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Filmreihe Teilungsdiskurs

Trauma heißt Wunde: Zur Zerteilung von Nationen und Körpern im Film.

Nach den erfolgreichen Reihen der vergangenen Semester ging mit Beginn des Sommersemesters 2011 erneut der Vorhang auf für eine Reihe von Filmen und Vorträgen. Thema der neuen, vom Graduiertenkolleg „Transnationale Medienereignisse“ und dem ZMI veranstalteten Filmreihe waren Geschichten nationaler Teilung und die Bilder körperlicher Gewalt. Die Teilung eines Landes wurde in zahlreichen Filmen als Zerteilung oder Verletzung von menschlichen Körpern dargestellt. Bilder geschundener, zerfetzter oder verwundeter Leiber erzählen Geschichten von gesellschaftlicher Zerrissenheit und kollektivem Trauma. Die Film- und Vortragsreihe zeigte und fragte vor diesem Hintergrund anhand von sechs Filmen, auf welche Weise das historische Ereignis der politischen oder militärischen Aufspaltung eines Landes, eines Territoriums, einer Gemeinschaft, kurz, des politischen Körpers, als Spaltung von menschlichen Körpern immer wieder zum Filmereignis wurde. Die Beispiele reichten von der deutschen Wiedervereinigung (Das Deutsche Kettensägenmassaker) über die koreanische Teilung (Address Unknown) bis zur indisch-pakistanischen Abspaltung 1947 (Earth), von der Zäsur des Weltkriegs und der kulturellen Spaltung in den USA (Johnny Got His Gun) über die Abgründe und Gespenster japanischer Geschichte (Barren Illusion) bis zum Gedächtnisverlust in der deutschen Nachkriegsgesellschaft der 1970er Jahre (Messer im Kopf).

Die Reihe startete am Mittwoch, 27. April 2011, im Hörsaal der Alten Universitätsbibliothek, Bismarckstr. 37. Jeder Film wurde mit einem Vortrag eingeleitet. Nach der Vorführung bestand die Gelegenheit zur Diskussion. Der Eintritt war kostenlos.

Mittwoch, 27.4.2011 - die Vorführung musste leider entfallen
Das Deutsche Kettensägenmassaker (Christoph Schlingensief, BRD 1990, 63 min)
Eröffnung der Filmreihe: Astrid Matron und Marian Kaiser
Einführung: Marian Kaiser (Gießen)

Mittwoch, 11.5.2011, 18.15 Uhr
Johnny Got His Gun (Dalton Trumbo, USA 1971, 111 min)
Einführung: Johannes Pause (Trier)

Mittwoch, 25.5.2011, 18.15 Uhr
Messer im Kopf (Reinhard Hauff, BRD 1979, 108 min)
Einführung: Jörn Ahrens (Gießen)

Mittwoch, 8.6.2011, 18.15 Uhr
Barren Illusion (Kurosawa Kiyoshi, Japan 1999, 95 min)
Einführung: Robert Geib (Weimar)

Mittwoch, 22.6.2011, 18.15 Uhr
Earth (Deepa Mehta, Indien 1999, 101 min)
Einführung: Sarah Joshi (London)

Mittwoch, 06.07.2011, 18.15 Uhr
Address Unknown (Kim Ki-Duk, Südkorea 2001, 117 min)
Einführung: Astrid Matron (Gießen)