian Rabhansl auf der Leipziger Buchmesse am 19.03.2016 (Foto: Sven Crefeld)

Deutschlandradio-Kultur-Moderator Christian Rabhansl interviewte Claus Leggewie auf der Leipziger Buchmesse 2016 am 19.03.2016 für das Format "Tacheles". Hier gelangen Sie zur 30-minütigen Audiodatei auf der Homepage des Deutschlandfunks.

 

Patrizia Nanz in „Kulturzeit“ am 22.04.2016

Der Fensehsender 3Sat brachte im Format "Kulturzeit" am 22. April einen 6-minütigen Beitrag zu "Die Konsultative" und interviewte dazu Patrizia Nanz. Hier gelangen Sie zum Beitrag.

 

Claus Leggewie im Bruno Kreisky Forum am 17.05.2016

Im Bruno Kreisky Forum für Internationalen Dialog sprach Claus Leggewie am 17. Mai 2016 in der Reihe "Demokratie Reloaded" mit Isolde Charim. Den gut einstündigen Livemitschnitt finden Sie hier auf YouTube.

 

http://www.philcologne.de

Am 20. Mai waren Claus Leggewie und Patrizia Nanz mit ihrer Monographie zu Gast auf der Phil Cologne. Das Gespräch führte Jürgen Wiebicke, die Aufzeichnung des fast einstündigen Gesprächs ist in der WDR 5-Reihe WDR 5 "Das philosophische Radio" nachzuhören.

(25.05.2016, Ann-Marie Riesner)

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Zur Lage und Zukunft der SPD: Claus Leggewie auf der "Wertekonferenz Gerechtigkeit" der SPD und im Interview mit Thomas Roth

Zur Lage und Zukunft der SPD: Claus Leggewie auf der "Wertekonferenz Gerechtigkeit" der SPD und im Interview mit Thomas Roth

In den Tagesthemen vom 9. Mai hat Thomas Roth Claus Leggewie zur derzeitig kritischen Lage der SPD interviewt. Leggewie zufolge hat die SPD tatsächlich "im Gefängnis der großen Koalition" über die letzten Jahre zunehmend ihr eigenes Profil verloren, gibt nun aber mit der selbstkritischen Rede von Sigmar Gabriel auf der "Wertekonferenz Gerechtigkeit" ein Signal, das eigene Programm und Profil grundlegend überdenken zu müssen. Dies sei vor allem in Hinblick auf die Erwartungen künftiger Generationen unbedingt notwendig.

Claus Leggewie im Interview mit Thomas Roth bei den Tagesthemen am 09.05.2016

Am gleichen Tag hatte Claus Leggewie auf der SPD-Konferenz bereits einen kritischen Beitrag geliefert. In einer 13-minütigen Rede konstatierte er, die alten Schlagworte Rente, Bildung und Kapitalertragssteuer reichten nicht mehr aus, um neue und junge Wähler zu erreichen. Wichtigste (neue) Schlagworte seien stattdessen internationale Solidarität und eine entcarbonisierte, generationengerechte Gesellschaft.

Claus Leggewie auf der Wertekonferenz Gerechtigkeit in Berlin am 09.05.2016

(12.05.2016, Ann-Marie Riesner)

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Drei Fragen an Claus Leggewie

Drei Fragen an Claus Leggewie – der ZMI-Gründungsdirektor im Interview zur neuen Börne-Professur, zur Bedeutung der Medienwissenschaften und zu "neuem Leben" im Dreieck von Uni, Stadt und Zivilgesellschaft in Gießen

Das ZMI freut sich, seinen Gründungsdirektor Prof. Claus Leggewie seit Herbst 2015 wieder in Gießen zu begrüßen. In einem fünfminütigen Interview äußert sich Claus Leggewie zur Bedeutung der Börne-Professur, zum ZMI und zu seinen geplanten Aktivitäten.

Claus Leggewie im Interview mit Ann-Marie Riesner (ZMI)

Prof. Claus Leggewie wurde vom Präsidenten der Justus-Liebig-Universität zum Wintersemester 2015/16 als erster Amtsinhaber auf die jüngst etablierte Carl Ludwig-Börne-Professur der JLU berufen. Leggewie lehrte von 1989-2007 als Politikwissenschaftler an der JLU, wo er 2001 gemeinsam mit Henning Lobin das ZMI begründete. Von 2007 bis 2015 leitete er das Kulturwissenschaftliche Institut (KWI) Essen und ist nun als Senior-Professor an die JLU und an das ZMI zurückgekehrt.

Im Hinblick auf die zukünftige Ausgestaltung der Börne-Professur hofft Leggewie, "ohne sich mit Carl Ludwig Börne direkt vergleichen zu wollen, in seine Fußstapfen hineinzutreten und für das deutsch-französische Verhältnis, das politisch wie intellektuell durchaus nicht mehr das alte ist, etwas zu tun."

Benannt ist die Carl Ludwig-Börne-Professur nach dem Schriftsteller und politischen Denker Carl Ludwig Börne, der 1808 in Gießen zum Doktor der Philosophie promoviert wurde und später im französischen Exil das deutsch-französische Verhältnis seiner Zeit kritisch beleuchtete.  Angelehnt an das Profil dieses europäischen Zeitdiagnostikers ist es Aufgabe der Carl Ludwig-Börne-Professur, das deutsch-französische Verhältnis im Spannungsfeld von Europa und Weltgemeinschaft zu beobachten. Künftig wird eine jährlich stattfindende Börne-Vorlesung zu deutsch-französischen Themen ausgerichtet, die Claus Leggewie mit dem Vortrag "Briefe aus Paris. Ludwig Börne, das deutsch-französische Verhältnis und die Zukunft Europas" am 21. Juni um 18.00 Uhr (Biologischer Hörsaal, Uni-Hauptgebäude) eröffnet. Thematisch über Deutschland und Frankreich hinausgehend wird außerdem im Wintersemester die Ringvorlesung des Präsidenten zum Thema "Amerika ist anders" durch Claus Leggewie kuratiert, die prominent besetzt verschiedene Aspekte amerikanischer Politik und Kultur beleuchten wird.

Claus Leggewie beschäftigt sich wissenschaftlich vorrangig mit interkulturellen Beziehungen, Klimakultur, Globalisierung, Demokratisierung, Erinnerungskultur, sowie mit politischer und wissenschaftlicher Kommunikation über digitale Medien. Die Medienwissenschaften sind dabei nach Leggewie heute eine "unverzichtbare Kulturwissenschaft", da "über neue digitale Medien und soziale Medien alle Fragen, die Kulturwissenschaftler und Politologen interessieren, medial vermittelt, gebrochen, beeinflusst sind."

Claus Leggewies  Betätigungsfeld als Politik- und Kulturwissenschaftler beschränkt sich aber nicht nur auf den wissenschaftlichen Betrieb. Gelegen ist ihm an einer umfassenden "Zeitdiagnose", welche eruiert, "was [...] der Charakter, die geistige Situation, die Dynamiken, die kulturellen Wandel [...] unserer Zeit [ist]." So äußert sich Leggewie in Presse, Rundfunk und Fernsehen regelmäßig zu aktuellen gesellschaftlichen Themen. Darüber hinaus setzt er sich aktiv für Demokratie und gemeinschaftlich gestaltetes Zusammenleben ein. In Gießen unterstützt er beispielweise eine Initiative des Stadttheaters zum zukünftigen Gießener Zusammenleben, die mit der ersten Diskussionsrunde "Wie wollen wir leben?" am 06.03.2016 im Stadttheater Gießen erfolgreich angelaufen ist. Wie er im Interview betont, möchte Leggewie das Dreieck aus Uni Gießen, Stadt Gießen und der Zivilgesellschaft wieder "etwas mehr mit Leben erfüllen" und sich dabei als "Mittler zwischen diesen drei Ebenen anbieten." All diese Vorhaben und Aktivitäten lohnt es sich gespannt zu verfolgen.