Inhaltspezifische Aktionen

Global Change Days

Hier finden Sie eine Übersicht der im Rahmen der „Global Change Days“ angebotenen Workshops.

Lehrkräfte können von den 6 Workshops 1-3 auswählen, die thematisch am Besten in ihren Lehrplan passen.

Die Termine für die Workshops können individuell vereinbart werden.
Alle Workshops dauern jeweils ca. 1,5-2 Stunden.

Interessierte Lehrkräfte senden bitte Ihre Workshop-Wahl und Ihren Terminwunsch an die folgende Adresse: kontakt.

...
Foto: Colourbox.de / Heiko Küverling

Workshop 1: Extremereignisse vorhersagen: Hochwasser im Juli 2021

Wetter-, Klima- und Wasserextreme nehmen zu und werden als Folge des Klimawandels in vielen Teilen der Welt häufiger und heftiger auftreten. Die Folgen sind mehr Hitzewellen, Dürren und Waldbrände, wie sie in den letzten Jahren zunehmend auf der ganzen Welt beobachtet wurden. In der sich erwärmenden Atmosphäre verbleibt mehr Wasserdampf, was extreme Regenfälle und dramatische Überschwemmungen verschlimmert. 
Die Erwärmung der Ozeane hat sich auf die Häufigkeit und die Ausdehnung der stärksten tropischen Stürme ausgewirkt. Ein Starkregengebiet zog im Juli 2021 über Westdeutschland. Besonders betroffen waren Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, aber auch die angrenzenden Länder Niederlande und Belgien. 
Können wir in Zukunft Frühwarnungen vor solchen Extremereignissen auf der Grundlage von Wettervorhersagen geben? Wie sah die Atmosphäre während der langen Regentage aus? Können wir das Ereignis anhand von Wetterkarten vorhersagen? Wie genau können wir mit unseren Vorhersagen sein? All diese Fragen beantworten wir gemeinsam und versuchen, die Atmosphäre zu verstehen.

...
Foto: Till Arnold

Workshop 2: Mobile Learning und Naturwissenschaftliches Arbeiten

Am Global Change Day werden von der Geographiedidaktik zwei Teilprojekte zum Themenkomplex „Den Geographieunterricht von morgen andenken – Mobile Learning und Naturwissenschaftliches Arbeiten“ angeboten.
Im Teilprojekt GEOBOX „Überschwemmungsmodell“ haben die Teilnehmenden die Möglichkeit sich mit dem Thema Hochwasser/Überschwemmungen experimentell auseinanderzusetzten. Mithilfe der GEOBOX soll herausgefunden werden, wie es zu Überschwemmungen kommen kann. Kernstück der GEOBOX bildet das enthaltene Überschwemmungsmodell, mit dem insbesondere hinsichtlich Überschwemmungsursachen und Überschwemmungsschutzmaßnahmen experimentiert werden kann.
Im Teilprojekt MOBILE LEARNING steht der Einsatz der App “Actionbound“ im Vordergrund. 
Mit der App "Actionbound" lassen sich interaktive Lernpfade erstellen, die auf Exkursionen von den Teilnehmenden gespielt werden können. Am Global Change Day werden die Teilnehmenden gemeinsam einen Bound im Bereich des Neuen Schlosses spielen und dadurch Einblicke in die Umsetzungsmöglichkeiten erhalten.

...
Foto: Lea Schneider

Workshop 3: Stadtklima und Stadtgrün – Welchen Einfluss haben Pflanzen auf städtische Wärmeinseln?

Begrünte Hochhausfassaden und Gärten auf den Dächern – die Stadt der Zukunft stellen wir uns grün vor. Dabei spielen städtische Grünflächen nicht nur für ein nachhaltiges Image eine wichtige Rolle. Sie sind auch entscheidend für ein gutes Stadtklima. Durch die dichte Bebauung und die Lebensweise der Menschen heizen sich Städte stärker auf als ihr Umland. Besonders während sommerlichen Hitzewellen und Trockenheit kann das zum Problem werden. 
In diesem Workshop erkunden wir gemeinsam das Stadtklima Gießens. Ausgestattet mit Klimamessgeräten suchen wir nach den größten städtischen Wärmequellen und den „Klimaanlagen“ der Stadt. Ziel ist es, planerische Maßnahmen zu identifizieren, die ein angenehmes Stadtklima schaffen und die Stadt der Zukunft trotz Klimawandel zu einem lebenswerten Ort machen.

...
Foto: Andreas Dittmann

Workshop 4: Eritrea – Flüchtlinge in Gießen – Konfliktpotenzial und Hintergrundanalyse

Eritrea ist eines der fünf ärmsten Länder der Welt und seit Jahrzehnten das Hauptherkunftsland vom Flüchtlingen aus Afrika, die versuchen, den Schengenraum zu erreichen. Als Konsequenz postkolonialer Strukturen sind die primären Ziele dieser Migration Italien und Großbritannien. Es migrieren im Wesentlichen junge Menschen zwischen 16 und 30 Jahren, gleichermaßen Frauen und Männer, unabhängig von ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit.
Die Familien- und die Sozialstruktur der aktuellen Flüchtlinge aus Eritrea lassen darauf schließen, dass die derzeitigen Migrationsbewegungen - anders als bei Syrern und Afghanen - nicht der Beginn eines sekundären (familiären) Flüchtlingszustroms sind, sondern vielmehr Teil einer steten, kontinuierlichen Entwicklung, deren Ende vorerst nicht absehbar erscheint. Es ist ein anderer Typ von „Migration caused Migration“.

...
Foto: JLU / Lisa Dittrich

Workshop 5: Nachhaltige Innenstadt – global gedacht, lokal gemacht

Städte spielen eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels. Sie sind nicht nur für einen großen Anteil der CO2-Emissionen verantwortlich, sondern bieten auch bedeutende Möglichkeiten, durch Energieeffizienz, den Einsatz erneuerbarer Energien und die Entwicklung nachhaltiger Verkehrssysteme, die Umweltauswirkungen zu minimieren und zur Erhaltung natürlicher Ressourcen beizutragen.
Im Rahmen des Workshops leiten Dozierende mit einem einführenden Vortrag über die Herausforderungen und Chancen ein. Anschließend entwickeln die Teilnehmenden in diversen Gruppen und Rollen, wie etwa Anwohnende, Einzelhändler, Pendelnde und Vertreter der Stadt Gießen, eigene nachhaltige Konzepte. 
Unterstützt durch ein Spektrum an Methoden und Materialien erarbeiten die Teilnehmenden ihre Konzepte, die am Ende des Projekts vorgestellt werden. Diese Präsentationen dienen als Grundlage, um zentrale Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Interessengruppen herauszuarbeiten und die Möglichkeiten für einen Kompromiss zu diskutieren.

...
Foto: Till Arnold

Workshop 6: Landschaften im Wandel – Laborgestützte Methoden zur Analyse natürlicher Erdoberflächenprozesse

Die Erdoberfläche ist einem ständigen Wandel unterworfen. Will man die komplexen Wechselwirkungen natürlicher Prozesse verstehen, so ist es erforderlich, die mit ihnen assoziierten Landschaftsformen zu analysieren. Die Teilnehmenden des hier angebotenen Projektes werden einen Einblick in derartige Analysen erhalten. Sie werden Gelegenheit haben, grundlegende laborgestützte Analysemethoden aus den Bereichen der Geomorphologie und der Paläoumweltforschung unter Anleitung selbst anzuwenden. Im Rahmen des Projektes werden wir uns u.a. mit der Bestimmung von Gesteinen, der Korngrößenanalyse nach Köhn, der Ermittlung des Carbonatgehaltes mit Hilfe der Scheibler-Apparatur sowie mit der Datierung von Sedimenten und archäologischen Funden mittels Optisch Stimulierter Lumineszenz beschäftigen.
Das Erstellen von Karten und die Auswertung digitaler Geländemodelle werden ebenfalls thematisiert.