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Hoth, Stefanie

Derzeitiges Projekt: Promotion

Stefanie Hoth

Betreuer: Prof. Dr. A. Nünning/Prof. Dr. M. Gymnich

 

Kontakt

Stefanie.Hoth@gkm.uni-giessen.de
GCSC - International Graduate Centre for the Study of Culture
Alter Steinbacher Weg 38
35394 Gießen

Tel: +49-641-99-30052

 

Kurzbiographie

1977 in Gießen geboren. 1997 Abitur. Studium der Anglistik, Geschichte und Politikwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Coventry University/UK. Von 1999 bis 2000 studentische Hilfskraft am Lehrstuhl von Prof. Dr. Ansgar Nünning. Von 2001 bis 2003 Hilfskraft am Gießener Graduiertenzentrum Kulturwissenschaften. Magisterarbeit zum Thema "Der 11. September 2001 in amerikanischen Filmen und Fernsehserien: Formen und Funktionen der Inszenierung eines internationalen Medienereignisses". Von 2004 bis 2006 Stipendiatin des Graduiertenkollegs "Transnationale Medienereignisse von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart". Im September 2004 Aufnahme in das Internationale Promotionsprogramm (IPP) "Literatur- und Kulturwissenschaft". September bis Oktober 2004 Forschungsaufenthalt in New York und Washington D.C./USA. Im Sommersemester 2005 Lehrauftrag am Institut für Anglistik. Dezember 2005/Januar 2006 2. Konferenz- und Forschungsreise nach Washington D.C. und New York. Seit Dezember 2006 wissenschaftliche Hilfskraft im International Graduate Centre for the Study of Culture. September 2007 Abgabe der Dissertation. Dezember 2007 Disputation.

 

Thema der Dissertation

'Eventing' 9/11: Remediationen eines Ereignisses in amerikanischen Filmen, Fernsehserien und Romanen.

 

Veröffentlichungen

Aufsätze
Hoth, Stefanie. 2006. "From Individual Experience to Historical Event and Back Again: '9/11' in Jonathan Safran Foer's Extremely Loud & Incredibly Close." In: Marion Gymnich, Birgit Neumann & Ansgar Nünning (Hgg.). Kulturelles Wissen und Intertextualität: Theoriekonzeptionen und Fallstudien zur Kontextualisierung von Literatur. Trier: Wissenschaftlicher Verlag Trier. 283-300.

Burkhardt, Nina/Stefanie Hoth/Martin Steinseifer & Marion Tendam. 2006. "Wie machen die Medien ein Ereignis? Ein Leitfaden durch die Ausstellung." In: Unvergessliche Augenblicke: Die Inszenierung von Medienereignissen. Katalog zur Ausstellung im Museum für Kommunikation Frankfurt. Frankfurt/Main: Societätsverlag. 16-21.

Hoth, Stefanie. 2007. "Witnessing the Catastrophe: The Media-Specific Staging of 9/11 in Monica Ali's Brick Lane and Spike Lee's 25th Hour." In: Ulrik Ekman & Frederik Tygstrup (Hgg.). Witness: Memory, Representation, and the Media in Question. Copenhagen: Museum Tusculanum Press. XX-XX.

Rezensionen
Hoth, Stefanie. 2003. Rez. „Helmut Schanze (Hg.), Metzler Lexikon Medientheorie – Medienwissenschaft: Ansätze, Personen, Grundbegriffe. Weimar; Stuttgart: Metzler, 2002.“ In: KULT_online 1: http://www.uni-giessen.de/graduiertenzentrum/magazin/rezension-168.php.
___. 2004. Rez. „Anke Bösel, Homogenizing History: Accommodationist Discourse in Ken Burns´s The Civil War. Trier: WVT, 2003.“ In: WLA 43: http://www.wla-online.de/artikel-detail.php?artikelid=120.
___. 2005. Rez. „Sabine Schindler, Authentizität und Inszenierung: Die Vermittlung von Geschichte in amerikanischen historic sites. Heidelberg: Winter, 2003.“ In: KULT_online 5: http://www.uni-giessen.de/graduiertenzentrum/magazin/rezension-1773.php.
___. 2006. Rez. „Gerhard Richter, Ästhetik des Ereignisses: Sprache - Geschichte - Medium. München: Fink, 2005.“ In: KULT_online 10: http://www.uni-giessen.de/graduiertenzentrum/magazin/rezension-2090.php.

Vorträge
"Witnessing the Catastrophe: The Media-Specific Staging of 9/11 in Monica Ali's Brick Lane and Spike Lee's 25th Hour" (European Summer School in Cultural Studies "Witness: Memory, Representation, and the Media in Question" in Kopenhagen; 22.-26.8.2004).

"Literature and the Historical Event: The Representation of 9/11 in Jonathan Safran Foer's Novel Extremely Loud & Incredibly Close" (Tagung "Methoden der Kontextualisierung: Kulturelles Wissen - Intertextualität - Writing Back" in Gießen; 3./4.11.2005).

"'Eventing' 9/11: The Transmedial Construction of an American Nightmare." (Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Amerikastudien "American Studies as Media Studies" in Göttingen; 8.-11.6.2006).

"What constitutes a 9/11-film? Oliver Stone’s World Trade Center and Danny Leiner’s The Great New Wonderful (UK Network for Modern Fiction Studies "Representations of 9/11", University of Westminster, London; 16./17.3.2007)

"Der 11. September und die Bilder, oder wie Bilder das Ereignis prägen" (GCSC-Doktorandenringvorlesung "Gießener Kulturwissenschaften heute und morgen"; 8.11.2007).

 

Projektskizze

Das in der amerikanistischen Literatur- und Kulturwissenschaft angesiedelte Promotionsprojekt beschäftigt sich mit einem transnationalen Medienereignis der jüngsten Geschichte: den Terroranschlägen in New York am 11. September 2001. Ziel der Arbeit ist es, Selektions- und Verdichtungsprozesse, die der Konstruktion eines solchen Medienereignisses zugrunde liegen, anhand einer eingehenden Analyse fiktionaler US-amerikanischer Texte herauszuarbeiten. Diese Prozesse werden in Ikonisierung (Auswahl von ‘Signaturbildern’), Narrativisierung (Fassung des Geschehens in eine Geschichte) und Topisierung (begriffliche Verdichtung) unterteilt. Erst durch diese Prozesse der Auswahl und der Verdichtung wird Geschehen als Ereignis überhaupt fassbar und wahrnehmbar.

Im Mittelpunkt meines Projektes steht die Analyse der Herausbildung prominenter Topoi des „11. September“, einzelner bildhafter Begriffe, die das Ereignis „11. September“ prägen und aufrufen. Mit der Konzentration auf fiktionale Medienprodukte soll gezeigt werden, dass Verdichtungsprozesse wie die Topisierung keineswegs nur in klassischen Nachrichtenmedien wie Zeitungen, Nachrichtenfernsehen oder dem Internet stattfinden, sondern, so die Ausgangsthese der Arbeit, dass Topoi auch in – aufgrund ihrer Produktionsbedingungen auch als ‘langsam’ bezeichneten – fiktionalen Formaten aufgegriffen und fortgeführt werden. Der Prozess der Topisierung ist somit konstituierend für ‘langlebige’ Medienereignisse (wie die Erstürmung der Bastille, der Spanische Bürgerkrieg, die Mondlandung); d.h. erst durch Selektion und Verdichtung können Ereignisse erinnert werden und somit Eingang ins kulturelle Gedächtnis finden.

Das Korpus der Dissertation sind amerikanische Romane, Filme und Fernsehserien, welche die Terroranschläge des 11. September 2001 thematisieren. Der Grad der Thematisierung variiert zwischen Texten, die den „11. September“ klar in den Mittelpunkt des Geschehens rücken, und solchen, die das Ereignis nur peripher oder implizit behandeln. Gemein ist diesen Texten, dass sie durch den Rückgriff auf Topoi wie etwa den Topos des Feuerwehrmanns oder Ground Zero auf die Terroranschläge verweisen. Im Analyseteil der Arbeit schlägt sich diese Auswahl folgendermaßen nieder: An drei ausgewählten Textbeispielen aus den Bereichen Literatur, Film und Fernsehserie arbeite ich in einem ersten Schritt dominante Topoi des „11. September“ heraus. Unter Rückgriff auf erzähltheoretische Theorien und Methoden soll in diesem Teil der Arbeit auch die Medienspezifik der Repräsentationsstrategien dieser Topoi untersucht werden. In einem zweiten Schritt werden weitere Texte im Hinblick darauf, wie sie diese dominanten Topoi in unterschiedlicher Intensität und mit divergierenden Akzenten aufgreifen, analysiert. Dieses Verfahren ermöglicht es mir, einen Querschnitt durch verschiedene fiktionale Medienprodukte vorzunehmen und somit auch Rückschlüsse auf Verarbeitungsstrategien abzuleiten.

Methodisch ist meine Arbeit somit doppelt perspektiviert: Die Analyse der Texte erfolgt nach narratologischen Kategorien, die für eine intermediale Erzähltextanalyse weiterentwickelt werden. Diese literaturwissenschaftliche Vorgehensweise wird durch die kulturwissenschaftliche Ausweitung der Fragestellung, nämlich die Frage, welche Rolle Topoi in fiktionalen Narrativen des „11. September“ einnehmen, erweitert.

 

Aktivitäten

  • Oktober 2004 bis Dezember 2006 Konzeption und Organisation der Ausstellung "Unvergessliche Augenblicke: Die Inszenierung von Medienereignissen" in Zusammenarbeit mit dem Museum für Kommunikation Frankfurt
  • Mitarbeit in der AG "Popular Culture" des GGK
  • Mitarbeit in der AG "Hochschuldidaktik Literaturwissenschaft" des GGK
  • Mitarbeit in Sektion 5 "Intermedialität - Theatralität - Performativität" des GGK
  • Mitarbeit in der Sektion 1 "Kulturelles Gedächtnis und Erinnerungskulturen" des GGK
  • April 2004 bis Februar 2005: KollegiatInnen-Sprecherin des GKs "Transnationale Medienereignisse"
  • Lehrtätigkeit: Workshops für Microsoft Word am Gießener Graduiertenzentrum Kulturwissenschaften sowie für A-Support; Sommersemester 2005: Proseminar "Einführung in die Dramenanalyse: Das englische Drama des 18. Jahrhunderts"(Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis des Instituts für Anglistik)
  • Mitglied des Habilitationsgremiums Dr. phil. Marion Gymnich
  • Mitglied der Berufungskommission zur Besetzung einer Juniorprofessur am GCSC (Kulturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Kulturtheorie)
  • stellvertretendes Mitglied des Direktoriums des GGK