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28/06/2023 | NIDIT zu Besuch auf der Learntec 2023

Auch in 2023 stand im Mai der Besuch der Bildungsmesse Learntec für NIDIT an. Die Messe hatte neben neuen Trends, aktuellen Entwicklungen und vielen Netzwerkmöglichkeiten dieses Jahr etwas ganz Besonderes zu feiern: Ihr 30-jähriges Jubiläum! Ramin Siegmund und Jan Gaudron haben einen Tag lang die Messe besucht und Ihre Eindrücke festgehalten.

Die Themen Virtual Reality (VR)  und Augmented Reality (AR) waren auch in diesem Jahr wieder sehr präsent in den Messehallen vertreten. Fast an jedem Stand konnten sich die Besucher:innen „hands-on“ mit Technik, Software und Konzepten vertraut machen und ausprobieren. Dabei war zu beobachten, dass sich der Schwerpunkt bzgl. VR & AR im Vergleich zu 2022 verschoben hat. Im Vorjahr ging es unserer Beobachtung nach noch sehr stark darum, die Fachbesucher:innen mit der Technik vertraut zu machen bzw. vom Medium zu überzeugen. In 2023 kam nun ein neuer Aspekt ergänzend hinzu: Wie man als Bildungsanbieter:in eigene individuelle oder auch „off-the-Shelf“-Produkten im Bereich VR & AR erstellen kann. Das Spektrum reichte dabei von Software, Plattformen und Training zum Erstellen von virtuellen Objekten; über „One-Stop-Shop“-Lösungen bis hin zu Programmierung gesamter individueller virtueller Umgebungen durch externe Unternehmen. Diese Veränderung im Messeangebot spiegelt sich auch an den Hochschulen wider: Nach einer ersten Annäherungsphase mit dem Medium, geht es aktuell stärker darum, konkret Anwendungen zu entwickeln.

Ein weiteres aktuell viel diskutiertes Thema, welches auf der Messe vertreten war, war künstliche Intelligenz (KI). Es gab u.a. die Möglichkeiten KI-gestützte Anwendungen direkt vor Ort auszuprobieren und zu diskutieren sowie einige Vorträge und Diskussionsrunden zum Thema KI. Unserer Wahrnehmung nach wurde das Thema jedoch noch eher verhalten auf der Messe behandelt.

Eine weitere interessante Beobachtung war die deutlich höhere Anzahl an Projekten mit innovativen Lehr- und Lerntechniken im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften. Diese waren in der Vergangenheit meist eine Ausnahme.
Zwei Beispiele:

  • Die Friedrich-Ebert-Stiftung entwickelt den „Respekt-Cube“, der per Augment-Reality Themen den respektvollen Umgangs miteinander thematisieren soll. Der Cube lässt einen per Augmented Reality Szenen nacherleben, die dann im Anschluss gemeinsam reflektiert werden können. Auch didaktisches Material wird für Lehrende bereitgestellt. Genutzt werden kann dies für Projekte mit Kindern und Jugendlichen im Bereich der politischen Bildung.
  • „Der Fall Thomas“ ist ein interaktives Serious Game, welches zurzeit an der Frankfurt Universitiy of Applied Sciences zusammen mit Game Designern entwickelt wird. In dem Spiel schlüpfen Studierenden in die Rolle einer Fachkraft des Jugendamts. Im Verlauf des Spiels müssen Entscheidungen getroffen und begründet werden, die die Lebendsituation des Kindes Thomas direkt beeinflussen. Begleitet wird das Spiel durch reale Interview-Aufnahmen des heute Erwachsenen Thomas sowie reale Dokumente und Zusatzinformationen.

Die beiden Beispiele zeigen, dass digitale Innovation auch in den Geistes- und Sozialwissenschaften Einzug finden können, und nicht nur auf Naturwissenschaftlichen fokussiert sein müssen.

Insgesamt war auch dieses Jahr der Besuch auf der Learntec 2023 ein echtes Sommer-Highlight. Die Möglichkeit, die Vielzahl an Technologien selbst auszuprobieren, sich mit Vertreter:innen aus Bildung und Industrie direkt auszutauschen und sich für die eigene Bildungsarbeit inspirieren zu lassen: Das schafft keine Messe so gut wie die Learntec.