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Was ist Global Health

Was ist Global Health? Es gibt verschiedene Arten, diesen Begriff zu verstehen und zu definieren. Oft zitiert werden J. Koplan et al. (2009), die Global Health als interdisziplinäres Arbeitsfeld bezeichnen, welches darauf abzielt, die gesundheitliche Situation aller Menschen weltweit zu verbessern und gesundheitliche Chancengleichheit zu fördern

Was ist Global Health

Die Arbeitsgruppe Global Health der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) beschreibt Global Health als ein immer wichtiger werdendes Lehr- und Forschungsfeld, welches „die komplexen Zusammenhänge zwischen lokalen, nationalen und internationalen Determinanten der Gesundheit sowie deren Auswirkungen auf die Gesundheit von Individuen und Gesellschaftsgruppen analysiert“ (Bozorgmehr et al. 2009). Ihnen geht es um die Bedeutung von Umwelt, Kultur und Globalisierung auf Gesundheit und darum, dass Studierende durch entsprechende Lehrangebote in die Lage versetzt werden, die anstehenden Entwicklungen aktiv mitzugestalten. Sie definieren Global Health ferner über Gesundheit als Menschenrecht und betonen die Notwendigkeit, sich mit den daraus resultierenden  Handlungsmöglichkeiten zu befassen. Gesundheit mit dem Attribut „global“ zu verbinden regt an, neue  Fragen zu formulieren und Zusammenhänge herzustellen. So betont Bozorgmehr (2010) verschiedene Dimensionen des „Globalen“ bei Global Health: die weltweite Orientierung (es geht nicht nur um einzelne, zum Beispiel tropische Regionen, wie in der „Tropenmedizin“), den transnationalen Aspekt (das Interesse an Zusammenhängen über Ländergrenzen hinweg, z. B. Klimawandel oder Migration), und „global“ als „holistisch“: es geht um umfassende Perspektiven auf Gesundheit und Medizin. Neben naturwissenschaftlichen und klinischen müssen auch soziale, kulturelle, ökonomische und politische Aspekte in den Blick genommen werden, am besten mit historischer Tiefe und Aufmerksamkeit für geschichtliche Hintergründe und zeitgebundene Veränderungsprozesse. Oft wird Global Health mit einem bio-sozialen Verständnis von Gesundheit identifiziert (Farmer, Kim, Kleinman, Basilico 2013), und den politischen Determinanten von Gesundheit (Ottersen et al. 2014). Wie sich das Gießener SPC Global Health in diesem Spektrum verortet, welche Ziele und Ansätze wir verfolgen, finden Sie hier. (Link zu ‚unsere Philosophie‘)

Zitierte Literatur

  • Koplan JP, Bond TC, Merson MH, Reddy KS, Rodriguez MH, Sewankambo NK, Wasserheit JN (2009) Towards a common definition of global health. Lancet. 2009, 373: 1993-1995. 10.1016/S0140-6736(09)60332-9.
  • Bozorgmehr K, Last K, Müller AD, Schubert K (2009) Lehre am Puls der Zeit - Global Health in der Medizinischen Ausbildung: Positionen, Lernziele und methodische Empfehlungen. GMS Z Med Ausbild 2009;26(2):Doc20
  • Bozorgmehr (2010) Rethinking the 'global' in global health: a dialectic approach. Globalization and Health2010 6:19 Link »
  • Farmer, Kim, Kleinman, Basilico (2013) Reimagining Global Health. An Introduction. Cambridge University Press
  • Ottersen et al. (2014) The political origins of health inequity: prospects for change. Lancet 383:630-667.
Empfohlene Literatur zum Thema Global Health in der Medizinischen Ausbildung

  • Bozorgmehr K, Last K, Müller AD, Schubert K (2009) Lehre am Puls der Zeit - Global Health in der Medizinischen Ausbildung: Positionen, Lernziele und methodische Empfehlungen. GMS Z Med Ausbild 2009;26(2):Doc20
  • Knipper M, Baumann A, Hofstetter C, Korte R, Krawinkel M (2015) Internationalisierung des Medizinstudiums: Das "Schwerpunktcurriculum Global Health" am Fachbereich Medizin der Justus-Liebig-Universität GMS Zeitschrift für Medizinische Ausbildung; VOL: 32 (5); DOC52 doi: 10.3205/zma0009942
  • Knipper M, Putz R (2017) Internationalisierung der Curricula in der Medizin: Die Internationalisierung der Curricula aus der Perspektive der Fachdisziplinen. Bonn: Hochschulrektorenkonferenz. Link »
  • Mews C et al. (2018) Kulturelle Kompetenz und Global Health: Perspektiven für die medizinische Ausbildung – Positionspapier des GMA-Ausschusses Kulturelle Kompetenz und Global Health. GMS J Med Educ 2018;35(3):Doc28 doi: 10.3205/zma0011747