Gender Studies
- Kurzbeschreibung
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Der Forschungsbereich Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Gender Studies beschäftigt sich mit dem komplexen Verhältnis von Geschlecht und politischen Ordnungs-, Konstruktions- und Normierungsprozessen und fragt nach der regulierenden Produktivität von Geschlechternormen oder -regimen. Die Organisation, Deutung und Ausgestaltung von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen wird in dem Forschungsbereich als ein politischer Prozess mit historischer, intersektionaler und transnationaler Tiefendimension und somit als grundlegendes Machtverhältnis reflektiert. Die Basis ist hierfür ein gesellschaftstheoretisches Verständnis ‚des Politischen‘: Eine Analyse von ‚Politik‘ und ‚das Politische‘ beschränkt sich nicht auf formaldemokratische oder staatlich-institutionelle Räume, sondern auch vermeintlich als ‚privat‘ geltende Bereiche und Verhältnisse (wie Sexualität, Intimität, Haus- und Pflegarbeit) werden in dem Forschungsbereich als zentrale Gegenstände von Politikwissenschaft begriffen.
Zeige mehr...Untersucht werden u.a. die Bedeutung von Geschlecht für Staatlichkeit und die (Re-)Produktion und Legitimation politischer Ordnungen, aktuelle geschlechter- und sexualpolitischer (Deutungs-)Kämpfe und Mobilisierungen im Zusammenhang mit Demokratie und Teilhabe sowie die Bedeutung von Sexualität und Geschlecht für nationale bzw. geopolitische Grenzziehungsprozesse. Im Fokus steht dabei die jeweils die Frage, wie und in welcher Weise Geschlecht und Sexualität, aber auch z.B. LGBTIQ+ Rechte, als ambivalente Kulminationspunkte aktueller Auseinandersetzungen um ‚Demokratie, ‚Zugehörigkeit‘, ‚Menschenrechte‘, ‚Migration‘ oder ‚Modernität‘ fungieren bzw. mobilisiert werden. Darüber hinaus beschäftigt sich der Forschungsbereich mit den Politiken und Artikulationen von sozialen Bewegungen (u.a. feministische, LGBTIQ+ oder Menschenrechtsbewegungen) im Kampf um Gleichstellung, soziale Gerechtigkeit und demokratische Inklusion. Diese werden insbesondere vor dem Hintergrund postkolonialer Konstellationen, transnationaler Verflechtungen sowie eines erstarkenden autoritären Rechtspopulismus und Antifeminismus analysiert.
Geschlecht, Geschlechterverhältnisse und Geschlechterordnungen werden am Forschungsbereich folglich im Kontext ihrer transnationalen und intersektionalen Interdependenzen mit prägenden gesellschaftlichen Ungleichheits- und Diversitätsdimensionen (wie z.B. ökonomischer Status/Klasse, Rassismus, Antisemitismus, Sexualität/Heteronormativität, Staatsbürgerschaft, Behinderung/Körperlichkeit) analysiert sowie als politisch umkämpfte und historisch kontingente Phänomene verstanden.
Der Forschungsbereich Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Gender Studies legt besonderen Wert auf transformative Methodologien und Perspektiven aus dem Bereich der feministischen, queeren, de-/postkolonialen sowie der kritischen Diskriminierungs-, Antisemitismus- und Rechtsextremismus- und Demokratieforschung.
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