"Platz mal hier kommt Form" - Bildhauerisches Projektseminar

Das Fördergebiet „Eulenkopf" ist eine ca. 10 ha große Siedlung mit ca. 440 Bewohner*innen und liegt im Osten der Universitätsstadt Gießen. Das Quartier ist durch einen drei- bis viergeschossigen Wohnungsbau gekennzeichnet, der nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist. Die Siedlung diente damals als „Notquartier" für Flüchtlinge und Obdachlose. Die Straßen stellen eine Barriere zu den umliegenden Gebieten dar. Aus städtebaulichen sowie sozialen Gegebenheiten resultiert eine „Insellage" des Quartiers. Die Siedlung besitzt eine große Grünfläche, die eine mangelhafte Gestaltungsqualität aufweist. Im Projekt wird der „Campus“ mittels künstlerischer Interventionen verändert, um den Lebensraum der Bewohner*innen und aller Besucher*innen lebenswerter zu gestalten.

Zur Arbeitsweise: "Platz mal hier kommt Form!", so lautet das Motto der Herangehensweise an die bildhauerische Arbeit in einem gestalterischen Freiraum. Die bildhauerische Gestaltung wird über den Standort bestimmt  und von den Kunststudierenden auf dem Campus ausgewählt und über die Bedarfe der Anwohner hin überprüft. 

So kann die bildhauerische Arbeit in einem sozialen Raum Funktionalität implementieren, sich der Geschichte dieses spannenden Standortes widmen (Denkmalcharakter) und einfach Wohlgefallen oder Fragen auslösen. Eines ist Grundbedingung für die künstlerische Intervention: sie muss draußen platziert bleiben. Campusgestaltung ist in eine Fördermaßnahme der Stadt Gießen eingebettet.

Das Projektseminar ist in folgende Phasen unterteilt (Laufzeit: September 22-August 23):

1. Phase: Campus erleben – Standortbestimmung – Blockseminar
2. Phase: Seminararbeit am IfK: Verschiedene Formen von Kunst am Bau, Campus Kunst und Kunst im öffentlichen Raum kennenlernen (Kurzpräsentationen) + künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum (Übungen)
3. Phase: Planungsphase + Modellbau (Uni + Eulenkopf) – Erstellen eines Antrags: Materialien, Skizze und Kostenvoranschlag
4. Phase: Die Modelle werden am Campus zu einem gemeinsamen Konzept entwickelt (Austausch mit den Bewohner*innen vor Ort) und mit den Anwohnern im Sommer 2023 umgesetzt.

Die kunstkooperative Arbeit im Team stellt dabei die Grundlage dar. Das Projekt wird finanziell unterstützt und im Rahmen des Projekts „Sozialer Zusammenhalt“ umgesetzt, um den Lebensraum am Eulenkopf lebenswerter zu gestalten.
Projektleitung: Gabriele Hüllstrunk

Seit April 2023 ist das bildhauerische Projekt zur Lebensraumgestaltung am Eulenkopf "Platz mal hier kommt Form" in einer Kooperation mit dem Büro für Nachhaltigkeit der JLU Gießen begriffen. Das Büro unterstützt das Projekt des IfK mithilfe von Frau Dr. Kristine Deutsch und ihrer Expertise in der Umsetzung der ökologischen als auch sozialen Nachhaltigkeitsaspekte der einzelnen Kunstwerke am Campus. Den Auftakt bildete die Saataktion im Juni 2023 im Rahmen des Wegeprojektes mit den beiden Studierenden Marlene Hick und Marie Katzmeier. Weitere gemeinsame Aktionen bis zur Vernissage am 23.09.23 am Eulenkopf sind in Planung.

Publikation zum Projekt

Plakat als PDF

Flyer als PDF

Projektbeschreibung als PDF

Beitrag in der Gießener Allgemeinen Zeitung vom 18. April 2023

Büro für Nachhaltigung: www.uni-giessen.de/nachhaltigkeit und www.instagram.com/bfn.jlu