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Projekt zur Aufarbeitung von sexualisierter und spiritualisierter Gewalt in der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG)

Projekt zur Aufarbeitung von sexualisierter und spiritualisierter Gewalt in der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG)

Im November 2023 hat das Forschungsteam die Arbeit am Projekt zur Untersuchung von Machtmissbrauch in der DPSG mit dem Schwerpunkt auf sexualisierte und spiritualisierte Gewalt aufgenommen.

Das Team umfasst die Erziehungswissenschaftler*innen Prof.in Dr.in Sabine Maschke (Uni Marburg) und Prof. Dr. Ludwig Stecher (Uni Gießen), sowie Kati Schipmann und Tim Heinmöller als wissenschaftliche Mitarbeiter*innen. Alle Mitglieder des Teams haben weitreichende und langjährige Erfahrungen im Themenbereich der sexualisierten Gewalt.

Was sind unsere Ziele?

Zu den Forschungsfragen, zu denen wir Antworten suchen, gehören unter anderem:

  • Welche Mechanismen und Strukturen gibt es innerhalb der DPSG, die es ermöglichen, sexualisierte und spiritualisierte Gewalt auszuüben?
  • Mit welchen Strategien gehen diejenigen vor, die sexualisierte und spiritualisierte Gewalt ausüben?
  • Wer hat von den Taten gewusst, aber nichts unternommen?
  • Warum wurde geschwiegen?
  • Wie wurden Taten vertuscht?

Zur Beantwortung dieser und weiterer Fragen werden auch die Kulturen und Ideologien innerhalb der DPSG beleuchtet, zum Beispiel geistlich-spirituelle Einflüsse, Rangordnungen, Abhängigkeiten und Machtverhältnisse. Das Projekt umfasst sowohl Recherchearbeiten in verschiedenen Archiven als auch Interviews sowie Fragebogenbefragungen (wie zum Beispiel bei PiW 2024).

Anhand der Ergebnisse muss es dann darum gehen, Konsequenzen daraus für die (Jugend-)Arbeit abzuleiten und Präventions-, Schutz- und Unterstützungsstrukturen aufzubauen.

Das Projekt ist partizipativ angelegt. Das bedeutet, dass Betroffene von Gewalterfahrungen möglichst den gesamten Prozess der Aufarbeitung mitgestalten und begleiten. Finanziert wird das Projekt von der DPSG – wir sind als Forschende jedoch unabhängig, frei und eigenständig in unserem wissenschaftlichen Vorgehen.

 

von links nach rechts: Tim Heinmöller, Kati Schipmann, Ludwig Stecher, Sabine Maschke, Verena Wellnitz, Freya Schick, Si Rausch

 

Der Aufruf - Wen suchen wir?

Sie sind oder waren Pfadfinder:in in der DPSG? Dann bitten wir Sie herzlich um Ihre Unterstützung. Haben Sie sexualisierte Gewalt in der DPSG beobachtet, davon gehört oder selbst erlebt und würdest uns davon berichten?

Gemeint sind verschiedenste Formen, bei denen es sich nicht um Straftaten handeln muss. Betroffene erleben solche Übergriffe als unangenehm, verstörend, beschämend oder verletzend. Die negativen Wirkungen solcher Erfahrungen halten oft lange an.

Solche Formen können von Erwachsenen, aber auch von älteren Jugendlichen oder Gleichaltrigen ausgehen. Sexualisierte Gewalterfahrungen können ‚Hand in Hand gehen‘ mit so genannter spiritualisierter Gewalt. Darunter fallen alle Formen von Machtmissbrauch, die sich auf den gemeinsamen Geist, den 'Spirit' der Pfadfinderschaft sowie dessen religiöse Fundamente und den Glauben beziehen.

Häufig verharmlosen die Täter und Täterinnen selbst, aber auch andere Menschen, denen Sie vielleicht von Ihrer Erfahrung erzählen, was Sie erlebt haben („Stell dich doch nicht so an“, „Das war doch halb so wild“, „war doch nur Spaß“ etc.). Manchmal wird den Betroffenen selbst sogar die Schuld daran gegeben, weil sie sich angeblich falsch verhalten, gekleidet oder am falschen Ort aufgehalten hätten (das so genannte „victimblaming“).

Wichtig ist: Sie haben keine Schuld! Ihre Erfahrungen zählen und Sie müssen uns keinerlei „Beweise liefern“.

Der komplette Aufruf zum Download hier.

 

Wie Sie uns erreichen können

Bedauerlicherweise wurde in der WAZ vom 07.02.2024 eine falsche Email-Adresse angegeben - die richtige lautet 
AufarbeitungDPSG

Prof.in Dr.in Sabine Maschke
Sabine.Maschke@uni-marburg.de

Prof. Dr. Ludwig Stecher
Ludwig.Stecher@erziehung.uni-giessen.de

Kati Schipmann
kati.schipmann
Telefon: 0641 9924072
telefonisch erreichbar: montags und dienstags von 9-13 Uhr, donnerstags 16-17 Uhr

Tim Heinmöller
tim.heinmoeller
Telefon: 06421 2824739
telefonisch erreichbar: mittwochs und freitags von 10-13 Uhr, unter 0170 3808671 dienstags von 16-17 Uhr und nach Vereinbarung.

Sie können Ihre Erfahrungen außerdem online und anonym an uns übermitteln: https://redcap.kks.uni-marburg.de/surveys/?s=3DC4RT8RP3LD4LHR

oder per Postweg:

Prof. Dr. Sabine Maschke;
Philipps-Universität
Marburg; FB 21; D - 35032
Marburg, Bunsenstr. 3

Unser Instagram Kanal: instagram.com/forschungsprojekt.dpsg