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Der lange Abschied des ANC?

Kommentar von Carmen Ludwig zur aktuellen Situation in Südafrika nach dem ANC-Wahlkongress in: Blätter für deutsche und internationale Politik, 2/2018

Seit Dezember steht fest, wer Jacob Zuma an der Spitze des African National Congress (ANC) beerben wird. Mit einem denkbar knappen Ergebnis setzte sich der 65jährige Cyril Ramaphosa gegen Nkosazana Dlamini-Zuma, die Exfrau des amtierenden Präsidenten Jacob Zuma, auf dem 54. Nationalkongress des ANC durch. Ramaphosa wird damit nicht nur jene Partei anführen, die die Geschicke Südafrikas seit dem Übergang zur Demokratie 1994 maßgeblich bestimmt, sondern vermutlich auch bei der Wahl im kommenden Jahr als Präsidentschaftskandidat des ANC ins Rennen gehen. Doch ob der ANC die Wahl auch gewinnen wird, ist längst nicht ausgemacht. Verantwortlich dafür sind nicht zuletzt die Skandale um Korruption, Vetternwirtschaft und Steuerhinterziehung, welche die Präsidentschaft Jacob Zumas überschatten. Zugleich nehmen Arbeitslosigkeit, Armut und soziale Ungleichheit in Südafrika zu. Eine grundlegende Neuausrichtung der Partei wäre somit überfällig. Ob aber ausgerechnet Ramaphosa den ANC vor dem drohenden Machtverlust bewahren und zugleich die gewaltigen Probleme des Landes lösen kann, ist überaus fraglich. Denn der neue ANC-Präsident steht eher für politische Kontinuität als für Wandel.


Den gesamten Kommentar können Sie hier » nachlesen.

Proteste gegen Jacob Zuma vor dem Regierungssitz in Pretoria, April 2017 (Foto: Carmen Ludwig)