Inhaltspezifische Aktionen

2001

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Diplom-Master-Performance

Diplom-Master-Performance

 

Projekt
von Verena Billinger, Jan Rohwedder, Niklas Seidl 

 

Bisherige Aufführungen

  • 19.1.2001, Abschlussprojekt , Probebühne ATW, Gießen
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Gute Nacht, Amerika

Das vielleicht größte Phänomen amerikanischer Mediengeschichte hat einen einigermaßen unspektakulären Namen: Samuel H. Nyx. In Wahrheit handelt es sich hierbei natürlich um drei Namen, wobei die Bedeutung des den mittleren abkürzenden Hs niemals einwandfrei geklärt wurde. Aber das ist auch gar nicht so wichtig, war die mit ihnen bezeichnete Person doch landesweit als Sam, gelegentlich auch als Mister Nyx bekannt. Es existieren zahlreiche Zeitungsartikel, meist fundierte journalistische Arbeiten, etliche Dissertationen und Forschungsberichte von Soziologen, Medientheoretikern und Diplompsychologen zu diesem Thema (darunter selbst die Untersuchung einer jungen Kunstpädagogikdoktorandin aus Iowa), doch sie alle können über einen wesentlichen Aspekt von Sam Nyx keine Klarheit schaffen: über seinen Erfolg.

 

Lesung
von Philipp Schulte; mit Tomasz Stompor 

 

Bisherige Aufführungen

  • 17.10.2001, Premiere , AEG-Haus Giessen
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mouche mouche

mouche mouche
Die Regiegruppe mouche mouche wurde 2001 von Agnes Hansch, Friederike Kenneweg und Lena Wicke am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen gegründet. 
In dieser Konstellation entstanden das performative Theaterstück TRAUM A und die performative Installation XY-UNGELÖST.POTENZIERTES AROMA. Im Herbst 2001 wechselte Agnes Hansch in den Studiengang Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin. Kenneweg und Wicke erarbeiteten im Dezember 2002 die Performance AM TISCH, bevor im April 2003 mit Juliane Scherf mouche mouche wieder in einer Dreierkonstellation das performative Theaterstück REGARDEZ-MOI produzierte.

 

Projekt
von Agnes Hansch, Friederike Kenneweg, Juliane Scherf, Lena Wicke 

 

Bisherige Aufführungen

  • 12.2.2001, Premiere , Gießen, Erlangen, Berlin und darüber hinaus
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THIS ANIMAL IS CALLED SHEEP / Versuch eines Essays

Die Aktualität des Essays ist die des Anachronistischen. Die Stunde ist ihm ungünstiger als je. Theodor W. Adorno

Die Paradoxie des Essays ist beinahe die selbe wie die des Porträts. Du siehst den Grund? Nicht wahr, vor einer Landschaft fragst du
dich nie: ist den dieser Berg oder dieser Fluss tatsächlich so, wie er gemalt ist; vor jedem Porträt aber taucht unwillkürlich immer
die Frage der Ähnlichkeit auf. Georg Lukács

Der Essay ersetzt gleichsam das dramatische Zwiegespräch. Er ist eine Art reflektierender Monolog und damit selbst eine
dramatische Form. Max Bense

 

Performance
von Deborah Neininger, Christina Baron, Anna Schewelew 

 

Bisherige Aufführungen

  • 1.1.2001, Probebühne, Institut für Angewandte Theaterwissenschaft
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Traum A

Das performative Theaterstück Traum A wurde von der Regiegruppe mouche mouche in der Besetzung Agnes Hansch, Friederike Kenneweg, Lena Wicke, Florian Siebrecht vom Januar bis zum Mai 2001 mit Schülern des Weidig-Gymnasiums in Butzbach erarbeitet und am 4. und 5. Mai aufgeführt.

Mit: Hanna Binder, Agnes Hansch, Friederike Kenneweg, Deniz Dönmez, Lena, Jennifer Schneider, Daniela Becker, Julia Raab, Florian Siebrecht, Lena Wicke

Traum A setzt sich mit den verschiedenen Formen von Träumen auseinander: Tagträume, Wunschträume, Alpträume, Fieberträume. In den Proben wurde von den Träumen der Schüler und Regisseurinnen ausgegangen, für die in gemeinsamer Arbeit Möglichkeiten der szenischen Umsetzung gefunden wurden. 
Der Aufführungsort war die Probebühne des Weidig -Gymnasiums in Butzbach. Ein festes ansteigendes Podest bot eine Vorgabe für den Zuschauerraum. Die Spielfläche war mit schwarzem Teppich ausgelegt, an den hinteren Wänden befanden sich Spiegel. Das Publikum nahm auf Kissen und Stühlen Platz, die sowohl auf dem Podest als auch um die Spielfläche herum verteilt waren. 
Die Zuschauer tauchten bereits auf ihrem Weg durch das Schulgebäude in die Traumwelt ein. Eine Marktschreierin forderte das Publikum lauthals zum Eintreten auf. Zwei Stewardessen erklärten die Regeln, die während dieses Ausfluges gelten sollten. Ein Darsteller forderte die Zuschauer auf, ihre Schuhe vor der Bühne auszuziehen und nach Farben geordnet an der Wand aufzureihen. Auf einem Tisch vor dem Eingang zum Spielort lag eine Person in einem Schlafsack und schlief. An der Tür stand eine Performerin und erzählte, wie sie eines Tages eingeschlafen sei und geträumt habe, dass sie eingeschlafen sei und dabei geträumt habe, dass sie eingeschlafen sei etc. In der Mitte des Raums stand eine weitere Darstellerin mit geschlossenen Augen und zeichnete mit einer unerträglich langsamen Bewegung einen Strich nach. Zwei Performer wiesen den Zuschauern nach nur in ihren Köpfen existenten Regeln bestimmte Plätze zu. Der Traum beginnt. Alle erzählen gleichzeitig Wunschträume: Mit einem großen teuren Auto fahren, am Strand liegen und den Partner des Lebens treffen, im Supermarkt alles mitnehmen können, ohne zu bezahlen, an einem See in der schönen Natur ein Picknick machen. All diese Erzählungen überlagerten sich, so dass der Zuschauer entweder nur einen Gesamtklangeindruck aufnehmen konnte oder sich entscheiden musste, welchem Darsteller er zuhören wollte. Eine Darstellerin beschrieb die absurden Regeln, nach denen Träume funktionieren. Plötzlich brach ein absolutes Alptraumchaos aus: Ein Performer warf Explosionsgeräusche nachmachend und irre kichernd mit Papierkügelchen auf Zuschauer. Drei Performerinnen marschierten in abgezirkelten Bewegungen an den Zuschauern vorbei. Ein Darsteller versuchte die Zuschauer dazu zu mobilisieren, sich hinter den Stühlen zu verstecken, weil eine Gefahr drohe. Einige Performer schrien, Alptraumsequenzen wurden einzelnen Zuschauern monoton erzählt. Eine Darstellerin nahm einen Zuschauer an einem Seil mit vor die Tür, ein Schuss erklang. Plötzliche Stille: Alle standen und guckten das Publikum an. Die Darstellerin die geschossen hatte, stellte Fragen: Träumst du in schwarzweiß oder in Farbe? Hast du Angst in deinen Träumen? Kennst du das Gefühl beim Aufwachen, wenn du wieder zurück willst? Und was hast du heute nacht geträumt? 
Jeder Performer ging zu einem Zuschauer und erzählte ihm leise einen persönlichen Traum. 

Ruhige und extrem bewegungsreiche Szenen wechselten sich so ab, dass der Zuschauer nicht zur Ruhe kam. Durch die vielen sich parallel abspielenden Sequenzen entwickelte sich ein Sog, ein Rausch, aus dem man erst gen Ende des Stückes wie aus einem Traum aufwachte. 
Eine große Qualität des Stücks bestand in der Authentizität, die durch die Arbeit mit den Schülern entstand, weil sie selbst ihre eigenen Geschichten, Texte und Träume auf der Bühne szenisch umsetzten und/oder erzählten.

 

Inszenierung
von mouche mouche (Agnes Hansch, Friederike Kenneweg, Lena Wicke) 

 

Bisherige Aufführungen

  • 4.5.2001, Premiere , Weidig-Gymnasium Butzbach
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xy-ungelöst.potenziertes aroma

Die performative Installation
XY-UNGELÖST.POTENZIERTES AROMA 
von der Gruppe mouche mouche anlässlich des Hardthoffestes 2001 am 25. August von 19:00 - 22:30 Uhr in Gießen

regie: Agnes Hansch, Friederike Kenneweg, Lena Wicke
performer und modells: Carsten Adam, Hannes Ebertz, Peter Oberdorf, Bastian Kraft, Matthias Kunz, Mirco Limpinsel, Tomasz Stompor
sprecher: Tomasz Stompor, Victor Köpke
technik: mouche mouche, Christian Flierl

Dank an Baustoffgroßhandelsgesellschaft Keil, Molkerei Grieb in Gießen, Giessener Brauhaus, Leica-Kamera Solms Vision Augenoptik und Kontaktlinsen, Unterer Hardthof e.V., Kindergruppe Bollerwagen, die Bewohner des Hardthofs.

 

„Mit deutlichem Augenzwinkern und spürbarer Freude an der Inszenierung nahmen die drei jungen Frauen die Männer ihrer Umgebung aufs Korn. Zu den Klängen von Rachmaninoffs berühmtem Klavierkonzert putzte sich ein junger, nur mit Unterhose bekleideter Mann auf einer Schaukel sitzend die Zähne. ein anderer versuchte umständlich, eine Fensterscheibe mit weißer Farbe zu bemalen. Und wieder ein anderer, der wie der Wachmann einer Security-Firma aussah, fing in einem Plastikbecher Milch auf, die von einem Balkon über ihm herab tropfte Auf der Toilette befanden sich in mehreren verschließbaren Plastikkästen weiße T-shirts. „Öffnen sie die Kisten und genießen Sie wahren Männerduft“, forderte ein Plakat den Besucher auf. Der Spaß kam nicht zu kurz, und so fügte sich gerade diese Performance gut in das Fest mit seiner lockeren, heiteren Atmosphäre und seiner Mischung aus Anregung und Kurzweil ein.“ 
(Thomas Schmitz-Albohn, Giessener Anzeiger, 27. August 2001)

Was macht den Mann zum Mann? Um diese Frage ging es in der performativen Installation "XY-ungelöst.potenziertes aroma" von mouche mouche.
Sie war in einem Innenhof des Hardthofes in Giessen am 25.August 2001 von 19 - 22.30 Uhr zu sehen. Das Geschehen wurde im Laufe des Abends von der Dunkelheit umhüllt. Die Zuschauer bewegten sich frei im Hof wie in einem Ausstellungsraum. Fünf Performer führten in dieser Zeit verschiedene Aktionen aus. Gleichzeitig waren Video-, Klang- und Diainstallationen zu entdecken. 

Bastian Kraft saß mit einem weißen Slip bekleidet auf einer Schaukel und putzte sich betont langsam die Zähne. Sein Blick war gen Himmel gerichtet. Von Zeit zu Zeit, griff er nach einem Becher Wasser, spülte und spuckte in einem hohen Bogen zur Seite aus. Carsten Adam bewegte sich mit einer Leiter über den Hof. Matthias Kunz malte an einem niemals vollendeten Bild mit weißer Farbe auf einer Glasscheibe. Ein Milchstrahl floss aus einem Plastikschlauch aus 2,50 m Höhe in ein Waschbecken. In und um das Waschbecken herum waren durchsichtige Plastikbecher aufgetürmt, und das Tropfen / Plätschern der Milch in und neben das Waschbecken auf die Plastikbecher war im ganzen Hof zu hören. Peter Oberdorf füllte diese Plastikbecher mit Milch und bewegte sich sehr langsam quer über den Hof. Er ordnete die Becher nach einem ganz bestimmten Prinzip und transportierte sie von der einen Seite des Hofes zur anderen. Den männlichen Blick ließ Hannes Ebertz spielen. Er fing flirtend mit einer Videokamera Stills der Zuschauer ein, die diese auf einer großen Leinwand über ihren Köpfen entdecken konnten. Acht Fernseher waren im Hof verteilt. Fünf davon zeigten einen rhythmischen Zusammenschnitt der Gesichter der Performer, die mit unterschiedlichen Tonspuren unterlegt waren. Der Zuschauer hatte die Möglichkeit, diese über Kopfhörer anzuhören. Drei andere Fernseher zeigten verschiedene männliche Passanten, denen es frei gestellt war, was sie während der kurzen Zeit vor der Kamera tun. In einem Badezimmer hingen durchsichtige Plastikkisten von der Decke, in denen in Form von getragenen T-Shirts echter Männerduft konserviert war. Dazu war eine Männerstimme (Tomasz Stompor) zu hören, die Namen berühmter Männer in alphabetischer Reihenfolge vortrug. Ein Fernglas stand auf einem Balkon, von dem aus der Zuschauer das Geschehen im Detail und aus einer anderen Perspektive heraus betrachten konnte. Zwei Tonspuren begrüßten und verabschiedeten die Zuschauer. Sie waren an den zwei Aus- bzw. Eingängen des Innenhofes zu hören und gaben auf der einen Seite einen Liedzusammenschnitt mit Songschnipseln und auf der anderen mit klassischer Musik unterlegte Statements über das Mannsein (Stimme: Victor Köpke) wieder. In einem Raum innerhalb des Innenhofes war eine Diainstallation zu sehen (vgl. xy-unglöst.potenziertes aroma_Diainstallation von Lena Wicke.)

 

Performance
von mouche mouche (Agnes Hansch, Friederike Kenneweg, Lena Wicke) 

 

Bisherige Aufführungen

  • 25.8.2001, Premiere , Hardthof, Gießen
Inhaltspezifische Aktionen

xy-ungelöst.potenziertes Aroma_Diainstallation

produziert und gezeigt im Rahmen der gleichnamigen performativen Installation der Gruppe mouche mouche anlässlich des Hardthoffestes 2001 in Giessen

Männer und Frauen in Männerzeitschriften. Männer und Frauen posieren für lifestyle - Produkte. Sie werden zu Stellvertretern eines bestimmten Parfums, einer Unterwäschenmarke, eines Brillenglases,... Wie sehen der von der Werbeindustrie kreierte Mann und diese Frau aus? Welches sind die Männerbilder, -körper und Haltungen, denen es nachzueifern gilt? Diese Bilder wurden von jungen Männern aus dem alltäglichen Leben nachgestellt. Wie realitätsnah oder –fern sind diese? Sind die von der Werbeindustrie propagierten Qualitäten wirklich erstrebenswert und inwiefern ist die Unterschiedlichkeit von Mann und Frau in der Werbung und im Alltag noch wirklich von Bedeutung? 
Die Installation spielt mit Fotografie im Sinne der Reproduktion physischer Realität, die zusammen mit der Reproduktion gestellter Posen inszeniert wird. Und doch findet man die fotographische Einstellung in der Örtlichkeit und bei den posierenden Performern wieder. Diese Aufnahmen treffen auf die Originale der Werbung. 

Diainstallation

Die Diainstallation war in einem Raum mit Grundfläche 3,50m x 2,23m zu sehen. 
Die vier Diaprojektoren befanden sich auf einem Gestell von 2,12m Höhe und 0,50m² Grundfläche. Das Gestell besaß 4 Ebenen. Die erste Ebene in Höhe von 2,12m, die zweite Ebene in Höhe von 1,50m, die dritte Ebene in Höhe von 1m und die vierte Ebene in Höhe von 0,60m. Auf jeder Ebene befand sich ein Diaprojektor.
Die Projektoren der ersten und vierten Ebene projizierten abfotografierte Werbung aus Männerzeitschriften (zu sehen in den Ordnern „Zeitschriftenoriginale 1“ und –2“). Die Projektoren der zweiten und dritten Ebene projizierten junge Männer aus dem alltäglichen Leben, die diese Posen vor dem Hintergrund des Universitätsgeländes in Gießen nachstellten ( zu sehen in den Ordnern „best of XY-ungelöst. 1“ und –2“). Das Gestell befand sich in 2,15m Abstand zu dieser Wand und 0,10m Abstand zu der gegenüberliegenden. Die Zeitschriftenoriginale wurden auf zwei aneinandergefügte Spiegelkacheln projiziert, die wiederum auf Spiegelkugelmotoren befestigt waren. So dass die Projektionen im Raum auf Höhe des Projektors kreisten. Um die Projektion möglichst klein zu halten (ca. 0,19m breit), wurden hierzu Objektive mit Brennweite 300mm verwendet. Die nachgestellten Bilder (best of „XY-ungelöst.1“ und –2“) wurden in Höhe von 2m und 1,50m parallel zueinander mittig auf eine 3,50m x 3,17m große Wand projiziert. Hierzu wurden Objektive mit Brennweite 120mm verwendet, damit die Projektion ca. 0,6m Breite betrug.
Alle vier Projektoren waren Leica Pratovit RT-m. Aufgrund der Rundmagazine, der 0-Funktion und der Zeitschaltuhr waren diese für die Installation am besten geeignet.

 

Installation
von Lena-Franziska Wicke 

 

Bisherige Aufführungen

  • 25.8.2001, Premiere , Hardthof, Gießen, Diskurswohnung Gießen