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NOCH FREIE PLÄTZE

Exkursion nach Buchenwald 13.-16.06.2024

In Kooperation mit der Goethe-Schule Wetzlar und einer Schülergruppe der Jahrgangsstufe 12 (Q2)

Exkursionsleitung: Thomas Göttlich

Vorbereitungstermine:

Di 28.05.2024 (18.00-19.30 Uhr), Phil. I, C 214

Do 06.06.2024 (18.00-19.30 Uhr), Phil. I, C 214

Nachbereitung:

Do 27.06.2024, 19.00 (s.t.) – ca. 21.00

(gemeinsames Abendessen ist geplant)

Kosten insgesamt: 143,50 €

Als Studienleistung im Modul Pragmatik I (Exkursion) einzubringen

Gäste sind willkommen.

Nähere Informationen: siehe eVV 

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Aktuelle Sprechstundentermine:

Bitte sehen Sie hier die aktuellen Sprechzeiten und Anmeldemöglichkeiten der einzelnen Mitarbeiter ein.

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Wir gratulieren Lena Engelmann, die für Ihre Wissenschaftliche Hausarbeit "Sozialräumliche Ausgrenzung der Jenischen in Gießen – ein Thema für den Geschichtsunterricht? – Eine didaktische Analyse von Chancen und Herausforderungen" im Rahmen der feierlichen Verabschiedung der Lehramtsstudierenden am 14. Dezember 2023 gewürdigt wurde. 

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Unterhaltsamer Geschichtsunterricht bei Justus Kinderuni

Was Clothilde und Jacob verbindet

Unterhaltsamer Geschichtsunterricht bei Justus Kinderuni: Den letzten Vortrag im Sommersemester 2023 hielten Dr. Monika Rox-Helmer und Thomas Göttlich zu Freiheit und Demokratie.

Gießen. Die Ferien stehen vor der Tür, bald ist keine Schule mehr! Trotzdem kamen am Dienstag noch einmal viele Schülerinnen und Schüler im Hörsaal des Unihauptgebäudes zusammen, um dem letzten Vortrag der Justus Kinderuni für dieses Sommersemester zu lauschen. Die meisten von ihnen sind zum dritten Mal dabei und bekommen als Auszeichnung ein Zertifikat überreicht. »Wie kämpften Clothilde und Jacob 1848 für die Freiheit - und was haben wir heute noch davon« ist das Thema des Tages, es geht also um Geschichte.

Dr. Monika Rox-Helmer und Thomas Göttlich referierten, als Vertreter des Fachbereichs Geschichte und Kulturwissenschaften sind sie wahre Experten auf dem Gebiet. Aber was genau macht eigentlich ein Historiker, fragt die Moderatorin Elisabeth in die Runde. Und warum sollte das, was schon so lange her ist, heute überhaupt noch relevant sein? »Ein Historiker muss sehr, sehr sorgfältig arbeiten«, erklärt sie, er muss Spuren lesen und sie dann auf die Gegenwart projizieren. »Es geht um eine Zeit, die schon sehr lange her ist, nämlich 175 Jahre«, erzählt Monika Rox-Helmer. So viele Jahre können sich die wenigsten einfach so vorstellen und sie verdeutlicht wie folgt: »Wer von euch hat denn noch eine Urgroßmutter?«, fragt sie die jungen Zuhörer. »Diese Urgroßmutter hatte auch eine Urgroßmutter, und die war 1848 ungefähr so alt wie ihr heute«.

»Gießen - lag das 1848 in Deutschland?« lautet die nächste Frage. Die Kinder sind sich uneinig. »Zu dieser Zeit gab es noch gar kein Deutschland«, löst Rox-Helmer das Rätsel auf und erntet staunende Blicke. Das, was wir heute als Deutschland kennen, war damals aufgeteilt in ungefähr 41 unterschiedliche Staaten, Länder und freie Städte und wurde von verschiedenen Königen und Fürsten regiert. Zu dieser Zeit lebte auch ein junger Mann. »Ihr kennt den Jacob Grimm bestimmt, das ist nämlich einer von den Brüdern Grimm, die die Märchen erzählen«, erklärt Thomas Göttlich. Tatsächlich habe er aber noch viel mehr gemacht, als nur Geschichten erzählt.

Zum Beispiel war er Teilnehmer einer großen Versammlung in Wien 1814. Gemeinsam mit vielen Großherzögen wollte er einen Plan entwickeln, wie Deutschland aussehen könnte, jetzt, wo es nicht mehr von Napoleon regiert wurde.

Zuvor hatten sich alle gegenseitig versprochen, zusammenzuarbeiten, bei der Versammlung brachen dann aber viele Großherzöge dieses Versprechen, führte Göttlich aus. Die Bevölkerung fand das gar nicht lustig, die Zuhörer im Hörsaal können das gut nachvollziehen: Versprechen bricht man nicht.

Bei einer großen Demonstration, dem Hambacher Fest, taten die Leute ihren Ärger kund und auch Jacob Grimm äußerte sich kritisch, woraufhin er entlassen »und wegen Landesverrat des Landes verwiesen« wurde, erklärt Göttlich. Die Zuschauer wissen, so etwas würde in Deutschland heute nicht mehr passieren, denn: »Heute gibt es Meinungsfreiheit.« »Die Menschen haben sich nicht kleinkriegen lassen, die haben immer weiter demonstriert. Bis sie gewonnen haben«, so Göttlich. Den Fürsten haben sie dann aber nicht mehr vertraut. Stattdessen wollte die Bevölkerung selber Gesetze entwerfen und bestimmen, wie ihr Deutschland aussehen soll.

Die Nationalversammlung fand in Frankfurt statt, hier wohnte zu dieser Zeit auch die 35-jährige Clothilde. »Über ihre Kindheit und Jugend wissen wir relativ wenig«, räumt Monika Rox-Helmer ein. Klar ist jedoch, dass sie, weil sie eine Frau war, nicht zur Schule oder zur Uni gehen konnte, »vor allem in keine Kinderuni«, fügt die Historikerin schmunzelnd hinzu. Für Politik interessierte sie sich trotzdem, deshalb lud sie die Politiker, die zu der Nationalversammlung nach Frankfurt von überall herkamen, in ihren Salon ein, wo sie angeregte Gespräche und Diskussionen führten. Gleichzeitig schrieb sie ein Parlaments-Tagebuch, in dem sie die aktuellen Entwicklungen protokollierte. »Ich öffne mein Haus, ihr könnt bei mir wohnen«, lud sie die Männer ein, »und sie bekam ganz schnell den Namen Parlamentsmutter«, erzählt Rox-Helmer.

Clothilde selber durfte nicht wählen, »weil Frauen damals nicht wählen durften«, rufen die jungen Zuhörer, stattdessen durfte sie von den Zuschauerbänken aus zugucken, wenn die Männer diskutierten. Die Politiker waren damals so etwas wie Superstars, auch Clothilde sammelte ihre Autogramme. Besonders Heinrich von Gagern hatte es ihr angetan, für ihn führte sie auch das Tagebuch.

Es stellte sich heraus, dass solche Diskussionen über die Neustrukturierung eines ganzen Landes gar nicht so einfach waren. Als der Mann, den man eigentlich zum Kaiser machen wollte, dann auch noch die Krone ablehnte, wurde die Stimmung in Clothildes Tagebuch sehr bedrückt, »heute würden wir sagen: Sie war stinksauer«, verdeutlicht Rox-Helmer. Es fehlte einfach an Kraft und Ausdauer, lange zu diskutieren, fügt Thomas Göttlich hinzu, daraus lernen wir: »Schwierige Fragen müssen diskutiert werden. Und Diskussionen brauchen Zeit.«

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Mediendidaktische Sprechstunde

von Frau Dr. Rox-Helmer im Wintersemester 2023/2024.

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Handapparat/Büchersammlung Didaktik der Geschichte

Bitte beachten Sie die aktuellen Hinweise zu den Öffnungszeiten im WiSe 23/24.

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Orientierungsrahmen für Schulpraktische Studien (Pragmatik II) veröffentlicht!

Nähere Informationen finden Sie auf den Informationsseiten zu unseren einzelnen Modulen.

By HFCM Communicatie - Own work, CC BY-SA 4.0

Der Weg durch die Pandemie:

Lesen Sie unsere Chronik der Professur während der Zeit der Corona-Pandemie 2020-2021.

 

Das von Vadim Oswalt und Hans-Jürgen Pandel herausgegebene 'Handbuch Geschichtskultur im Unterricht' ist erschienen. Nähere Informationen und Bezugsmöglichkeiten finden Sie in dieser Vorstellungs-Broschüre.

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Informationen zu den neuen Regelungen der Abgabe von Hausarbeiten finden Sie hier.

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aktuelle Studieninformationen: finden Sie in der Rubrik "Informationen zum Studium"