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„Kultur, Kreativwirtschaft und Stadtentwicklung in der Mittelstadt. Das Beispiel Gießen“

Projektmitglieder: Dr. Pinar Gümüs Mantu, Prof. Dr. Jörn Ahrens, Thomas Linpinsel

 

Das Projekt untersucht am Beispiel der hessischen Universitäts- und Mittelstadt Gießen stadtgesellschaftliche Transformationsprozesse, die dem Leitbild der Kreativität folgen und initiiert sind durch aktuelle Veränderungen der Stadtgesellschaften mit Blick auf die Positionierung von Kultur und Wirtschaft. Um Kreativität, Kultur und Kunst deutlicher in das Stadtimage zu integrieren, hat die Stadt Gießen sich der Initiative für die Einrichtung eines Kulturgewerbehofs geöffnet, der Synergien für die wirtschaftliche, kulturelle und nachhaltige Entwicklung der Stadt erzielen soll. Die Besonderheit des Untersuchungsprojekts liegt darin, prozessbegleitend einen für Gießen mittelfristig umzusetzenden Strukturwandel zu untersuchen, worin die Kreativ- und Kulturwirtschaft von Seiten der Stadtplanung und Wirtschaftsförderung als zentrales Element akzentuiert ist. Die Studie wird parallel zu laufenden stadtgesellschaftlichen Diskursen ausgeführt. Sie nutzt den Gießener Prozess als exemplarischen Fall einer mittelstädtischen Entwicklung angesichts neuerer Debatten zur nachhaltigen Stadtentwicklung. Die Initiative für einen Kulturgewerbehof in Gießen ist als Fallbeispiel hervorragend geeignet, um, über eine Bestandsaufnahme der lokalen Gemengelage hinaus, allgemeine Tendenzen eines Strukturwandels der Stadtgesellschaft zu erfassen. Am Beispiel der Gießener Initiative lässt sich bzgl. ihrer strategischen Herangehensweise, und insbesondere in ihrer offensiven Thematisierung der Bedeutung von Kreativität als ökonomisch-kultureller Kernressource, der aktuelle Umbau urbaner Topographien paradigmatisch abbilden und analysieren. Das Projekt kooperiert eng mit den am Prozess beteiligten Akteuren, insbesondere mit den involvierten Ämtern der Stadt Gießen und den Initiator_innen eines Kulturgewerbehofs. Die erhobenen Daten und Forschungsergebnisse werden der Stadt Gießen dabei zugutekommen, ihr Potential für innovative Entwicklungen auszuschöpfen und können in künftige Planungen einfließen. Am Beispiel Gießens als Mittelstadt werden die gesellschaftlichen Implikationen eines neuartigen Kulturkonzepts herausgearbeitet, das Kultur als Ressource für die Neuausrichtung der wirtschaftlichen und strukturellen Orientierung der Stadt begreift, gleichwohl aber politisch partizipativ und sozialintegrativ ansetzen soll. Die potentiellen Effekte eines Kulturgewerbehofs werden auf das sozialintegrative Potential der Stadt bezogen und die Idee einer kreativ inspirierten Ausrichtung von Stadtpolitik überprüft.