04.-13.07.2024: Rückblick: Studentische Delegation aus Armenien, Aserbaidschan und Georgien
Studienreise im Rahmen des Programms „EU4 Dialogue"
In einem sehr umfangreichen Programm konnte eine 15-köpfige studentische Delegation aus Armenien, Aserbaidschan und Georgien in der 1.-2. Juli-Woche das GiZo und den Fachbereich 03 der JLU Gießen kennenlernen.
Die Studierenden der Sozialwissenschaften waren zu Gast im Rahmen des Programms „EU4 Dialogue“, das vom DAAD-Büro in Tblissi eingeworben worden gar. Sie konnten u.a. an Seminaren zur internationalen Sicherheit von Prof. Andrea Gawrich teilnehmen, einiges über JLU-Forschungsprojekte erfahren und auch einen typischen Studierenden-Kneipenabend miterleben.
Da alle drei Herkunftsstaaten von zahlreichen Konflikten geprägt sind, war auch der Austausch mit der GiZO-StipendiatInnen-Gruppe aus der Ukraine ein besonderer Peer-to-Peer-Kontakt.
Gerade aus der georgischen Studierendengruppe heraus wurde besonders artikuliert, dass die Studierenden ihr Land zukünftig in der EU sehen. Aufgrund der dramatische Verschlechterung der politischen Lage in Georgien und der aktuell auf Eis gelegten Beitrittsverhandlungen mit der EU, sah man aus der georgischen Gruppe heraus diesen Austausch auch als „bittersweet journey“, denn die Studierenden brachten die Angst zum Ausdruck, dass es zukünftig schwerer sein könnte, solche Erfahrungen an Universitäten in EU-Staaten zu sammeln. Gleichzeitig sehen sie sich ohne Frage als integraler Bestandteil Europas und von dem festen Wunsch geprägt in Freiheit und Souveränität zur europäischen Familie zu gehören.
Keine Selbstverständlichkeit ist zudem eine gemeinsame Reise von aserbaidschanischen und armenischen Studierenden, denn beide Staaten gelten schon sehr lange als verfeindet. Aus diesen Gruppen wurde besonders hervorgehoben, wie relevant es ist, in einen Dialog zu treten und Probleme durch Diskussionen und den Austausch von Ideen zu lösen und dass dieses Programm einen Beitrag dazu leistet. Auch wurde der Wunsch geäußert, deutsche WissenschaftlerInnen und Studierende an die eigenen Universitäten einzuladen.