Nachwuchsforschungsgruppe Politische Gestaltung lernen. Politische Bildungsdiskurse und -praxen der Nachhaltigkeit

Willkommen bei der Nachwuchsforschendengruppe
am Institut für Politikwissenschaft der Justus-Liebig Universität Gießen

Die Hans-Böckler-Stiftung fördert die Nachwuchsforschergruppe „Politische Gestaltung lernen. Politische Bildungsdiskurse und -praxen der Nachhaltigkeit“ am Institut für Politikwissenschaft der Justus-Liebig Universität Gießen.

Demokratische Gesellschaften sind durch die aktuelle ‚Vielfachkrise‘ herausgefordert. Angesichts der fortschreitenden Umwelt- und Klimakrise ist zwar in den vergangenen Jahren das Bewusstsein für einen einzuleitenden Wandel gewachsen, um das Erreichen weiterer irreversibler Kipppunkte zu verhindern. Gleichzeitig sind sowohl die Analyse als auch Lösungswege aus dieser Krise politisch umstritten, polarisieren und sind – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Transformationen von Arbeit und damit verbundenen sozialen Ungleichheitsverhältnissen – mit einem demokratiegefährdenden Potenzial und ‚autoritären Kipppunkten‘ verbunden.

In den politischen Auseinandersetzungen wird Bildung als zentrales Handlungsfeld angerufen, um einen Bewusstseinswandel in Richtung Nachhaltigkeit zu erwirken. So ist Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) inzwischen relevanter Bestandteil aktueller Nachhaltigkeitsstrategien und fließt zunehmend in Curricula und Lehrkräftebildung ein. Das Verhältnis zur politischen Bildung bleibt dabei oftmals unbestimmt. Umgekehrt ist trotz einiger Ansätze weiterhin ein erheblicher Forschungsbedarf bezogen auf die schulische und außerschulische politische Bildung im Kontext von BNE festzustellen. An diesen Leerstellen setzt die Nachwuchsforschungsgruppe (NFG) theoretisch-konzeptionell, empirisch und handlungsbezogen an und analysiert in drei Studien die gegenwärtigen politischen Bildungsdiskurse und -praxen der Nachhaltigkeit. • Sie fragt nach den Voraussetzungen und Implikationen politischer Bildungsdiskurse um Nachhaltigkeit sowie nach Rahmenbedingungen und Stellenwert der politischen Bildung in diesen; • Sie untersucht Ansatzpunkte, Potenziale und Hemmnisse für eine politische BNE in unterschiedlichen Kontexten politischer Bildung (schulische, außerschulische und gewerkschaftliche politische Bildung, soziale Bewegungen); • Sie fokussiert auf den Beitrag politischer Bildungspraxen zur Entwicklung politischer Handlungs- und Gestaltungskompetenzen der Lernenden. Neben konzeptionell-analytischen Ausarbeitungen und empirisch-qualitativen Rekonstruktionen zielt die Nachwuchsforschungsgruppe auf Handlungsempfehlungen für eine subjekt-, problem-, konflikt- und zukunftsorientierte politische Bildungsarbeit, welche jenseits individualisierender und oftmals moralisierender Verhaltensempfehlungen ein reflexives Verständnis ökonomischer, politischer und gesellschaftlicher Strukturen im Kontext der Umwelt- und Klimakrise anbahnt sowie Möglichkeiten der politischen Regulierung und damit der Mitbestimmung und politischen Gestaltung aufzeigt.

Sprecherin der Gruppe ist Prof. Dr. Sophie Schmitt.

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