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Schlagzeilen aus der Forschung

Ein internationales Wissenschaftlerteam unter Beteiligung von fünf Biologinnen und Biologen des Instituts für Tierökologie und Spezielle Zoologie der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) hat die Ergebnisse einer Tiefenbohrung im ältesten Süßwassersees Europas in der Zeitschrift „Nature“ veröffentlicht. Das Team unter der Leitung von Geologen der Universität zu Köln konnte belegen, dass der Ohrid-See an der Grenze zwischen Albanien und Nordmazedonien vor genau 1,36 Millionen Jahren entstanden ist und seitdem kontinuierlich existierte. In dem See auf der Balkanhalbinsel gibt es über 300 Tier- und Pflanzenarten, die nur in diesem See vorkommen. Das ist eine ungewöhnliche hohe Zahl an so genannten Endemiten.

Regenwürmer haben einen entscheidenden Einfluss auf die Fruchtbarkeit und die Stabilität der Agrarsysteme, von denen die Ernährung der Menschheit abhängt. Umso erstaunlicher ist es, wie wenig wir über diese Tiere wissen. Etwa 140 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt haben ihre Regenwurm-Daten zusammengetragen und ausgewertet, um die Wissenslücke zu schließen. Die beteiligten Institutionen reichen von der Universidade Positivo in Brasilien über die Russische Akademie der Wissenschaften bis zur Universität Nairobi in Kenia und von der University of Hawaii in den USA über die Fukushima University in Japan bis zur King Abdulaziz University in Saudi-Arabien. Die Ergebnisse, an denen auch die Arbeitsgruppe Tierökologie aus dem iFZ beteiligt ist, wurden jetzt unter dem Titel „Global distribution of earthworm diversity“ in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht. Hauptautoren sind Dr. Helen R.P. Phillips und Prof. Dr. Nico Eisenhauer vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) mit Hauptsitz in Leipzig.