Inhaltspezifische Aktionen

Symposium 3.2: Akademisierung der Gesundheitsfachberufe

 

Raum: 304

Vorsitz:

Simone Weyers

Yve Stöbel-Richter

_____________________________________________________________________________________________________________________

09:00 Uhr: Bernhard Borgetto: Psychosoziale Kompetenzen im Prozess der Akademisierung und Professionalisierung der Therapieberufe

 

09:20 Uhr: Paul Gellert: Akademisierung der Gesundheitsfachberufe und die Entwicklung der Lehre im Fach Medizinische Soziologie an der Charité-Universitätsmedizin Berlin

                     

09:40 Uhr: Yves Stöbel-Richter: Medizinsoziolog*innen der HAW in der DGMS - worauf beruht die Identifikation mit der Fachgesellschaft?

_____________________________________________________________________________________________________________________

 

Psychosoziale Kompetenzen im Prozess der Akademisierung und Professionalisierung der Therapieberufe

Borgetto B 1

 

1 HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim, Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit, Hildesheim

 

Eine umfassende Reform der Berufsgesetze der Gesundheitsfachberufe steht auf der Agenda der aktuellen Legislaturperiode der derzeitigen Bundesregierung. Bei den Therapieberufen Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie steht eine wichtige Weichenstellung an: Nach 20 Jahren Erfahrungen mit additiven, integrativen und primärqualifizierenden Studiengängen und einer mehrjährigen Modellphase soll nun geprüft und entschieden werden, ob eine Teil‑ oder Vollakademisierung der Therapieberufe gesetzlich als Regelzugang zum Beruf gesetzlich verankert werden soll.

In diesem Kontext soll(t)en in den Berufsgesetzen auch Kompetenzziele festgelegt werden. Langsam setzt sich die Einsicht durch, dass auch psychosoziale Kompetenzen hierbei eine zentrale Rolle spielen müssen. Es stellt sich hierbei die Frage nach Bedeutung und Rolle der Soziologie im Zusammenspiel mit Psychologie und Pädagogik. Alle drei Bereiche sind in den Ausbildungs‑ und Prüfungsordnungen der Therapieberufe bisher genannt, allerdings mit geringen Stundenzahlen und keiner ausformulierten Rolle für die Entwicklung psychosozialer Kompetenzen.

In diesem Vortrag sollen der aktuelle Stand der Akademisierung der therapeutischen Gesundheitsberufe und der Entwicklung der Reform der Berufsgesetze, der professionstheoretische Hintergrund sowie Perspektiven der Soziologie im Allgemeinen und der DGMS im Besonderen vorgestellt und diskutiert werden.

 

Beitragserklärung:

Interessenskonflikte:

Der korrespondierende Autor erklärt, dass kein Interessenskonflikt bei den Autoren vorliegt.

Erklärung zum Ethikvotum:

Es ist kein Ethikvotum erforderlich.

 

Akademisierung der Gesundheitsfachberufe und die Entwicklung der Lehre im Fach Medizinische Soziologie an der Charité-Universitätsmedizin Berlin

Gellert P 1, Dettmer S 1

 

1 Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin

 

Die Akademisierung der Gesundheitsfachberufe vollzieht sich derzeit sowohl an den Universitäten als auch an den HAW. Der Beitrag geht der Frage nach, welche Herausforderungen sich aus der Akademisierung der Gesundheitsfachberufe und der Etablierung entsprechender Studiengänge an der Charité – Universitätsmedizin Berlin ergeben haben und wie sich die Medizinische Soziologie als Fach in diesen Studiengängen entwickelt hat. Dabei wird sowohl auf spezifische Anforderungen in den einzelnen Studiengängen als auch auf Synergieeffekte eingegangen und die Leistungen im Praxistransfer dargestellt.

 

Beitragserklärung:

Interessenskonflikte:

Der korrespondierende Autor erklärt, dass kein Interessenskonflikt bei den Autoren vorliegt.

Erklärung zum Ethikvotum:

Es ist kein Ethikvotum erforderlich.

 

Medizinsoziolog*innen der HAW in der DGMS - worauf beruht die Identifikation mit der Fachgesellschaft?

Stöbel-Richter Y 1, Borgetto B 2, Kälble K 3, Koppelin F 4

 

1 HSZG Fakultät Management- und Kulturwissenschaften, Zittau/Görlitz

2 Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit, HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Hildesheim

3 AHPGS Akkreditierung gGmbH, Freiburg

4 Jade Hochschule Oldenburg, Oldenburg

 

Hintergrund: Ein Teil der Mitglieder der DGMS sind Kolleg*innen an den HAW, die in verschiedenen Studiengängen lehren und forschen. Seit Jahren gibt es Bestrebungen, diese Expert*innengruppe aktiv mit in die Fachgesellschaft der DGMS einzubinden. Vor dem Hintergrund der verstärkten Akademisierung der Gesundheitfachberufe stellen sich neue Fragen nach Synergieeffekten zwischen universitärer Verortung der medizinischen Soziologie und jener an der Hochschule für angewandte Wissenschaften.

Methoden: Um die Gruppe der an den HAW tätigen Mitglieder der Fachgesellschaft etwas genauer zu charakterisieren, wurde von Februar bis April 2022 eine Onlinebefragung von den Autor*innen dieses Beitrages initiiert. Themen der Befragung sind die Motivation, Mitglied der DGMS zu sein, das Engagement in anderen Fachgesellschaften, die Analyse der fachspezifischen Studienabschlüsse bzw. Fachgebiete, die gelehrten medizinsoziologischen Fachinhalte und deren Adaption an den (jeweiligen) Studiengang, die Vernetzung mit anderen HAW Kolleg*innen, die interprofessionelle Kooperation im Gesundheitswesen, die eigene Forschungsrealität und die Bewertung der Nachwuchsförderung. Einschätzungen zu den Ressourcen für die eigene Forschungsarbeit und die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten für die Nachwuchsförderung werden vermutlich unterschiedlich ausfallen und sollen deshalb ebenfalls ermittelt werden. Zudem soll exploriert werden, wo sich die Befragten selbst und wo sie die DGMS in zehn Jahren sehen.

Ergebnisse: Im Vortrag werden die Ergebnisse der Befragung erörtert und nach hieraus resultierenden Konsequenzen für die DGMS und die Medizinisoziologie gefragt.

 

Beitragserklärung:

Interessenskonflikte:

Der korrespondierende Autor erklärt, dass kein Interessenskonflikt bei den Autoren vorliegt.

Erklärung zum Ethikvotum:

Es liegt ein positives Ethikvotum vor.