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Promotionsprojekte

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The boundaries of EU’s resilience policy vis-à-vis the domestic actors in Eastern neighborhood: case study of oligarchy in Georgia, Moldova and Ukraine (Denis Cenusa)

Researcher: Denis Cenusa, M.A.
First Supervisor: Prof. Dr. Andrea Gawrich
Duration: since 2019

 

 

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Politische Handlungsformen der Occupy-Bewegung in New York City und London (Johannes Diesing)

Bearbeiter: Dr. Johannes Diesing
Laufzeit:  2012-2017 abgeschlossen

 

Kurzbeschreibung:
In einer vergleichenden Analyse werden die politischen Handlungsformen der Occupy Wall Street Bewegung in New York City in den USA und London in Großbritannien untersucht. In diesem Forschungsprojekt werden die Protestcamps im Zuccotti Park in Manhattan und vor der Londoner St Pauls Kathedrale mit akteurszentrierten Theorien des politischen Handelns, Protest- und Bewegungsforschung, insbesondere der Contentious Politics Ansatz von Charles Tilly, Doug McAdam und Sidney Tarrow (McAdam et al., 2001) sowie Raumsoziologie Martina Löws (Löw, 2001) verknüpft. 

 

Publikation:
Diesing, J. (2019): Demonstrative Reproduktion - Politische Handlungsformen von Occupy in London und New York, Campus Verlag, Frankfurt am Main.

 

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Zwangsarbeit in globaler Produktion – Zur Erklärung der mangelnden Einhaltung der Norm zum Verbot von Zwangsarbeit (Julia Drubel)

Bearbeiterin: Dr. Julia Drubel
Laufzeit: 2014 - 2021 abgeschlossen

 

Kurzbeschreibung:

Weltweit arbeiten 16 Millionen Menschen in privatwirtschaftlichen Zwangsarbeitsverhältnissen. Diese anhaltend hohe Zahl legt die Vermutung nahe, dass die Nichteinhaltung relevanter ILO-Instrumente durch Staaten weit verbreitet und zum Teil schwerwiegend ist. Die Arbeit geht der Frage nach, warum Staaten die Norm zum Verbot von Zwangsarbeit nicht oder nur unzureichend einhalten. Die Normenforschung der Internationalen Beziehungen stellt dafür eine Bandbreite an Erklärungen bereit, die es empirisch zu prüfen gilt. Zudem werden durch semi-strukturierte Experteninterviews auch darüberhinausgehende, fallspezifische Erklärungen und Kausalpfade erforscht. Die Arbeit leistet damit einen theoriegeleiteten sowie explorativen Beitrag zur Analyse von Zwangsarbeit als Globalisierungsproblematik.

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Tropen der Freiheit. Die Haitianische Revolution und die Dekolonisierung des Politischen (Jeanette Ehrmann)

Bearbeiterin: Dr. Jeanette Ehrmann
Laufzeit:  2017 - 2019 abgeschlossen

 

Förderorganisationen:
Goethe-Universität Frankfurt, Exzellencluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Deutsch-Französische Hochschule, Forschungsinstitut für Philosophie Hannover, Heinrich-Böll-Stiftung, David Nicholls Memorial Trust

 

Kurzbeschreibung:
Welche Bedeutung haben politische Ereignisse, die im Selbstverständnis der Moderne durch ihre Abwesenheit präsent sind? Die Dissertation rekonstruiert die in der Haitianischen Revolution erkämpften Selbst- und Rechtsverständnisse als eine Kritik an der Kolonialität des Politischen. Daraus werden Einsichten für eine Dekolonisierung des Politischen als auch für eine dekoloniale politische Theorie abgeleitet.

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Populäre Musik und Politik. Ein politikwissenschaftliches Analysemodell zur Beziehung populärer Musik und Politik mit einer Anwendung auf das Werk Herbert Grönemeyers (Niklas Ferch)

Bearbeiter: Niklas Ferch, M.A.
Betreuerin: Prof. Dr. Dorothée de Nève

Laufzeit: seit 2020

 

Kurzbeschreibung:
Das Promotionsprojekt untersucht aus theoretischer und empirischer Perspektive das Verhältnis von Politik und populärer Musik in Demokratien. Es handelt es sich dabei um ein politikwissenschaftliches Projekt, das populäre Musik als Instrument politischer Partizipation deutet und deshalb im Bereich der Partizipationsforschung zu verorten ist. Ziel ist die theoretische Erarbeitung und empirische Anwendung eines Analyserasters zur politikwissenschaftlichen Analyse von Politik im Kontext populärer Musik. Auf der theoretischen Ebene wird dieses Raster entwickelt auf der Basis eines breiten Verständnisses von Politik im Sinne politischen Handelns, das neben den drei in der Politikwissenschaft üblichen Dimensionen von Politik (polity, policy und politics) auch verschiedene Begriffe von Politik berücksichtigt. Eingebettet in Modelle des politischen Systems und der politischen Kommunikation erlaubt es dieses Analyseraster, politisch relevante Aspekte populärer Musik sowie kultureller Handlungspraxen von Künstler*innen populärer Musik zu erfassen und politikwissenschaftlich analysieren zu können. Mit der analytischen Kategorie des Werks wird eine ganzheitliche Perspektive eingenommen, die über Text und Komposition populärer Musik hinausgeht und vielmehr auch die Deutungskontexte miteinschließen, in die sie durch ihre Schöpfer*innen eingebettet und den Rezipient*innen zum Konsum angeboten werden: Damit umfasst der Begriff des Werks auch die Präsentation (Veröffentlichungs-, Promotions- und Kommunikationskampagnen) und Performance (Konzertinszenierungen) der Musik sowie die die Musik rahmende Biografie der Musiker*innen und deren weiteren politisch relevanten Handlungen wie beispielsweise öffentliche Äußerungen, Positionierungen und Tätigkeiten (wie beispielsweise Spenden oder Unterstützen respektive Ablehnen bestimmter Produkte, Märkte oder Akteure). Bedeutend ist insofern auch der gesellschaftliche Resonanzraum, in den die Musiker*innen durch und mit ihrem Werk hineinwirken. Bei der Entwicklung des Analyserasters wird zur Illustration der theoretischen Argumente auf anekdotische Evidenzen zurückgegriffen. Im empirischen Teil der Dissertation wird dieses neue theoretische Analyserasters auf das Werk von Herbert Grönemeyer angewandt, dem kommerziell erfolgreichsten zeitgenössischen Musiker Deutschlands.

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Right-wing Populism in Globalization and the Postmodern Era (Christopher Finke)

Bearbeiter: Christopher Finke, M.Litt
Betreuung: Prof. Dr. Helmut Breitmeier
Laufzeit: seit 2016

 

Kurzbeschreibung:

Anhand einer vergleichenden Analyse der Fälle AfD/Pegida und Front National untersucht dieses Projekt Wirkungsmechanismen der kulturellen und ökonomischen Globalisierung, der steuernden Global Governance, und der resultierenden postmodernen Ära auf den neuerlichen Ausbruch rechtspopulistischer Ressentiments. Betrachtet werden hierbei vor allem Fragen der sozialen Ungleichheit, sozialer Identität, der Entfremdung und Reizüberflutung.

 

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Cultural Cooperation in a Globalized World: The EU’s strategic approach to international cultural relations and its implementation in Mexico as a Strategic Partner (working title) (Edith Ruvalcaba Galindo)

Researcher: Edith Ruvalcaba Galindo
Supervisor: Prof. Dr. Andrea Gawrich
Duration: since: 2020

 

Description:
Amid the global and interdependent dynamic of the 21st century, added to transnational challenges currently being faced, the doctoral project aims to deliberate on new -or previously overlooked- ways to contemplate international relations. It approaches the understanding of culture as a key tool in the current global scenario and questions the opportunities bared by the practice of cultural cooperation. Through the International Relations’ theoretical framework, the study focuses on the European Union’s international cultural relations strategy and its engagement with third countries, focusing on Mexico -a EU’s Strategic Partner- as a case study. The research seeks to explore the intersection between International Relations and Cultural Studies in order to contribute to the study of culture within the former. 

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Labor policies in the post-Soviet space – a comparison of Georgia and Moldova (Annemarie Ickler)

Researcher: Annemarie Ickler, M.A.
Supervision: Prof. Dr. Andrea Gawrich
Duration: since 2019

 


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Grundbedingungen von Demokratie: Ungleichheit als Störfaktor der demokratischen Konsolidierung (B. Philipp Kleer)

Bearbeiter: B. Philipp Kleer
Betreuung: Prof. Dr. Simone Abendschön
Laufzeit: 2016-2022 (abgeschlossen)
Prüfungskommission: Prof. Dr. Simone Abendschön, Dr. Dieter Segert, Prof. Dr. Andrea Gawrich, Prof. Dr. Helmut Breitmeier

Kurzbeschreibung:
In den 1990er und frühen 2000er Jahren wurde der ökonomische Schock in Ostmitteleuropa nach der Transformation noch geduldet, mit dem Beitritt zur EU wurde aber deutlich, dass das erwartete Wohlstandsniveau nicht erreicht wird. Trotzdem konnten die politischen Systeme Ostmitteleuropas als konsolidiert gelten. Die jüngsten Entwicklungen in Ostmitteleuropa sind dagegen beunruhigend: In Ungarn wie Polen ist sichtbar, dass anti-liberale Parteien mit dem liberalen Konsens brechen. Diese Parteien greifen das Dilemma der erwarteten Wohlstandsentwicklung auf und weisen der liberalen Demokratie die Schuld an diesem zu. Das Ziel dieser Arbeit ist es daher zu beurteilen, inwieweit sich Effekte zwischen den Ebenen politischer Unterstützung zeigen und wie Ungleichheit auf die politische Unterstützung in konsolidierten liberalen Demokratien in Ostmitteleuropa wirkt.

Für das Ziel dieser Arbeit werden die Ursprünge der Theorien der politischen Unterstützung, der politischen Kultur, der empirischen Demokratieforschung und der Konsolidierungstheorie miteinander verbunden. Durch die Analyse von drei Wellen des European Social Survey (2004, 2012 und 2018) ist es möglich, die Entwicklung im Zeitverlauf zu betrachten. Zunächst werden im Vergleich der Regionen innerhalb von Staaten Items zur politischen Unterstützung betrachtet, die erste innerstaatliche Unterschiede sichtbar machen. Zweitens werden in Multi-Level-Modellen individuelle und regionale Effekte auf die politische Unterstützung getestet.

Die Ergebnisse zeigen auf der individuellen Ebene, dass die erwarteten Effekte bestätigt werden: Personen, die auf den unteren Ebenen politischer Unterstützung eine geringere Unterstützung aufweisen, weisen auch auf der höheren Ebene eine geringere Unterstützung auf. In Teilen konnte ein Interaktionseffekt von den jeweils unteren Ebenen und der Outcome-Bewertung bestätigt werden. Weiterhin konnten zwar regionale Unterschiede zwischen den top/bottom-Regionen sichtbar gemacht werden, in den Multi-Level-Modellen zeigte sich aber kein klarer Effekt ökonomischer Entwicklung. Anstatt objektiver ökonomischer Kriterien ist vielmehr die subjektive Einschätzung ausschlaggebend. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass der Anteil der Unzufriedenheit ein wichtiger Erklärungsfaktor für die Höhe der politischen Unterstützung ist und dass die Unterstützung emanzipatorischer Einstellungen innerhalb einer Region auch einen deutlichen Einfluss auf die politische Unterstützung hat.

Das Zusatzmaterial der gesamten Arbeit ist als Online-Appendix unter folgender DOI bei JLUpubs abrufbar: http://dx.doi.org/10.22029/jlupub-6455. Ebenso ist das Material kurzfristig hier einsehbar.

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Is there anybody out there? Cooperation between transnational city networks, international organizations, and non-state actors in global environmental governance (working title) (Jacob B. Manderbach)

Bearbeiter: Jacob B. Manderbach
Betreuer: Prof. Dr. Helmut Breitmeier
Laufzeit: seit 2018

 

Abstract:
“Our struggle for global sustainability will be won or lost in cities.” This statement by the former Secretary General of the United Nations, Ban Ki-moon, underlines the “transformative power” of cities for sustainable development. Since the United Nations Conference on Environment and Development (1992), transnational city networks have emerged as “new” actors and municipal representatives in global environmental governance. In order to expand their scope of action, they are seeking intensive cooperation with international organizations and non-state actors. This dissertation project systematically analyzes this transnational city networks-to-other actors cooperation. Using the negotiation process of the Sustainable Development Goals (2012-2015), which resulted in the introduction of a standalone urban sustainability goal, the project examines how this cooperation affects the ability of transnational city networks to act as norm advocates. In so doing, the project contributes to the growing debate in the field of International Relations as to whether cities are "new" and powerful actors in a transforming international system.

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Civil Society within Authoritarian Regimes. Cases of Russia and Turkey (Murad Nasibov)

Researcher: Murad Nasibov
First Supervisor: Prof. Dr. Andrea Gawrich
Duration: since 2018

 

Abstract
This research establishes formal institutionalisation as a factor that matters for the relationship of civil society with the authoritarian state (cooptation by the state) and the former’s transnational relations (transnationalisation). For this, it deploys the civil sphere theory offered by Jeffrey C. Alexander and integrates it with insights from the neoclassical organisation theory, particularly Philip Selznick’s writings on organisational sociology. The developed theoretical account is consequently applied to the cases of Russia and Turkey through a structured survey with the most general/common type of civil society organisations – “общественные организации” and “dernekler” respectively. Finally, the results are embedded in the broader qualitative study on the development of the political and institutional frameworks in respective countries in the past two decades.

Although much has been written to establish a linkage between the organisation theory and social movements, this has not been done in a consistent way for civil society. Those studies that attract attention to the organisational qualities of civil society organisations by using terms such as NGOization and professionalisation remain far apart from filling this gap. The gap can be explained by the time periods these two strands of literature developed. The organisation theory emerged in the 1940s, drawing mainly on scientific management, sociology, psychology and political science, peaked in the 1950s and 1960s and subsided with the emerging new institutionalisation in the 1970s – exactly when the concept of civil society revived by movement intellectuals in socialist Eastern Europe and the Latin America as well as the new or second left movements of France and Germany.

By linking it with the literature of the organisation theory, this study makes, in a sense, a turn in the current literature of civil society, which digs deep into the informal and grassroots civil society organisations and attributes a pejorative quality to the formal institutionalisation. Swimming against the current, this study argues that formal institutionalisation – understood both as a historical-social process and as a quality in a given time – is underexplored and undermined in the literature of not only civil society but also that democracy and political regimes.

Thirdly, this study does not only deploy the civil sphere as such but also develop it by establishing its transnationalization and, again, bringing in it formal institutionalisation as a quality that matters.

The literature review part provides both grand theorising on civil society and an in-depth evaluation of empirical studies on civil society within authoritarian regimes discussing case studies, mainly but not only, on Russia, Turkey and China. It identifies major perspectives in these empirical studies and shows how their limitations originate from the current grand theorising. Thus, the literature review part suggests returning to grand theorising on civil society – something currently treated as mission accomplice in the current literature. The civil sphere theory, initially developed in the late 1990s but proposed in full in 2006 and only attracted the deserved scholarly attention in the late 2010s, offers new horizons in this sense – the major reason for its selection in this study. The empirical part, which shows the richness of the independent life of society, provides abundant food for thinking about grand theorising.

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Regression und flüchtige Autorität. Eine Studie zum neoautoritären Charakter in der Spätmoderne (Simon Rothers)

Bearbeiter: Simon Rothers

Laufzeit: seit 2022

Erstbetreuung: Prof. Dr. Regina Kreide (Professur für Politische Theorie an der Justus-Liebig-Universität Gießen)

Abstract

Das Forschungsprojekt verfolgt das Ziel einer Aktualisierung der klassischen Studien zum Autoritarismus der Kritischen Theorie (Fromm 1932; Horkheimer et al. 1936; Adorno et al. 1950) zur Bestimmung autoritärer gesellschaftlicher Tendenzen. Dabei werden zunächst die gewandelten Rahmenbedingungen im Bereich der politischen Ökonomie, kulturellen Wissensproduktion und digitalen Kulturindustrie herausgearbeitet, die auf sozialpsychologischer Ebene individuelle und gesellschaftliche regressive Tendenzen begründen. Basierend auf einer eingehenden Analyse der spätmodernen Bedingungen entwickelt die Arbeit eine dialektische Perspektive auf das Phänomen autoritärer Herrschaft und autoritärer Mentalitäten unserer Zeit.

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Demokratie als soziale Praxis. Elemente einer radikaldemokratischen Bildungstheorie des Politischen (Sam Schneider)

Bearbeiter: Sam Schneider

Erstbetreuung: Prof. Dr. Sophie Schmitt

Laufzeit: seit 2020


Kurzbeschreibung
Radikale Demokratietheorien machen geltend, dass jede Form der demokratischen Übereinkunft immer schon Ausdruck von epistemischen Macht- und Ungleichheitsverhältnissen ist und auf gewaltvollen Ausschlüssen beruht, die das demokratische Versprechen der Teilhabe aller untergraben. Ausgehend von Jacques Rancières politischer Demokratietheorie sowie seinen bildungsphilosophischen Überlegungen zum universellen Unterricht werden im Projekt die epistemischen Bedingungen und machtvollen Hierarchien demokratischer Teilhabe fokussiert und im kritischen Dialog mit feministischer Epistemologie radikaldemokratische Impulse für die politische Bildung erarbeitet.

Sam Schneider absolvierte sein Masterstudium Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt/Main. Seine Arbeitsgebiete sind radikale Demokratietheorie, kritische politische Bildung und politische Epistemologie. Er ist als Referent in der politischen Bildung tätig und Lehrbeauftragter an der Justus-Liebig-Universität.

Kontakt: sam.schneider@sowi.uni-giessen.de

 

Publikationen
Zusammen mit David Salomon (TU Darmstadt): Zum Politik- und Demokratiebegriff in der politischen Bildung. Erscheint in Handbuch kritische Politische Bildung: Wochenschau Verlag (2023).

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Israelbezogener Antisemitismus und der israelisch-arabische Konflikt als Gegenstände politischer Bildung (Kai Schubert)

Laufzeit: Seit 2020

Erstbetreuung: Prof. Dr. Stefan Müller

Zweitbetreuung: Prof. Dr. Sophie Schmitt

Kurzbeschreibung

Ziel des Projektes ist die Rekonstruktion von Konzeptionen politischer Bildung für die Auseinander-setzung mit israelbezogenem Antisemitismus und dem israelisch-arabischen Konflikt anhand von Bildungsmaterialien aus Deutschland und Großbritannien. Hierdurch werden Deutungsmuster, Chancen und Grenzen sowie inhaltliche Leerstellen der gängigen Ansätze herausgearbeitet und aus der Perspektive mündigkeitsorientierter politischen Bildung diskutiert.

 

Kontakt kai.e.schubert@sowi.uni-giessen.de

 

Gefördert durch das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk.

 

Publikationen (Auswahl):

Erinnerung an NS-Verbrechen als Lerngelegenheiten? Eine argumentationsanalytische Rekonstruktion von ‚#Uploading_Holocaust‘, in: zdg. Zeitschrift für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften 12 (2021) 2, S. 82-101 (gem. mit Stefan Müller).

 

Der Nahostkonflikt und auf ihn bezogene Kontroversen als Lerngegenstände. Perspektivierungen in Materialien der politischen Bildung und ihre Bezüge zur Antisemitismusprävention, in: Steve Kenner/ Tonio Oeftering (Hg.), Standortbestimmung Politische Bildung. Gesellschaftspolitische Herausforderungen, Zivilgesellschaft und das vermeintliche Neutralitätsgebot, Frankfurt/M.: Wochenschau Verlag 2021, S. 128-140.

 

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Sustainable Consumption and Production: Tackling Food Waste in the European Union (Magdalena Tanzer)

Bearbeiterin: Magdalena Tanzer, M.A.
Betreuer: Prof. Dr. Helmut Breitmeier
Laufzeit: seit 2018

 

Kurzbeschreibung
Das Projekt richtet den Blick auf die politische Regulierung von Lebensmittelverschwendung in der Europäischen Union (EU). Durch die ernsten Konsequenzen in Bezug auf die ökologische, ökonomische und soziale Dimension stellt Lebensmittelverschwendung eine elementare Herausforderung für eine nachhaltige Transformation dar. Die globale Gemeinschaft hat im Rahmen der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) reagiert: SDG 12 enthält das Ziel, die weltweite Lebensmittelverschwendung pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene zu halbieren. Das Dissertationsprojekt knüpft an Forderungen nach neuen Governance-Modellen für die Verwirklichung nachhaltiger Entwicklung an. Es bietet einen Überblick über Formen der EU-Regulierung im Politikfeld der Lebensmittelsicherheit, um daraus die Voraussetzungen für eine effektive Regulierung mit dem Ziel der Reduzierung von Lebensmittelverschwendung abzuleiten.

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Das UN-Menschenrechtsregime zwischen Anspruch und Wirklichkeit am Beispiel der Kurd:innen (Yasemin Altintop)

Betreuer: Prof. Dr. Helmut Breitmeier

Seit: 2022

Das 21. Jahrhundert ist geprägt von einer Vielzahl an völkerrechtlichen Verträgen, die nicht nur die Grundlage für die internationale Zusammenarbeit schaffen, sondern auch Frieden und Sicherheit herstellen sollen. Während sich auf der supranationalen Ebene ein umfassendes Menschenrechtsregime etabliert hat, werden Menschenrechte trotz ihrer vertraglichen Ratifizierung weltweit verletzt. Die Anzahl von Kriegen stieg im Jahr 2020 gar von 15 auf 21. Menschenrechtsverletzungen sind Teil dieser Konflikte und verschärfen sie; oftmals geht es um Menschenrechtsverletzungen von Minderheiten. Obgleich auf supranationaler Ebene ein Verständnis für Konfliktdynamiken, sowie der Bedeutung der Einhaltung von Minderheitenrechten in der Konfliktbeilegung besteht, entstehen zunehmend neue gewaltsame Konflikte, die Minderheiten betreffen.

Das kumulative Dissertationsprojekt behandelt die Bedeutung des UN-Menschenrechtsregimes für die Verwirklichung der Rechte der kurdischen Bevölkerung. Einen besonderen Kontext bildet dabei die mit dem Syrien-Konflikt entstandene Situation der Kurd:innen in der Region. Die Kurd:innen, als größte Volksgruppe ohne eigenen Staat, leben heute verteilt in der Türkei, in Syrien, im Irak und im Iran. Jahrzehntelange Repressionen (wie die Kriminalisierung der kurdischen Sprache und Kultur, politische, soziale und wirtschaftliche Exklusion) führten zur Bildung von Widerstandsbewegungen und bis heute andauernden bewaffneten Konflikten. Zuletzt gerieten kurdische Forderungen in den politischen und medialen Fokus durch den Syrienkrieg; hier gelang es der Partei der Demokratischen Union (PYD) und den Volksverteidigungseinheiten (YPG/YPJ), das durch den Kriegsausbruch entstandene Machtvakuum im Norden Syriens für sich zu nutzen und Autonomie auszurufen. Die kurdische Bewegung in Syrien entwickelte sich somit schnell zu einem zentralen regionalen Akteur. Dennoch werden relevante kurdische Akteure bis heute nicht in Friedensverhandlungen einbezogen. Neben fallspezifischen Analysen, behandelt das Projekt eben diese Widersprüchlichkeiten, die sich in der Divergenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit äußern. Ausgangspunkt des Dissertationsprojektes sind zunächst theoretische Überlegungen darüber, inwiefern das Menschenrechtsregime überhaupt zur Einhaltung von Rechten und der Entwicklung sowie Wahrung von Identitäten beitragen kann. Neben der Untersuchung von Grenzen und Möglichkeiten beleuchtet das Projekt auch kritisch die Bedeutung der kurdischen Frage für das UN-Menschenrechtsregime selbst. Zur Beantwortung der Forschungsfragen wird auf Methoden der rekonstruktiven Sozialforschung zurückgegriffen.