Mertens, Mathias, PD Dr.
Kontakt
Tel: 0170/5218405
Kurzbiographie
momentan Vertretung der Professur für Medienästhetik an der Universität Hildesheim
2008 Habilitation an der Universität Hildesheim (Medienwissenschaft)
2006-2008 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medien und Theater der Universität Hildesheim
seit 2005 Organisator des jährlichen Brickfilmfestivals Steinerei
2003-2005 Post-Doc-Stipendiat des DFG-Graduiertenkollegs "Transnationale Medienereignisse von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart" der Universität Gießen.
2003-2005 Wissenschaftlicher Mitarbeiter des "Zentrums für Medien und Interaktivität" Gießen.
2003 Promotion an der Universität Hannover (Neuere Deutsche Literatur)
1999-2004 Lehraufträge für Film- und Computerspielgeschichte an den Universitäten Hannover und Hildesheim.
1999-2003 Stipendiat der Dr. Arthur Pfungst-Stiftung
1999-2000 Studium der "Buch- und Medienpraxis" in Frankfurt a. M.
1998 Magister Artium an der Universität Hannover
1996-1999 Mitorganisator und Moderator der Bühnentalkshow "Literarischer Salon" in Hannover.
1993-1998 Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes
1992-1998 Studium der Germanistik, Anglistik und Theater-, Film-, Fernsehwissenschaft in Köln und Hannover
Veröffentlichungen
Selbständige:
- Kaffeekochen für Millionen. Die spektakulärsten Ereignisse im World Wide Web. Frankfurt a. M.: Campus, 2006.
- Figurationen von Autorschaft in Öffentlichkeit und Werk von Günter Grass. Weimar: VDG, 2005.
- Wir waren Space Invaders. Geschichten vom Computerspielen. Frankfurt a. M.: Eichborn, 2002. - Neuauflage Göttingen: blumenkamp verlag, 2006.
- Forschungsüberblick "Intermedialität". Hannover: Revonnah, 2000.
- Bunuel, Bachtin und der karnevaleske Film. Weimar: VDG, 1999.
- Gott ist tot, und es wäre doch schön, wenn jemand einen Plan hätte. Tobias O. Meißners "Starfish Rules". Hannover: Wehrhahn, 1998.
Unselbständige (Auswahl):
- (mit Martin Steinseifer) Die globale Bildermaschine. Der Papst, der Karneval und der Terror. Freitag (25. November 2005)
- Maz ist in der kleinsten Hütte. Financial Times Deutschland (2. September 2005)
- "Das Ich ist nicht Herr im eigenen Haus, das Ich ist sein eigenes Haus – Persönlichkeitsarchitekturen in Computerspielen und anderem Medienalltag." in: David Roesner, Geesche Wartemann, Volker Wortmann (Hg.): Szenische Orte – mediale Räume. Hildesheim: Olms, 2005.
- "Computerspiele sind nicht interaktiv." in: Christoph Bieber, Claus Leggewie (Hg.): Interaktivität. Ein transdisziplinärer Schlüsselbegriff. Frankfurt a. M.: Campus, 2004.
- "Machinima. Rot gegen Blau." Spex (Dezember 2004)
- (mit Heiko Gogolin) Stark im Abgang. Endgegner in Videospielen. GEE (Oktober 2004).
- www.cl.cam.ac.uk/coffee/coffee.html. Wie eine Kaffeemaschine zur Erfindung des Live-Webcam-Phänomens führte und Kult wurde. Freitag (17. September 2004)
- (mit Guido Isekenmeier) "Das Medienereignis ist immer echt." Frankfurter Rundschau (20. Juli 2004)
- (mit Claus Leggewie) Technologisches Kokain. Ein Softwareprodukt wird gescholten oder: Wie aus billiger Kulturkritik wertvolle Medienkunde wird. Freitag (28. Mai 2004)
- Blutprobe. Gewalt und Computerspiele. GEE (April 2004)
- "Deconstructing Games - Mit den Spielen spielen" und "Da ist die Tür/Wario Ware Inc." De:Bug (Februar 2004).
- Die Maschine, die es gut mit Ihnen meint. Interaktivität und Intelligenz. Freitag (9. Januar 2004).
- Damals in den C64ern. GEE (Dezember 2003).
- "Unterreflektiert und überformuliert. Die Sprachrundfahrten des Max Goldt." in: Heinz Ludwig Arnold (Hg.): Popliteratur. Sonderband Text+Kritik. München: Edition Text+Kritik, 2003.(ISBN 3-88-377-735-8)
- "Robbery, assault, and battery. Christian Kracht, Benjamin v. Stuckrad-Barre und ihre mutmaßlichen Vorbilder Bret Easton Ellis und Nick Hornby." in: Heinz Ludwig Arnold (Hg.): Popliteratur. Sonderband Text+Kritik. München: Edition Text+Kritik, 2003.(ISBN 3-88-377-735-8)
- Waren wir was? Der Untergang der Deutschland AG. Ein Gespräch mit Constantin Gillies über die Nachwirkungen der New Economy. Freitag (24. Oktober 2003)
- Kein Postmann mehr, der zweimal klingelt ... Spam! Spam! Spam! Wie eine einstige Guerilla-Taktik der Internet-Werbung zum Feindbild des Verbraucherschutzes verkommen ist. Freitag (8. August 2003)
- Kriemhild des Computerzeitalters. Freitag (4. Juli 2003)
- "Der Große Chingon. Bunuel in Mexiko." Matices (Sommer 2000)
- Die Leiden des Klassensprechers. Welcher Art sind die Ressentiments des Feuilletons gegen die Pop-Literatur? Die Abwehrkämpfe der Jungen gegen die Noch-Jüngeren. Jungle World (15. März 2000)
- Die Mühelosigkeit des Traums. Zwischen republikanischem Engagement und christlichen Mythen. Zum 100. Geburtstag von Luis Bunuel. Jungle World (23. Februar 2000)
Projektskizze
Arbeitstitel: "Internetereignisse"
These: Das Internet als transzendentes, dezentrales Medium war auf bestimmte Ereignisse angewiesen, um sich als Massenmedium zu formieren und durchzusetzen.
Anläßlich welcher Ereignisse war mir als Internetnutzer bewußt, daß ich vor meinem Bildschirm nicht meine private, partikulare Kommunikation betrieb, sondern daß ich in dem Moment das tat, was Millionen anderer Menschen auch taten? Wann war das Internet also ein Massenmedium und nicht nur eine Kommunikationstechnik? Und weiter gefragt: Was war das Besondere an diesen Ereignissen, daß sie im Medium Internet geschahen, bzw. was am Medium Internet ließ sie ereignen? Gegenstand der Arbeit ist also ein doppeltes Medienereignis. Zum einen das jeweilige Geschehen, das durch das Internet dargestellt wurde, zum anderen dann das Internet selbst, das sich mittels der Ereignisse ereignen konnte. Es soll folglich darum gehen, die Charakteristika und die Entwicklung des Mediums zu erfassen, und zwar nicht durch die unvermeidliche Technikgeschichte (die ja schon ausgiebig geschrieben worden ist und geschrieben wird), sondern im Sinne von McLuhan anhand der „Veränderung des Maßstabs, Tempos oder Schemas, die es der Situation des Menschen bringt.“ An Ereignissen wie der Trojan Room Coffee Machine, dem Doom-Shareware-Upload, der Pathfinder-Marsmission, dem Starr-Report, dem I-Love-You-Virus, Napster, der Blair Witch Project Werbekampagne, der ICANN-Wahl oder dem Clandestine Diary of an Ordinary Iraqi-Blog von Salam Pax läßt sich der akkumulative Charakter des Mediums ablesen. Gleichzeitig konnte er sich so öffentlichkeitswirksam durchsetzen. Peer-to-Peer, Mailing-List, Forum, Web-Cam und Blog stehen für „ein Handlungsfeld zwischen Massen- und Individualkommunikation“, für „Emergenzen von Sozialität“ wie es im Mission Statement des ZMI zur Konferenz „Grenzen der Interaktivität“ heißt.
Aktivitäten
- Computerspielrezensent der Monatszeitschrift De:Bug
- Autor der Computerspielkulturzeitschrift GEE
- Moderator des Literarischen Zentrums Göttingen und des Literarischen Salons Hannover