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Vorwort

Die vorliegende Digitalisierungsstrategie formuliert die zentralen Zielsetzungen der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) bis zum Jahr 2030. Sie zeigt, welche Dynamiken und Potentiale mit den Entwicklungen einer sich digitalisierenden und digitalisierten Universität verbunden sind. Die Hochschulen stehen auf verschiedenen institutionellen Ebenen vor großen Herausforderungen. Digitalisierung kann zu einer zukunftsorientierten Weiterentwicklung aller universitären Leistungsdimensionen beitragen, um Hochschulstrukturen und Hochschulbildung noch offener, gerechter, internationaler und leistungsfähiger zu machen.

Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee (Foto: JLU / Jonas Ratermann)

Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee (Foto: JLU / Jonas Ratermann)
Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee (Foto: JLU / Jonas Ratermann)

Vorwort

Mit rund 26.500 Studierenden, über 400 Professorinnen und Professoren sowie über 5.300 Beschäftigten ist die JLU die zweitgrößte Hochschule des Landes Hessen. Die Relevanz digitaler Services und Angebote für Studium, Lehre, Forschung und Verwaltung nimmt auch für uns kontinuierlich zu. Um zielgerichtet auf die vielfältigen Anforderungen digitaler Transformationen im Universitätsalltag reagieren zu können, hat die JLU einen gesamtuniversitären Dialog angestoßen. Dieser hat es möglich gemacht, die relevanten Perspektiven aller Bereiche der Universität zu sammeln und in eine gesamtheitliche Strategie zu überführen. In den Handlungsfeldern „Forschung“, „Lehre“ und „IT-Governance, IT-Infrastruktur und Verwaltung“ werden die Anforderung, die die gesamte Universität betreffen, mithilfe von Teilzielen und messbaren Indikatoren konkretisiert. Als Grundlage dienen neben den internen und externen Zielvereinbarungen vor allem die strategische Entwicklungsplanung sowie die spezifischen Teilstrategien in den prioritären Handlungsfeldern der JLU.

Die Digitalisierungsstrategie enthält handlungsleitende Impulse und dient als Entscheidungsgrundlage für die strategische Weiterentwicklung der JLU im Bereich Digitalisierung. Sie erhöht die Wettbewerbs- und Drittmittelfähigkeit der Universität, eröffnet innovative Wege akademischer Wissensvermittlung, bietet zukunftsweisende Arbeitsformate und realisiert eine effektivere und effizientere Verwaltung. Damit erhöht dieser Strategieprozess die Attraktivität der JLU als digitaler Studien- und Arbeitsort.

Für die zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Universität sind digitale Technologien somit von zentraler Bedeutung. Sie durchdringen alle Bereiche, stellen nahtlose Übergänge sicher, vermeiden analoge Brüche und schaffen ganzheitliche, durchlässige Lösungen. Digitalisierung wird jedoch nicht als Selbstzweck verstanden, sondern ist nur dann sinnvoll, wenn ein echter Nutzen und Mehrwert geschaffen wird.

Die JLU stellt sich den Herausforderungen dieses umfangreichen Transformationsprozesses und unterstützt die Entwicklung hin zu neuen Formen des akademischen Lehrens, Lernens, Beratens und der Wissensproduktion. Digitales Arbeiten und Studieren (in ausgewählten Studiengängen) wird vollumfänglich mit dem Auf- und Ausbau von technischen Infrastrukturen unterstützt und kann dort eingesetzt werden, wo es sinnvoll ist, Synergien schafft, Einsparungen realisiert und zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit beiträgt. Die Möglichkeit mit digitalen und virtuellen Formaten zu lernen, zu forschen und zu arbeiten erfolgt standortunabhängig und kann nicht nur eine ausgewogenere Work-Life-Balance schaffen, sondern bietet auch Chancen hinsichtlich Internationalisierung, Nachhaltigkeit, Chancengleichheit und Kommunikation.

Gleichzeitig versteht sich die JLU auch als Ort der Begegnung und des persönlichen Austausches. Dementsprechend setzt sie sich das Ziel, Lehren, Lernen und Arbeiten weiterhin vor Ort anzubieten, aber auch ortsunabhängige Optionen aufzubauen und eine individuelle Arbeits- und Studiengestaltung zu realisieren. Dies schließt insbesondere die Möglichkeit ein, auch rein digitale Studiengänge zu gestalten und Lehrformate im digitalen Bereich zu erweitern. Ein derartiges Vorhaben erfordert neben einer Integration digitaler Kompetenzen in das Curriculum der Studierenden auch einen Transformationsprozess, der die Angehörigen der JLU bei der Digitalisierung begleitet, das bereits vorhandene Know-how nutzt und kontinuierlich weiterentwickelt.

Mit diesen gesammelten Maßnahmen reagiert die JLU nicht nur auf regulatorische Anforderungen wie das Onlinezugangsgesetz (OZG), sondern gestaltet die digitale Zukunft der Universität proaktiv mit dem Ziel, ihre Attraktivität als Arbeitgeberin und Ausbildungsstätte zu steigern. Ich bedanke mich im Namen des gesamten Präsidiums bei der Universität und ihren Mitgliedern für ihren Beitrag zur digitalen Weiterentwicklung. Zudem gilt mein Dank allen Verantwortlichen für die Unterstützung bei der Konzeption und Erstellung der vorliegenden Digitalisierungsstrategie.

Prof. Dr. Joybrato Mukherjee
Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen