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Career Development

Career Development

  • Dysfunktionale soziale Unterstützung
  • Reziprozität und Dankbarkeit
  • (Dys)funktionale Ressourcen sozialer Unterstützung
  • Übergänge in die Erwerbstätigkeit: Herausforderungen in der School-to-work Transition
  • Arbeitsplatzsuche unter älteren türkischen blue-collar Arbeitern (B.Sc.)
  • Employability Radar
  • Who said it needs an expert? – Wie effektiv sind Studierende als Trainer von Karriereanpassungsfähigkeit, verglichen mit professionellen Coaches?
  • Bewerbungsstrategien während der Arbeitssuche in einem Gastland

  • Geschlechtsunterschiede in der Fachkarriere

Dysfunktionale soziale Unterstützung

Soziale Unterstützung spielt eine Schlüsselrolle bei der Arbeitssuche (Kanfer et al., 2001; Russell et al., 2015) und Forschung konnte eine insgesamt positive Wirkung sozialer Unterstützung auf eine Vielzahl von Ergebnissen aufzeigen (Caplan et al., 1989; Liu et al., 2014). Neuere Studien deuten nun jedoch daraufhin, dass dieses ‘je mehr, desto besser’-Prinzip möglicherweise nicht immer zutrifft und dass soziale Unterstützung auch negative Auswirkungen auf Menschen haben kann (Williamson et al., 2019). Thesen zu diesem Thema können sich damit befassen, was mit Menschen geschieht, die dysfunktionale Unterstützung erhalten.

Reziprozität und Dankbarkeit

Viele soziale Interaktionen beruhen auf Reziprozität, d. h. auf einer sozialen Norm, bei der die Menschen von anderen wechselseitige Handlungen erwarten (Lu, 1997; Molm, 2010). Reziprozität ist von zentraler Bedeutung für soziale Interaktionen wie den Austausch sozialer Unterstützung und kann entscheidend dafür sein, wie Menschen über Unterstützungsangebote denken. Weiterführend sind UnterstützungsempfängerInnen oftmals dankbar, wenn sie soziale Unterstützung erhalten, sehen sich dabei jedoch auch möglichen Erwartungen anderer, Dankbarkeit zu zeigen, ausgesetzt. Thesen zu diesem Thema können die derzeitige Entwicklung und Validierung von Skalen unterstützen, die diese Konzepte zu erfassen suchen.

(Dys)funktionale Ressourcen sozialer Unterstützung

Soziale Unterstützung kann durch größere Gruppen (z. B. Vereine, Teams) geleistet werden. Insbesondere in schwierigen Situationen können Menschen Ressourcen finden, die ihnen über ihre eigentlichen sozialen Netzwerke hinaus helfen können. Thesen zu diesem Thema können untersuchen, inwieweit solche Gruppen als (dys)funktionale Ressourcen der Unterstützung wahrgenommen werden. Für dieses Thema wird den Studierenden empfohlen, einen qualitativen Forschungsansatz oder einen Mixed-Methods-Ansatz zu wählen.

Übergänge in die Erwerbstätigkeit: Herausforderungen in der School-to-work Transition

Der Übergang von der Schule in das Berufsleben beinhaltet einige der ersten wichtigen Entscheidungen, die junge Menschen treffen (Dietrich et al., 2012). Erfolgreiche Übergänge von der Schule in den Beruf (School-to-work-transition; SWT) helfen bei einer adäquaten Integration in das Arbeitsumfeld und die Berufswelt, unterstützen beim Aufbau weiterführender sozialer Netzwerke und haben somit großen Einfluss auf die weiterführenden Karriereschritte (Akkermans et al., 2021). Jedoch schaffen nicht alle jungen Menschen diesen Übergang reibungslos, was weitreichende Folgen zur Konsequenz hat (z. B. Burgess et al.,2003), die von unter Umständen in Langzeitarbeitslosigkeit münden können.

Thesen zu diesem Thema können sich mit den persönlichen Erlebnissen von Menschen befassen, die entweder einen nicht-erfolgreichen Übergang hinter sich haben, oder junge Menschen während einer solchen Phase begleiten. Ein qualitativer Forschungsansatz wird empfohlen.

Arbeitsplatzsuche unter älteren türkischen blue-collar Arbeitern

Arbeitsmärkte funktionieren unterschiedlich – und doch ist unsere Forschung häufig ausgesprochen WEIRD (white, educated, industrialized, rich, & democratic). Zusammen mit einem Kollegen aus Bursa, Türkei, haben wir 500 ältere (50+) blue-collar Workers im türkischen Bursa bei ihrer Arbeitsplatzsuche über drei Messzeitpunkte hinweg begleitet und sie befragt zu Faktoren wie ihrem wahrgenommenen overqualification, job-search, job-search meta-cognitions, career adaptability, career-exploration, career-entrenchment, age related discrimination, aging experiences, aging strategies, social support, self-esteem, stereoypes, type of job they are looking for; upon reemployment: type of job that they find (similarity to old job), perceived job-person fit, job satisfaction. Unter bestimmten Umständen lassen sich aus diesen Daten damit sicherlich zwei bis drei Bachelor-Arbeiten generieren …

Vorteile, Anforderungen und Nachteile:

  • Die Daten liegen vor. Cool, weil damit ein großer zeitlicher Unsicherheitsfaktor aus dem Weg geräumt ist und der resultierende Datensatz recht groß und ziemlich solide ausschaut. Weniger cool: Wer eine wirklich brillante Idee hat mit Variablen, die wir nicht gemessen haben, hat leider eine brillante Idee, die wir nicht testen können.
  • Vielfältige wissenschaftliche Fragestellungen möglich. Heißt auch: Ich schmeiße gerne ein paar Ideen auf den Tisch, erwarte aber von Studierendenseite eine tiefe Literaturrecherche zu dem gewählten Bereich und innovative eigene Ideen (also, man darf aber muss auch eigene Ideen einbringen).
  • Projekt erfordert gute Statistikkenntnisse und die Bereitschaft, sich in Strukturgleichungsmodelle in R oder MPLUS einzuarbeiten.
  • Sehr selbständige Arbeitsweise erforderlich
  • Teamarbeit (d.h., ggf. macht es auch Sinn, sich gleich als Team auf diese Themen zu bewerben), da man jede/r Studierende an einer eigenen Fragestellung arbeiten wird, die Arbeitsschritte und Betreuung aber gemeinsam geschieht.

Employability Radar

Dieses Projekt findet in Kollaboration mit den Career Services der JLU statt. Wir entwickeln derzeit ein e-Portfolio-System, über das Studierende der JLU Einsichten in ihre derzeitige Employability (Fugate et al., 2004) erhalten und deren Entwicklung über die Zeit verfolgen können. Das Ziel der hier angebotenen Abschlussarbeiten liegt in der Validierung und Implementierung des Employability Radars für Studierende und die Career Services. Fragestellungen könnten beinhalten:

  • Profilanalysen – zeigen sich unter Studierenden ggf. unterschiedliche Profile von Employability?
  • Wirkung der Teilnahme an bestimmten Maßnahmen der Career Services auf verschiedene Entwicklungsfelder der Employability von Studierenden
  • Zusammenhang von ausgewählten Studienerlebnissen und der Entwicklung von Employability unter Studierenden
  • … weitere kreative Ideen sind sehr willkommen ...

Vorteile, Anforderungen und Nachteile:

  • Dies ist ein ausgesprochen angewandtes Projekt innerhalb der JLU – bestenfalls fließen die Ergebnisse / Schlussfolgerungen der Arbeit direkt in die Praxis der Career Services zurück.
  • Aktive Unterstützung der Career Services in Aufgaben, die den Employability Radar betreffen (Werbung, aufkommende Fragen, ggf. anfallende Weiterentwicklungen)
  • Die Möglichkeiten, über den Employability Radar hinaus Daten zu sammeln, sind ein wenig begrenzt (d.h. bis auf eventuelle kleine tweaks muss man mit dem Material arbeiten, das vorliegt)
  • Projekt erfordert gute Statistikkenntnisse und ggf. die Bereitschaft, sich in weitere statistische Verfahren (Profilanalysen, Strukturgleichungsmodelle) und Programme (R oder MPLUS) einzuarbeiten
  • Selbständige Arbeitsweise erforderlich
  • Teamarbeit (d.h., ggf. macht es auch Sinn, sich gleich als Team auf diese Themen zu bewerben), da jede/r Studierende an einer eigenen Fragestellung arbeiten wird, die Arbeitsschritte und Betreuung aber gemeinsam erfolgt.

Who said it needs an expert? – Wie effektiv sind Studierende als Trainer von Karriereanpassungsfähigkeit, verglichen mit professionellen Coaches?

Wer den ‚Careers‘ Kurs im Master besucht hat, weiß, worum es geht. Nun stellt sich die Frage, ob die Effektivität und Effizienz des Trainingsverfahrens, das sich bereits in van der Horst et al. (2021) als wirksam erwiesen hat, auch auf den deutschen Kontext übertragbar ist und sich auch als wirksam zeigt, wenn es von studentischen Trainerinnen und Trainern durchgeführt wird. Ebenfalls von Interesse ist, ob bestimmte Moderatoren die Effizienz des Trainings beeinflussen (z.B. das Fachsemester der Teilnehmenden, ihrer Baseline-Werte bezüglich Career Adaptability usw.).

Vorteile, Anforderungen und Nachteile:

  • Dies ist ein ausgesprochen angewandtes Projekt innerhalb der JLU – bestenfalls fließen die Ergebnisse / Schlussfolgerungen der Arbeit direkt in die Praxis der Career Services zurück.
  • Unterstützung der Career Services in logistischen Fragen der Durchführung der Trainings (z.B. Trainer- und Teilnehmermanagement), Rekrutierung einer möglichst vergleichbaren Kontrollgruppe, Unterstützung in der Datenerhebung
  • Projekt erfordert solide Statistikkenntnisse und ggf. die Bereitschaft, sich in weitere statistische Verfahren (Strukturgleichungsmodelle) und Programme (R oder MPLUS) einzuarbeiten
  • Selbständige Arbeitsweise erforderlich

Bewerbungsstrategien während der Arbeitssuche in einem Gastland

Eine Arbeitsanstellung im Gastland ist ein Kernmerkmal der erfolgreichen Integration von Geflüchteten (Ager & Strang, 2010). Der Weg dorthin ist jedoch oftmals steinig und Geflüchtete sehen sich auf der Arbeitssuche verschiedensten Hürden ausgesetzt (Newman et al., 2018). Wichtige, jedoch oftmals nervenaufreibende Bestandteile der Arbeitssuche stellen Bewerbungsgespräche dar, innerhalb derer Geflüchtete Arbeitgebende von sich zu überzeugen versuchen. Studierende mit Interesse an diesem Thema können untersuchen, welche Strategien Geflüchtete im Rahmen ihrer Bewerbungen und der dazugehörigen Bewerbungsgespräche nutzen und auf welche Signale Arbeitgebenden wiederum darin achten. Das Thema kann sowohl aus der Sicht von Geflüchteten als auch von Arbeitgebenden beleuchtet werden. Für dieses Thema wird Studierenden empfohlen, einen qualitativen Forschungsansatz zu wählen.

Geschlechtsunterschiede in der Fachkarriere

In dieser Masterarbeit soll es um die Gender Gap in der Fachlaufbahn eines großen Technologie Unternehmens gehen.
Die Fachlaufbahn soll als gleichwertiges Modell zur Managementlaufbahn weltweit Topexperten anziehen, entwickeln und binden. Erste deskriptive Analysen zeigen, dass es sehr wenige Frauen in der Fachlaufbahn gibt, die zudem vor allem auf den unteren Stufen zu finden sind. Diese Masterarbeit soll darauf abzielen, die Ursachen (z.B. Teilzeit, weniger verantwortungsvolle Projekte, kleineres Netzwerk...) dieser Unterschiede zu finden. Viele Daten liegen bereits vor, müssen aber aus unterschiedlichen Systemen zusammengetragen werden. Eine zusätzliche Datensammlung in Form von Umfrage oder Interviews ist ebenfalls möglich.