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Schwerpunkt Schuldidaktik

„Die Kerze wurde zum Erwachen gebracht“ – Analyse des Einflussfaktors Sprache auf die Diagnose und Förderung von Schüleräußerungen in Bezug auf mechanistisches Denken im naturwissenschaftlichen Unterricht

 

Leonie Lieber

Staatsexamensarbeit L3 (Juli 2017)

 

Eingereicht von: Leonie Lieber

Gutachterin: Prof. Dr. N. Graulich, I. Caspari

 

Es existiert eine eindeutige Untrennbarkeit von Fach und Sprache. Sprachförderung hat nachweislich einen positiven Effekt auf das inhaltliche Lernen. Außerdem werden fachliche Inhalte besser verstanden und nachhaltiger im Gedächtnis behalten. Trotz der bekannten Vorteile, die Sprachkompetenz im Fach mit sich bringt, hat sich eine explizite Förderung der Sprachkompetenz auch im naturwissenschaftlichen Unterricht noch nicht umfassend umgesetzt. Die Problematik und Notwendigkeit der Sprachförderung ist den Lehrkräften im Regelfall bekannt und bewusst, sie fühlen sich allerdings unsicher, Sprachförderung in den Unterricht miteinzubeziehen. Sprache ist mehr als nur die reine Wiedergabe von Gedanken. Vielmehr wirkt Sprache als Strategie, die das Verbalisieren von Denkprozessen ermöglicht. Eine Strategie zum Verknüpfen von Denkprozessen ist das mechanistische Denken, wobei Gedanken prozessorientiert sortiert werden, um ein Verständnis für das Phänomen eines Vorgangs zu schaffen. Inwiefern Sprachkompetenz Einfluss auf mechanistische Schüleräußerungen hat und welche Methoden sowohl Sprachkompetenz als auch mechanistisches Denken fördern können, wird in der Arbeit diskutiert.

 


 

Analyse des Förderpotentials von Slowmotion Videos für mechanistisches Denken im Chemieanfangsunterricht

Lars Rummel
 

Staatsexamensarbeit L3 (Juli 2017)

 

Eingereicht von: Lars Rummel

Gutachterin: Prof. Dr. N. Graulich, I. Caspari

 

Im heutigen Chemieunterricht steht aufgrund begrenzter Methoden der Visualisierung eine Produktorientierung im Vordergrund. Zeitlupenvideos könnten hierbei jedoch helfen, den Prozess hervorzuheben, welcher die kausalen Zusammenhänge innerhalb eines Phänomens beschreibt. Die im Rahmen einer Studie durchgeführten Schülerinterviews zum Experiment des Flammensprungs (Taubert, 2016) wurden im Hinblick auf mechanistisches Denken nun erneut ausgewertet. Als Basis dieser Meta-Analyse konnte das Coding-Schema nach Russ et al. (2008) verwendet werden, welches zentrale Komponenten mechanistischen Denkens erfasst. Über eine qualitative Auswertung der Interviews konnte die Frage geklärt werden, welchen Einfluss Zeitlupenvideos auf prozessorientiertes Denken von Schülern haben, beziehungsweise welches Förderpotential diese in sich bergen.

 


 

Chemie und Englisch. Erarbeitung von Arbeitsmaterialien für den fachübergreifenden Unterricht der der Jahrgangsstufe 10 in der Realschule

 

Staatsexamensarbeit L2 (Juni 2017)

 

Eingereicht von: Sarah Pohl

Gutachterin: Dr. Annette Geuther

 

Frau Pohl zeigt, wie fächerübergreifender Unterricht zwischen Chemie und Englisch aussehen kann. Basierend auf den relevanten Planungsgrundlagen des Faches Chemie hat sie eine bunte Mischung von Arbeitsmaterialien entwickelt, mit denen sich bilingualer Chemieunterricht gestalten lässt. Die strittige Frage, inwieweit der Aufwand gerechtfertigt ist, die englische Sprache in den Chemieunterricht einzubinden, bleibt auch in dieser Arbeit einmal mehr offen.

 


 

Der chemischen Fachsprache auf der Spur – Schülerinnen und Schüler ermitteln experimentell in einem Mordfall

 

Anne-C. Göbel

Staatsexamensarbeit L3 (Dezember 2016)

 

Eingereicht von: Anne-Christin Göbel

Erstgutachterin: Prof. Dr. Nicole Graulich

 

Durch die Einführung der Bildungsstandards 2005 gewann die Kommunikation im Unterricht immer mehr an Bedeutung. Damit verbunden erhielt auch die Fachsprache ihren eigenen Stellenwert. Elf Jahre später stellte sich nun die Frage, inwieweit Fachsprache von SuS genutzt wird. Mit dieser Frage beschäftigte sich Anne-Christin Göbel in ihrer Abschlussarbeit. Sie analysierte die Aussagen der SuS während eines offenen, kontextorientierten Projekttages auf die Verwendung von Fachbegriffen und mögliche Ersatzstrategien. Dabei wurden die Fachbegriffe in verschiedene Kategorien unterteilt. Es zeigte sich, dass die SuS bevorzugt kontextbezogene Begriffe verwendeten und chemische Fachbegriffe sehr wenig verwendet wurden. Außerdem wurde festgestellt, dass die SuS bei der Auswertung der Experimente nicht eine chemische, sondern eine kontextbezogene Auswertung formulierten. Die am häufigsten angewandte Ersatzstrategie der Schülerinnen und Schüler war die Verwendung von Synonymen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Verwendung von Fachsprache an einem offenen, kontextorientierten Projekttag gezielter Förderung bedarf.

 


 

Der Erkenntnisgewinnung auf der Spur - Schüler/innen ermitteln experimentell in einem Kriminalfall

 

Staatsexamensarbeit L3 (August 2016)

 

Eingereicht von:  Lena Becker

Erstgutachterin:  Prof. Dr. Nicole Graulich

 

Dass Schülerinnen und Schüler außerschulischen Lernorten, wie Schülerlaboren oder Praxistagen an der Universität, positiv gegenüberstehen ist keine Frage. Was bleibt aber hängen an so einem Praxistag mit vielen Experimenten? Lena Becker hat sich in ihrer Abschlussarbeit mit der Frage beschäftigt, inwiefern sich ein offener und kontextorientierter Praxistag mit dem Thema "Ermittlungen in einem Kriminalfall" auf das Durchlaufen des naturwissenschaftlichen Erkenntnisweges auswirkt. Ihr Fokus lag dabei auf dem Aufstellen der Hypothesen. Sie konnte zeigen, dass der Kontext einen sehr starken Einfluss nicht nur auf die Relevanz von Hypothesen, sondern auch auf deren inhaltlichen Bezug hat. Viele der Gruppen nutzen Hypothesen nicht zur weiteren Planung ihrer experimentellen Arbeiten. Diese Arbeit zeigt, dass die Motivation und der Arbeitseifer durchaus an einem Praxistag sehr hoch sein können, die eigentliche Förderung im Bereich der Erkenntnisgewinnung, ohne explizite Instruktion, aber leicht aus dem Blick geraten kann.