2010/2011
Terrorismus und die Ordnung der Geschlechter in den 1970er Jahren
Transnationale und interdisziplinäre Perspektiven
28./29. Januar 2010
Veranstalter:
- Andreas Schneider, Justus-Liebig-Universität Gießen
- Research Area 7 des International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC), Justus-Liebig-Universität Gießen
- Irene Bandhauer-Schöffmann, Universität Wien / Alpen-Adria-Universität Klagenfurt Gießen
Seit den Anschlägen auf das New Yorker World Trade Center am 11. September 2001 erfreut sich die internationale Terrorismusforschung anhaltender Konjunktur. So hat etwa in den letzten Jahren in Deutschland die Rote Armee Fraktion (RAF) nachhaltig das Interesse der Wissenschaft, mehr aber noch der Publizistik, auf sich gezogen. Hierbei fällt jedoch auf, dass die Forschung der Kategorie Geschlecht bislang nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt hat und die Erkenntnisse der Geschlechterforschung bislang für die Analyse des Terrorismus kaum genutzt wurden. Dieser Befund überrascht angesichts des hohen Mitgliederanteils von Frauen in linksterroristischen Gruppen, der in den 1970er Jahren massive Verstörungen und Verunsicherungen evozierte, sowie durchgängig vergeschlechtlichten Sicherheitsdiskursen, innerhalb derer das Phänomen Terrorismus mit "pervertierter" Frauenemanzipation verknüpft wurde. Zumeist wurden Terroristinnen als "Terror-Amazonen" oder "Flintenweiber" beschrieben, und die Suche nach den Ursachen für das gewaltsame Engagement von Frauen bestimmte die öffentlichen Debatten. Dies verweist darauf, dass die physische Gewaltausübung durch Frauen etwa bei Bombenattentaten oder gezielten Mordanschlägen keineswegs nur als Verstoß gegen die Rechtsnorm oder als Kriegserklärung an den Staat und die kapitalistische Ordnung begriffen wurde, sondern gleichsam für die Zeitgenossen und -genossinnen einen massiven Angriff auf die vermeintlich natürliche Ordnung der Geschlechter bedeutete. Jedoch soll im Rahmen der Tagung eine Reproduktion des zeitgenössischen Diskurses, der Geschlecht weitgehend mit "Weiblichkeit" gleichsetzte und vornehmlich das als "deviant" wahrgenommene Verhalten von Terroristinnen in den Blick nahm, vermieden werden. Vielmehr gilt es, eine männergeschichtliche Erweiterung der Perspektive, die ebenfalls ein dringendes Desiderat der Terrorismusforschung darstellt, vorzunehmen. Es ist daher ein wesentliches Ziel der Tagung, auch die (medialen) Repräsentationen männlicher Angehöriger terroristischer Gruppierungen zu analysieren und danach zu fragen, in welchem Spannungsverhältnis sich diese Selbst- und Fremdzuschreibungen zu hegemonialen Männlichkeitskonzepten befanden. Von „langen 1970er Jahren“ ausgehend, welche die Zeit zwischen den späten 1960er und mittleren 1980er Jahren umspannen und in der aktuellen zeithistorischen Forschung gleichermaßen als allgemein- wie auch geschlechterhistorische „Satteldekade“ (Adelheid von Saldern) debattiert werden, beabsichtigt die Tagung eine vertiefte Diskussion des Verhältnisses von Geschlechterordnung und Terrorismus vorwiegend in transnationaler sowie interdisziplinärer Perspektive. Um eine Anmeldung bis zum 25. Januar 2010 bei Andreas Schneider (andreas.schneider@zmi.uni-giessen.de) wird gebeten.
Weitere Informationen auf H-Soz-u-Kult
Medien.Kultur.Wandel
Media, knowledge and cultural transformation
17. bis 19. Februar 2010
International Graduate Centre for the Study of Culture
Research Area 3 | Performativity
Justus-Liebig Universität Gießen
Keynote Speaker:
- Prof. Dr. Manfred Faßler, Frankfurt (Panel Netzwerk-Modelle)
- Prof. Dr. Wolfgang Hallet, Gießen (Panel Wissen)
- Prof. Dr. Frank Hartmann, Weimar (Panel Transformation und Transgression)
- Prof. Dr. Tanja Thomas, Lüneburg/Gießen (Panel Communities)
- PD. Dr. Thomas Weber, Berlin/Bonn (Eröffnungskeynote)
Vor dem Hintergrund aktueller globaler Krisen- und Konfliktlagen lassen sich laufende Prozesse gesellschaftlichen, medialen oder kulturellen Wandels nicht mehr als diskontinuierliche Dynamik umfassender Veränderungen beschreiben, die eine Abfolge stabiler Zustände suggerieren. Vielmehr befinden sich die Gesellschaften der Gegenwart in einer andauernden Transformation. Kulturelle und mediale Diskurslagen als Parameter von Ordnung, Bedeutungsleistung und Wissensgenerierung können sich so jeweils nur situativ und mit begrenzten lokalen Reichweiten etablieren. Zugleich ersetzen solche neuen Parameter in der Regel vorhergehende Strukturen nicht vollständig; vielmehr kommt es zu Phänomenen der Gleichzeitigkeit von sozialen und kulturellen Dynamiken, die aufeinander einwirken, sich widersprechen oder verstärken können. Für wissenschaftliche Beobachtungen und Beschreibungen ergibt sich daraus die Notwendigkeit einer stärkeren Beachtung der Temporalität und Prozessualität sowohl der zu analysierenden Phänomene als auch der eigenen reflexiven Praxis. Das ambivalente Verhältnis von Kontinuität und Transformation impliziert darüber hinaus besondere und neue Herausforderungen in Bezug auf individuelle wie kollektive Identitätskonstruktionen. Zudem wird die These der Dominanz von Transformationsprozessen in gegenwärtigen Gesellschaften längst nicht mehr allein auf der Ebene wissenschaftlicher Gesellschaftsbeschreibungen verhandelt. Vielmehr ist das Bewusstsein kontinuierlicher Veränderung längst Teil der alltäglichen Erfahrung von Gesellschaft und der gesellschaftlichen Selbstbeschreibung geworden, wie sie u.a. in den Massenmedien präsent ist. Unserer Annahme zufolge bezeichnet genau dieser Umstand eine zentrale Veränderung im Vergleich zu klassischen Vorstellungen von gesellschaftlichem Wandel. Die Implikationen und Konsequenzen dieser These für eine (medienkultur-)wissenschaftliche Gesellschaftsbeschreibung und -analyse wurden bisher jedoch nicht hinreichend reflektiert: Welche Folgen hat die These einer Transformation von Kultur und Gesellschaft in theoretischer und methodischer Hinsicht? Wie können wissenschaftliche Konzepte für die Beschreibung fortwährender Wandlungsprozesse formuliert werden? Welche etablierten Begriffe und Modelle erweisen sich als produktiv oder überholt, in welchen Bereichen haben sich bereits neue entwickelt bzw. wären wünschenswert und noch zu (er)finden? Entstehen in durch Transformationsprozesse geprägten Gesellschaften eventuell ganz neue Bedeutungen beispielsweise von Wandel und Kontinuität? Im Fokus steht somit nicht die Beschreibung von Transformationsprozessen, sondern die Frage nach den Möglichkeiten, Voraussetzungen und Bedingungen einer Beschreibung solcher Prozesse in konkreten Kontexten. Die Tagung „Medien.Kultur.Wandel“ will diese Fragen anhand von vier Schwerpunktthemen diskutieren und damit zur Reflexion medienkulturwissenschaftlicher Praktiken anregen.
Figurationen der Heimkehr
Tagung am International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) in Kooperation mit dem European PhDnet “Literary and Cultural Studies” und der AG Kulturkontakt
4.-6. März 2010, Alexander-von-Humboldt-Gästehaus der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU)
Ansprechpartner:
- Kai Sicks
- Sünne Juterczenka
Die Heimkehr ist ein Ereignis des Übertritts, der Über-Setzung. An der Schwelle, die die Heimkehr bezeichnet, gehen Eigenes und Fremdes ineinander auf und werden gleichzeitig voneinander geschieden. So erfahren Heimkehrende nicht nur, wie in ihrer Abwesenheit die Fremde zur Heimat und die Heimat zur Fremde geworden ist, wie sich die Kategorien verwischen und die Zugehörigkeiten verunsichern. Zugleich und dementgegen wirft der Moment der Rückkehr auch Licht auf die spezifische Differenz von Eigenem und Anderem: Erst im Angesicht der Heimat tritt die Fremde in ihrer Besonderheit zutage, nur durch die Erfahrung des Fremden wird die Außergewöhnlichkeit des Eigenen erkennbar. Die Heimkehr setzt Eigenes und Fremdes in ein komplexes Beziehungsgeflecht.
Massenmediale, literarische oder filmische Inszenierungen von Heimkehr bilden unter diesen Umständen verdichtete Reflexionen bereister wie heimatlicher Kulturen. In ihnen wird das Heimische einer gründlichen Überprüfung ausgesetzt, ohne dabei ausschließlich der Kritik ausgesetzt zu sein – vielmehr wohnt gerade solchen Inszenierungen, die sich emphatisch auf das ‚verpönte Wort Heimat’ (Bernd Hüppauf) stützen, häufig eine affirmierende, konservative bis nationalistische Tendenz inne. Zumeist reflektieren Heimkehrinszenierungen starke Fremdheits- und Entfremdungserfahrungen: Nicht selten erzählen sie von Heimkehrenden, die in der Fremde so intensive Erfahrungen gemacht haben, dass sie sich in der Heimat nicht mehr ‚wiederfinden’ können; oder die Heimat wiederum hat sich in der Abwesenheit der Reisenden so verändert, dass die Heimkehr kaum mehr als solche empfunden wird. Nicht zufällig haben Heimkehrinszenierungen daher in solchen Situationen Konjunktur, in denen das Konzept Heimat in die Krise gerät: in Zeiten verstärkter nationaler Expansion, nach Kriegen und nicht zuletzt in der globalisierten Gegenwart, in der die Grenzen von Heimat und Fremde in zunehmendem Maße durchlässig werden.
Die Inszenierungen der Heimkehr erfinden ihre Narrationen und Bilder nicht in jeder historischen Situation neu. Vielmehr sind Heimkehrdarstellungen bestimmten ‚Figurationen’ verpflichtet: spezifische Erzähl-, Motiv- und Reflexionsmustern, die immer wieder neu ausgelegt werden und selbst ihre jeweiligen kulturellen Kontexte auslegen. So wie jede Heimkehr einen Moment derÜbersetzung beinhaltet, werden die Figurationen der Heimkehr permanent übersetzt und in neue historische Situationen eingepasst.
Dabei liegt jeder Figuration der Heimkehr eine prägende idealtypische Figur zugrunde, der jeweils eine bestimmte Konstellation von Aufbruch, Unterwegssein und Ankommen eingeschrieben ist: der Soldat, dessen Heimkehr das Trauma des Krieges und die Verwüstung der Heimat oder der Fremde bewältigen muss; der Entdecker, dessen Aufbruch mit großen Erwartungen an Wissens- oder territorialen Gewinn verbunden ist; der Intellektuelle, der in der Fremde die Konfrontation mit sich selbst sucht oder durch das Exil zu Selbstreflexion gezwungen wird; der Nomade, der heimatlos in der Welt herumtreibt und für den Heimat allenfalls eine temporäre Kategorie darstellt. Mitunter sind diese Figuren auch mehr als abstrakte Typen und entstammen präzise bestimmbaren mythischen Kontexten: Odysseus etwa oder der verlorene Sohn. Dass die Figuren hier überwiegend männlich sind oder als solche markiert werden, ist kein Zufall: Während Heimat, als der erreichte Ort, in vielen kulturellen Zusammenhängen traditionell weiblich besetzt ist, erscheint der Heimkehrende oft als Mann, wird sein Unterwegssein als männliches Projekt angesehen. Solche eindeutigen Zuweisungen werden allerdings zunehmend unterlaufen.
Die Tagung möchte an unterschiedlichen historischen Ausprägungen dieser Figuren die kulturelle Produktivität von massenmedialen, literarischen und filmischen Heimkehrinszenierungen diskutieren. Sie soll folgende Fragen thematisieren:
- Wie wird der Übersetzungsprozess vom Fremden ins Eigene jeweils dargestellt? Welchen Figurationen folgt die Darstellung, wie passt sie diese Figurationen an die jeweilige historische Situation an?
- Welche strukturierende Rolle spielt die Figur (verstanden als der Idealtyp) für die Inszenierung der Heimkehr? Wie sind Figur und Figuration aufeinander bezogen?
- In welcher Beziehung stehen Heimat und Fremde zueinander? Gehen beide eher ineinander über, oder werden sie klar voneinander abgegrenzt?
- Verbindet sich mit der Heimkehrinszenierung eine Strategie der Abwertung oder Aufwertung, der Stabilisierung oder Destabilisierung von Heimat (bzw. Fremde)? Sind die Heimkehrinszenierungen mit bestimmten politischen Projekten verbunden? Sind sie an bestimmte politische bzw. ideologische Konzepte von Heimat geknüpft?
- Inwiefern erscheint das Ereignis der Heimkehr als liminal (mit Victor Turner gedacht)? Wird der Heimkehrende im Moment der Heimkehr in eine neue Daseinsstufe initiiert?
- Lassen sich genderbezogene oder kulturelle Differenzen der Heimkehr beobachten? Erscheint Heimkehr als typisch männlich oder werden die traditionellen Rollenzuschreibungen aufgehoben? Spielt die kulturelle Herkunft des Heimkehrenden eine Rolle für seine Heimkehr?
Teaching Literature and Culture in Higher Education - Hochschuldidaktik in den Literatur- und Kulturwissenschaften
GCSC Teaching Centre
10.-11.06.2010, Alexander-von-Humboldt-Haus (Gästehaus), University of Giessen
Das GCSC Teaching Centre veranstaltet in Kooperation mit dem hochschuldidaktischen Netzwerk Mittelhessen (HDM) vom 10. - 11.06.2010 eine Tagung zum Thema "Teaching Literature and Culture in Higher Education - Hochschuldidaktik in den Literatur- und Kulturwissenschaften", die im Alexander-von-Humboldt-Haus (Gästehaus) der Justus-Liebig-Universität Giessen stattfinden wird. Im Mittelpunkt der Tagung stehen theoretisch und methodisch gesicherte Zugänge zu (literarischen) Texten und anderen Medien wie z.B. Bildern, Filmen, Musik oder Computerspielen und der Umgang mit ihnen in der Lehre. Die Tagung richtet sich an Lehrende sowie didaktisch Interessierte der Literaturwissenschaften und aller Fächer mit kulturwissenschaftlicher Ausrichtung, die sich mit Texten und Medien beschäftigen.
Informationen zum Programm der Tagung und den Anmeldemodalitäten finden Sie auf den Seiten des Teaching Centres.
Travelling Concepts, Metaphors, and Narratives: Literary and Cultural Studies in an Age of Interdisciplinary Research
Hermes Symposium
13.-19.06.2010, Schloss Rauischholzhausen, University of Giessen
Sunday, 13 June
17.00 Shuttle leaves Giessen main station
17.45 Arrival at Rauischholzhausen Castle
18.30 Reception & dinner
Monday, 14 June (Rauischholzhausen Castle)
from 7:30 Breakfast
9.00 Welcome
9.15 Keynote:Travelling Concepts, Metaphors and Narratives. On the Complexity, Risks and Chances of Conceptual Transfers (Wolfgang Hallet & Ansgar Nünning)
10.00 Discussion
10.30 Coffee break
11.00 Session 1: Aesthetic Stability and Literary Unreliability (chair: Karen M. Simonsen)
1. Poul Bjergegaard (Aarhus): “Authority, Knowledge, Fiction, and the Question of Aesthetic Stability”
2. Robert Vogt (GCSC):“What is True After All? The Concept of Narrative Unreliability in Literary Studies and Film Studies”
12.30 Lunch
14.00 Session 2: Space and Time as Travelling Concepts (chair: Jan Baetens)
3. Astrid Bryder Steffensen (Aarhus): “Space as Intermedium: A Transhistorical Perspective on the Concept of Space”
4. Jessica R. Boll (Wisconsin-Madison): “A Tale of Two Cities: The Image of Urban Space in Early Modern Spain and the Ottoman Empire”
5. Nina Lange (GCSC): “Time as Travelling Concept”
16.00 Coffee break
16.30 Session 3: Monstrous Metaphors and Mobility (chair: Ansgar Nünning)
6. Tanja Poulsen (Aarhus): “The Monster as Metaphor”
7. Lisa Villarreal (Stanford): “Dead Man Walking: Bram Stoker’s Dracula and the Monstrous Form of Nineteenth-Century Mobility”
18.00 End of sessions
18.30 Dinner
20.00 Screening of Hans Christian Schmid’s Lichter
Tuesday, 15 June (Rauischholzhausen Castle)
from 7:30 Breakfast
9.00 Session 4: Narratological Concepts (chair: tba)
8. Jonas Ivo Meyer (GCSC): “Export and Reimport: The ‘Travels’ of Narratological Concepts”
9. Greice Schneider (Leuven): “The Dynamics of Boredom in the Narrative Tissue”
10.30 Coffee break
11.00 Session 5: Hearing Voices & Speaking Silence: Travelling Senses (chair: Ellen Sapega)
10. Thomas Bjørnsten Kristensen (Aarhus): “Intermedial Silences and Pervasive Noises“
11. Steven Surdiacourt (Leuven): “Can You Hear Me Drawing? ‘Voice’ and the Graphic Novel”
12.30 Lunch
14.00 Session 6: Concepts of Self and Identity (chair: Sibylle Baumbach )
12. Georgia Panteli (UCL): “Travelling Archetype”
13. Netta Nakari (Finnish Grad School): “‘Writing about the Self Through Time and Discipline”
14. Karolina May-Chu (Wisconsin-Madison): “Identity at the Border: Imagining the East in Hans Christian Schmid’s Film Lichter”
16.00 Coffee break
16.30 Session 7: Morality, Historiography and Literature (chair: Pirjo Lyytikäinen)
15. Nuno Gomes Ferreira (Lisbon): “Narrative as Moral Commitment: from Theory of History to Literature”
16. Lynn Wolff (Wisconsin-Madison): “Historiography and Literary Discourse: The Diachronic Journey of a Co-Dependence”
18.00 End of sessions
18.30 Dinner
Wednesday, 16 June – Symposium Day (Humboldt-Guesthouse, JLU)
from 7:30 Breakfast
9.00 Shuttle-bus leaves Rauischholzhausen
10.00 Symposium starts (Alexander von Humboldt Guesthouse, JLU)
10.30 B. Venkat Mani (Wisconsin-Madison): “Travelling Books: World Literatures and Bibliomigrancy”
11.30 Herbert Grabes (JLU): “Emergence as Travelling Concept”
12.30 Lunch
14.00 Anneleen Masschelein (Leuven): Conceptualization and Heterogeneity: The Uncanny Encounter of Humanities, Robotics and the Return of Animism
15.00 Peter Haslinger (Herder Institute/JLU): “Shifting spaces – Hanging Concepts of Territory in Historiography and Critical Geography”
16.00 Guided tour Giessen (Vera Stadelmann)
18.00 Shuttle to Rauischholzhausen Castle
19.00 Dinner
Thursday, 17 June (Rauischholzhausen Castle)
from 7:30 Breakfast
9.00 Session 8: Concepts of Liberalism and Experientiality (chair: César Dominguez)
17. Frederick Van Dam (Leuven): “The Concept of Liberalism in Victorian Studies: Anthony Trollope and the Casualties of Aesthetic Ideology”
18. Christina Mohr (GCSC): “The Feeling of What It’s Like – Experientiality as a Travelling Concept”
10.30 Coffee break
11.00 Session 9: Intersectionality (chair: Beatrice Michaelis)
19. Duarte Drumond Braga (Lisbon): “Fernando Pessoa’s Orientalism and the ‘mystic East’ of Theosophical Literature”
20. Thibaut Raboin (UCL): “LGBT Asylum Seekers in French and British Public Spheres: Studying the Emergence of a ‘Social Problem’”
12.30 Lunch
14.00 Master Classes (parallel sessions)
1. “Travelling Concepts as a Model for the Study of Culture” (Birgit Neumann)
2. “Travelling Concepts of Authorship in Literature, Culture, and the Digital Humanities” (Ingo Berensmeyer)
In-between (16.00-16.30): coffee break
14.00 Hermes-Consortium: Business Meeting
18.30 Dinner
Friday, 18 June (Rauischholzhausen Castle)
from 7:30 Breakfast
9.00 Session 10: Lost in Translation? (chair: Sibylle Baumbach)
21. Tuomas Juntunen (Finnish Grad School): “Manifestations of the Tragic in Juha Seppälä’s Fiction“
22. Djurdja Trajkovic (Wisconsin-Madison): “Lost in Translation: Cartonera Publishers in Latin America”
11.00 Coffee break
11.30 Final discussion
12.30 Bus leaves for Heidelberg
15.00 Arrival & check-in
16.00 Heidelberg & Heidelberg University guided tour (Vera Stadelmann)
19.30 Final conference dinner, Kulturbrauerei Heidelberg
Saturday, 19 June (Heidelberg)
Individual departure of participants
In the current age of interdisciplinary research, a common, shared language is indispensable to enable discussion and exchange across different disciplines and to support the dialogue and collaboration between scholars from different (national) cultures of knowledge. Concepts such as ‘performance’, ‘narration’, ‘space’, ‘media’, ‘communication’, ‘identity’, ‘body’, ‘intertextuality’, and ‘knowledge’ (Mieke Bal 2002), succeed in establishing a transdisciplinary contact zone and thus provide the foundation for such a common language. Like metaphors and narratives, they shape and structure the ways in which we discuss literature and culture, engage in interdisciplinary research, and order our experiences and knowledge of the world. Rather than being univocal or firmly established, however, the meaning and operational value of concepts, metaphors, and narratives are subject to variation and expansion as they are continuously re-embedded and re-defined in different cultural and literary contexts: ‘Travelling’ back and forth between disciplines, historical periods, and (national) cultures of knowledge and research, answering the demands of the time, and adhering to paradigms dominant in a specific field of research, the cultural ‘baggage’ of concepts, metaphors, and narratives is continuously checked and contested and might be expanded or modified as new meanings are added or old ones become lost. Especially nowadays, in an age of interdisciplinary and increasingly transnational research, concepts, metaphors, and narratives are ‘on the move’, travelling across different cultural contexts, gaining access to new fields of investigation while promoting their continuous re-negotiation and re-adaptation.
The Hermes symposium 2010 invites participants to trace the journeys of concepts, metaphors, and narratives across different boundaries in the fields of literary and cultural studies and further explore the challenges, impediments, and transformations that occur during their literary and cultural transition(s). What actually happens when concepts, metaphors, and narratives travel across disciplinary, historical, and national boundaries? How do these ‘travellers’ change, what do they leave behind or gain on their way to new territories? What role does literature play in these journeys, especially in the establishment of newly adapted concepts, metaphors, and narratives? And, finally, are there any hazards, dangers, or even limits to the travelling of concepts? Participants are invited to address the topic of the conference by identifying key concepts, metaphors, and narratives which are at the core of their own research. Papers should explore the travelling of one (or more) specific concept, metaphor, or narrative in a (historical) case-study, investigating its (e.g. heuristic) function(s) and tracing its journey across different disciplines, cultures of research, and historical periods. Aspects to be discussed might include, but are not restricted to, the analysis of
- cultural and literary preconditions facilitating the ‘import’ and ‘export’ of concepts, metaphors, and narratives (e.g. cultural or historical changes, developments within specific research cultures);
- agents, events, or other factors initiating and promoting these journeys by supporting the dialogue between different disciplines (e.g. the impact of ‘cultural turns’, globalisation of research cultures);
- interactions and exchanges of concepts, metaphors, and narratives, which are ‘on the move’ (e.g. investigating the relation between concepts of ‘media’ and ‘knowledge’, ‘performance’ and ‘identity’, across several eras, disciplines, cultures of research);
- different stages of transformation concepts undergo as they migrate between different disciplines, national cultures and historical periods (e.g. the cultural or semantic ‘baggage’ that is left behind or gained on the concepts’ journeys; the development of specific concepts during their travels);
- the sustainability of traditional concepts, metaphors, and narratives and the emergence of new ones (which concepts persist over time and which are altered, even reinvented in the course of their journeys, and why?);
- different ways taken in the translation, adaptation, and travelling of concepts, metaphors, and narratives;
- potential limits and hazards to the travelling of concepts, metaphors, and narratives;
- the functions of travelling concepts - or concepts with more than one disciplinary or historical definition - in relation to the analysis of concrete texts or artefacts.
Abstracts of approximately 250 words should be submitted to Sibylle Baumbach (sibylle.baumbach@gcsc.uni-giessen.de) and Ansgar Nünning (ansgar.nuenning@anglistik.uni-giessen.de) by 01 March 2010.
Widerständiges Denken
Politisches Lesen. Resistieren in Ästhetik, Kunst und Politik
11.-14.11.2010, Giessen
Organisiert von der Research Area 3: Culture and Performativity.
Kontakt: Anneka.v.Kan@gcsc.uni-giessen.de
Zur Konferenz-Website // Visit the Conference-Website
Die Tagung findet in enger Kooperation mit dem zeitgleich stattfindenden und thematisch nahe stehenden Kongress "Communications: Dance, Politics, and Community" des Masterstudiengangs für Choreographie und Performance an der Justus-Liebig-Universität statt. Etliche gemeinsame Veranstaltungen sind in Vorbereitung.
Welche Perspektiven und Methoden bietet avancierte Kulturtheorie zum Verständnis politischer Diskurse und zur Analyse ästhetischer Thematisierungen und Performanzen von Widerstand? Die internationale Tagung » WIDERSTÄNDIGES DENKEN – POLITISCHES LESEN « soll Theater-, Literatur-, Medien-, KunstwissenschaftlerInnen, KulturtheoretikerInnen, SoziologInnen und PhilosophInnen zusammenbringen, um gemeinsam die Möglichkeiten und Grenzen gegenwärtiger Beschreibungsmodelle und Sichtweisen zu diskutieren und neue Ansätze zu erproben. Die Begriffe im Titel der Tagung sind dabei jeweils in zwei Richtungen zu lesen: Es soll also jeweils zugleich gefragt werden, welche wissenschaftlich beschreibbaren Formen widerständiges Denken annehmen kann, und wie Widerständigkeit überhaupt als Gegenstand theoriefähiger Konzepte gedacht werden kann; wie das Politische als Qualität bestimmte Lektüreangebote auszeichnen kann, und welche Verfahren für eine politische Lektüre zur Verfügung stehen, die sich im Sinne einer wissenschaftlichen Sensibilität und Adäquatheit gegenüber den Themen und zu denkenden Ordnungen des Politischen versteht. Ziel ist es, neben der kritischen Reflektion theoretischer Angebote stets die Frage nach deren spezifischen Konsequenzen für die wissenschaftliche Praxis und für die Analyse einzelner Kunstwerke bewusst zu halten: Kann es Methoden einer wissenschaftlichen Lektüre des Politischen geben? Läßt sich der Umgang mit immer schon im Auflösen begriffenen und in dieser Weise in doppelter Hinsicht resistierenden Kategorien und Differenzierungen überhaupt als Methode beschreiben? Und wenn ja, könnten diese Reflektionen das Potential in sich tragen, grundlegende Annahmen zur Methodenbildung zu hinterfragen und einen produktiven Dissens darüber hervorrufen, was eine Methode ist?
Im Rahmen der augenblicklich in Theorie, Kunst und Feuilleton vielfach und aus unterschiedlichsten theoretischen Perspektiven konstatierten ›ethischen‹ oder ›politischen Wenden‹ sind Fragen der Politik wieder stärker ins Zentrum kulturwissenschaftlicher Aufmerksamkeit und akademischer Redeweisen gerückt. Spekulationen über eine etwa prinzipielle Widerständigkeit künstlerischer Tätigkeit und über das Politische in bildender Kunst, Literatur, Film, Fernsehen und Theater gewinnen damit an Aufmerksamkeit. Um ein theoretisches Verständnis und adäquate Beschreibungsmittel einer so verstandenen politischen Dimension der Kunst zu erarbeiten, soll in den vorgestellten Beiträgen der zugrunde liegende Begriff des ›Politischen‹ jedoch in denjenigen Facetten betrachtet werden, die durch seine Problematisierung im Kontext radikaler Demokratietheorien und jüngerer philosophischer Theorien über Politik offengelegt worden sind: Als Phänomen, zu dessen Bedingungen eine grundlegende Inkommensurabilität mit Repräsentationen und Institutionalisierungen, aber auch mit stabilen Begriffen politischer Ordnung und ungebrochenen Diskursen der Politik gehört. Abstand genommen werden soll hier also von der einfachen Identifikation politischer Lektüre mit thematisch engagierten und politisch appellativen Texten und Literaturen, die als Parteinahmen gelesen werden wollen; ebensowenig richtet sich das Interesse auf reine literarische Verhandlungen von kategorialen Indifferenzen und Redifferenzierungen in bestehenden politischen Diskursen, wie sie etwa im Rahmen von postkolonialer Literatur und Theorie, Gender- oder Minoritätenforschung zur Debatte steht. Stattdessen kann das Politische als Gegenbegriff der Politik gedacht werden (La Mouffe, Laclau): Als Konfrontation mit jener Inkohärenz, die in Selbstbestimmung, politischer Äußerung und politischem Konflikt als das bestimmende Gegenteil der auf Kohärenz, Vermittelbarkeit und Gemeinsamkeit angelegten Politik verstanden werden kann.
Die Anforderungen und Chancen dieser Konzeptionen sind im Rahmen der Kulturwissenschaften bislang nicht eingelöst, ja kaum systematisch angedacht worden. Gegenstand einer in dieser Hinsicht informierten Analyse sind Überschneidungen dieses Politischen mit Momenten der sinnlichen und medialen Wahrnehmung, der Kunst und des Ästhetischen in Produktion, Rezeption, und im kommentierenden Diskurs. Zu solchen Aufschlüssen kann insbesondere die in den letzten Jahren zunehmende auch internationale Rezeption von Jacques Rancières Konzeption eines ästhetischen Regimes der Kunst beitragen, das in der Rancièreschen Konzeption als historisches a priori seit dem achtzehnten Jahrhundert eine dominante Ordnung des Denkens über und in Kunst bestimmt. Rancières Begriffe umgehen jene Unterscheidungen einer semiotisch ausgerichteten Medienwissenschaft, die an technischen oder kognitiven Dispositiven orientiert sind, ebenso wie die empirischen Ansätze der Kommunikations- und Sozialwissenschaften, und dies in produktiver Weise: Denn indem die Qualitäten des Sagbaren und Unsagbaren, des Sichtbaren und Unsichtbaren als eigenständige Differenzen unabhängig von gängigen Beschreibungsmustern von medialen oder künstlerischen Praxen gefasst werden, ergibt sich an Ästhetik der Anspruch, über die festgelegte Ordnung des Sinnlichen in einer Polizei hinaus Politik (bzw. in der weiter verbreiteten Terminologie neuerer Demokratietheorien „das Politische“) in ihrer Widerständigkeit zu denken. Die Differenz von Politik und Politischem wäre demnach zu verfeinern als Auseinandertreten einer Aufteilung des Sinnlichen, die Repräsentation und damit vermittelte Politik ermöglicht, und eines ›Unvernehmens‹ als prinzipiellen Dissens über diese Ordnung des Wahrnehmbaren, Denkbaren und Äußerbaren.
Die Rückkehr eines politischen Interesses geht so mit einem Willen zur Theorie einher, von dem erst noch zu klären ist, inwiefern er sich in eigenen analytischen oder deskriptiven Verfahren wiederfinden lässt: Die problematische ›Methodenfähigkeit‹ der angesprochenen avancierten theoretischen Konzeptionen wird auf der Tagung in vielfacher Perspektive auf dem Prüfstand stehen. Der interdisziplinäre und internationale Austausch zwischen den TeilnehmerInnen soll also neben der Auseinandersetzung über die Theorie die Frage nach ihren Methoden – oder die Diskussion um deren Möglichkeit – in den Vordergrund stellen. Im Ausgang von den philosophischen Reflektionen Rancières, sowie von Rekonstruktionen theoretischer Entwürfe bei Badiou, Blanchot, Nancy, bei Hamacher oder Žižek soll nach Möglichkeiten einer Methodenbildung gefragt werden, die im Rahmen der Tagung mit verschiedenen theoretischen Schwerpunktsetzungen erprobt werden. Überlegungen zum Verhältnis von Ethik und Politik bei Critchley, sowie zum ambivalenten Begriff von Gemeinschaft bei Esposito sollen hier ebenso zur Grundlage werden wie bereits konkreter auf das Verhältnis von Ästhetik und Politik gerichtete Ansätze wie jene von Rancière oder Hewitt. Die interdisziplinäre Ausrichtung der Tagung soll Gelegenheit zum produkiven Theorietransfer geben und in der konkreten Auseinandersetzung mit Kunstwerken und Einzelanalysen die Möglichkeiten einer durch die Theorie informierten Methodenbildung untersuchen. Für die angestrebte Diskussion interessieren nicht einzelne politische Äußerungen und Stellungnahmen, sondern die Suche nach haltbaren Begriffen des Politischen überhaupt. Vorrang hat daher die Besprechung von Möglichkeitsbedingungen des Politischen als Eigenschaft von Kunstwerken vor der Debatte aktueller Konkretisierungen der Zeitpolitik; aber auch die Prüfung spekulativer Theorien auf ihre Konsequenzen für die kulturwissenschaftliche Praxis und Einzelanalyse vor der Vertiefung allgemeiner Konzipierungen widerständiger Kunst. Beiträge sollen sich daher unter anderem mit folgenden Themen befassen:
- der Produktivmachung philosophischer Theorien zur Unterscheidung zwischen Politik und dem Politischen für theoretische und methodische Ansätze zur Fassung des Politischen in zeitgenössischen Ästhetiken;
- der Auseinandersetzung mit der Genese von Denkmodellen und Grundannahmen, auf denen theoretische Entwürfe vom Politischen in der Kunst fußen;
- der Kommunikation über jüngere theoretische Entwürfe, die sich einem Politischen in der Kunst annähern oder ihm eine dezidierte Absage erteilen;
- der reflektierten Entwicklung und Erörterung methodischer Grundlagen für eine Literatur-, Theater-, Medien- oder Kunstwissenschaft, die von den Überlegungen jener Theorien informiert ist;
- der detaillierten Analyse neuer Formen sowie einzelner Kunstwerke, in denen ein Politisches gedacht oder gelesen werden kann.
Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch; nach Möglichkeit ist Englisch vorzuziehen.
What perspectives and methods does advanced cultural theory offer for our attempts to grasp political discourse and analyze aesthetic treatments and performances of resistance? The international conference THINKING – RESISTING – READING THE POLITICAL brings together scholars from the fields of theatre, literature, art and media studies, from cultural theory, sociology, and philosophy, to discuss possibilities and limits of current models and attempt new approaches. The deliberately ambiguous German title exemplifies the bidirectional design: ‘widerständiges denken’ refers both to manners of thinking resistance, and to the search for a quality of resistance in manners of thought. Similarly, ‘politisches lesen’ intends both the search for a political element in dispositions towards reading, and that for an adequate disposition to read for an element of the political. In what theoretically describable forms of thought can resistance appear, and how can resistance be thought of as an object of theory? How can the political mark certain texts, and what procedures are available for a reading that is marked by an appropriate sensibility for the contents and orders of the political? The conference will aim not only to continue a critical reflection upon the proposals offered by current theories, but to constantly accompany that reflection with a conscious question as to the specific consequences that flow from these theories to the practice of cultural study and the analysis of individual and concrete pieces of art; a question that might well have to be answered in the negative, but deserves an explicit answer nevertheless. Can there be methods for a scholarly sound reading of the political? Is the activity of dealing with always already elusive and thus doubly resistant categories at all graspable in terms of methods or techniques? And whatever the answer may be, can it in turn help us to better understand common suppositions of methodology and contribute to a productive argument on what a method is?
Theory, art and feuilleton have all seen claims towards an ‘ethical’ or ‘political turn’ in recent years, drawing additional attention to variations of politics in cultural studies and reintroducing corresponding terminology into academic discourse. Speculations about an assumed basic quality of resistance in an artist’s practice, and a political significance at the foundation of art, literature, cinema, TV, and theatre abound. However, with an aim to better understand, clearly describe and critically discuss such concepts of a political dimension in aesthetics, the talks at this conference should look at those facets of the ‘political’ that have been problematized in theories of radical democracy and recent philosophical treatments of politics: At phenomena, that is, that depend upon their fundamental incommensurability with representations and institutions, with stable notions of political order and uninterrupted political discourse. Such interpretations distance themselves from a simple equation of political reading with an interest in politically engaged, appellative texts and literatures that support or accuse specific party politics or revolutionary programs; nor does their focus rest on purely literary treatments of categorical de- and re-differentiation in established political discourse, as they are discussed in postcolonial, gender and minority studies among others. Rather, the political is here intended as a complementary and opposing concept to that of politics (La Mouffe, Laclau), confronting that incoherence that balances the politics of coherent commonality and communicability in favor of conflicting political autonomy and enouncement.
So far, the demands and possibilities of these concepts have rarely been fulfilled or even systematically considered in cultural studies. The possible objects of an analysis informed by these approaches include intersections of such a political element with moments of sensual and medial perception, of art and aesthetics in production, reception, and commentary. We believe that one departure that has shed some important light on these issues is the discussion of Jacques Rancière’s idea of the ‘aesthetic regime of art’, a historical a priori forming and ordering thoughts about and in the arts predominantly since the 18th century. Rancière’s terms circumvent the distinctions of semiotically oriented media studies focused on technological or cognitive dispositives, as well as empirical mainstays of communication studies and sociology, and arrive at a productive alternative: Conceiving the qualities of the sayable and unsayable, the visible and the invisible as differences separate from the limits of material apparatus or exterior senses, we may demand of aesthetics some insight into a ‘politics’ that interrupts the established distributions of the sensible of an ordering ‘police’, and its resistant dimension. In this way, the difference of politics and police may be refined as a separation between a ‘distribution’ (partage) of the sensible, allowing representation and ultimately representative party politics, and a ‘disagreement’ (mésentente), introducing a basic dissent concerning that order of the perceivable, thinkable and utterable.
Returning to an interest in the political, we thus propose to accompany such interests with an intention towards theoretical conceptions, and to openly examine if and how that intention might translate into specific analytic or descriptive measures: The conference will discuss the problematic ‘consequences in methodology’ attributed to these theories from a number of different vantage points. This interdisciplinary and international exchange of ideas will take its departure from the philosophical reflections of Rancière and is open for further perspectives arising from reconstructions of Badiou, Blanchot or Nancy as well as considerations of Hamacher or Žižek, considerations of the relation between ethics and politics in Critchley, and of the ambivalent notion of community in Esposito. The interdisciplinary setup wil hopefully provide opportunities to productively discuss theories of various provenience and to grapple with works of art and individual analyses, examining, defending or rejecting the possibility of a methodology informed by advanced theory.
For this discussion, single political utterances are of less interest that the search for sustainable concepts of the political as such. The debate of concurrent political issues will be secondary to debating the conditions of possibility for a political quality in works of art; the refinement of general concepts of resistant art will likewise be backgrounded in favor of an examination of speculative theory in terms of its consequences for the practice of cultural studies. Contributions therefore might address topics such as the following, among others:
- discussing the productivity of philosophical distinctions along the lines of politics and the political, or police and politics, for grasping political dimensions of current aesthetics;
- examining the genesis of models of thought and fundamental assumptions from which theoretical designs of the political in aesthetics have historically emerged;
- communicating recent claims in theories approaching or in turn denying a political dimension to art;
- developing and criticizing methodological bases for a study of literature, theatre, media and art informed by the thought of these theories;
- analyzing the details of new formats and individual pieces of art in which the political can, has been, should or should not be thought or read.
Talks are welcome in German and English; if possible, English is preferred.