Inhaltspezifische Aktionen

Top und Flop der Klausur

         Autor: PD Dr. G. Kuhnen

 

07.02.2012
Luft; Stereoillusion Pulfrich

27.03.2012
Motorische Einheit; Ruheumsatz

10.07.2012
QRS; Volumenelastizitätsmodul

27.09.2012
Bitemporale Hemianopsie; Volumenelastizitätsmodul

11.02.2013
Nahakkommodation; Renshaw-Hemmung

26.03.2013
QRS; Orthostasereaktion

16.07.2013
Rekrutierung; stärkster Atemantrieb

26.09.2013
ST-Strecke; N. opticus

11.02.2014
Isotonische Kontraktion; NLG Hoffmannreflex

27.03.2014
Chemische Synapse; RR

15.07.2014
QRS; Noradrenalin Kreislauf

30.09.2014
Atropin; H-Welle

10.02.2015
Renshaw-Hemmung; Muskeldehnungsreflex; Schnorcheltauchen

24.03.2015
Rhesusmerkmalvererbung; gl. Muskel; Horopterkreis

14.07.2015
Erythrozyten; Geruchssinn

29.09.2015
Erythrozytenabbau; Visus

08.02.2016
Erythropoietinbildung; Summenaktionspotenzial

16.03.2016
Renshaw-Hemmung; Wasserdampfpartialdruck

12.07.2016
O₂-Luft; EZV & IZV

30.09.2016
Viskosität; Summenaktionspotenzial

07.02.2017
Geschmacksqualitäten; Bruttowirkungsgrad

28.03.2017
Blutvolumen; Noniussehschärfe

18.07.2017
Leucozyten; Kleinhirnschäden

26.09.2017
QRS; Energieumsatzberechnung

06.02.2018
Motorische Einheit; Vordepolarisation

15.03.2018
Vordehnung; pH/Bicarbonatausscheidung

10.07.2018
QRS-Komplex; Subtraktive Farbmischung

18.09.2018
Kontraktionskraft; Sauerstoffpartialdruck

12.02.2019
Gleitfilamenttheorie; Tonhöhen-Unterschiedsschwelle
01.04.2019
B12 Mangel Anämie; renale Durchblutung
16.07.2019
Respiratorischer Quotient;
Evozierte Potenziale

23.09.2019
projizierter Schmerz; Hyperopie

11.02.2020
Geschmacksqualitäten; Muskeldehnungsreflex & Längenkonstanz; Fernpunkt weiter als Unendlich

14.07.2020
Rekrutierung;
reiner Sauerstoff & alveolärer Partialdruck
   

 

 

Top und Flop der Klausur vom 14.07.20 (Klausur SS 2020)

TOP ist die Frage

Welche Aussage ist richtig?
Rekrutierung (Praktikum: Peripherer Nerv) bezeichnet …

A)

eine zunehmende Anzahl von erregten Nervenfasern mit zunehmender Reizstärke.

[95,7 %]

B)

die Gesamtamplitude des biphasischen Summenaktionspotenzials.

[1,0 %]

C)

die passive Erregungsausbreitung bei marklosen Nerven.

[0,5 %]

D)

die doppelte Rheobasenreizstärke.

[1,9 %]

E)

die Reizamplitude bei Chronaxie.

[1,0 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Rekrutierung ist vielen Studierenden ein geläufiger Begriff. Rekrutierung bedeutet die Nutzung von vorhandenen Ressourcen. Beispielsweise kommt es bei zunehmender Reizstärke bei der Reizung eines Nervens zu einer zunehmenden überschwelligen Stimulation von immer mehr Nervenfasern bzw. bei einem motorischen Nerven zu einer zunehmenden Kontraktion von Motorischen Einheiten.

 

FLOP ist die Frage

Ein Proband hyperventiliert reinen Sauerstoff mit einen Druck von 760 mm Hg. Welcher der folgenden Werte gibt am Wahrscheinlichsten seinen alveoläreren Sauerstoffpartialdruck wieder?

A)

ca. 670 mm Hg

[18,1 %]

B)

ca. 100 mm Hg

[12,7 %]

C)

ca. 160 mm Hg

[21,2 %]

D)

ca. 710 mm Hg

[13,8 %]

E)

ca. 760 mm Hg

[34,2 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Diese Frage ist keine reine Wissensfrage, sondern sie erfordert geistige Transferleistung um sich das Ergebnis zu erschließen. Wenn eine Versuchsperson reinen Sauerstoff mit einem Druck von 760 mmHg einen gewissen Zeitraum hyperventiliert, dann wird sich die alveoläre Luft mit der Inspirationsluft austauschen. Es wird dabei nie eine vollständige Angleichung erreicht (und deshalb ist die Antwort E falsch). Dies liegt vor allem an 2 Gründen. Erstens herrscht in der Lunge eine 100 %ige relative Luftfeuchtigkeit und damit ein Wasserdampfpartialdruck von 47 mmHg. Zweitens produziert der Mensch CO2 und gibt dieses an die Lunge ab, es herrscht damit ein CO2-Partialdruck von ca. 35-40 mmHg in der Lunge. Diese beiden Partialdrücke muss man vom Gesamtdruck abziehen, denn Wasserdampf und CO2 verdrängen sozusagen einen Teil des Sauerstoffs. 760 - 47 - 40 = 673, also bleiben ca. 670 mmHg als Sauerstoffpartialdruck nach, wahrscheinlich sogar noch etwas weniger weil ein vollständiger Austausch der ursprünglichen Alveolarluft mit der neuen sauerstoffgesättigten Luft recht lange braucht. Dementsprechend erscheint der Wert von ca. 670 mmHg als wahrscheinlichsten von den angegebenen Werten.

Zu B) 100 mmHg O2 ist ein Wert der einem bekannt vorkommt, denn es ist ungefähr der O2-Partialdruck im arteriellen Blut der Lunge unter Normalbedingungen.

Zu C) 160 mmHg O2 ist ein Wert der einem bekannt vorkommt, denn es ist ungefähr der O2-Partialdruck in der Inspirationsluft unter Normalbedingungen.

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Top und Flop der Klausur vom 11.02.20 (Klausur WS 19/20)

TOP ist die Frage

Welche der folgenden Geschmacksqualitäten gibt es nicht?

A)

scharf

[95,7 %]

B)

sauer

[1,0 %]

C)

süß

[0,5 %]

D)

salzig

[1,9 %]

E)

bitter

[1,0 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Es gibt entsprechend den unterschiedlichen Rezeptoren 5 Geschmacksqualitäten: Süß, sauer, salzig, bitter und unami.
Die Empfindung "scharf" gehört nicht zum Geschmackssinn, hierfür sind wahrscheinlich freie Nervenendigungen des N. trigenimus verantwortlich, die den Schmerzsensoren ähneln.

 

FLOP ist die Frage

Welche der folgenden Aktionen dient typischerweise nicht der Längenkonstanthaltung bei passiver Dehnung des Extensors?
(mit Flexor und Extensor sind hier antagonistische Muskeln am gleichen Gelenk gemeint)

 

A)

Die Renshaw-Hemmung vermindert die Erregung der Motoneurone.

[20,1 %]

B)

Die Extensor-Ia-Fasern erregen verstärkt die Extensor-Motoneurone.

[13,4 %]

C)

Die Entdehnung des Flexors vermindert die Erregung des Flexor-Motoneurone.

[22,0 %]

D)

Die Entdehnung des Flexors vermindert die reziproke Hemmung der Extensor-Motoneurone.

[26,3 %]

E)

Die Extensor-Ia-Fasern hemmen über Interneurone verstärkt die Flexor-Motoneurone (antagonistischer Flexormuskel).

[18,2 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Warum A) falsch ist, ist wahrscheinlich deutlich leichter zu erkennen als warum B), C), D) und E) richtig sind, dort muss man etwas mehr nachdenken.

Zu A): Die Renshaw-Hemmung hat funktionell nichts mit der Längenkonstanthaltung zu tun und dient ganz generell der Hemmung/Begrenzung der motorischen Aktivität. Dieses sieht man besonders gut, wenn diese Hemmung/Begrenzung nicht mehr funktioniert wie zum Bsp. beim Tetanus (Wundstarrkrampf) und es zu unkontrollierten Krämpfen kommt.

Zu B): Wenn der Extensor passiv gedehnt wird, kommt es zu einer Aktivierung der Muskelspindeln und über die Ia-Fasern zu einer verstärkten Aktivierung des Agonisten (Aktivierung des Extensor-Motoneurone) was der Längenkonstanthaltung des Extensors dient.

Zu C): Wenn der Extensor passiv gedehnt wird, kommt es gleichzeitig zu einer Entdehnung des Antagonisten (des Flexors) und damit zur verminderten der Aktivität von dessen Muskelspindeln, welches eine verminderte Aktivität der Flexor-Motoneurone zur Folge hat, was wiederum der Längenkonstanthaltung des Extensors dient.

Zu D): Wenn der Extensor passiv gedehnt wird, kommt es gleichzeitig zu einer Entdehnung des Antagonisten (des Flexors) und damit zur verminderten Hemmung der Agonisten-Motoneurone (Extensor) über hemmende Interneurone und damit zu einer erhöhten Aktivität der Extensor-Motoneurone, was wiederum der Längenkonstanthaltung des Extensors dient.

Zu E): Wenn der Extensor passiv gedehnt wird, kommt es zu einer Aktivierung der Muskelspindeln und damit über hemmende Interneurone zu einer verstärkten Hemmung des Antagonisten (Hemmung der Flexor-Motoneurone) was der Längenkonstanthaltung des Extensors dient.

 

Meist diskutiert die Frage

Welche Aussage zur Hyperopie ist typischerweise falsch?

A)

Der Ausgleich erfolgt durch eine Zerstreuungslinse.

[72,7 %]

B)

Unbehandelt wird bei der Fernsicht nahakkommodiert.

[2,4 %]

C)

Parallel einfallende Lichtstrahlen werden unakkommodiert hinter der Netzhaut zu einem Punkt vereinigt und nicht scharf auf der Retina gesehen.

[8,1 %]

D)

Der Fernpunkt liegt "weiter entfernt als Unendlich".

[14,4 %]

E)

Der Bulbus ist zu kurz.

[1,9 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,5 %]

Die Frage wurde von der Mehrheit problemlos gelöst und bei der Diskussion ging es um die Aussage D) und die Frage, ob etwas weiter entfernt als Unendlich sein kann.

Ob mathematisch etwas größer als Unendlich sein kann ist nicht so eindeutig und wird diskutiert.
Aber schauen wir uns das praktisch an, am Versuch zur Bestimmung des Fernpunktes mit Hilfe des Donders-Optometers (Praktikumsversuch 14-4). Beim Normalsichtigen liegt der Fernpunkt im Unendlichen (parallele Strahlen werden im Auge so gebrochen, dass sie einen scharfen Punkt auf der Retina ergeben). Um den Fernpunkt zu messen holt man das Unendliche ins Endliche. Sie nehmen eine Linse von 2 dpt und damit werden parallele Strahlen (Strahlen aus dem Unendlichen) bei 0,5 m zu einem Punkt vereinigt (Brennpunkt). Andererseits werden Strahlen, die von einem Punkt ausgehen und in 50 cm Entfernung auf eine Linse von 2 dpt treffen, durch diese Linse in parallele Strahlen verwandelt, die Strahlen kommen also sozusagen aus dem Unendlichen. Bei hyperopen Personen wird nun aber der Fernpunkt weiter entfernt als 50 cm liegen, also im übertragenen Sinne weiter entfernt als Unendlich.

Zu C): Der Bulbus ist bei Personen mit hyperopen Auge typischerweise zu kurz und deshalb werden parallel einfallende Lichtstrahlen unakkommodiert hinter der Netzhaut zu einem Punkt vereinigt und nicht scharf auf der Retina gesehen. Hyperope Personen erhöhen bei der Fernsicht die Brechkraft ihrer Linse durch eine Nahakkommodation und bringen so die parallel einfallenden Strahlen scharf auf die Retina. Diese dauerhafte "Fehleinstellung" (Nahakkommodation bei Fernsicht) ist mit Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Doppelbildern verbunden, was im schlimmsten Fall zu einer Amblyopie (Schwachsichtigkeit) eines Auges führen kann.

Zu D): siehe bei C) 

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Top und Flop der Klausur vom 23.09.19 (W-Klausur SS 2019)

TOP ist die Frage

Sie stoßen im Praktikum versehentlich mit dem Ellbogen an und reizen dadurch mechanisch den N. ulnaris. Dies führt zu einschießenden Schmerzempfindungen im kleinen Finger.
Dieses Phänomen wird bezeichnet als:

A)

projizierter Schmerz

[87,6 %]

B)

übertragener Schmerz

[1,9 %]

C)

Hyperästhesie

[1,0 %]

D)

Hyperpathie

[1,0 %]

E)

Hyperalgesie

[8,6 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Zu A) Bei der Reizung eines peripheren Nervens wird die Schmerzempfindung in das Versorgungsgebiet des Nerven projiziert und dementsprechend ist A) richtig.

Zu B) Viszerale und kutane Schmerzsensoren konvergieren auf dasselbe zentrale Projektionsneuron im Hinterhorn des Rückenmarks und deshalb wird häufig viszeraler Schmerz auf ein bestimmtes Hautareal übertragen (Head-Zone), - übertragener Schmerz.
Zu C) Hyperästhesie ist eine Überempfindlichkeit der Gefühls- und Sinnesnerven.
Zu D) Hyperpathie ist eine übersteigerte Empfindlichkeit gegenüber somatosensorischen Reizen aufgrund von Schädigungen im Thalamus, die zu einem Schmerzempfinden führen.
Zu E) Hyperalgesie ist eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit, die auf einer peripheren oder zentralen Sensibilisierung beruhen kann.

 

FLOP ist die Frage

Welche Aussage zur Hyperopie ist typischerweise falsch?

A)

Alle einfallenden Lichtstrahlen werden hinter der Netzhaut zu einem Punkt vereinigt und nicht scharf auf der Retina gesehen.

[18,1 %]

B)

Der Ausgleich der Hyperopie erfolgt durch eine Sammellinse.

[5,7 %]

C)

Der Bulbus ist zu kurz.

[16,2 %]

D)

Der Nahpunkt ist weiter vom Auge entfernt als beim emmetropen Auge.

[57,1 %]

E)

Unbehandelt wird bei der Fernsicht nahakkommodiert.

[2,9 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Bei der Hyperopie (Hypermetropie, Weitsichtigkeit) ist typischerweise der Bulbus zu kurz (C), so dass eigentlich Lichtstrahlen von entfernten Objekten (nahezu parallel einfallende Strahlen) hinter der Retina abgebildet werden müssten und man ferne Gegenstände unscharf sehen sollte. Das visuelle System reagiert allerdings auf diese Unschärfe und stellt die Linse auf Nahsicht ein, so dass die Lichtstrahlen stärker gebrochen werden und ferne Punkte scharf auf der Retina abgebildet werden (deshalb werden nicht alle Strahlen hinter der Retina zu eine Punkt vereinigt und unscharf gesehen (A falsch), - unscharf werden nur Objekte gesehen, bei denen die Akkommodationsfähigkeit der Linse nicht ausreicht). Im Nahbereich liegt der Nahpunkt weiter entfernt als bei einem Normalsichtigen/Emmetropen (D). Die Refraktionsanomalie kann durch eine Sammellinse (konvexe Linse) ausgeglichen (B).

Unbehandelt wird bei der Fernsicht nahakkommodiert und wie beim Nahsehen kommt es zu Konvergenzbewegungen der Augen (Einwärtsschielen), letzteres führt meist zu Doppelbildern. Diese Anpassungen führen leicht zu Kopfschmerzen und längerfristig besteht wegen der Ausschaltung der Verarbeitung eines Auges (zur Beseitigung der Doppelbilder) die Gefahr einer kortikalen Amblyopie (Schwachsichtigkeit).

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Top und Flop der Klausur vom 16.07.19 (Klausur SS 2019)

TOP ist die Frage

Welche Aussage ist richtig?
Der respiratorische Quotient ist …

A)

das Verhältnis aus abgegebenem CO und aufgenommenem O.

[95,6 %]

B)

das Verhältnis von inspiratorischem zu exspiratorischem Reservevolumen.

[2,2 %]

C)

das Verhältnis von Vitalkapazität zu Totalkapazität.

[1,7 %]

D)

das Verhältnis von O₂-Aufnahme zu Energiegewinn.

[0,0 %]

E)

das Verhältnis aus alveolärer Ventilation zu Gesamtventilation.

[0,6 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Den allermeisten Teilnehmern der Klausur ist die Definition des respiratorischen Quotienten gut bekannt und dementsprechend war die Frage leicht zu beantworten.
B) bis E) sind willkürlich erstellte Quotienten ohne besondere Bedeutung in der Physiologie.

 

FLOP ist die Frage

Welche Aussage zu den evozierten Potenzialen ist typischerweise falsch?

A)

Bei den visuell evozierten Potenzialen sind typisch die Gipfel I bis V.

[21,1 %]

B)

Die frühen akustisch evozierten Potenziale werden bis 10 ms abgeleitet.

[19,4 %]

C)

Im Praktikum wurde ein wechselndes Schachbrettmuster als visueller Reiz benutzt.

[1,7 %]

D)

Die akustischen Reize mussten 1000 bis 2000 mal wiederholt werden, weil bei den frühen akustisch evozierten Potenzialen Hirnstammpotenziale abgeleitet werden.

[43,9 %]

E)

Multiple Sklerose verändert die visuell evozierten Potenziale.

[13,9 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

zu A) Im Praktikum haben Sie bei visuell evozierten Potenzialen (VEP) 3 Wellengipfel bzw. Täler bestimmt: N75 (ein negativer Ausschlag bei etwa 75 ms), P100 (ein positiver Ausschlag bei etwa 100 ms) und N135 (ein negativer Gipfel bei etwa 135 ms), alles Potenziale des primären visuellen Kortex.
P100 ist meist recht stabil und deutlich zu erkennen und wird deshalb klinisch zur Überprüfung der Intaktheit der Sehbahn benutzt.
Die Gipfel I bis V findet man hingegen bei den frühen akustisch evozierten Potenzialen (FAEP).

zu B) Die frühen akustisch evozierten Potenziale (FAEP) werden bis 10 ms abgeleitet und zeigen die Gipfel I bis V und werden klinisch zur Überprüfung der Hörbahn benutzt (Gipfel V meist bei 6 ms).

zu C) Ein wechselndes Schachbrettmuster ist ein typischer Untersuchungsreiz für visuell evozierten Potenziale (VEP) und wurde auch im Praktikum benutzt.

zu D) Bei den frühen akustisch evozierten Potenzialen (FAEP) handelt es sich um Potenziale aus dem Hirnstamm und der Hirnstamm recht weit von der Schädeloberfläche entfernt ist, deshalb sind die abgeleiteten Potenziale sehr klein und müssen entsprechend vielfach aufaddiert werden (1000 bis 2000 mal). Im Gegensatz hierzu stammen die visuell evozierten Potenziale (VEP) aus dem Kortex und der liegt relativ dicht an der Schädeloberfläche und die Potenziale sind deutlich größer, deshalb müssen sie nur 100 bis 150 mal aufaddiert werden.

zu E) Bei Multiple Sklerose werden die Latenzzeiten länger und P100 erscheint erst nach 120 ms und mehr.

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Top und Flop der Klausur vom 01.04.19 (W-Klausur WS 2018/19)

TOP ist die Frage

Bei einem Vitamin B12-Mangel kann eine hyperchrome, makrozytäre Anämie auftreten.
Welcher Befund passt zu dieser Diagnose?
Hkt = Hämatokrit; Erys = Anzahl der Erythrozyten pro l Blut; MCV = mittleres Volumen einzelner Erythrozyten; MCH = mittlere Hämoglobinmasse einzelner Erythrozyten
(↓= erniedrigt, ↑ = erhöht, ↔ = normal)

A)

Hkt ↓    Erys ↓    MCV ↑    MCH ↑

[92,1 %]

B)

Hkt ↓    Erys ↔    MCV ↑    MCH ↓

[2,6 %]

C)

Hkt ↓    Erys ↓    MCV ↓    MCH ↓

[2,6 %]

D)

Hkt ↔    Erys ↔    MCV ↓    MCH ↓

[2,6 %]

E)

Hkt ↑    Erys ↓    MCV ↑    MCH ↓

[0,0 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Bei der Proteinbiosynthese fungiert ein mit Methionin beladene tRNA als Starter-tRNA. Das Vitamin B12 ist an der Bildung von Methionin beteiligt. Bei einem Vit.B12- bzw. Methionin-Mangel ist die Proteinbiosynthese eingeschränkt. Dieses wirkt sich besonders bei Geweben mit hoher Neubildungsrate aus und führt unter anderem zu einer Anämie. Die wenigen noch gebildeten Erythrozyten (Hkt und Erys erniedrigt) werden verstärkt mit Hämoglobin gefüllt, dieses führt zu einer hyperchromen (MCH erhöht) und makrozytären (MCV erhöht) Anämie. Dieses wussten die meisten Teilnehmer und haben die Frage richtig mit A) beantwortet.

 

FLOP ist die Frage

Welche Aussage zur renalen Durchblutung ist falsch?

A)

Sie kann durch mechanosensitive Ionenpumpen reguliert werden.

[18,4 %]

B)

Sie lässt sich durch die PAH Clearance bestimmen.

[18,4 %]

C)

Sie entspricht etwa 20 % des Herzzeitvolumens in Ruhe.

[15,8 %]

D)

Sie ist weitgehend unabhängig von Druckänderungen im systemischen Kreislauf.

[19,7 %]

E)

Eine selektive Widerstandserhöhung im Vas efferens senkt die renale Durchblutung.

[27,6 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Es wird in diesem Fall nach der falschen Aussage gesucht.

Zu A) Die renale Durchblutung kann nicht durch mechanosensitive Ionenpumpen reguliert werden.
Die Aussage A) ist falsch und damit die gesuchte Antwort!
Hätte dort gestanden, die renale Durchblutung kann durch mechanosensitive Kalziumkanäle reguliert werden, dann wäre es richtig gewesen, denn dieses geschieht bei der myogenen Autoregulation der Niere (Bayliss-Effekt).
Zu B) Wenn man die PAH-Clearance und den Hämatokrit kennt, kann man die renale Durchblutung berechnen. Dieses ist also durch/mithilfe der PAH-Clearance möglich.
Zu C) Das stimmt auch, die renale Durchblutung beträgt ca. 20 % des HZV in Ruhe also ca. 1200 ml/min.
Zu D) Auf Grund der myogenen Autoregulation (Bayliss-Effekt) ist die renale Durchblutung weitgehend unabhängig von Druckänderungen im systemischen Kreislauf.
Zu E) Steigt der Gewebewiderstand dann sinkt deren Durchblutung.

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Top und Flop der Klausur vom 12.02.19 (Klausur WS 2018/19)

TOP ist die Frage

Welche Aussage ist richtig?
Welches sind die molekularen Grundlagen der Kontraktion des Skelettmuskels?

A)

Es gleiten bei der Kontraktion des Muskels die Aktinfilamente an den Myosinfilamenten entlang.

[89,4 %]

B)

Es verkürzen sich die Myosinfilamente.

[2,6 %]

C)

Es verkürzen sich die Aktinfilamente.

[2,6 %]

D)

Es verschieben sich Titinfilamente gegen Aktinfilamente.

[0,4 %]

E)

Es verkürzen sich die Titinfilamente.

[4,8 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Den allermeisten Teilnehmern der Klausur ist der Mechanismus der Gleitfilamentheorie bekannt.
Zu A) Während der Kontraktion gleiten Aktin- (Strukturprotein) und Myosinfilament (Motorprotein) aneinander vorbei und verkürzen dadurch den Abstand zwischen den Z-Scheiben.
Zu B) und C) Weder Myosin- noch Aktinfilamente können sich alleine verkürzen.
Zu D) und E) Die elastischen Titinelemente stabilisieren die Position des Myosinfilaments und sorgen auch für die Ruhespannung und Elastizität des Sarkomers. Titin ist ein Strukturprotein und kann sich nicht verkürzen.

 

FLOP ist die Frage

Welche Aussage zum Gehör ist typischerweise richtig?
Die relative Unterschiedsschwelle für Tonhöhen …

A)

ist bei etwa 1000 Hz am kleinsten.

[17,2 %]

B)

wird als Schwellendifferenz der Lautstärke zweier Töne verschiedener Frequenz bestimmt.

[55,9 %]

C)

wird durch kleine Unterschiede der Eigenresonanzen der Rezeptorenzilien begründet.

[10,6 %]

D)

entspricht der Differenz der von beiden Ohren bei seitlicher Beschallung empfundenen Tonhöhen.

[8,8 %]

E)

liegt unabhängig von der Frequenz bei etwa 1 Phon.

[7,5 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Einige Teilnehmer haben Intensität (Lautstärke) und Qualität (Tonhöhe) durcheinandergebracht. Hier wurde nach Qualitäts- und nicht nach Intensitätsunterschieden gefragt. Und zwar nach relativen Unterschieden, also jeweils bezogen auf den Ausgangswert bzw. die Ausgangstonhöhe. Die Tonhöhe ist durch die Schwingungsfrequenz definiert und hat die Einheit Hertz (Hz = Schwingungen pro Sekunde).
Zu A) Die relative Frequenzunterschiedsschwelle beträgt bei 1000 Hz etwa 0,3 %, d.h. wenn eine Tonfrequenz um 0,3 % bzw. 3 Hz von der Ausgangsfrequenz (gleich 100 % gesetzt) abweicht, kann man dieses wahrnehmen. Dieses ist der niedrigste Wert im gesamten Hörbereich. Dieser Versuch wird bei konstantem überschwelligem Schalldruck durchgeführt.
Zu B) Hiermit wird die Intensitätsdifferenz getestet, also ab welcher Lautstärke bzw. Schalldruck ein Ton als lauter oder leiser wahrgenommen wird.
Zu C) Die Tonhöhen-Unterschiedsschwelle wird primär durch die Schwingungseigenschaften der Basilarmembran, die Verstärkungseigenschaften der äußeren Haarzellen und die räumliche Dichte der inneren Haarzellen bestimmt. Eigenresonanzen der Rezeptorzilien spielen hier keine Rolle.
Zu D) Nein, denn die relative Tonhöhen-Unterschiedsschwelle wird meist über Kopfhörer oder aber bei frontaler Beschallung getestet. Das hier angesprochene Phänomen spielt hingegen beim Richtungshören neben der zeitlichen Differenz eine Rolle.
Zu E) Es wird hier nach der relativen Unterschiedsschwelle für Tonhöhen gefragt, deshalb müsste hier die Einheit Prozent erscheinen. Würde hingegen nach der absoluten Unterschiedsschwelle für Tonhöhen gefragt, müsste hier die Einheit Hz erscheinen. Phon ist hingegen die Einheit für den Lautstärkepegel, also die wahrgenommene Intensität und nicht die Qualität.

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Top und Flop der W-Klausur vom 18.09.18 (W-Klausur SS 2018)

TOP ist die Frage

Welche Aussage ist richtig?
Zu einer Erhöhung der Kontraktionskraft eines Skelettmuskels kommt es am wahrscheinlichsten durch …

A)

adäquate Vordehnung.

[91,8 %]

B)

Abkühlung des Muskels.

[1,8 %]

C)

Hypoxie.

[1,8 %]

D)

Botulinustoxin.

[3,6 %]

E)

Verringerung der Reizfrequenz.

[0,9 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Zu A) Die Antwort ist eindeutig richtig, denn eine adäquate Vordehnung führt zur optimalen Überlappung der Aktin- und Myosinfilamente im Sarkomer und steigert über die Erhöhung der Querbrücken die Muskelkraft.
Zu B) Kälte verlangsamt die biochemischen Vorgänge und führt deshalb kaum zur Steigerung der Kontraktionskraft.
Zu C) Sauerstoffmangel (Hypoxie) fördert nicht die Kontraktionskraft.
D) Botulinustoxin verursacht die Hemmung der Erregungsübertragung an der motorischen Endplatte und führt zur schlaffen Lähmung.
Zu E) Die Steigerung der Reizfrequenz (Superposition und tetanische Kontraktion) führt zur Erhöhung der Kontraktionskraft, während eine Verringerung der Reizfrequenz zur Minderung der Kontraktionskraft führt.

 

FLOP ist die Frage

Die fraktionelle Konzentration der Gase ist in allen Luftschichten bis 100 km Höhe etwa gleich groß. Wie groß wäre also etwa der O₂-Partialdruck am Gipfel des Mount Everest bei folgenden Werten PB = 33,7 kPa und PH2O = 6,3 kPa?
[PB Lokaler Luftdruck/Barometerdruck; PH2O lokaler Wasserdampfpartialdruck]

A)

ca. 5,7 kPa

[20,9 %]

B)

ca. 27,4 kPa

[15,5 %]

C)

ca. 20,9 kPa

[16,4 %]

D)

ca.   7,1 kPa

[40,0 %]

E)

ca.   2,8 kPa

[6,4 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,9 %]

Zu A) Trockene Luft (PH2O = 0 kPa) enthält prozentual 21 % Sauerstoff. Die trockene Luft hat einen Partialdruck von 27,4 kPa (33,7 kPa - 6,3 kPa = 27,4 kPa). 21 % von 27,4 kPa sind ca. 5,7 kPa (27,4 kPa x 0,21 = 5,754 kPa).

Zu D) Diese Antwort war am häufigsten, allerdings ist der Sauerstoffanteil nicht 21 % der gesamten Luft sondern eben nur 21 % der trockenen Luft. Dieses vermindert u.a. den Sauerstoffpartialdruck in der Lunge gegenüber dem in der Inspirationsluft.

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Top und Flop der Klausur vom 10.07.18 (Klausur SS 2018)

TOP ist die Frage

Welche Aussage ist richtig?
Im EKG entspricht der QRS-Komplex …

A)

der Erregungs-Ausbreitung in den Ventrikeln.

[94,4 %]

B)

der Erregungs-Rückbildung in den Vorhöfen.

[1,7 %]

C)

der Erregungs-Rückbildung in den Ventrikeln.

[0,9 %]

D)

der Verzögerung der Erregung zwischen den Vorhöfen und den Kammern.

[2,6 %]

E)

der Erregungs-Ausbreitung in den Vorhöfen.

[1,7 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Zu A) Die Antwort ist eindeutig richtig.
Zu B) Die Erregungs-Rückbildung in den Vorhöfen fällt in den gleichen Zeitraum wie der QRS-Komplex. Die Erregungs-Rückbildung der Vorhöfe ist allerdings erheblich kleiner und hat einen wellenförmigen Ausschlag (nicht einen Komplex mit 3 Zacken) wie intraatrial abgeleitetes EKG zeigt.
Zu C) Der Erregungs-Rückbildung in den Ventrikeln entspricht die T-Welle.
D) Die Verzögerung der Erregung zwischen den Vorhöfen und den Kammern ist wegen geringen Masse im EKG nicht zu sehen und entspricht der Strecke zwischen P und Q.
Zu E) Der Erregungs-Ausbreitung in den Vorhöfen entspricht die P-Welle.

 

FLOP ist die Frage

Maler können durch das Mischen der Pigmentfarben Blau und Gelb einen grünen Farbton erzeugen.
Welche Aussage ist richtig?
Dieses Grün ist das Ergebnis …

A)

einer subtraktiven Farbmischung.

[13,1 %]

B)

des farbigen Simultankontrastes.

[5,1 %]

C)

des farbigen Sukzessivkontrastes.

[3,0 %]

D)

einer additiven Farbmischung.

[76,3 %]

E)

der Adaptation farbantagonistischer Neurone.

[2,5 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Zu A) Die subtraktive Farbmischung ("Farbkasten") ist ein physikalischer Prozess. Trifft weißes Licht auf Farbpigmente, so wird ein Teil des Lichtes absorbiert und ein Teil des Lichtes reflektiert. Der reflektierte Lichtanteil entspricht der Farbe, die man sieht. Je mehr verschiedene Farbpigmente man mischt, desto mehr Licht wird absorbiert ("wird vom weißen Licht subtrahiert") und desto dunkler wird der Farbeindruck.
Zu D) Die additive Farbmischung ("Lichtmischung") ist ein neuronaler Prozess. Trifft ein bestimmter Anteil des Lichspektrums auf die Retina, so werden durch dieses Licht die verschiedenen Zapfentypen unterschiedlich stark stimuliert. Aus der Kombination der Aktivität unterschiedlicher Zapfentypen entsteht eine bestimmte Farbempfindung. Je mehr Lichtanteile auf die Retina treffen desto mehr Zapfen werden aktiviert (Lichtspektren addieren sich) und desto heller und weißer empfindet man das Licht. Die Mischung von blauem und gelben Licht ergibt einen annähernd weißen Farbeindruck.
Zu B) Es geht hier nicht um das Mischen von Farben, sondern um die simultane Betrachtung von 2 nebeneinander liegenden Farbflächen und deren gegenseitige Beeinflussung (hierbei spielen die rezeptiven, antagonistisch organisierten, Felder in Übergangsbereich der beiden Farben eine wichtige Rolle).
Zu C) Hierbei geht es um das Phänomen des Nachbildes, welches durch den "Verbrauch" (Umwandlung) des Sehfarbstoffes der Zapfen der Ursprungsfarbe hervorgerufen wird, so dass im Nachgang die Aktivität der Zapfen der Komplementärfarbe überwiegt.
Zu E) siehe C) wobei der "Verbrauch" des Sehfarbstoffes als Adaptation bezeichnet wird.

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Top und Flop der Klausur vom 15.03.18 (W-Klausur WS 2017/18)

TOP ist die Frage

Welche Aussage ist richtig?
Zu einer Erhöhung der Kontraktionskraft eines Skelettmuskels kommt es am wahrscheinlichsten durch …

A)

adäquate Vordehnung.

[93,2 %]

B)

Verringerung der Reizfrequenz.

[1,7 %]

C)

Abkühlung des Muskels.

[0,9 %]

D)

Hypoxie.

[2,6 %]

E)

Botulinustoxin.

[1,7 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

 

Eine adäquate Vordehnung des Skelettmuskels führt zur optimalen Überlappung der Aktin- und Myosinfilamente, so dass die Kontraktionskraft zunimmt.

Die Verringerung der Reizfrequenz (geringere Überlagerung der Kontraktionen, keine Aufsummierung des Ca²⁺-Gehalts), die Abkühlung des Muskels, Sauerstoffmangel (Hypoxie) und die Hemmung der Übertragung an der motorischen Endplatte (Botulinistoxin) führen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu keiner Erhöhung der der Kontraktionskraft sondern eher zu einer Verminderung.

 

FLOP ist die Frage

Welche Maßnahme ist zur Kompensation der unten gezeigten Störung des Säure-Basen-
Haushaltes geeignet?

pH = 7,62; pCO₂ = 18 mmHg (2,4 kPa); Standardbikarbonat = 24 mmol/l

A)

Vermehrte Harnstoffsynthese in der Leber.

[16,2 %]

B)

Vermehrter Einbau von apikaler H⁺/K⁺-ATPase in Schaltzellen des Sammelrohrs.

[18,8 %]

C)

Vermehrte HCO₃-Resorption im Sammelrohr.

[33,3 %]

D)

Vermehrter Einbau von apikalen Protonenpumpen in Schaltzellen des Sammelrohrs.

[13,7 %]

E)

Vermehrte NH₄-Ausscheidung durch die Niere.

[17,1 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,9 %]

 

Respiratorische Alkalose: Nach der Datenlage handelt sich um eine Alkalose (pH = 7,62; > 7,45 = Alkalose), die eine respiratorische Ursache hat (pCO₂ = 18 mmHg, deutlich erniedrigter CO₂-Partialdruck, normal um 40 mmHg) und dementsprechend metabolisch kompensiert werden soll, d.h. der Bicarbonatanteil soll gesenkt werden. Der pH-Wert ergibt sich primär aus dem Quotienten von Bicarbonat zu CO₂ im Blut (Henderson-Hasselbalch-Gleichung), deshalb führt in diesem Fall eine Senkung der Bicarnatkonzentration zu einer Normalisierung des Blut-pH.

Zu A) "Vermehrte Harnstoffsynthese in der Leber" ist die richtige Antwort, denn bei der Harnstoffsynthese wird Bicarbonat verbraucht. Bei einer respiratorischen Alkalose wird nun vermehrt Harnstoff in der Leber produziert und über die Niere ausgeschieden und damit die Bicarbonatkonzentration des Plasmas gesenkt.

Zu B) Der "vermehrter Einbau von apikaler H⁺/K⁺-ATPase in Schaltzellen des Sammelrohrs" führt zur erhöhten Ausscheidung von Protonen bei einer respiratorischen Azidose.

Zu C) Eine "vermehrte HCO₃-Resorption im Sammelrohr" würde die Bicarbonationkonzentratiom im Plasma nicht senken sondern erhöhen.

Zu D) Der "vermehrter Einbau von apikalen Protonenpumpen in Schaltzellen des Sammelrohrs" führt zur erhöhten Ausscheidung von Protonen bei einer respiratorischen Azidose.

Zu E) Über NH₄₊ werden Protonen über die Niere ausgeschieden, diese Ausscheidung wird zur Kompensation einer respiratorischen Azidose erhöht, aber nicht aber bei einer Alkalose.

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Top und Flop der Klausur vom 06.02.18 (Klausur WS 2017/18)

TOP ist die Frage

Was ist eine motorische Einheit?

A)

Eine Einheit aus einem a-Motoneuron und den von ihm innervierten Muskelfasern.

[95,8 %]

B)

Eine Gruppe von Muskelfasern, die zentralnervös im Gyrus postzentralis als Einheit repräsentiert ist.

[0,4 %]

C)

Eine Gruppe von Muskelfasern, deren motorische Vorderhornzellen im gleichen Rückenmarkssegment liegen.

[3,0 %]

D)

Eine theoretische Einheit (N/Muskelfaser), die bei Division der maximalen Muskelspannung (N) durch die Zahl der Muskelfasern erhalten wird.

[0,4 %]

E)

Muskelfasern, die vom selben Blutgefäß versorgt werden.

[0,4 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Es ist erfreulich, dass so viele Klausurteilnehmer die Definition der "Motorischen Einheit" (ME) verinnerlicht haben. Bei den ME gibt es kleine und große ME. Bei ausschließlich für die Feinmotorik benutzten Muskeln werden von einem Motoneuron nur wenige Muskelfasern innerviert (Bsp. äußerer Augenmuskel: 5-10 Muskelfasern/Motoneuron) während es bei der Grobmotorik ganz anders aussieht (Bsp. Gesäßmuskel: 100-2.000 Muskelfasern/Motoneuron). Und langsamzuckende Muskelfasern (Typ I) bilden meist kleinere ME (meist < 300 Muskelfasern/Motoneuron) als schnellzuckende Muskelfasern (Typ II, meist > 300 Muskelfasern/Motoneuron).

 

FLOP ist die Frage

Welche Aussage ist richtig?
Die Verschiebung des Schwellenpotenzials durch Vordepolarisation der Nervenzellmembran erklärt sich durch zunehmende …

A)

Inaktivierung der Natriumkanalleitfähigkeit bei Depolarisation.

[19,9 %]

B)

Aktivierung der Natriumleitfähigkeit bei Depolarisation.

[43,6 %]

C)

Inaktivierung der Kaliumleitfähigkeit bei Depolarisation.

[14,8 %]

D)

Aktivierung ionotroper Rezeptoren.

[8,5 %]

E)

Kalziumleitfähigkeit bei Depolarisation.

[17,7 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,4 %]

Das Schwellenpotenzial ist primär vom Verhalten der schnellen spannungsgesteuerten Natriumkanäle abhängig, deshalb sollte man zur Beantwortung dieser Frage das Verhalten dieses Natriumkanals rekapitulieren. Im Ruhezustand sind die meisten Natriumkanäle im "geschlossen aktivierbaren" Zustand. Bei Depolarisation gehen die Natriumkanäle zunächst in den "offenen" Zustand über und Natriumionen können einströmen. Danach schließt sich das Inaktivierungstor und der Natriumkanal geht in den "geschlossen nicht-aktivierbaren" Zustand über. Der Ausgangszustand, also der Übergang vom "geschlossen nicht-aktivierbaren" Zustand in den "geschlossen aktivierbaren" Zustand, wird nur nach einer Repolarisation wieder eingenommen. Folgerichtig führt eine Vordepolarisation dazu, dass einige Natriumkanäle über den "offenen" in den "geschlossen nicht-aktivierbaren" Zustand übergehen. Somit stehen in dieser Phase, ähnlich wie in der relativen Refraktärzeit, weniger Natriumkanäle im "geschlossen aktivierbaren" Zustand zur Verfügung und deshalb ist das Schwellenpotenzial zu positiveren Potenzialwerten verschoben. → A) ist richtig!
Zu B) Eine Aktivierung der Natriumleitfähigkeit führt primär nicht zu einer Verschiebung des Schwellenpotenzials.
Zu C) Bei einer Depolarisation kommt es nicht zu einer Inaktivierung der Kaliumleitfähigkeit sondern meist durch spanungsabhängige Kaliumkanäle zu einer Erhöhung der Kaliumleitfähigkeit.
Zu D) Die Änderung des Membranpotenzials wirkt sich primär auf spannungsgesteuerte Kanäle aus und nicht auf ligandengesteuerten Rezeptoren.
Zu E) Die Kalziumleitfähigkeit spielt bei der Nervenzelle eine untergeordnete Rolle und hat keine Bedeutung für das Schwellenpotenzial.

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Top und Flop der Klausur vom 26.09.17 (W-Klausur SS2017)

TOP ist die Frage

Welche Aussage ist richtig?

Der QRS-Komplex im EKG ist bedingt durch …

A)

die Erregungsausbreitung im Ventrikelmyokard.

[95,3 %]

B)

die Erregungsleitung im His-Bündel.

[1,9 %]

C)

die Erregungsrückbildung im Ventrikelmyokard.

[0,0 %]

D)

die Kraftentwicklung während der Anspannungszeit.

[0,0 %]

E)

die Erregungsüberleitung im AV-Knoten.

[2,8 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Zu A) Die Antwort ist eindeutig richtig.
Zu B) Die Erregungsausbreitung im His-Bündel ist wegen der geringen Masse im EKG nicht zu sehen.
Zu E) Die Erregungsüberleitung im AV-Knoten ist wegen der geringen Masse im EKG nicht zu sehen.

 

FLOP ist die Frage

Sie messen bei einer Versuchsperson im Praktikum (Leistungsphysiologie) ein Atemminutenvolumen von 7 L/min (nach STPD) und eine Sauerstoffdifferenz zwischen Einatem- und Ausatemluft von 4 %. Wie hoch ist etwa der Energieumsatz?

A)

ca. 100 W

[18,7 %]

B)

ca. 300 W

[31,8 %]

C)

ca. 600 W

[27,1 %]

D)

ca. 14 J/s

[6,5 %]

E)

ca. 800 W

[15,0 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,9 %]

Der Sauerstoffverbrauch ergibt sich aus dem Atemminutenvolumen und der Sauerstoffdifferenz in Prozent (Achtung Prozent = /100):
Sauerstoffverbrauch = 7 L/min x 4/100 O2 = 0,28 L O2/min
Der Energieumsatz ergibt sich, wenn man den Sauerstoffverbrauch mit dem Kalorischen Äquivalent multipliziert (durchschnittliches Kalorisches Äquivalent: 20 kJ/L O2). Wir wollen als Ergebnis eine Leistung herausbekommen, also Watt = J/s, folgerichtig gibt man das Kalorische Äquivalent besser in J/L O2 an (anstatt kJ/L O2). Und um von Joule pro Minute auf Joule pro Sekunde zu kommen, muss man nochmal durch 60 dividieren.
Energieumsatz = 0,28 L O2/min x 20.000 J/L O2 x 1 min/60 s = 93 W also ca. 100 W

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Top und Flop der Klausur vom 18.07.17 (Klausur SS2017)

TOP ist die Frage

Welche der folgenden Aussagen über Leukozyten trifft zu??

A)

Sie tragen zur Immunabwehr des Körpers bei.

[95,4 %]

B)

Sie werden vor allem in der Leber gebildet.

[0,4 %]

C)

Ihre Lebensdauer ist immer kürzer als die von Erythrozyten.

[1,3 %]

D)

Sie sind etwa 10-mal häufiger als Erythrozyten.

[0,0 %]

E)

Sie sind die wichtigsten Zellen für die Blutstillung bei Verletzungen.

[2,9 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Zu A) Sie üben verschiedene Funktionen innerhalb des Immunsystems aus.
Zu B) Sie werden im Knochenmark gebildet.
Zu C) Ihre Lebensdauer ist oft kürzer als bei den Erythrozyten aber z.T. auch wesentlich länger.
Zu D) Typischerweise findet man im Blut 4.-10.000 Leukozyten/µl während es bei den Erythrozyten meist 4,6 bei Frauen und 5,1 Millionen Erythrozyten/µl bei Männern sind.
Zu E) Die wichtigsten Zellen für die Blutstillung sind die Thrombozyten.

 

FLOP ist die Frage

Welche Symptome treten bei Kleinhirnschäden typischerweise nicht auf?

A)

Hyperkinesen mit schleudernden Bewegungen (Ballismus).

[12,3 %]

B)

Unsicherheit beim Gehen (Gangataxie)

[0,8 %]

C)

Sprechstörungen (Dysarthrie)

[23,1 %]

D)

Standunsicherheit (Standataxie)

[0,4 %]

E)

Doppelbilder (Diplopie)

[54,2 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Eine erwartet schwere Frage, die vor allem auf die Inhalte des Seminar-k zurückgreift.

Typische Hinweise auf Kleinhirnschäden sind (Charcot-Trias I):
- Diplopie (Doppelbilder)
- Ataxie (Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen)
- Dysarthrie (Sprechstörungen)
Die Ursache für den Ballismus (eine Hyperkinese) ist typischerweise eine Schädigung des Ncl. Subthalamicus.

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Top und Flop der Klausur vom 28.03.17 (Wiederholungsklausur WS2016/17)

TOP ist die Frage

In welchem der folgenden Teilbereiche des Herz-Kreislauf-Systems befindet sich der größte Anteil des Blutvolumens?

A)

Venolen und kleine Venen

[86,8 %]

B)

Lungengefäße

[0,9 %]

C)

Herzventrikel während der Diastole

[2,8 %]

D)

Kapillaren

[6,6 %]

E)

Arterieller Windkessel

[2,8 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Ungefähre Blutverteilung in den Gefäßen des Kreislaufs:
27 % kleine Venen und Venolen des Körperkreislaufs
15 % große Venen des Körperkreislaufs
12 % Kapillaren des Körperkreislaufs
11 % kleine Arterien und Arteriolen des Körperkreislaufs
10 % große Arterien des Körperkreislaufs
8 % Kapillaren des Lungenkreislaufs
7 % Venen des Lungenkreislaufs
6 % Arterien des Lungenkreislaufs
2 % linker Ventrikel
2 % rechter Ventrikel

 

FLOP ist die Frage

Welche Aussage zum Visus ist falsch?

A)

Der Visus ist der Sehwinkel unter dem 2 Punkte als getrennt wahrgenommen werden können.

[12,3 %]

B)

Der Visus ist beim skotopischen Sehen kleiner als beim photopischen Sehen.

[25,5 %]

C)

Bei der Noniussehschärfe wird eine mehrfach höhere Sehschärfe erreicht als beim Visus.

[44,3 %]

D)

Dem Visus von 1 entspricht ein Sehwinkel von einer Winkelminute

[13,2 %]

E)

Der Visus kann mit dem Landoltring bestimmt werden.

[4,7 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Der Visus, ist der Quotient aus 1 und dem minimalen Sehwinkel in Winkelminuten (= 1/60 Grad) unter dem 2 Punkte als getrennt wahrgenommen werden können.

Zu A) Der Visus ist nicht der minimale Sehwinkel unter dem 2 Punkte als getrennt wahrgenommen werden, sondern deren Kehrwert.
Zu B) Das photopische Sehen erfolgt mit den Zapfen und diese sind in der Fovea zentralis dichter angeordnet als die Stäbchen (skotopisches Sehen), deshalb ist Visus beim skotopischen Sehen auch kleiner.
Zu C) Nonius-Sehschärfe, höchste Sehschärfe beim Menschen mit einem Grenzwinkel ca. 10 Winkelsekunden, kann z.B. an seitlich versetzten Strichen gemessen werden (Noniusskalierung bei feinen Messgeräten). Dieser Wert liegt deutlich unter dem fovealen Zapfendurchmesser und kann nur durch eine neuronale Verrechnung erklärt werden.
Zu D) Der Quotient aus 1 durch eine Winkelminute ergibt einen Visus von 1.
Zu E) Der Visus wird meist mit dem Landoltring (siehe Praktikum), Schrift- oder Zahlentafeln bestimmt.

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Top und Flop der Klausur vom 07.02.17 (Klausur WS2016/17)

TOP ist die Frage

Welche der folgenden Geschmacksqualitäten gibt es nicht?

A)

scharf

[94,3 %]

B)

sauer

[1,4 %]

C)

süß

[0,0 %]

D)

salzig

[3,3 %]

E)

bitter

[1,0 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Eigenschaften wie brennend, scharf, stechend, brenzlig werden über freie Nervenendigungen des N. trigenumus wahrgenommen und gehören deshalb nicht zu den Geschmacksqualitäten wie süß, sauer, salzig und bitter.
Diese Frage, wurde von den allermeisten Teilnehmern richtig beantwortet.

 

FLOP ist die Frage

Wie groß ist die Wärmebildung im Körper eines Menschen, der auf dem Fahrradergometer eine äußere Leistung von 150 W vollbringt, bei einem Bruttowirkungsgrad von 20 %?

A)

600 W

[29,7 %]

B)

750 W

[49,8 %]

C)

150 W

[3,3 %]

D)

450 W

[7,2 %]

E)

300 W

[10,0 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

150 W entsprechen 20 %, folgerichtig sind 750 W entsprechend 100 % ((150W/20%)*100%) = 750W).
20 % des Gesamtumsatzes werden in die äußere Arbeit gesteckt, dann bleiben noch 80 % (= 600 W) als Restwärme übrig. Die äußere Arbeit macht 20 % der Gesamtleistung aus, dieser Anteil kann nicht gleichzeitig auch Teil der Wärmebildung des Körpers sein (sonst wäre B richtig gewesen, wie die Mehrheit dachte).

Wirkungsgrad (η Eta)
Der Wirkungsgrad beschreibt das Verhältnis von genutzter Energie (physikalisch erbrachte Leistung/äußere Leistung) zur eingesetzten Energie (Stoffwechsel) in Prozent. Es wird hier zwischen dem Brutto- und dem Nettowirkungsgrad unterschieden, wobei der Nettowirkungsgrad aussagekräftiger ist, weil er besser zeigt wie gut die eingesetzte Energie in eine spezifische Arbeit umgesetzt werden kann.

 

Netto-Wirkungsgrad (%)=äußere Leistung (W)/Leistungszuwachs (W) *100

Brutto-Wirkungsgrad (%)=äußere Leistung (W)/Gesamtumsatz (W)*100

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Top und Flop der Klausur vom 30.09.16 (Wiederholungsklausur SS2016) 

TOP ist die Frage

Welche Aussage ist richtig?
Die Viskosität des Blutes

A)

beeinflusst das Strömungsprofil (laminar oder turbulent) im Gefäß.

[82,6 %]

B)

hängt nur von der Temperatur ab.

[1,7 %]

C)

sinkt, wenn der Stromfluss geringer wird.

[5,8 %]

D)

ist vom Hämatokrit unabhängig.

[3,3 %]

E)

wird durch den Bayliss-Effekt vermindert.

[6,6 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Dieses ist eigentlich gar nicht so eine einfache Frage und trotzdem haben die meisten Klausurteilnehmer diese Frage richtig beantwortet.
Zu A) Die Viskosität ist die innere Zähigkeit einer Flüssigkeit und je höher der Zusammenhalt in dieser Flüssigkeit ist desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer turbulenten Strömung.
Zu B) Die Viskosität hängt neben der Temperatur vom Hämatokrit, der Plasmaproteinkonzentration und der Strömungsgeschwindigkeit ab.
Zu C) Erythrozyten neigen dazu sich bei niedriger Strömungsgeschwindigkeit zusammenzulagern und damit erhöht sich die Viskosität.
D) Die Viskosität ist stark von der Anzahl der zellulären Bestanteile abhängig und damit ganz besonders vom Hämatokrit.
Zu E) Der Bayliss-Effekt findet sich in größeren Gefäßen, so dass er keinen Einfluss auf die Viskosität hat.

 

FLOP ist die Frage

Experimentell ausgelöste Summenaktionspotenziale (Praktikum: peripherer Nerv) sind in ihrer Ausprägung variabel. Welcher Faktor beeinflusst die Ausprägung des abgeleiteten Summenaktionspotenzials nicht?

A)

Sehr lange Reizdauer (z.B. 12 ms).

[24,8 %]

B)

Die Anzahl der Ableitungselektroden.

[47,9 %]

C)

Der Abstand zwischen den Ableitelektroden.

[5,0 %]

D)

Die Anordnung der Ableitelektroden.

[15,7 %]

E)

Die angelegte Reizspannung.

[6,6 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Dieses war für viele eine schwierige Frage, obwohl diese Punkte im Praktikumsversuch direkt behandelt und untersucht wurden.
Zu A) Die Länge der Reizdauer beeinflusst das Summenaktionspotenzial (SAP) nicht, solange eine Minimalzeit nicht unterschritten wird.
Zu B) Sie haben im Praktikum durch das Abschnüren des Nervens die Anzahl der Ableitelektroden praktisch von zwei auf eine Ableitelektrode reduziert, was eine deutliche Änderung des SAPs bewirkte.
Zu C) Wie im Praktikum untersucht, hat der Abstand zwischen den Ableitelektroden einen großen Einfluss auf die abgeleiteten SAPs.
Zu D) Das Vertauschen der Ableitelektroden (auch im Praktikum untersucht) hat ebenso einen Einfluss wie C)
Zu E) Dieses haben Sie im Praktikum mit verschiedenen Reizstärken im Rekrutierungsversuch untersucht.

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Top und Flop der Klausur vom 12.07.16 (Klausur SS2016)

TOP ist die Frage

Wieviel % Sauerstoff enthält die Luft typischerweise?

A)

ca. 21 %

[95,6 %]

B)

ca. 30 %

[1,0 %]

C)

ca. 17 %

[1,0 %]

D)

ca. 50 %

[0,0 %]

E)

ca. 78 %

[2,4 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Die Luft enthält typischerweise annähernd 78 % Stickstoff, 21 % Sauerstoff, 1 % Edelgase und 0,04 % Kohlendioxid.
Dieses war eine erwartet leichte Frage, die die überwiegende Zahl der Teilnehmer richtig beantwortet hat.

 

FLOP ist die Frage

Wie wird sich das Extrazellulärvolumen (EZV) und/oder das Intrazellulärvolumen (IZV) am wahrscheinlichsten verändern, wenn einem niereninsuffizienten Patienten übermäßig isotone Glucoselösung infundiert wird?

(↓ = verkleinert, ↑ = vergrößert, ‹-› = unverändert)

A)

EZV       IZV

[26,7 %]

B)

EZV ↓      IZV ↑

[22,8 %]

C)

EZV ↑      IZV ↓

[31,6 %]

D)

EZV ↑      IZV ‹-›

[13,6 %]

E)

EZV ↓      IZV ↓

[5,3 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Niereninsuffizienz bedeutet, dass die Niere weniger filtriert und damit auch weniger Wasser ausscheidet. Die Glucose wird von den Zellen aufgenommen, so dass eine hypotone Flüssigkeit übrigbleibt, die sich entsprechend dem osmotischen Gradienten auf alle Bereiche verteilt und deshalb steigt sowohl das extrazelluläre als auch das intrazelluläre Volumen an.

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Top und Flop der Klausur vom 16.03.2016 (W-Klausur WS2015/16)

TOP ist die Frage

Was ist eine Renshaw-Hemmung?

A)

Es ist eine Rückwärts-Hemmung des α-Motoneurons über ein hemmendes Interneuron.

[86,5 %]

B)

Es ist eine Hemmung des Agonisten über die Typ-II-Faser.

[3,1 %]

C)

Es ist eine laterale Hemmung.

[2,1 %]

D)

Es ist eine Vorwärts-Hemmung.

[1,0 %]

E)

Es ist die Hemmung des Antagonisten über die Ia-Faser.

[7,3 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Bei neuronaler Aktivität des α-Motoneurons erregt eine kolaterale Faser des α-Motoneurons ein hemmendes Interneuron (Renshawzelle), welches dann wiederum das Ausgangs-α-Motoneuron hemmt, damit ist es eine Rückwärts-Hemmung. Dieses wusste die überwiegende Zahl der Teilnehmer und hat die Frage richtig beantwortet.

 

FLOP ist die Frage

Welche Aussage ist richtig?
Der Wasserdampfpartialdruck der Alveolarluft

A)

ist von der Körpertemperatur abhängig.

[21,9 %]

B)

ist proportional zum Wasserdampfpartialdruck der eingeatmeten Raumluft.

[30,2 %]

C)

ist gering und kann vernachlässigt werden.

[14,6 %]

D)

schwankt zwischen 35 mmHg und 60 mmHg in Abhängigkeit vom Wassergehalt des Körpers.

[21,9 %]

E)

ist abhängig von dem Gesamtluftdruck.

[11,5 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Dieses ist eine schwere Frage, deren Antwort sich allerdings aus bekanntem Praktikums-Wissen erschließen lässt. Denn in der Tabelle zum Wasserdampfpartialdruck im Versuch "Leistungsphysiologie" ist der Sättigungsdruck nur von der Temperatur abhängig. Weiterhin, bei der BTPS-Gasvolumenformel (Versuch "Atmung") setzt man, ausgehend von 37 °C Kerntemperatur und 100 % relative Luftfeuchtigkeit in der Lunge, immer einen Wert von 47 mmHg ein (zu Antwort D), also kann dieser nicht von äußeren Faktoren abhängig sein (zu Antwort B und E) und ist auch nicht gering und vernachlässigbar (zu Antwort C).

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Top und Flop der Klausur vom 08.02.2016 (Klausur WS2015/16)

TOP ist die Frage

Bei der Behandlung eines dialysepflichtigen Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz ist zu beachten, dass bei diesen auch die Hormonsyntheseleistung der Niere vermindert ist.
An welchem der Hormone herrscht beim terminal Niereninsuffizienten ein Mangel, weil es normalerweise hauptsächlich in den Nieren gebildet wird?

A)

Erythropoietin

[92,0 %]

B)

Glucagon

[2,3 %]

C)

Luteinisierendes Hormon (LH, ICSH)

[0,5 %]

D)

Parathormon (PTH)

[3,3 %]

E)

Somatotropin (STH, GH)

[1,9 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,0 %]

Eine recht einfache Frage, die nur wenige falsch beantwortet haben. Erythropietin, welches typischerweise in den Nieren gebildet wird, ist ja nicht nur durch die Physiologie, sondern auch durch das Doping in den Ausdauersportarten gut bekannt.

Zu B) Glucagon wird in den A-Zellen der Langerhans-Inselzellen des Pankreas gebildet.

Zu C) Luteinisierende Hormone (LH, beim Mann auch ICSH genannt – Interstitial Cell Stimulating Hormone) werden in der Adenohypophyse/Hypophysenvorderlappen gebildet.

Zu D) Das Parathormon wird von den Nebenschilddrüsen gebildet.

Zu E) Das Somatotropin (STH, GH) wird in der Adenohypophyse/Hypophysenvorderlappen gebildet.

 

FLOP ist die Frage

Welche Aussage zur Ableitung von Erregung (Praktikum: Peripherer Nerv) ist falsch?

A)

Im Praktikum wurde mithilfe von 2 Ableitelektroden ein Aktionspotenzial abgeleitet.

[18,8 %]

B)

Die Amplitude des Summenaktionspotenzials ist an der 2. Ableitelektrode kleiner als an der 1. Ableitelektrode.

[45,1 %]

C)

Wenn beide Ableitelektroden am gleichen Ort liegen, ist die gemessene Amplitude des Summenaktionspotenzials gleich Null.

[18,3 %]

D)

Das Summenaktionspotenzial entsteht durch die Aufsummierung einzelner Aktionspotenziale.

[2,8 %]

E)

Je weiter die Ableitelektroden auseinander liegen, desto stärker diphasischer sieht das abgeleitete Summenaktionspotenzial aus.

[14,6 %]

 

Nichts angekreuzt

[0,5 %]

Ich denke mal, dass die meisten Teilnehmer die Antworten nicht exakt gelesen haben und deshalb überlesen haben, dass in A) Aktionspotenzial und nicht etwa Summenaktionspotenziale steht.

Zu A) Aktionspotenziale kann man typischerweise nur intrazellulär ableiten. Im Praktikum wurden extrazelluläre Ableitelektroden benutzt und hiermit leitet man typischerweise Summenaktionspotenziale ab, deshalb ist die Antwort falsch.

Zu B) Die 2. Amplitude ist typischerweise aus 2 Gründen kleiner. Einerseits, wenn die beiden Ableitelektroden dicht nebeneinander liegen kommt es zur Verrechnung der beiden gegensätzlichen Signale (Differenzverstärker) welches primär zur Verringerung der 2. Amplitude führt. Andererseits ist es so, wenn die beiden Ableitelektroden weit auseinander liegen, so führt das zum zeitlichen und räumlichen Auseinanderziehen der einzelnen Aktionspotenziale (die Aktionspotenziale der schnellen Fasern sind eher am Ableitort als die Aktionspotenziale der langsamen Fasern) und folgerichtig zur Verringerung der Amplitude.

Zu C) Es werden bei dieser Methode die Potenzialdifferenzen zwischen den beiden Ableitelektroden gemessen (Differenzverstärker), liegen beide Elektroden am selben Ort ist keine Differenz vorhanden und die gemessene Amplitude ist Null.

Zu D) Das Summenaktionspotenzial ist die Summe der Erregung/Aktionspotenziale der einzelnen Nervenfasern.

Zu E) Liegen die beiden Ableitelektroden weit genug auseinander, so kommt es zu keiner Überlagerung der gegensätzlichen Signale der beiden Ableitelektroden (Differenzverstärker) und deshalb sieht die Ableitung stärker biphasisch aus. 

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Top und Flop der Klausur vom 29.09.2015 (W-Klausur SS2015)

TOP ist die Frage

Welche Aussage ist richtig?
Erythrozyten haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 100 – 120 Tagen. Der Abbauprozess geschieht …

A)

vom Phagozytensystem in der Milz und der Leber.

[92,9 %]

B)

durch Endozytose.

[1,0 %]

C)

durch Exkretion.

[1,0 %]

D)

durch Exozytose.

[2,0 %]

E)

durch Apoptose.

[2,0 %]

 

Nichts angekreuzt

[1,0 %]

Eine leichte Frage, die nur wenige falsch beantwortet haben. Phagozytose ist die Aufnahme extrazellulärer fester Partikel durch Zellen, es ist eine Form der Endozytose.

Zu B) Endozytose ist die Aufnahme zellfremden Materials (meist gelöste Substanzen oder Makromoleküle) in die Zelle durch Einstülpen und Abschnüren von Teilen der Zellmembran und der Bildung von Vesikeln oder Vakuolen. Eine Sonderform davon ist die Phagozytose. Und da ja hier immer nach der am besten zutreffenden Aussage gesucht wird (siehe Klausurdeckblatt), ist Phagozytose und nicht Endozytose die richtige Antwort.

Zu C) Exkretion ist die Abgabe/Ausscheidung von Stoffen aus dem Körper. Beim Abbau der Erythrozyten hingegen werden viele Stoffe wieder recycelt.

Zu D) Exozytose ist ein Ausschleusen von Stoffen aus der Zelle.

Zu E) Apoptose ist ein programmierter Zelltod ("Selbstmord der Zelle durch ein Suizidprogramm").

 

FLOP ist die Frage

Sie bestimmen einen minimalen Sehwinkel am Landoltring von 0,01°.
Wie groß ist hier der berechnete Visus?

A)

ca. 1,7

[12,2 %]

B)

ca. 0,1

[4,1 %]

C)

ca. 10

[14,3 %]

D)

ca. 100

[44,9 %]

E)

ca. 1

[23,5 %]

 

nicht angekreuzt

[1,0 %]

Der Visus ist definiert als 1/α, wobei α der minimale Sehwinkel in Winkelminuten (Winkelminute ist ein 60stel eines Grades) ist. Das heißt man musste 0,01 Winkelgrad in Winkelminuten umrechnen (0,01 x 60 = 0,6), dieses ergibt 0,6'. Nach der Visus-Formel ergibt sich dann 1/0,6 = 1,66667, das bedeutet das Ergebnis, der Visus, ist ca. 1,7.

Zu D) Die meisten Teilnehmer kannten wohl die Formel, haben allerdings die Umrechnung auf Winkelminuten vergessen.

Zu E): Hier haben sich die Teilnehmer wohl an einem typischen Visus orientiert.

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Top und Flop der Klausur vom 14.07.2015 (Klausur SS2015)

TOP ist die Frage

Welche Aussage ist richtig?
Die Erythrozyten dienen vor allem …

A)

dem Gastransport.

[89,7 %]

B)

als Träger der angeborenen Immunität.

[1,0 %]

C)

der Aufrechterhaltung des osmotischen Druckes des Blutes.

[1,5 %]

D)

dem Transport von Aminosäuren ins Gewebe.

[0,5 %]

E)

der Wundheilung.

[0,5 %]

Eine erwartet leichte Frage, die nur wenige falsch beantwortet haben. Der Sauerstoff wird zu 98,5 % und Kohlendioxid zu ca. 30 % (als Bikarbonat) im Erythrozyten transportiert.

Zu B) Zum angeborenen unspezifischen Immunsystem gehören zum Beispiel das Komplementsystem, C-reaktives-Protein, Lysosomen, Interferone, Granulozyten, Monozyten/Makrophagen, natürliche Killerzellen aber nicht die Erythrozyten.

Zu C) Für den osmotischen Druck sind primär die Elektrolyte verantwortlich, deren Konzentration und Zusammensetzung durch die Niere gesteuert wird.

Zu D) Der Transport von Aminosäuren erfolgt gelöst im Plasma oder gebunden an Transportproteine.

Zu E) Der Vorgang der Wundheilung ist ein komplexes Geschehen an dem verschiedene Zellen und Stoffe beteiligt sind, allerdings gehören die Erythrozyten nicht dazu.

 

FLOP ist die Frage

Welche Aussage zum Geruchssinn ist falsch?

A)

Zu den Trigeminusreizstoffen gehört z. Bsp. Moschus.

[28,2%]

B)

Trigeminusreizstoffe können auch noch nach Abriss der Filia olfactoria wahrgenommen werden.

[17,0 %]

C)

Die Geruchssinneszellen haben eine Lebensdauer von etwa 60 Tagen.

[26,7 %]

D)

Riechbare Moleküle sind klein, flüchtig und wasserlöslich.

[14,1 %]

E)

Geruchssensoren benutzen G-Proteine.

[14,1 %]

Zu A): aufgrund der Vielzahl verschiedener Geruchsrezeptoren (ca. 350) lassen sich beim Geruch keine Modalitäten angegeben sondern nur Geruchsklassen:

 

Duftklasse

Bekannte Verbindungen

Vorkommen

Blumig

Geraniol

Rosen

Ätherisch

Bezylazetat

Birnen

Moschusartig

Moschus

Moschus

Kampferartig

Cineol, Kampher

Eukalyptus

Faulig

Schwefel-Wasserstoff

Faule Eier

Schweißig

Buttersäure

Schweiß

Stechend

Ameisensäure, Essigsäure

Essig

 

Bei der Duftklasse Stechend handelt es sich um Trigeminusreizstoffe, Moschus hingegen gehört zu den reinen Geruchssinneszellen-Reizstoffen.

Zu B): Einige, meist stechende, Reizstoffe (z.B. Chlor, Ammoniak, Ameisensäure, Essigsäure) werden nicht von Geruchssensoren, sondern über den N. trigeminus wahrgenommen (funktioniert auch nach beidseitigem Abriss der Filia olfactoria).

Zu C): Geruchssinneszellen sind primäre Sinneszellen und werden ständig aus basalen Stammzellen regeneriert (Lebensdauer 1 bis 2 Monate).

Zu D) Riechbare Moleküle müssen flüchtig sein (leicht in die Gasphase übergehen können), damit sie mit der Luft übertragen werden können (Geruch ist ein Fernsinn). Sie müssen wasserlöslich sein um sich in der Nasenschleimhaut zu lösen und an den Geruchsrezeptor binden zu können. Sie müssen relativ klein sein um an die Geruchsrezeptoren zu passen.

Zu E): Die Transduktion des Reizes erfolgt nach Anbindung an einen Rezeptor:
Aktivierung der Golf-Prot. stimuliert eine Adenylatzyklase → cAMP­ → öffnet Kationen-Kanäle (CNG-Kanal) → Na+ und Ca2+-Einstrom → Depolarisation
[CNG cyclic-nucleotid gated]

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Top und Flop der Klausur vom 24.03.2015 (Wiederholungs-Klausur WS2014/15)

TOP ist die Frage

Ein Kind habe die Blutgruppe 0 Rhesus negativ, seine Mutter die Blutgruppe A Rhesus positiv.
Welche der genannten Blutgruppeneigenschaften ist beim Vater am wenigsten wahrscheinlich?

A)

AB Rh positiv

[89,7 %]

B)

B Rh negativ

[0,0 %]

C)

A Rh positiv

[4,3 %]

D)

A Rh negativ

[0,9 %]

E)

B Rh positiv

[5,1 %]

Den meisten Klausurteilnehmern sind die Grundmechanismen der Vererbung der Blutgruppen präsent. Wenn das Kind die Blutgruppe 0 und die Mutter die Blutgruppe A hat, dann kann der Vater nur A0, B0 oder 00 haben, aber keinesfalls AB. Bei einem Kind mit Rh negativ (dd) ist bei einer Rh-positiven Mutter nur Dd möglich und damit kann der Vater sowohl Rh negativ (dd) oder auch Rh positiv (Dd) sein.

 

FLOP sind die Fragen

Diesmal gibt es 2 gleich schwierige Fragen, die nur von jeweils 20,5 % der Teilnehmer richtig beantwortet wurden.

Was ist nicht die Ursache der Kontraktion einer glatten Muskelzelle?

A)

Die Kalziumfreisetzung durch Bindung von IP3 an den Ryanodinrezeptor des sarkoplasmatischen Retikulums

[20,5 %]

B)

Das Noradrenalin, das aus sympathischen Fasern freigesetzt wird.

[17,1 %]

C)

Die elektrotonisch übertragenen Potenziale von Nachbarzellen.

[24,8 %]

D)

Die elektrische Übertragung von Aktionspotenzialen der Nachbarzellen.

[17,9 %]

E)

Die Öffnung von mechanosensitiven Ca²⁺-permeablen Kanälen der Plasmamembran.

[18,8 %]

 

nicht angekreuzt

[0,9 %]

Die Mechanismen zur Kontraktionsauslösung des glatten Muskels sind vielfältig, sie kann nerval, hormonell, mechanisch und myogen erfolgen.

Zu B): Noradrenalin führt über eine G-Protein-aktivierte Phosphorlipase-C zum intrazellulären Anstieg von IP3 und damit zur Aktivierung von IP3-gesteuerten Ca²⁺-Kanälen des sarkoplasmatischen Retikulums.

Zu A): IP3 bindet an den IP3-Rezeptor und nicht an den Ryanodinrezeptor (der wird über Ca²⁺ gesteuert).

Zu C) und D): Glatte Muskelzellen sind häufig durch gap junctions/elektrischen Synapsen untereinander verbunden.

Zu E): Die Öffnung von mechanosensitiven Ca²⁺-permeablen Kanälen ist z. Bsp. für den Bayliss-Effekt verantwortlich.

 

Welche Aussage ist richtig?
Beim stereoskopischen, beidäugigen Sehen wird ein Gegenstand im Nahbereich fixiert. Bildpunkte von Gegenständen in Richtung des Fixationspunktes, aber ferner als der Fixationspunkt (den man anschaut), liegen …

A)

auf der Retina nasal der Fovea centralis.

[20,5 %]

B)

auf der Retina in der Fovea centralis (der Stelle des schärfsten Sehens).

[5,1 %]

C)

auf der Retina temporal der Fovea centralis.

[29,9 %]

D)

als Gegenstandspunkt auf dem Horopter(kreis).

[20,5 %]

E)

als Gegenstandspunkt innerhalb des Horopter(kreises) .

[23,1 %]

 

nicht angekreuzt

[0,9 %]

Der Fixationspunkt liegt auf dem Horopterkreis und wird auf der Fovea zentralis abgebildet. Punkte außerhalb des Horopterkreises rutschen auf der Retina nach nasal vom Fixationspunkt und Punkte innerhalb des Horopterkreises nach temporal, - deshalb ist A) richtig (siehe Abb.).

 

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Top und Flop der Klausur vom 10.02.2015 (Klausur WS2014/15)

TOP ist die Frage

Welche Aussage trifft zu?
Die Renshaw-Hemmung im Rückenmark …

A)

ist die negative Rückkopplung der α-Motoneurone über ein Interneuron.

[90,4 %]

B)

vermittelt die glycinerge Aktivierung der Spindelafferenzen.

[4,4 %]

C)

wird ausschließlich durch den hemmenden Transmitter GABA vermittelt.

[3,5 %]

D)

ist die zelluläre Grundlage der Headschen Zonen.

[0,0 %]

E)

ist Teil des absteigenden antinozizeptiven Systems.

[1,7 %]

Das α-Motoneuron im Rückenmark innerviert die zugehörigen Muskelfasern (= Motorische Einheit). Eine Kolaterale der Innervationsfaser des α-Motoneurons läuft zurück zu einem hemmenden Interneuron im Rückenmark (Transmitter überwiegend Glycin, weniger GABA), welches dann das α-Motoneuron hemmt. Dieses ist ein wichtiger Mechanismus zur Regelung und Begrenzung der motorischen Aktivität und ist erfreulicherweise den meisten Klausurteilnehmern bekannt. Die Aufhebung dieser Hemmung, wie z. Bsp. durch das Tetanustoxin, führt unbehandelt zu einer tödlichen Enthemmung des motorischen Systems (Atemstillstand).

 

FLOP ist die Frage

Welche Aussage zu den Muskeldehnungsreflexen ist falsch?

A)

Die Muskeldehnungsreflexe werden durch die Dehnung der Sehne ausgelöst.

[23,6 %]

B)

Die Muskeldehnungsreflexe sind Eigenreflexe.

[5,2 %]

C)

Die Muskeldehnungsreflexe bewirken eine phasische Muskelantwort.

[28,8 %]

D)

Die Muskeldehnungsreflexe bewirken eine tonische Muskelantwort.

[33,6 %]

E)

Die Muskeldehnungsreflexe dienen der Lagestabilisierung.

[7,9 %]

 

nicht angekreuzt

[0,9 %]

Der Muskeldehnungsreflex (MDR) kann durch einen Schlag auf die zugehörige Sehne ausgelöst werden, denn dieses führt zu einer Dehnung des Muskels und damit zum Muskeldehnungsreflex.

Zu A): Nicht die Sehne wird primär gedehnt, sondern durch den Schlag auf die Sehne wird der zugehörige Muskel gedehnt.

Zu B): Der Sensor (Muskelspindel) und der Effektor (Muskelfasern) liegen im gleichen Muskel = Eigenreflex

Zu C): Beim Schlag auf die Sehne entsteht eine kurze Muskelzuckung (Bsp. Patellarsehnenreflex, Achillessehnenreflex – siehe Praktikum), also eine phasische Muskelantwort bei einem MDR.

Zu D): Beim Vor- und Zurückbeugen im Stand werden z. Bsp. wechselweise tonische Muskelantworten durch den MDR ausgelöst (siehe Praktikum).

Zu E): Die Lage und Haltung des Körpers wird durch die MDR aufrechterhalten.

 

Meist-diskutiert ist die Frage zum Tauchen mit einem überlangen Schnorchel

Sie bauen sich einen Schnorchel von 150 cm Länge. Was ist das entscheidende Problem bei der Benutzung in 1,3 m Wassertiefe?

A)

Die Atemmuskulatur kann keinen Unterdruck in der Lunge erzeugen.

[26,2 %]

B)

Der Strömungswiderstand kann nicht überwunden werden.

[12,7 %]

C)

Man kann schlechter in die Ferne sehen.

[1,7 %]

D)

Man kann nicht ausatmen.

[7,9 %]

E)

Das Totraumvolumen kann nicht überwunden werden.

[51,1 %]

A) Unterdruck
In 1,3 m Wassertiefe herrscht ein Außendruck von  ca. 100 mmHg (1,3 x 76 mmHg), um diesen zu überwinden müsste man in der Lage sein einen Inspirationsunterdruck von > -100 mmHg zu erzeugen. A) ist die richtige Antwort, weil der maximal erzeugbare Lungenunterdruck der meisten Menschen bei -70 bis -80 mmHg liegt (Müller-Versuch; siehe z.B. "Physiologie" von Klinke/Pape/Kurtz/Silbernagel 6.Auflage, Seite 266; ausführlicher ist das Problem des Schnorchels in der 2. Auflage beschrieben, Seite 265 und 227). Damit werden im Prinzip alle anderen Probleme, soweit sie überhaupt welche sind, hinfällig.

B) Strömungswiderstand
Je länger der Schnorchel desto größer ist der Strömungswiderstand, das ist richtig. Allerdings sollten Sie bedenken, dass Sie z.B. im Praktikum (Leistungsphysiologie, Messung des Energieumsatzes) über den Widerstand der Gasuhr + Widerstand eines Schlauches von 170 cm Länge mit einem Durchmesser von 3 cm + dem Widerstand des Atemventils recht problemlos eingeatmet haben.
Anschauungshalber vergleichen wir mal 2 Strömungswiderstände, z.B. den eines Strohhalms mit dem des langen Schnorchels. Durch den Strohhalm (20 cm lang, Durchmesser 4 mm) kann man recht schlecht atmen, aber für die Ruheatmung reicht es. Und wie kann man durch unseren Schnorchel von 150 cm Länge und 2,5 cm Durchmesser (Standarddurchmesser für den Schnorchel von Erwachsenen) atmen? Der Strömungswiderstand ist proportional zur Länge und umgekehrt proportional zur 4.Potenz des Radius. Wenn Sie die gegebenen Werte einsetzen, sehen Sie, dass der Strohhalm hat einen ca. 200mal so großen Widerstand wie der Schnorchel hat, deshalb spielt der Strömungswiderstand beim Schnorchel keine entscheidende Rolle.

C) Fernsicht
Die Fernsicht hängt vom Trübungsgrad des Wassers ab, dieses Problem ist allerdings nicht von großer Bedeutung wenn die Sauerstoffversorgung nicht funktioniert.

D) Exspiration
Der Außendruck erleichtert das Ausatmen, dieses können Sie auch leicht im Schwimmbecken ausprobieren.

E) Totraumvolumen
Der Standardschnorchel von Erwachsenen hat einen Durchmesser von 2,5 cm, daraus ergibt sich bei einer Länge von 150 cm (πr²l) ein zusätzlicher Totraum von 740 ml (bei einem überweiten Schnorchel von 3 cm Durchmesser wären es 1060 ml). Da ein Atemzugvolumen von 2,5 l für die meisten Menschen kein Problem darstellt, ist dieser Totraum leicht zu überwinden (siehe auch "Physiologie des Menschen" von Schmidt/Thews 24. Auflage Seite 709).

Ein weiteres wichtiges Problem wurde hier nicht angesprochen und dieses betrifft den Kreislauf mit einer Änderung der Volumenverteilung. Der intrapulmonale Druck entspricht durch die Schnorchelverbindung dem atmosphärischen Druck, auf dem übrigen Körper lastet hingegen der Außendruck des Wassers. Dieses führt zu einem Druckgefälle zwischen dem extrathorakalem und intrathorakalem Teil des Niederdrucksystems. Je größer die Tauchtiefe, desto größer ist der Blutstrom in den Thorax und die Blutfüllung des Thorax. Dieses führt schnell, schon bei relativ geringen Tiefen, zu schweren und lebensgefährlichen Überdehnungsschäden der Lungengefäße und des Herzens.

Bitte beachten Sie, nicht alles was im Internet zu lesen ist, ist auch physiologisch korrekt und entspricht der Wirklichkeit.

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Top und Flop der Klausur vom 30.09.14 (Wiederholungs-Klausur SS2014)

TOP ist die Frage

Welche Aussage ist richtig?
Der Pupillendurchmesser vergrößert sich, wenn ...

A) Atropin in das Auge gegeben wird. [91,7%]
B) das kontralaterale Auge belichtet wird. [1,8%]
C) die adrenerge Übertragung zum Auge blockiert wird. [0,9%]
D) das Ganglion cervicale superius zerstört wird. [4,6%]
E) das Auge auf einen näher gelegenen Gegenstand fokussiert. [0,9%]

Der M. dilatator pupillae ist sympathisch innerviert und der M. sphincter pupillae ist parasympathisch innerviert. Atropin ist ein Acetylcholin-Antagonist an der muskarinergen Synapse und hemmt so die Erregungsübertragung zum M. sphincter pupillae, so dass der Sympathikuseinfluss auf den M. dilatator überwiegt, - es kommt deshalb zur Weitstellung der Pupille (Mydriasis). Dementsprechend ist A) richtig und C) und D) falsch, da es hier zur Blockade des Sympathikus kommt (Folge: Engstellung der Pupille/Miosis).

zu E): Bei der Nahakkommodation kommt es zu einer Miosis/Engstellung der Pupille zur Erhöhung der Tiefensehschärfe.

Diese Zusammenhänge waren den meisten Klausurteilnehmern klar und deshalb hat eine große Mehrheit A) angekreuzt.
Atropin ist auch deshalb so bekannt, weil es lange Zeit diagnostisch zur Weitstellung der Pupillen benutzt wurde. Dieses erfolgt heute allerdings mithilfe von kurzwirkenden (1-3 h) synthetischen Parasympatholytika oder Sympathomimetika. Im Gegensatz hierzu hat Atropin eine sehr lange Wirkungsdauer (1-2 Tage) und beeinträchtigt dementsprechend die Patienten recht stark.

 

FLOP ist die Frage

Welche der folgenden Aussagen ist falsch?
Theoretisch kann die Reduzierung der H-Welle beim Hoffmann-Reflex erreicht werden durch die …

A) Stimulierung der γ-Motoaxone des Agonisten. [11,9%]
B) Stimulierung der α-Motoaxone des Agonisten mit antidromer Erregungsausbreitung und Aktivierung der Renshaw-Zellen. [20,2%]
C) Stimulierung der Ib-Fasern der Golgi-Sehnenorgane des Agonisten. [29,4%]
D) Stimulierung der Ia-Faser von den Muskelspindeln des Antagonisten. [19,3%]
E) Stimulierung der α-Motoaxone des Agonisten und deren Refraktärität. [19,3%]

Beim Hoffman-Reflex wird der N. tibialis in der Kniekehle gereizt, in den überschwellig gereizten Nervenfasern breitet sich die Erregung orthodrom und antidrom aus (antidrom allerdings nur bis zur nächsten Synapse). Da die Ia-Fasern sensibler als die Aα-Fasern sind, kommt es bei niedrigen Reizstärken überwiegend zur H-Welle (Ia-Faser → α-Motoneuron → Aα-Faser → motorische Endplatte → Muskelzuckung). Bei höheren Reizstärken werden auch die Aα-Fasern gereizt, dieses führt zur M-Welle (→ Aα-Faser → motorische Endplatte → Muskelzuckung). Bei hohen Reizstärken verschwindet die H-Welle vollständig zu Gunsten der M-Welle.

Zu A): Die Stimulierung der γ-Motoaxone des Agonisten führt zur Kontraktion der intrafusalen Fasern und zur Dehnung/Aktivierung der Muskelspindel, was die H-Antwort eher unterstützen als hemmen würde.

Zu B): Die Stimulierung der α-Motoaxone des Agonisten mit antidromer Erregungsausbreitung und Aktivierung der Renshaw-Zellen, führt über die Refraktärzeit der Aα-Fasern zur Reduzierung der H-Antwort. Auch die Aktivierung der Renshawzellen führt über hemmende Interneuron zur Reduzierung der H-Welle.

Zu C): Die Stimulierung der Ib-Fasern der Golgi-Sehnenorgane des Agonisten führt Hemmung der α-Motoneurone und damit zur Reduzierung der H-Welle.

Zu D): Die Stimulierung der Ia-Faser von den Muskelspindeln des Antagonisten führt zur Hemmung der α-Motoneurone des Agonisten und damit auch zu einer Reduzierung der H-Welle.

Zu E): Die Stimulierung der α-Motoaxone des Agonisten führt auf Grund der Refraktärzeit zu einer Reduzierung der H-Welle.

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Top und Flop der Klausur vom 15.07.2014 (Klausur SS2014)

TOP ist die Frage

Der QRS-Komplex im EKG ist bedingt durch ...

A) die Erregungsausbreitung im Ventrikelmyokard. [92,0 %]
B) die Erregungsrückbildung im Ventrikelmyokard. [1,8 %]
C) die Kraftentwicklung während der Anspannungszeit. [1,8 %]
D) die Erregungsleitung im His-Bündel. [1,3 %]
E) die Erregungsüberleitung im AV-Knoten. [2,7 %]
  nicht angekreuzt [0,4 %]

 

Der QRS-Komplex entspricht der Erregungsausbreitung über den Ventrikel und entsprechend wurde A) von der großen Mehrheit angekreuzt.
zu B): Die T-Welle entspricht der Erregungsrückbildung des Ventrikels.
zu C): Das EKG misst die Erregungsausbreitung am Herzen, aber es misst nicht die.
zu D): Die Zellmasse der Hi-Bündel ist zu gering, damit die Erregungs-Ausbreitung dort im EKG sichtbar wird.
zu E): Die Zellmasse im AV-Knoten ist zu gering, damit die Eregungs-Ausbreitung dort im EKG sichtbar wird. Die Überleitung im AV-Knoten liegt in der Nulllinie zwischen P-Welle und Q-Zacke.

P.S. Diese Frage hatte es schon mal in die TOP-Liste geschafft .

 

FLOP ist die Frage

Sie messen bei einem Probanden Blutdruck (S=Systole, D=Diastole) sowie Puls vor und nach Injektion einer unbekannten Lösung. Dabei beobachten Sie die in der Abbildung dargestellten Veränderungen von Blutdruck und Herzfrequenz.
Welche der genannten Substanzen befand sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Lösung?

 

A) Noradrenalin [18,3 %]
B) Isoproterenol (beta-Agonist) [21,0 %]
C) Adrenalin und alpha-Blocker [20,1 %]
D) Noradrenalin und alpha-Blocker [19,6 %]
E) Azetylcholin [21,0 %]

 Die sehr gleichmäßige Verteilung der Antworten auf alle 5 Antwortmöglichkeiten weist daraufhin, dass die meisten Teilnehmer hier geraten haben.

Zu A): Noradrenalin wirkt auf die alpha-1-Rezeptoren (Vasokonstriktion) und auf die beta-1-Rezeptoren (positiv chronotrop, inotrop, dromotrop), wobei die Wirkung auf die alpha-1-Rezeptoren deutlich stärker ist als auf die beta-1-Rezeptorenund deshalb wird über eine Vasokonstriktion (Erhöhung des totalen peripheren Widerstands) der Blutdruck erhöht. Der erhöhte Blutdruck führt zu einer Gegenregulation des Kreislaufzentrums mit der kompensatorischen Senkung der Herzfrequenz, - dieses ist auf der Abbildung zusehen (die Abbildung stammt übrigens aus der Physiologie-Hauptvorlesung). Folgerichtig ist A) die richtige Antwort.
Zu B): Bei einem beta-Agonisten (positiv chronotrop, inotrop, dromotrop und Gefäß- und Bronchodilatierend) müsste man primär eine Steigerung der Herzfrequenz mit leichter Blutdrucksenkung sehen.
Zu C) und D): Alpha-Blocker vermindern die Vasokonstriktion und senken so tendenziell den Blutdruck.
Zu E): Azetylcholin ist der Neurotransmitter des Parasympathikus (hier vor allem negativ chronotrop), - man würde also eine primäre Senkung von Herzfrequenz und Blutdruck erwarten.

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Top und Flop der Klausur vom 27.03.2014 (Wiederholungs-Klausur WS2013/14)

TOP ist die Frage

Bringen Sie die folgenden Aussagen für den zeitlichen Ablauf der Erregungsübertragung an der chemischen Synapse in die richtige Reihenfolge.


1. Die Transmittermoleküle binden an Rezeptoren der postsynaptischen Membran.
2. Der Transmitter diffundiert durch den synaptischen Spalt.
3. Ca²? strömt ein und erhöht die intrazelluläre Ca²?-Konzentration.
4. Ein Aktionspotenzial öffnet spannungsabhängige Ca²?-Kanäle.
5. Der Anstieg der intrazellulären Ca²?-Konzentration verursacht die Freisetzung eines Transmitters in den synaptischen Spalt.

A) 4 3 5 2 1 [94,4 %]
B) 3 2 1 4 5 [0,0 %]
C) 1 2 3 4 5 [1,4 %]
D) 4 5 3 2 1 [4,2 %]
E) 1 2 3 4 5 [0,0]

 

Die große überwiegende Mehrheit der Klausurteilnehmer hat diese Frage richtig beantwortet (misslicher Weise war eine Antwortmöglichkeit doppelt angegeben, C) und E) sind identisch).

noch einmal die richtige Reihenfolge:

4. Ein Aktionspotenzial öffnet spannungsabhängige Ca²?-Kanäle.
3. Ca²? strömt ein und erhöht die intrazelluläre Ca²?-Konzentration.
5. Der Anstieg der intrazellulären Ca²?-Konzentration verursacht die Freisetzung eines Transmitters in den synaptischen Spalt.
2. Der Transmitter diffundiert durch den synaptischen Spalt.
1. Die Transmittermoleküle binden an Rezeptoren der postsynaptischen Membran.

 

FLOP ist die Frage

Welche Aussage ist richtig?
Bei der auskultatorischen Blutdruckmessung noch Riva-Rocci

A) ist der Druck unmittelbar vor dem Auftreten der Korotkow-Geräusche in der A. radialis etwa gleich dem Druck in den Begleitvenen. [9,9%]
B)  ist der mittlere arterielle Druck proximal der übersystolisch aufgepumpten Staumanschette niedriger als der mittlere Druck im linken Ventrikel. [19,7%]
C) ist der diastolisch ermittelte Blutdruckwert gleich dem venösen Blutdruck. [9,9 %]
D) sinkt die Pulswellengeschwindigkeit in den Arterien distal der Staumanschette ab, wenn der Manschettendruck unter den diastolischen Druck fällt. [18,3%]
E)  ist der mittlere arterielle Druck proximal der übersystolisch aufgepumpten Staumanschette höher als der mittlere Aortendruck. [42,3%]

Die Frage war schwerer als erwartet, vielleicht weil Fragen nach der Blutdruckmessung selten sind, obwohl dieses Thema im Praktikum (Kreislaufuntersuchungen am Menschen) behandelt wird.

zu A): Vor dem Auftreten der Korotkow-Geräusche fließt distal der Druckmanschette kein Blut, deshalb ist dort in den Arterien und Venen der gleiche Druck vorhanden (die Verbindung zum Herzen, Erzeugung der Druckdifferenz, fehlt, - deshalb ist A) richtig.
zu B): Proximal der Druckmanschette herrscht ein normaler mittlerer arterieller Blutdruck von ca. 95 mmHg, während im linken Ventrikel der Druck zwischen ca. 10 und 120 mmHg schwankt (Diastole und Systole) und damit im Mittel deutlich niedriger ist.
zu C): Wir messen immer am selben Ort, an einer Arterie (A. cubitalis bzw. brachialis), deshalb messen wir keinen venösen Blutdruck!
zu D): Durch den Druck der Manschette wird die Pluswelle abgeschwächt, aber wenn der Manschettendruck unterhalb des diastolischen Blutdrucksist, haben wir wieder ganz normale Verhältnisse und eine hohe Pulswellengeschwindigkeit.
zu E): Der Spitzendruck des Druckpulses nimmt nach peripher zu, aber der Mitteldruck nimmt ab (denn das Blut fließt immer vom hohen zum niedrigeren Druck).

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Top und Flop der Klausur vom 11.02.2014 (Klausur WS2013/14)

TOP ist die Frage

Welches ist eine korrekte Beschreibung für eine isotonische Kontraktion des Skelettmuskels?

A) Bei einer isotonischer Kontraktion verkürzt sich der Muskel bei konstanter Kraftentwicklung bzw. unter konstanter Belastung. [89,7%]
B) Es nehmen gleichzeitig Kraftentwicklung und Länge des Muskels zu. [1,8%]
C) Kraftentwicklung und Länge des Muskels bleiben unverändert. [2,2%]
D) Die Kraftentwicklung ist stärker im Vergleich zur isometrischen Kontraktion. [2,7%]
E) Die Kraftentwicklung des Muskels nimmt zu, die Länge des Muskels nimmt ab. [3,6 %]

 

Fast 90 % der Klausurteilnehmer haben diese Frage richtig beantwortet.
Bei einer isotonischen (iso - gleich, tonus - Spannung/Kraft) Kontraktion verkürzt sich der Muskel bei konstanter Muskelspannung/-kraft (Bsp. Gewicht heben) (Antwort A).
Bei einer isometrischen (iso - gleich, metrisch - Längeneinheit) Kontraktion ändert sich die Muskelspannung/-kraft bei konstanter Muskellänge.
Bei einer auxotonischen Kontraktion ändern sich die Muskelspannung und die Muskellänge (Antwort E).
zu B): Die Kraftentwicklung des Muskels nimmt zu, obwohl der Muskel länger wird, - es ist schwer vorstellbar wie dieses vor sich geht.
zu C): Diese "Haltearbeit" mit konstanter Muskellänge wird als isometrische Kontraktion betrachtet.
zu D): Die Kraftentwicklung ist vor allem von der Rekrutierung, der Frequenz der alpha-Motoneurone, der Muskellänge und der Belastung abhängig, diese Punkte sind hier nicht im Einzelnen beschrieben, so dass sich hierzu keine Aussage machen lässt.

 

FLOP ist die Frage

Sie messen beim Hoffmann-Reflex folgende Werte:
M-Welle nach 12 ms
H-Welle nach 33 ms
Abstand der Reizelektrode vom 12. Thorakalwirbel beträgt 80 cm
Abstand der ersten EMG-Elektrode vom 12. Thorakalwirbel beträgt 90 cm
Wie groß ist auf Grund dieser Daten die Nervenleitungsgeschwindigkeit?

A) ca. 80 m/s
[29,6 %]
B) ca. 90 m/s [12,6 %]
C) ca. 50 m/s [42,6 %]
D) ca. 40 m/s [11,2 %]
E) ca. 25 m/s  [0,4 %]
  keine Antwort   [0,4 %]


Es überrascht mich schon, dass diese Frage für ca. 2/3 der Klausurteilnehmer zu schwierig war, denn diese Rechnung haben Sie auch im Praktikum (ZNS I, Reflexe) durchgeführt und sind dort bestimmt zu einer ähnlichen Nervenleitungsgeschwindigkeit (NLG) gekommen.
Die NLG berechnet sich aus dem Quotienten von Streckendifferenz und Zeitdifferenz.
Die H-Welle erscheint nach 33 ms und hat in dieser Zeit eine bestimmte Strecke zurückgelegt. Die Strecke beginnt mit der Reizung in der Kniekehle, dann aufsteigend bis zur Umschaltung im Bereich des 12. Thorakalwirbels (Rückenmarkssegment S1), dann absteigend über die Kniekehle und endet an der Ableitstelle des EMGs am M. gastrocnemius ( = 80cm + 90 cm = 170 cm).
Die M-Welle erscheint nach 12 ms und hat in dieser Zeit die Strecke von der der Reizung in der Kniekehle und dann absteigend bis zur Ableitstelle des EMGs am M. gastrocnemius zurückgelegt (= 90cm - 80cm = 10cm).
Beide Zeiten beinhalten auch die Reizzeit (die Übertragung des elektrischen Reizes auf den Nerven bis zur Entstehung des Aktionspotenzials), die allerdings nicht zur Nervenleitungszeit gehört, aber dadurch, dass man die Zeit für die M-Welle von der Zeit für die H-Welle abzieht (33ms - 12 ms = 21 ms), löst man dieses Problem. Durch den Abzug von 1 ms von der Zeit gleicht man auch die Synapsenzeit für die Übertragung im Rückenmark aus (21ms - 1ms = 20ms).
Entsprechend der Berechnung ergibt sich nun eine Strecke von 160 cm ( = 170 - 10cm) und eine Zeit von 20 ms.  NLG = 1600 mm / 20 ms = 80 m/s

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Top und Flop der Klausur vom 26.09.2013 (Wiederholungsklausur SS2013)

TOP ist die Frage

Welche Anteile des Herzens sind während der ST-Strecke bei den Extremitätenableitungen des EKG nach Goldberger erregt?

A)  Der rechte und der linke Ventrikel.
 [89,0 %]
B)  Nur der AV-Knoten und das HIS-Bündel.  [1,4 %]
C)  Nur das HIS-Bündel.  [0,0 %]
D)  Nur der rechte Ventrikel.  [6,8 %]
E)  Nur die Vorhöfe.  [2,7 %]


Die große Mehrheit der Klausurteilnehmer hat diese Frage richtig beantwortet.
Deshalb auch nur ganz kurz: Die P-Welle zeigt die Vorhoferregung, sind die Vorhöfe vollständig erregt haben wir mit dem PQ-Strecke eine Null-Linie (die Masse der Erregungsausbreitung im Bereich des AV-Knotens ist zu gering um registriert zu werden), da das EKG nur Änderungen der Erregung misst. Der QRS-Komplex spiegelt die Erregungsausbreitung über die Ventrikel wider, sind die Ventrikel vollständig erregt haben wir eine weitere Null-Linie (ST-Strecke).

FLOP ist die Frage

Welche der folgenden Aussagen über partielle Gesichtsfeldausfälle ist falsch?

A)
Eine Schädigung des linken Nervus opticus führt zum Skotom des gesamten linken Gesichtsfeldes.
 [9,6 %]
B) Eine Schädigung des Chiasma opticums führt beidseitig zum temporalen Skotom.  [13,7 %]
C) Der blinde Fleck ist ein physiologisches Skotom.  [5,5 %]
D) Eine Schädigung des linken Tractus opticus führt zum Ausfall der beiden rechten Gesichtsfelder.  [56,2 %]
E) Eine Schädigung des rechten Nervus opticus führt zum Skotom des gesamten linken Gesichtsfeldes des rechten Auges.  [13,7 %]


Es wundert mich schon etwas, dass diese Frage für die Klausurteilnehmer so schwierig war, da im Praktikum die Sehbahn und deren Ausfälle von jedem gezeichnet werden müssen.
Die nasale Retina bildet das temporale Gesichtsfeld ab und die temporale Retina das nasale Gesichtsfeld. Da im Gehirn die Seheindrücke vom linken Gesichtsfeld bzw. vom rechten Gesichtsfeld jeweils gemeinsam in der kontralateralen Hirnhälfte verarbeitet werden sollen, wechseln die afferenten Bahnen der nasalen Retina im Bereich des Chiasma opticums auf die kontralaterale Seite. Dementsprechend führen Schädigungen vor dem Chiasma opticum, also des N. opticus, zum Gesamtausfall der Sehinformationen eines Auges (E richtig und A falsch). Ein Ausfall nach dem Chiasma opticum, also des Tractus opticus, führt zum Verlust des rechten bzw. linken Gesichtsfeldes (D). Und ein Ausfall im Bereich des Chiasma opticum zum Ausfall beider temporaler Gesichtsfelder (B). Dort wo der Sehnerv das Auge verlässt haben wir keine Photosensoren, deshalb haben wir dort einen blinden Fleck, ein physiologisches Skotom (C).

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Top und Flop der Klausur vom 16.07.2013 (Klausur SS2013)

TOP ist die Frage

Welche Aussage ist richtig?
Rekrutierung (Praktikum: Muskel und peripherer Nerv) ist …

A) die zunehmende Anzahl von erregten Nervenfasern mit zunehmender Reizstärke.
[94,8 %]
B) die Gesamtamplitude des biphasischen Summenaktionspotenzials. [1,5 %]
C) die passive Erregungsausbreitung bei marklosen Nerven. [0,5 %]
D) die doppelte Rheobasereizstärke.  [1,5 %]
E) die Reizamplitude bei Chronaxie. [1,5 %]


Dieses war eine leichte Frage, die erfreulicherweise sehr viele Klausur-Teilnehmer richtig beantwortet haben (fast 95 %).
Deshalb auch nur ganz kurz: Im genannten Zusammenhang ist Rekrutierung die zunehmende Aktivierung von Nervenfasern oder motorischen Einheiten.

 

FLOP ist die Frage

Welcher der genannten Faktoren stimuliert bei körperlicher Arbeit im Normalfall am stärksten die Atmung?

A) Mitinnervation durch motorische Kortexareale
[3,1 %]
B) Arterieller N2-Partialdruck [0,5 %]
C) Arterieller pH-Wert [6,2 %]
D) Arterieller CO2-Partialdruck  [84,5 %]
E) Arterieller O2-Partialdruck [5,7 %]


Oh, so eine niedrige Trefferquote hatten wir lange nicht! Wahrscheinlich ist der chemische Atemantrieb CO2 einfach zu stark im Vordergrund des Denkens wenn es um die Atmung geht.

Bei jeder körperlicher Arbeit nimmt der Sauerstoffverbrauch zu, deshalb kommt es zu bereits mit Beginn der körperlichen Aktivität zu einer Mitaktivierung des Atmungs- und Herz-Kreislauf-Systems. Mit anderen Worten das Gehirn wartet nicht erst darauf, dass bei körperlicher Arbeit Sauerstoffmangel entsteht und der CO2-Partialdruck ansteigt, sondern das Gehirn reagiert im Vorweg auf die zu erwartenden Anforderungen.
Bei körperlicher Arbeit sinkt meist weder der arterielle O2-Partialdruck (E) noch steigt der arterielle CO2-Partialdruck (D), deshalb kann die Atmung nicht über die arteriellen und zentralen Chemosensoren geregelt werden. Mitbeteiligt an der Ventilationsregulation bei körperlicher Arbeit sind auch die Propriosensoren der arbeitenden Muskulatur. Mit zunehmender körperlicher Arbeit sinkt der pH-Wert (C) (anaerober Stoffwechsel führt zur Laktatazidose), so dass insbesondere bei schwerer körperlicher Arbeit die Atmung überproportional ansteigt (respiratorische Kompensation der metabolischen Azidose durch Abatmung einer flüchtigen Säure: CO2) und der arterielle CO2-Partialdruck dann sogar bei körperlicher Arbeit sinkt.

zu C: bei schwerer körperlicher Arbeit sinkt der pH-Wert, dieses führt zu einer zusätzlichen Atmungsstimulation (die Wirkung ist allerdings im Vergleich zur Mitinnervation durch die motorischen Kortexareale gering).

zu D: Die eindeutig beliebteste Antwort ist D, die dann richtig gewesen wäre, wenn die Frage gelautet hätte "Was ist der stärkste chemische Atemantrieb?". 

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Top und Flop der Klausur vom 26.03.13 (Wiederholungsklausur WS2012/13)

TOP ist die Frage


Welche Aussage ist richtig?

Der QRS-Komplex im EKG ist bedingt durch ...

A) die Erregungsausbreitung im Ventrikelmyokard. [91,8 %]
B) die Erregungsleitung im His-Bündel. [0,0 %]
C) die Erregungsrückbildung. [1,4 %]
 D) die Kraftentwicklung während der Anspannungszeit. [4,1 %]
 E) die Erregungsüberleitung im AV-Knoten. [2,7 %]


Dies war eine erwartet leichte Frage, die auch sehr viele Teilnehmer richtig beantwortet haben (>90 %).

Kurz zu den Falschantworten:

zu C): Die Erregungsrückbildung wird durch die T-Welle charakterisiert.
zu D): Die Erregung geht immer der Kontraktion voraus, deshalb beginnt die Anspannungsphase erst kurz nach der R-Zacke.
zu E): Die Erregungsüberleitung im AV-Knoten fällt in die PQ-Strecke.

 

FLOP ist die Frage

hier sind diesmal 2 Fragen gleich schlecht beantwortet worden (nur 11 % richtige Antworten):


An einer liegenden, gesunden Person wird ein Blutdruck von 120/80 und eine Herzfrequenz von 65/min gemessen. Die Person steht auf, welche der folgenden Wertekombinationen ist nach etwa 10 Minuten im Stehen am wahrscheinlichsten?

A) 120/85 mmHg und 79/min [11,0 %]
B) 130/65 mmHg und 70/min [19,2 %]
C) 110/70 mmHg und 80/min [20,5 %]
D) 120/80 mmHg und 65/min [47,9 %]
E) 110/85 mmHg und 92/min [1,4 %]

  
Im Stehen nehmen der arterielle und der venöse Blutdruck oberhalb der Indifferenzebene ab und unterhalb der Indifferenzebene zu. Letzteres führt in den Beinvenen zu einer stärkeren Dehnung und die Volumenkapazität nimmt zu. Folgerichtig sinken der venöse Rückstrom zum Herzen und der arterielle Blutdruck. Das Kreislaufzentrum erhöht deshalb kompensatorisch die Herzfrequenz (HF) und den totalen peripheren Widerstand (TPR). Nach einigen Minuten Stehen ist die Anpassungsphase abgeschlossen und beim Gesunden die HF um ca. 10-20 % höher als im Liegen (wir würden also eine HF von 72-78/min im Stehen erwarten). Der TPR wird erhöht, dieses sich zeigt darin, dass der diastolische Blutdruck gleich bleibt oder leicht ansteigt (erwarteter Anstieg 0-5 mmHg). Die ergriffenen kompensatorischen Maßnahmen führen dazu, dass der systolische Blutdruck meist gleichbleibt oder leicht sinkt.
Den erwarteten HF-Anstieg finden wir in etwa in A), B) und C). Allerdings sinkt in B) und C) wider Erwarten der diastolische Blutdruck. Weiterhin steigt in B) der systolische Blutdruck wider Erwarten deutlich. Letztendlich kommen nur die Werte von A) der normalen Regulation einer gesunden Person nahe.
Viele haben D) als richtig erachtet, die Blutdruckwerte sehen ja auch gut aus, allerdings finden sich keine Anzeichen einer physiologischen Kompensation der orthostatischen Belastung; - aber wie kann dann der Körper den mittleren arteriellen Blutdruck konstant halten?

 
Welche Aussage ist richtig?
In der Foveola befinden sich …

A) keine bzw. wenig sogenannte Blau-Zapfen. [11,0 %]
 B) die meisten sogenannten Blau-Zapfen. [5,5 %]
 C) die meisten sogenannten Grün-Stäbchen. [4,1 %]
 D) die Photosensoren für den Bereich des schärfsten skotopischen Sehens. [64,4 %]
 E) die sogenannten Rot-, Grün- und Blau-Zapfen gleichmäßig verteilt. [15,1 %]


Die Mehrheit hat sich hier für die Antwort D) entschieden, hier ist zwar der Ort des schärfsten photopischen Sehens aber leider nicht des skotopischen Sehens (= Dämmerungssehen). Bei wenig Licht, also beim skotopischen Sehen sieht man am besten parafoveal, weil hier die höchste Dichte an Stäbchen ist.

Zu C): Stäbchen haben ihr Maximum im Bereich des grünen Lichtspektrums, aber in der Foveola gibt es keine Stäbchen.
zu E): In der Foveola habe wir eine hohe Dichte an "Grün-Zapfen" und Rot-Zapfen", aber nur wenige bzw. keine "Blau-Zapfen", deshalb sind sie nicht gleichmäßig verteilt.
Richtig ist (A), dass in der Foveola keine bzw. nur wenige Zapfen für den kurzwelligen Bereich ("Blau-Zapfen") vorkommen (dementsprechend ist auch B) falsch).

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Top und Flop der Klausur vom 11.02.2013 (Klausur WS2012/13)

TOP ist die Frage

Welche Aussage ist richtig?
Bei der Nahakkommodation

A) erhöht sich die Krümmung und damit die Brechkraft der Augenlinse. [90,6 %]
B) verengen sich die renalen Blutgefäße. [0,9 %]
C) ist der Lidschlussreflex obligat blockiert. [0,9 %]
D) ist im EEG ein K-Komplex zu beobachten. [0,0 %]
E) erhöht sich die Krümmung und damit der Brechungsindex der Augenlinse. [7,7 %]


Bei der Nahakkommodation müssen die Lichtstrahlen stärker gebrochen werden, dazu kontrahiert sich der M. ciliaris, die Zonulafasern entspannen sich und die Linse folgt der natürlichen Elastizität und kugelt sich stärker. Die Krümmung der Linse (insbesondere der Vorderfläche) ist nun größer und die Lichtstrahlen werden stärker gebrochen (die Brechkraft nimmt zu). Daneben ist die Nahakkommodation mit einer Konvergenzbewegung der Augen (die Augachsen werden zusammengeführt, - einzige gegensinnige Augenbewegung) und einer Miosis (Engstellung der Pupille zur Erhöhung der Tiefensehschärfe) verbunden. Dieses hat die überwiegende Mehrheit gewusst und richtigerweise A) gekreuzt (>90 %).
Ich vermute mal, dass B) und C) aus Zeitnot einfach willkürlich angekreuzt wurden und bei D) wurde wahrscheinlich Brechungsindex mit Brechkraft verwechselt. Der Brechungsindex allerdings sagt etwas über die generelle Fähigkeit zur optische Brechung aus. Der Brechungsindex ist materialabhängig (z.B. ist der Brechungsindex von Luft 1,00, von Wasser 1,33 und von der menschlichen Linse bei 1,41) und ändert sich während der Akkommodation nicht.

 

FLOP ist die Frage

Welche Aussage ist richtig?

Wird die Kontraktionskraft eines Muskels durch zentrale Steuerung gesteigert, …

A) nimmt die synaptische Aktivierung der Renshaw-Zellen durch die Motoneurone zu. [25,6 %]
B) nimmt die Aktivität der zugehörigen ?-Motoneurone in der Regel ab. [5,6 %]
C) nimmt die Aktivität der Afferenzen von den Golgi-Sehnenorganen ab. [6,0 %]
D) erhöht sich in der Regel die Zahl der einer aktiven motorischen Einheit zugehörigen a-Motoneurone. [35,5 %]
E) erhöht sich die Amplitude des von der einzelnen motorischen Einheit registrierten EMG. [27,4 %]


 Die zentrale Aktivierung der Muskelkraft läuft immer über die a-Motoneurone. Die a-Motoneurone sind einerseits efferent mit den Muskelfasern und andererseits über Kolaterale mit den Renshaw-Zellen verbunden. Folgerichtig führt jede überschwellige Aktivierung der a-Motoneurone auch zu einer Aktivierung der Renshaw-Zellen. Die Renshaw-Zellen sind hemmende Interneurone, die auf die a-Motoneurone hemmend wirken (Transmitter meist Glycin, z.T. auch GABA). Es handelt sich hier um eine rekurrente Hemmung (negative Rückkopplung), die der Begrenzung der motorischen Aktivität dient. Die Hemmung der Renshaw-Aktivität durch Gifte (z.B. durch Tetanustoxin oder Strychnin) führt zu einer motorischen Enthemmung und tödlichen Krämpfen.


zu B) Durch die a-?-Kopplung wird die Aufgabe der a-Motoneurone durch die ?-Motoneurone unterstützt, deshalb nimmt deren Aktivität zu und nicht ab.

zu C) Bei der Kontraktion verkürzt sich der Muskel, die Muskelspannung nimmt zu und damit auch die Aktivität der Golgi-Sehnenorgane (messen die Muskelspannung).

zu D) Diese Aussage ist vielleicht etwas spitzfindig formuliert, eine motorische Einheit hat nur ein a-Motoneuron, deshalb kann die Zahl der a-Motoneurone pro motorischer Einheit natürlich nicht steigen. Allerdings wird die Anzahl der aktivierten Motorischen Einheiten mit steigender Kontraktionskraft erhöht.

zu E) Durch die Rekrutierung von Motorischen Einheiten steigt das Summen-EMG des Muskels an, aber die Amplitude des EMG's einer einzelnen Motorischen Einheit bleibt gleich.

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Top und Flop der Klausur vom 27.09.2012 (Wiederholungsklausur SS2012)

TOP ist die Frage

Welche Aussage ist richtig?
Eine bitemporale Hemianopsie wird typischerweise verursacht durch …

A)   eine Läsion im Chiasma opticum. [88,0 %]
B) eine Unterbrechung des Nervus opticus. [1,5 %]
C) eine Läsion der Retina im rechten Auge. [6,0 %]
D) eine bilaterale Läsion der Sehrinde. [3,0 %]
E) eine Unterbrechung des linken Tractus opticus.   [1,5 %]

 

Mir erschien diese Frage nicht so simpel, als dass zu erwarten wäre, dass diese Frage zur leichtesten Frage der Klausur mit 88% richtigen Antworten werden würde. Ich freue mich natürlich besonders, dass Sie im Physiologie-Praktikum "Optik" so gut aufgepasst haben, da ich diesen Praktikumsversuch mit betreue.
Die Nervenfasern von der nasalen Retina (Abbildung des temporalen Gesichtsfeldes) kreuzen im Bereich des Chiasma opticum auf die contralaterale Seite und deshalb führt eine Schädigung in diesem Bereich zu einer "Scheuklappenblindheit" bzw. einer bitemporalen Hemianopsie.
Die Unterbrechung des Nervus opticus bewirkt den Verlust der Informationen eines Auges (Amaurose rechts oder links) und die Unterbrechung des linken Tractus opticus führt zum Verlust der Informationen aus dem rechten Gesichtsfeld (hymonyme Hemianopsie rechts).
Läsionen in der Retina und der Sehrinde verursachen je nach Größe der Schädigung mehr oder minder große lokale Ausfälle, deren räumliche Abgrenzung aber viel undefinierter ist als wie bei der bitemporalen Hemianopsie.

 

FLOP ist die Frage

Welche Aussage ist richtig?
Der Volumenelastizitätsmodul

A)   beschreibt den Druckanstieg bei relativer Volumenänderung. [17,3 %]
B) ist der Kehrwert der Compliance. [14,3 %]
C) ist der Kehrwert der Resistance. [28,6 %]
D) hat in Gefäßen mit niedriger Pulswellengeschwindigkeit einen besonders hohen Wert.   [0,8 %]
E) dient der rechnerischen Beschreibung der Osmolalität. [39,1 %]

 

Zu meiner Überraschung bekommt dieses Thema (Volumenelastizitätsmodul) zweimal hintereinander den Zitronenpokal. Anscheinend wird diese Rubrik nur von wenigen gelesen, siehe FLOP der letzten Klausur.
Der Volumenelastizitätsmodul gehört nicht gerade zu den Basics der Physiologie, allerdings wird er im Praktikum berechnet (Versuch "Kreislaufuntersuchungen am Menschen") und erschien in der letzten Klausur. Definiert ist der Volumenelastizitätsmodul als der Quotient aus Druckänderung und relativer Volumenänderung (?P • V / ?V), deshalb ist A) richtig.
Der Kehrwert der Compliance (?V/?P) ist der Volumenelastizitätskoeffizient (?P/ ?V). Resistance (R) ist der Widerstand und analog zum Ohm-Gesetz ist R = ?P/Volumenstrom (Volumenstrom = Volumen pro Zeit). Resistance ist eine Größe, die Sie im Atmungspraktikum als Atemwegswiderstand kennengelernt und bestimmt haben. Aus diesen Gründen sind die Antworten B) und C) falsch.
Je größer der Volumenelastizitätsmodul desto größer ist auch die Pulswellengeschwindigkeit, dieses war vielen Teilnehmern bewusst und nur wenige haben die falsche Antwort D) gewählt.
Obwohl recht viele Teilnehmer die Antwort E) als richtig angekreuzt haben, dient der Volumenelastizitätsmodul nicht der Beschreibung der Osmolalität.

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Top und Flop der Klausur vom 10.07.2012 (Klausur SS2012)

TOP ist die Frage

Welche Aussage ist richtig?
Im EKG entspricht der QRS-Komplex

A)   der Erregungs-Ausbreitung in den Kammern. [95,4 %]
B) der Erregungs-Ausbreitung in den Vorhöfen. [1,1 %]
C) der Erregungs-Rückbildung in den Kammern. [1,1 %]
D) der Verzögerung der Erregung zwischen den Vorhöfen und den Kammern.   [1,1 %]
E) der Erregungs-Ausbreitung in den Vorhöfen. [1,1 %]


Dieses ist eine einfache Frage und es ist erfreulich, dass fast alle Klausurteilnehmer diese Frage richtig beantwortet hatten.

 

FLOP ist die Frage

Sie messen in einem Blutgefäß eine Pulswellengeschwindigkeit von 10 m/s, wie hoch ist dann etwa der Volumenelastizitätsmodul?

A)   105 kPa    [14,1 %]
B) 1 kPa [21,7 %]
C) 10.000 Pa [18,3 %]
D) 11 kPa/l [28,5 %]
E) 104 kpa/l  [16,3 %]

 

Dieses war eine eher schwierige Frage in der Klausur, da der Volumenelastizitätsmodul nicht gerade zu den Basics der Physiologie gehört, allerdings wurde der Volumeneleastizitätsmodul im Praktikum berechnet (Versuch "Kreislaufuntersuchungen am Menschen"). Der Volumenelastizitätsmodul ist, entsprechend dem Praktikumsskript, das Produkt aus dem Quadrat der Pulswellengeschwindigkeit und der Dichte des Blutes (1060 kg m-3) und hat die Einheit Pascal. Daraus ergibt sich:
(10 m/s)2 • (1060 kg m-3) = 106 000 Pa bzw. 106 kPa
Definiert ist der Volumenelastizitätsmodul als der Quotient aus Druckänderung und relativen Volumenänderung (Differenz P • Ausgangs V / Differenz V) und damit sagt uns dieser Wert, um wie viel der Druck bei einer bestimmten Volumenzunahme ansteigt. Wenn zum Beispiel in einem Gefäßgebiet mit einem Volumenelastizitätsmodul von 105 kPa das Volumen um 10 % gesteigert würde, dann ist ein Anstieg des Drucks um 10,5 kPa zu erwarten.

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Top und Flop der Klausur vom 27.03.2012 (Wiederholungsklausur WS2011/2012)

TOP ist die Frage

Was ist eine motorische Einheit?

A)   Muskelfasern, die vom selben Blutgefäß versorgt werden. [0 %]
B) Eine Einheit aus einem a-Motoneuron und den von ihm innervierten Muskelfasern. [97,4 %]
C) Eine Gruppe von Muskelfasern, deren motorische Vorderhornzellen im gleichen Rückenmarkssegment liegen. [1,7 %]
D) Eine theoretische Einheit (N/Muskelfaser), die bei Division der maximalen Muskelspannung (N) durch die Zahl der Muskelfasern erhalten wird. [0 %]
E) Eine Gruppe von Muskelfasern, die zentralnervös im Gyrus postzentralis als Einheit repräsentiert ist. [0,9 %]

 

Es ist erfreulich, dass so viele Klausurteilnehmer die Definition der "Motorischen Einheit" verinnerlicht haben.

 

FLOP ist die Frage

Welche Aussage ist richtig?
Der Ruheumsatz des erwachsenen Menschen …

A)   ist vormittags meist höher als nachmittags. [21,4 %]
B) wird morgens nach 12 Stunden Nahrungskarenz bestimmt.    [45,3 %]
C) ist meist doppelt so hoch wie der Grundumsatz. [5,1 %]
D) beträgt meist 100 W. [13,7 %]
E) entspricht ca. 3,5 W/kg. [14,5 %]

 

Richtig ist hier die Antwort D). Der Ruheumsatz liegt etwa bei 100 W und ist etwa 20 % höher als der Grundumsatz (in den Lehrbüchern wird der Grundumsatz meist mit 80 bzw. 85 W angegeben ? +20 % ca. 100 W). Im Praktikum haben Sie den Ruheumsatz bestimmt und im Vergleich mit dem Grundumsatz besprochen. Im Praktikum findet man häufig einen Wert um 100 W, gleichfalls liest man diesen Wert häufig in stoffwechselphysiologischen Tabellen und älteren Physiologiebüchern als Richtwert. Wenn auch das Wort "meist" etwas unglücklich gewählt ist, lässt sich diese Aufgabe anhand des im Praktikum erworbenen Wissens oder der Kenntnis um die Größe des Grundumsatzes lösen.

Schauen wir auf die Antwort A) "ist vormittags meist höher als nachmittags".
Der Ruheumsatz ist nachmittags höher als vormittags, was sich auch indirekt aus den Parametern Blutdruck und Körperkerntemperatur erschließen lässt, die ja auch nachmittags höher sind. Allerdings steht im einem an sich anerkannten Physiologiebuch "denn der Energieumsatz unterliegt tageszyklischen Schwankungen mit einem Maximum am Vormittag und einem Minimum während der Nacht- und Morgenstunden". Leider ist diese Aussage nur halbwahr, den hier wird vergessen zu erwähnen, dass nach einen kleinen Tal am Mittag ein deutlich höherer Gipfel am Nachmittag folgt und insgesamt der Energieumsatz am Nachmittag höher als am Vormittag ist.

Die Antwort B) "wird morgens nach 12 Stunden Nahrungskarenz bestimmt" war mit 45 % Ankreuzungen sehr beliebt, obwohl Sie den Ruheumsatz im Praktikum bestimmt haben und das Praktikum nur nachmittags stattfindet! Aus dem Praktikum sollten Sie wissen, das nur 2 Vorbedingungen für den Ruheumsatz eingehalten werden müssen, nämlich Ruhe (körperlich und geistig) und thermoneutrale Bedingungen.

Bei der Antwort C) "ist meist doppelt so hoch wie der Grundumsatz" war den meisten Teilnehmern klar, dass dieses nicht die richtige Antwort sein kann, da man sich ja mit der Verdoppelung des Grundumsatzes bereits im Bereich des Energieumsatzes bei leichter körperlicher Arbeit befindet.

Zum Schluss zur Antwort E) "entspricht ca. 3,5 W/kg".
Der Grundumsatz des Erwachsenen liegt etwa bei 1,2 W/kg, damit ist der oben genannte Wert erheblich zu hoch, - der Ruheumsatz liegt etwa bei 1,4 W/kg.
[Neugeborene haben allerdings wegen ihrer relativ großen Körperoberfläche (relativ d.h. im Verhältnis zur Körpermasse) und ihrer doch relativ dünnen subkutanen Fettschicht einen Grundumsatz in der Größenordnung von 3,5 W/kg.]

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Top und Flop der Klausur vom 07.02.2012 (Klausur WS2011/2012)

TOP ist die Frage

Welche der folgenden Wertekombinationen entspricht am ehesten der Zusammensetzung der normalen Luft?

A)   78 % CO2, 21 % O2, 1 % N2 [1,8 %]
B) 80 % O2, 20 % CO2 [0,4 %]
C) 78 % N2, 21 % O2, 0,04 % CO2, 1 % Edelgase   
[93,4 %]
D) 60 % O2, 21 % CO2, 17 % N2, 1 % Edelgase [1,8 %]
E) 78 % O2, 20 % CO2, 1 % N2, 1 % Edelgase [2,6 %]


Dieses war eine leichte Frage und 93,4 % aller Teilnehmer haben die richtige Antwort C angekreuzt. Leider gibt es doch einige Teilnehmer, die diese Werte noch nicht verinnerlicht haben, also:
- Sauerstoff ist für uns wichtig, aber trotzdem "nur" 21 %.
- Kohlendioxid ist für unser Weltklima extrem bedeutsam, aber trotzdem nur etwa 0,04 %.
- mit Stickstoff können wir nicht viel anfangen, aber trotzdem 78 %.
- bleiben für die Edelgase noch ca. 1 %.

 

FLOP ist die Frage

Warum kommt es beim Pulfrich'schen Pendelversuch zu einer Stereoillusion?

A)   Weil die eingefärbte Plastikscheibe den Lichteinfall in das Auge verzögert.    [50,2%]
B) Weil die Empfindungszeit mit steigender Reizstärke abnimmt. [11 %]
C) Weil rote Strahlen stärker gebrochen werden als blaue Strahlen. [11,9 %]
D) Weil die Entfernung vom Auge zur Kugel für beide Augen nicht gleich ist. [14,5 %]
E) Weil die weiße Kugel vor einem schwarzen Hintergrund schwingt. [12,3 %]

 

Die Frage war vielleicht deshalb so schwierig, weil die Aussagen A, B, D und E an sich richtig sind, unglücklicherweise ist nur eine Aussage die Ursache für die Stereoillusion.
Die eindeutig beliebteste Antwort war mit 50 % die Antwort A. Es ist zwar richtig, dass sich der Lichteinfall in das eine Auge durch das gefärbte Plexiglas verzögert, allerdings im Pico-Sekunden-Bereich, so dass es für uns überhaupt nicht erfassbar ist. Die Lichtgeschwindigkeit ist ja extrem hoch, in der Luft etwa 299.710 km/s und in Gläsern hoher optischer Dichte sind es "nur" 160.000 km/s, daraus ergibt sich für das Durchdringen von ca. 5 mm Plexiglas eine Zeitverzögerung von etwa 100 ps.
Für die übrigen Antworten entschieden sich die Teilnehmer mit 11 bis 15 %, wobei die richtige Antwort B mit 11 % am wenigsten gekreuzt wurde. Generell ist es bei sensorischen Systemen so, dass die Verarbeitungszeit mit der Reizstärke sinkt. Dieses passt auch gut zu der Theorie der zeitlichen und räumlichen Summation bei der Übertragung an Synapsen und bei der Entstehung der Aktionspotenziale. Die Schwellenpotenziale werden umso schneller überschritten je mehr Synapsen aktiv sind (räumliche Summation) und/oder je mehr Aktionspotenziale direkt nacheinander an der Präsynapse eintreffen (zeitliche Summation). Dieses Phänomen haben die meisten von Ihnen im Praktikum (ZNS II) bei den akustisch evozierten Potenzialen gesehen, die Latenzen für die Peaks sind umso kürzer je lauter die Reiz-Klicks. Die Verarbeitungszeiten sind deshalb für das rechte und linke Auge verschieden (im µs-Bereich), deshalb ergeben sich bei einem bewegten Objekt (schwingende Kugel) für das rechte und linke Auge unterschiedliche Bilder (Doppelbilder), die (wie üblich) in der Area 17 zu einem räumlichen Eindruck fusioniert werden …. und schon schwingt die Kugel scheinbar auf einer ovalen Bahn.

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