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Mentoring im Fokus [11. April 2023]

Rund 100 Fachleute kommen zur zweitägigen Konferenz „Mentoring als zentrales Element der Lehrkräftebildung: Forschungs- und Professionalisierungsansätze“ an die JLU

Mentor*innen erfüllen eine wichtige Funktion in der Lehrkräftebildung. So unterstützen und beraten sie angehende Lehrkräfte in pädagogischer, didaktischer und methodischer Hinsicht. Sie fördern Reflexionsprozesse in Vor- und Nachbesprechungen von Unterrichtsstunden und helfen bei weiteren Aufgaben wie dem Führen von Elterngesprächen oder dem Planen von Exkursionen. Eine einheitlich geregelte Vorbereitung für diese facettenreiche Rolle an den Schnittstellen von Universität, Studienseminar und Schule gibt es nicht.

Um die grundsätzliche Relevanz des Mentorings, entsprechende Forschungsdesiderate sowie bestehende Ansätze zur Qualifizierung und Professionalisierung in den Fokus zu rücken, fand Mitte März die Konferenz „Mentoring als zentrales Element der Lehrkräftebildung: Forschungs- und Professionalisierungsansätze“ in Gießen statt. Rund 100 Teilnehmende folgten der Einladung der beiden QLB-Projekte „Gießener Offensive Lehrerbildung“ (Justus-Liebig-Universität Gießen) und „ProPraxis“ (Philipps-Universität Marburg). Ziel der Veranstaltung war es, den Austausch und die Zusammenarbeit von Vertreter*innen der unterschiedlichen involvierten Institutionen (insbesondere Universitäten samt Zentren für Lehrerbildung/Schools of Education, Schulen und Studienseminare) zu fördern.

Eröffnet wurde die zweitägige Veranstaltung inhaltlich von Prof. Dr. Birgit Brouër von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. In ihrer Keynote sprach sie mit Blick auf die Professionalisierungsprozesse angehender Lehrkräfte über die Bedeutung von Schulpraktika im Rahmen des Studiums und die Zusammenarbeit von Hochschulvertreter*innen und schulischen Mentor*innen bei der Betreuung der Praktikant*innen. Den zweiten Tag eröffnete Dr. Timo Beckmann von der Leuphana Universität Lüneburg mit einem Vortrag, in dem er Möglichkeiten zur Professionalisierung von Mentor*innen aufzeigte und Impulse zur zukünftigen Gestaltung von Fortbildungsprogrammen gab.

Die Teilnehmenden erwartete daneben ein abwechslungsreiches Programm aus phasenübergreifender Kleingruppenarbeit, einer Postersession und einem weiteren Dutzend Vorträge. Thematisch reichten diese vom Zusammenhang von Mentoringqualität und -erfolg mit dem Wohlbefinden der involvierten Akteure über fachdidaktische Qualifizierungsansätze bis hin zur Evaluation eines berufsbegleitenden Weiterbildungsprogramms für südafrikanische Lehrkräfte.

Zum Abschluss der Konferenz wurden aktuelle Herausforderungen im Feld identifiziert, zu denen Theorie-Praxis-Relation, Ambiguitätstoleranz, Komplexität u. v. m. zählen. Das Erreichen eines substantiellen Fortschritts im Bereich Mentoring wird aus Sicht vieler Teilnehmenden auch dadurch merklich erschwert, dass sowohl finanzielle als auch zeitliche Ressourcen fehlen.