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Populäre Musik und Politik. Ein politikwissenschaftliches Analysemodell zur Beziehung populärer Musik und Politik mit einer Anwendung auf das Werk Herbert Grönemeyers (Niklas Ferch)

Bearbeiter: Niklas Ferch, M.A.
Betreuerin: Prof. Dr. Dorothée de Nève

Laufzeit: seit 2020

 

Kurzbeschreibung:
Das Promotionsprojekt untersucht aus theoretischer und empirischer Perspektive das Verhältnis von Politik und populärer Musik in Demokratien. Es handelt es sich dabei um ein politikwissenschaftliches Projekt, das populäre Musik als Instrument politischer Partizipation deutet und deshalb im Bereich der Partizipationsforschung zu verorten ist. Ziel ist die theoretische Erarbeitung und empirische Anwendung eines Analyserasters zur politikwissenschaftlichen Analyse von Politik im Kontext populärer Musik. Auf der theoretischen Ebene wird dieses Raster entwickelt auf der Basis eines breiten Verständnisses von Politik im Sinne politischen Handelns, das neben den drei in der Politikwissenschaft üblichen Dimensionen von Politik (polity, policy und politics) auch verschiedene Begriffe von Politik berücksichtigt. Eingebettet in Modelle des politischen Systems und der politischen Kommunikation erlaubt es dieses Analyseraster, politisch relevante Aspekte populärer Musik sowie kultureller Handlungspraxen von Künstler*innen populärer Musik zu erfassen und politikwissenschaftlich analysieren zu können. Mit der analytischen Kategorie des Werks wird eine ganzheitliche Perspektive eingenommen, die über Text und Komposition populärer Musik hinausgeht und vielmehr auch die Deutungskontexte miteinschließen, in die sie durch ihre Schöpfer*innen eingebettet und den Rezipient*innen zum Konsum angeboten werden: Damit umfasst der Begriff des Werks auch die Präsentation (Veröffentlichungs-, Promotions- und Kommunikationskampagnen) und Performance (Konzertinszenierungen) der Musik sowie die die Musik rahmende Biografie der Musiker*innen und deren weiteren politisch relevanten Handlungen wie beispielsweise öffentliche Äußerungen, Positionierungen und Tätigkeiten (wie beispielsweise Spenden oder Unterstützen respektive Ablehnen bestimmter Produkte, Märkte oder Akteure). Bedeutend ist insofern auch der gesellschaftliche Resonanzraum, in den die Musiker*innen durch und mit ihrem Werk hineinwirken. Bei der Entwicklung des Analyserasters wird zur Illustration der theoretischen Argumente auf anekdotische Evidenzen zurückgegriffen. Im empirischen Teil der Dissertation wird dieses neue theoretische Analyserasters auf das Werk von Herbert Grönemeyer angewandt, dem kommerziell erfolgreichsten zeitgenössischen Musiker Deutschlands.