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Sommersemester 2017

Sommersemester 2017:

"Was wisst ihr von den alten Rittern?": Neue audiovisuelle Geschichtsdarstellungen des Mittelalters zwischen Clipkultur, Sketch und Dokutainment

Termin: 23. Mai 2017

Ort: Raum B 009

Zeit: 18.15 Uhr

Referent: Dr. Andreas Willershausen

 

Ausufernde Spielszenen in Dokumentarfilmen, Karl der Große als Hip-Hop-Sänger, Luther als Playmobilheld oder Kinder-Sketche zum Thema Leibeigenschaft: Die aktuelle audiovisuelle Geschichtskultur scheint immer farbenfrohere Blüten zu treiben. Zugleich ist sie immer schwerer zu dekonstruieren. Populärkulturelle Anspielungen koexistieren scheinbar gleichrangig neben gesicherten Wissensständen und offensichtlichen Werturteilen. Klassische Scheidungen etwa zwischen Spiel- und Dokumentarfilmen bieten seit langem keine Sicherheiten mehr. Der Vortrag weist auf aktuelle Tendenzen der Fiktionalisierung hin und zeigt zeitgemäße Formen der Medieninterpretation an einem Beispiel auf. Für den Vortrag wurden im Wesentlichen Beispiele von Darstellungen der Mittelalterlichen Geschichte ausgewählt, also einer Epoche, die aufgrund der relativen Knappheit visueller Quellen von Medienmachern bevorzugt mit Hilfe filmischer Rekonstruktionen und Fiktionalisierungen vermittelt wird. 

 

Hinweis: Der Termin findet in Kooperation mit dem Oberseminar „Werkstattberichte aus laufenden Forschungsarbeiten in der Mediävistik“ statt.


Zur Systematisierung geschichtsdidaktischen Wissens und Könnens - Theoretische Überlegungen und empirische Modellierung

Termin: 30. Mai 2017

Ort: C 214

Zeit: 18.15 Uhr

Referenten: Dr. Christian Heuer und Mario Resch

 

Im Mittelpunkt des Vortrages steht die Frage nach dem Zusammenhang von Wissen und Können in Bezug auf professionell-kompetentes Handeln der Lehrpersonen im Geschichtsunterricht. Oder einfacher und konkreter geht es um eine der derzeitigen fundamentalen Fragen (nicht nur) der Geschichtsdidaktik: Was muss man als Lehrer eigentlich wissen, damit man als Lehrer etwas kann? In geschichtsdidaktischer Perspektive, die als „Wissenschaft vom historischen Lernen“ (Rüsen 2013) eben dieses Wissen generiert, das man benötigt, um etwas zu können, nämlich Geschichte zu unterrichten, also die Frage danach, was man wissen muss, damit man „Geschichte“ qualitätsvoll, also effektiv in Bezug auf Schülerleistungen und gut im normativen Sinne unterrichten kann und wie dieses Wissen und Können vermittelt werden kann?

 

Um diese Fragen zu diskutieren, wird das Heidelberger Geschichtslehrerkompetenzmodell (Hei GeKo) theoretisch entfaltet und es werden Versuche aufgezeigt, dieses Modell empirisch zu erfassen, sowie erste Ergebnisse einer Längsschnittuntersuchung bei Lehramtsanwärter_innen präsentiert.


"Comics erforschen: Einblicke in Begriffe, Gattungen und Ansätze der deutsch- und französischsprachigen Geschichtswissenschaft"

Termin: 13. Juni 2017

Ort: C 214

Zeit: 18.15 Uhr

Referent: Dr. Bettina Severin-Barboutie

 

Seit den 1970er Jahren beschäftigten sich die deutsch- und die französischsprachige Forschung mit Erzählungen in Comicform, die sich historischen Stoffen widmen. Dabei arbeiten sie bislang eher neben- statt miteinander und haben auch eigene Begriffe, Kategorien und Themenschwerpunkte herausgebildet. In dem Vortrag geht es darum, diese unterschiedlichen Forschungstraditionen und -terminologien vorzustellen und bei dieser Gelegenheit zugleich über Spezifika historischer Erzählungen in Comicform und die Möglichkeiten ihrer Erforschung zu diskutieren.


„Der Erste Weltkrieg in der Erinnerungskultur am Beispiel von Schulbüchern und weiteren Manifestationen der Geschichtskultur“

Termin: 4. Juli 2017

Ort: G 025

Zeit: 16.15 Uhr

Referent: StR. Dr. Fabian Münch

 

Der Erste Weltkrieg in der internationalen Geschichtskultur stellt ein noch junges Forschungsfeld der Geschichtsdidaktik dar. In seinem Vortrag erläutert Dr. Fabian Münch den Wandel geschichtskultureller Objektivationen (z.B. Gedenktage, Denkmale oder Schulgeschichtsbücher), die während und in Folge des Ersten Weltkrieges in Australien entstanden sind. Zu diesem Zweck werden die schon während des Krieges entstandene dominante Meistererzählung, der Anzac (Australian and New Zealand Army Corps)-Mythos, und dessen konjunkturelle Entwicklungen in den Blick genommen. In einem zweiten Schritt werden methodische Vergleiche zur europäischen bzw. deutschen Geschichtskultur gezogen, was am Beispiel von Analysen gängiger Gymnasialschulbücher geschehen wird. Die Grundlage des Vortrages stellen eine abgeschlossene und veröffentlichte Dissertation an der Uni Vechta und neuere Untersuchungsergebnisse des Referenten dar.