Rezeption
Auf der Frankfurter Buchmesse 1974
veröffentliche Alfred Andersch seinen Roman
Winterspelt. Das Interesse der Medien war groß,
und kurz nach der Veröffentlichung gab es aus
unterschiedlichen Richtungen Kritiken. Es wurde
als eines der bedeutendsten Werke über den
Zweiten Weltkrieg gefeiert.
Wolfram Schütte, Frankfurter Rundschau, 19.10.1947
Sachbuch über Denkweisen und Möglichkeitsfall
„Winterspelt“ Alfred Anderschs neuer und großer Roman
[…] Anderschs „Winterspelt“ ist ein Alterswerk (wie der „Stechlin“, „der Erwählte“, „der Atem“): zart und von durchsichtig-kristalliner Struktur.
Jean Améry, Besprechungsbeleg aus MERKUR, Heft 319, 28
Jahr 1974
Die Leute von Winterspelt
Leute aus Winterspelt: Denkspielerei einer späten
Abendstunde. Doch ist ihr Ergebnis vielleicht
brauchbar als Zeugenschaft dafür, daß die
Gestalten leben – und gewiß nicht nur für den,
der ihre Zeit kannte und den Raum, in dem sie
sich bewegten. Wer sie nicht sieht, hört, ertastet,
mache sich selber verantwortlich. Und wer nicht
begreift, daß es sich hier um den wesentlichsten
Roman aus dem Zweiten Weltkrieg handelt, der
habe so viel Einsehen, sein kritisches
Handwerkszeug zu überprüfen.
Wolfgang Breuer, UZ, 17.04.1975
Das Vergangene ist nie tot
Alfred Anderschs Roman „Winterspelt“ ist ein Lehrbuch für heute
[…] Mit Winterspelt schuf Andersch eine dichte
erzählerische Glanzleistung, ein Lehrbuch für
heute, dem als Motto voraussteht: „Das
Vergangene ist nie tot. Es ist nicht einmal
vergangen.“