Institut für Kunstgeschichte JLU Gießen - herzlich willkommen!
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Führungen "Vom Projektseminar zur Ausstellung"
Unsere Studentinnen Anna Lena Fischer und Marie-Luise Schreiner führen im Januar durch die Kabinettausstellung "Kunst im und nach dem NS: Zum Umgang mit Arbeiten von Walter Kröll (1911‒1976)". Die Austellung entstand in Zusammenarbeit mit einem Projektseminar des Kunsthistorischen Instituts der JLU Gießen. Frau Fischer und Frau Schreiner erklären in der Führung "Vom Projektseminar zur Ausstellung", wie man von der Feldforschung zu einer fertigen Ausstellung kommt.
22. Januar 2023, 11.00 Uhr: Große Führung (ca. 60 Minuten)
25. Januar 2023, 12.30-12.50 Uhr: Führung im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Kunstpause". Sie bietet Berufstätigen und allen Interessierten mit Kurzführungen einen schnellen Kunstgenuss.
Ort: Oberhessisches Museum, Altes Schloss, Brandplatz 2
Die Führungen sind kostenlos. Eine vorzeitige Anmeldung ist notwendig: entweder telefonisch unter 0641 9609730 oder per Mail an museum oder über das Online-Anmeldeformular.
Fachprogramm der Kunstgeschichte bei den Hochschulinformationstagen
Die Kunstgeschichte stellt sich bei den Hochschulinformationstagen (HIT) vor und gibt einen Überblick über das B.A.-Studium.
Programm, 25. Januar 2023, 11.00-12.30 Uhr
Ort: Hörsaal 5, Haus A, Philosophikum I, Otto-Behaghel-Str. 10, 35394 Gießen
11:00 Uhr: Begrüßung und Einführung in das Studium der Kunstgeschichte, Annabel Ruckdeschel M.A.
11:40 Uhr: Gespräch mit Studierenden + Fragerunde
12:15 Uhr: Kurzvorlesung "Ist das Kunst?", Prof. Dr. Sigrid Ruby
Zusätzliches digitales Angebot am 27. Januar 2023, 14.00-15.00 Uhr
Offene Sprechstunde (digital)
Café Magnétique: Import/Export, Jüdisches Museum Berlin
Vortrag von Annabel Ruckdeschel (JLU) im Rahmen des Begleitprogramms der Ausstellung Paris Magnétique. 1905–1940
Ort/Zeit: Jüdisches Museum Berlin, Altbau 2. OG, Großer Saal
Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin, 2. Februar 2023, 19 UhrDie Stadt Paris übt zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen Sog auf die Künstler*innen Europas aus. Viele von ihnen, insbesondere jüdische Künstler*innen aus Osteuropa, fliehen vor Verfolgung und Armut oder emigrieren mit dem Wunsch nach einem künstlerischen Neubeginn. So entsteht in Paris eine lebendige Kunstszene, die nicht nur vom künstlerischen Import der Neuankommenden lebt, sondern ihre Ideen von Kunst und intellektuellem Austausch bald in die ganze Welt exportiert. Die Kunst der École de Paris wird zum Inbegriff der europäischen Moderne.
Im ersten Teil der Veranstaltungsreihe Café Magnétique diskutiert Sophie Krebs, Chefkuratorin des Museums für Moderne Kunst der Stadt Paris, diese Sogwirkung der Stadt Paris auf europäische Künstler*innen. Die Kunsthistorikerin Annabel Ruckdeschel betrachtet anschließend die École de Paris aus umgekehrter Perspektive: Wie tragen die Künstler*innen diese Kunstideale aus Paris nach Italien, in die USA und nach Brasilien, und etablieren damit das Bild der Modernen Kunst schlechthin?
Café Magnétique: Die Caféhäuser von Paris fungierten als täglicher Begegnungsort und Treffpunkt, oft auch als erster Anlaufpunkt für Neuankommende. Sie waren Wohn- und Arbeitszimmer vieler Künstler*innen, und wesentlich für die Selbstorganisation der Migrant*innen in einer neuen, fremden Umgebung: Über die Cafés wurden Kontakte geknüpft, Zimmer vermittelt, Atelierplätze gefunden, Ausstellungen vorbereitet. Berühmte Pariser Cafés wie das Café de Dôme in Montparnasse waren Dreh- und Angelpunkt der migrantisch und nicht zuletzt jüdisch geprägten Kunstszene, die bald unter dem Namen École de Paris bekannt wurde. Die Reihe Café Magnétique lässt die Pariser Cafés im Glashof des Jüdischen Museums Berlin wiederaufleben und lädt bei Essen und Getränken zum Ideenaustausch über die École de Paris ein. Zum weiteren Programm
Kabinettausstellung im Oberhessischen Museum „Kunst im und nach dem NS: Zum Umgang mit Arbeiten von Walter Kröll (1911‒1976)“
Laufzeit: 7. September 2022 bis 29. Januar 2023Ausstellungseröffnung: 12. Oktober 2022, 18:30 Uhr, Netanya-Saal, Oberhessisches Museum, Altes Schloss, Brandplatz 2
Öffnungszeiten: Di-So, 10-16 Uhr
Eintritt frei
Am Institut für Kunstgeschichte der Justus-Liebig-Universität Gießen wird 46 Jahre nach dem Tod von Walter Kröll (1911‒1976) sein Leben und Werk im Rahmen einer Lehrveranstaltung neu aufgearbeitet. Anstoß für das Seminar war die öffentliche Diskussion um Krölls Metallrelief (1965) an der Limesschule in Watzenborn-Steinberg, die exemplarisch für die Auseinandersetzung mit „Kunst am Bau“ und die häufig problematische Vergangenheit ihrer Künstler*innen steht. In enger Zusammenarbeit mit dem Oberhessischen Museum, das den Nachlass von Walter Kröll hält, ist nun eine Ausstellung zum Thema entstanden, die auch diese kritischen Fragen adressiert.
Kröll war in der Hitlerjugend aktiv, im Jahr 1943 Gründungsmitglied des Oberhessischen Künstlerbunds (OKB), präsentierte seine Werke auf der Gauausstellung in Frankfurt am Main und schuf ein „Führer-Bildnis“ für die Neue Aula der Ludwigs-Universität. Nach dem Zweiten Weltkrieg unterrichtete er Malen und Zeichnen an der Justus-Liebig-Hochschule und schuf zahlreiche Werke der Kunst am Bau in Gießen und im Umkreis. Kröll ist damit kein Einzelfall, sondern typisch für eine Vielzahl von Künstler*innen, die im Nationalsozialismus künstlerisch erfolgreich waren und nach 1945 ihre Karrieren fortsetzten. Kunst am Bau bot ihnen häufig ein Auftragsfeld.
Wie sich im Zuge der Recherchen gezeigt hat, sind Arbeiten von Walter Kröll im Gießener Raum vielerorts zu finden – vor allem an und in Schulen, Kindergärten, Krankhäusern und anderen öffentlichen, zum Teil auch privaten Bauten. Bemerkenswert sind nicht nur die technische und stilistische Bandbreite seines künstlerischen Werks, sondern auch seine berufliche Laufbahn, die diversen Tätigkeiten, die Kröll ausübte, seine relative Wandlungsfähigkeit und auch seine persönlichen Netzwerke, insbesondere in der Region.
Die Kabinettausstellung leistet einen Beitrag zur Diskussion, wie mit den Werken Krölls im öffentlichen Raum heute umgegangen werden kann, indem sie einen Überblick über die Biografie und das Werk des Künstlers bietet. Sie beleuchtet sowohl Brüche als auch Kontinuitäten zwischen dem NS und der Nachkriegszeit anhand von Gemälden, Entwurfsskizzen, Graphiken und ausgewählten schriftlichen Archivalien. Die Ausstellung präsentiert Ergebnisse aus der Arbeit mit Archivmaterial und dem Künstlernachlass. In einzelnen Feldforschungen haben die Studierenden noch erhaltene Werke der Kunst am Bau von Walter Kröll im Gießener Raum und darüber hinaus wieder ausfindig gemacht und dokumentiert. (Broschüre)
Ab dem 7. September 2022 können Interessierte einen ersten Einblick in die noch wachsende Ausstellung erhalten. Die Gießener Allgemeine Zeitung hat hierüber am 10. Sept. berichtet.
Kuration: Studierende des Instituts für Kunstgeschichte der JLU, Leitung: Prof. Dr. Sigrid Ruby, Annabel Ruckdeschel, M.A.
Wanderausstellung "Made in Hessen. Globale Industriegeschichten" im Oberhessischen Museum
Am 24. März 2023 um 18 Uhr eröffnet die Wanderausstellung "Made in Hessen. Globale Industriegeschichten" im Oberhessischen Museum in Gießen. Die Ausstellung entstand im gleichnamigen Verbundprojekt unter Mitarbeit von Prof. Sigrid Ruby.
Die Gießener Allgemeine berichtete am 24. Januar 2023 vorab über die erste Station der Ausstellung im Oberhessischen Museum.
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