Profil MA ATW
Master of Arts "Angewandte Theaterwissenschaft"
Ein Studiengang im Verbund der Hessischen Theaterakademie http://www.hessische-theaterakademie.de/
Studiengang Details
Studienbeginn | Wintersemester |
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Zulassungsvoraussetzungen | Bestandene Eignungsprüfung |
Regelstudienzeit | 4 Semester |
Studienform | Vollzeitstudium |
Abschluss | Master of Arts (M. A.) |
Sprache | Deutsch und English |
Hochschulinformationstag und Studienfachberatung
Für allgemeine Informationen zum Studiengang empfehlen wir die Teilnahme am Hochschulinformationstag. Mehr zu dieser Veranstaltung und über die dazu erforderliche Anmeldung kann man hier erfahren.
Künstlerische Eignungsprüfung
Die erforderliche ästhetische Urteilskraft und künstlerische Befähigung für den MA Angewandte THeaterwissenschaft werden im Rahmen einer Eignungsprüfung festgestellt, daher müssen sich Interessierte zunächst vorab für die Eignungsprüfung am Institut für ATW bewerben. Die Eignungsprüfung für den M. A. ATW erfolgt in zwei Schritten, einer Mappe und einer mündlichen Prüfung.
Weitere Informationen unter: Bewerbung M. A. ATW
Zugangsvorraussetzungen
Formale Voraussetzungen für das Studium sind das Abitur (oder ein Äquivalent) und das Bestehen der Eignungsprüfung. Zusätzlich sind gründliche Englischkenntnisse nachzuweisen. Der Nachweis kann durch folgende Qualifikationen erbracht werden:
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Realschulabschluss (10. Klasse) mit entsprechenden Schulzeugnissen
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TOEFL: mind. 550 (paper-based), 213 (computer-based), 79 (iBT)
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IELTS: Gesamtnote mind. 6
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Nichtschülerprüfung: mind. 11 Punkte
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Zertifikat nach dem GeR: mind. Niveau C1
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Abschluss eines englischsprachigen Bachelorstudiengangs
Ausnahme: Bei herausragender künstlerischer Begabung kann der Sprachnachweis im Rahmen einer Individualprüfung erbracht werden.
Ausländische Bewerber:innen, die ihren Bachelor im Ausland erworben haben, müssen sich nach der endgültigen Zusage für den Studienplatz über die Plattform uni-assist registrieren: https://www.uni-assist.de/. Weitere Informationen erhalten Sie im Falle einer erfolgreich abgelegten künstlerischen Eignungsprüfung.
Der MA-ATW-Studiengang beinhaltet eine Vertiefung und Erweiterung sowohl der Theorie des Theaters als auch der Praxis der performativen Künste in theoretischer und praktischer Hinsicht. Der MA-Studiengang bietet die Möglichkeit, im zweiten Jahr den Studienschwerpunkt entweder auf die künstlerische Praxis (Abschluss: Master of Arts „Angewandte Theaterwissenschaft: Studienschwerpunkt ‚Praxis performativer Künste‘“) oder die Theorie (Abschluss: Master of Arts „Angewandte Theaterwissenschaft: Studienschwerpunkt ‚Theorie und Ästhetik performativer Künste‘“) des Theaters zu legen. Die berufliche Anwendung des Studienschwerpunktes „Praxis der performativen Künste“ wird eher im Bereich der künstlerischen Praxis (Regie, Performancekunst), diejenige des Studienschwerpunktes „Theorie und Ästhetik performativer Künste“ eher im Bereich der Dramaturgie, der journalistischen oder redaktionellen Tätigkeit oder der wissenschaftlichen Forschung und/oder Lehre liegen. Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis des Theaters in beiden Studiengängen führt dazu, dass die künftige berufliche Anwendung sowohl im praktischen als auch im theoretischen Bereich bzw. in Mischformen liegen kann. Der MA-Studiengang beinhaltet neben sieben ATW-Modulen zwei Module der beteiligten Fächer, ein Praktikum (Assistenz) im Theater- oder Medienbereich sowie eine MA-Thesis, die praktisch-künstlerisch (zum Beispiel eine Inszenierung) oder theoretisch-wissenschaftlich sein kann.
Zentrale Studieninhalte des MA-Studiengangs
Ziel des MA-Studiengangs „Angewandte Theaterwissenschaft“ ist es, die Studierenden zu befähigen, theatrale Künste und Prozesse und ihren kulturellen, geistesgeschichtlichen und gesellschaftlichen Kontext sowohl theoretisch als auch praktisch zu reflektieren. Grundlagen, Funktionen, Ästhetik und historische Formen des Theaters und der angrenzenden Künste werden sowohl theoretisch-wissenschaftlich als auch künstlerisch-praktisch tiefergehend erforscht und erprobt; Schwerpunkt bilden dabei zeitgenössische Fragestellungen, Theaterformen und deren theoretische und/oder künstlerische Weiterentwicklung. Die Studierenden sollen befähigt werden, sich selbständig mit sowohl vorgegebenen als auch selbst gewählten Aufgabenstellungen in Praxis und Theorie auseinanderzusetzen, Abstraktionsprozesse zu verfolgen und im Laufe ihres Studiums eigene Schwerpunkte auszubilden.
Durch den erfolgreichen Abschluss des Masterstudienganges soll festgestellt werden, ob die Absolvent*innen die für den Übergang in die Berufspraxis erforderlichen künstlerischen und theoretischen Fachkenntnisse erworben haben, die Zusammenhänge des Faches überblicken und die Fähigkeit besitzen, nach wissenschaftlichen und künstlerischen Methoden selbständig zu arbeiten. Durch den erfolgreichen Abschluss des Masterstudienganges sollen die Studierenden darüber hinaus den Nachweis einer vertieften Befähigung zur wissenschaftlichen Arbeit und/oder zur künstlerischen Praxis erbringen.
Die Studierenden können zwischen zwei Studienschwerpunkten des MA-Abschlusses „Angewandte Theaterwissenschaft“ wählen: „Praxis performativer Künste“ (künstlerisch-praktische MA-Abschlussarbeit) oder „Theorie und Ästhetik performativer Künste“ (theoretisch-wissenschaftliche MA-Thesis).
Studienverlauf
Der MA-Studiengang Angewandte Theaterwissenschaft besteht aus 5 Modulen der Theaterwissenschaft, wovon eines ein Wahlpflichtmodul ist, 2 Modulen der beteiligten Fächer, einem Praktikumsmodul (Assistenz), einem Praxismodul (Freies Projektmodul), sowie dem MA-Thesis-Modul. (Gesamtumfang: 120 CP).
Fünf theaterwissenschaftliche Module
- 1 „Basismodul Institution und Positionierung“ besteht aus einem Kurs für Praxis der performativen Künste (explizit für MA ATW-Studierende im 1. Semester) und einem Praktischen Kurs. Das Modul vermittelt einerseits Orientierung für alle Studierenden, die neu im 1. Semester des MA studieren, indem eigene inhaltliche Perspektiven entwickelt und geschärft, und so Standpunkte für das Masterstudium und in der Zusammensetzung des eigenen Jahrgangs sondiert werden. Andererseits führt das Modul die Studierenden von extern in die Technik der ATW- Bühnen ein und bietet Studierenden, die den BA ATW abgeschlossen haben, wahlweise künstlerische oder wissenschaftliche Kurse zur Vertiefung ihrer praktischen Arbeit;
- 1 Modul „Theorie und Ästhetik“ untersucht in zwei Seminaren schwerpunktmäßig Theorien und Ästhetiken performativer Künste der Moderne und Postmoderne sowie die Relevanz historischer Ästhetiken für die zeitgenössische Praxis. Ebenso stehen im Fokus: der Wandel von Theatralitäts- und Intermedialitätskonzepten, Körper- und Subjektbilder, Theatralität von Blick und Stimme, Strategien der Avantgarden, Ästhetik der neuen Medien sowohl am Beispiel von Gruppeninitiativen als auch von exemplarischen Einzelwerken. Es erfolgt die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesen sowie die Übung zur Vertiefung von Einzelaspekten durch Lektüre (Lektürekurs) bzw. durch Audio-Videomaterial (AV).
- 1 Modul „Performative Praxis“ unternimmt die praktische Erforschung und Erprobung zeitgenössischer Fragestellungen in der Auseinandersetzung, Kenntnis und Reflexion zeitgenössischer Ästhetik und eigener künstlerischer performativer Praxis (Performance, Theater, Tanz, Musiktheater, Installation, Hörstück, Video, Film, Inszenierung u.a.). Es besteht aus einem Kurs für Praxis der performativen Künste und einem Praktischen Kurs.
- 1 „Theaterwissenschaftliches MA-Modul“ lädt in einem Seminar und einem Kolloquium zur Auseinandersetzung, Kenntnis und Reflektion zeitgenössischer Ästhetik, performativer Praxis und zeitgenössischer Dramatik und Dramaturgie ein. Im Kolloquium wird ein erster wissenschaftlicher Vortrag vor Publikum erarbeitet, der sich mit Themen, Methoden und Problemen der eigenen Abschlussarbeit befasst und einzelne Fragestellungen vertieft.
- 1 Modul „Vertiefung: Performative Ästhetik“ steht im Kontext der Studienschwerpunktsetzung und kann in diesem Rahmen von den Studierenden entweder forschungs- oder anwendungsorientiert gewählt werden, wobei beide Modulbestandteile dem gewählten Schwerpunkt zugeordnet sein müssen. Die Modulbestandteile können sowohl in der Angewandten Theaterwissenschaft als auch in Veranstaltungen des MA-Studiengangs Choreographie und Performance belegt werden.
Zwei Module der beteiligten Fächer
Für die Profilmodule stellen die genannten Fächer dem Masterstudiengang Angewandte Theaterwissenschaft Module zur Verfügung. In den Profilmodulen müssen jeweils zwei Veranstaltungen, also insgesamt 4 Veranstaltungen, in den in der Modulbeschreibung angegebenen Fachbereichen absolviert werden. Es können auch Veranstaltungen kulturwissenschaftlicher Ausrichtung anderer Fächer der JLU anerkannt werden.
- Das „Profilmodul Ästhetik und Literatur“ wird in der Germanistik, Kunstgeschichte, Kunstpädagogik und in der Musikwissenschaft belegt;
- Das Profilmodul „Interdisziplinäre Ergänzungsmodul“ wird in den Fachrichtungen Soziologie, Politikwissenschaft, Philosophie, Altertumswissenschaften, Anglistik, Romanistik, Slavistik belegt.
Praktikums-Modul (Assistenz)
Das Assistenzmodul besteht aus einer mind. 4-wöchigen Assistenz an einer anerkannten kulturellen/ künstlerischen Einrichtung zum Erwerb professioneller Kenntnisse und zur beruflichen Orientierung.
Praxismodul (freies Projektmodul)
Das Praxismodul (Freies Projektmodul) dient dazu, freie Projektarbeit z.B. auch innerhalb von Projekten am Institut für ATW im Rahmen von 10 CP in das Studium einzubringen.
MA-Thesis-Modul
Im Rahmen des Thesis-Moduls wird die MA-Thesis bzw. die MA-Inszenierung erarbeitet.
Absolvent:innen der Angewandten Theaterwissenschaft arbeiten in allen Feldern von Tanz, Theater und Performance, in der bildenden Kunst, den Medien und der Wissenschaft. Seit nunmehr 30 Jahren mischen sie gleichermaßen das Stadttheater, die freie Szene und die Wissenschaft im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus auf. Réne Pollesch, Gob Squad, She She Pop, Rimini Protokoll, Showcase Beat Le Mot, Monster Truck, Auftrag : Lorey und viele andere haben die Theaterlandschaft mit nicht-hierarchischen, oft kollektiven Arbeitsweisen und einer je singulären Ästhetik nachhaltig verändert; Miriam Dreysse, Jens Roselt, Annemarie Matzke, André Eiermann oder Jörn Etzold, um nur einige wenige zu nennen, formulieren in der Wissenschaft an vielen Instituten im deutschsprachigen Raum neue Analysezugänge und Theorien für das Theater der Gegenwart. (Georg Döcker, 2012)