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Get connected - Eine Vernetzungsplattform für Akteure der Hessischen Ernährungsstrategie

22.03.2022: „Gut essen in Hessen: gesund, regional, nachhaltig“, unter diesem Slogan hat sich das Land Hessen das Ziel gesetzt, notwendige Rahmenbedingungen zur Förderung nachhaltiger Ernährung in Hessen zu schaffen und eine korrespondierende Ernährungsstrategie entwickelt.

Warum braucht es eine digitale Vernetzungsplattform?

Zur erfolgreichen Umsetzung der Hessischen Ernährungsstrategie spielen gesellschaftliche Akteur:innen des Ernährungssystems aus unterschiedlichen Bereichen eine große Rolle. Kommunikation, Interaktion und Kooperation zwischen diesen Akteur:innen sind entscheidend für die Umsetzung und das Gelingen der Strategie. Im Rahmen einer Vorstudie, gefördert durch das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, haben wir, der Lehrstuhl von Prof. Dr. Stefan Wahlen und unser Lehrstuhl die „Eigenschaften und Erfolgsfaktoren einer digitalen Vernetzungsplattform im Rahmen der hessischen Ernährungsstrategie“ herausgearbeitet, um so zu ermitteln inwieweit ein Bedarf an einer (digital) gestützten Vernetzung von Akteur:innen des Ernährungssystems besteht.

 

Wie sind wir vorgegangen?

Zunächst haben wir die im Fokus stehenden Forschungseinrichtungen (Universitäten, Hochschulen und außeruniversitäre Einrichtungen) und Akteur:innen der Zivilgesellschaft (Projekte, Initiativen, Institutionen und Unternehmen), die sich im Themenfeld nachhaltiger Ernährung verorten lassen, ermittelt. Dabei konnten zahlreiche Akteur:innen identifiziert werden. Diese engagieren sich in unterschiedlichsten Bereichen und sehr häufig zu Fragen der gesunden und nachhaltigen Gemeinschafts- und Schulverpflegung.

Neben der Zusammenstellung von Akteur:innen haben wir im Dezember 2021 eine Online-Erhebung durchgeführt, um den konkreten Bedarf einer (digitalen) Vernetzung zu ermitteln. Insgesamt konnten wir so 912 Akteur:innen kontaktieren (117 aus dem Bereich der Forschung und 795 aus dem Bereich Zivilgesellschaft), die sich den drei Akteursfeldern:
(1) Forschung
(2) Initiativen, Vereine und Netzwerke
(3) Unternehmen zuordnen lassen.

 

Mehr Vernetzung?

Der Bedarf nach Vernetzung ist insgesamt sehr groß. Im Bereich Forschung ist dieser am stärksten ausgeprägt, gefolgt von dem Bereich Initiativen, Vereine und Netzwerke und den Unternehmen. Bei der Kooperation mit anderen Akteur:innen lässt sich feststellen, dass der Bereich Initiativen/ Vereine/ Netzwerke bereits über vielfältige Kooperationspartner:innen verfügt, der größte Anteil jedoch andere Vereine und Verbände umfasst. Unternehmen dagegen haben relativ wenig Vielfalt hinsichtlich ihrer vernetzten Partner:innen und vernetzen sich hauptsächlich mit Erzeuger:innen und anderen Unternehmen. Relativ ausgeglichen verhält es sich im Bereich Forschung, die vielfältiger in andere Akteursfelder vernetzt sind.

 

Ganz klar wird jedoch: Es gibt einen großen Bedarf nach Vernetzung. Dies bestätigt sich vor allem in der Zustimmung zu einer digitalen Vernetzungsplattform. 

So äußern etwa 90% der Befragten den Bedarf einer digitalen Vernetzungsplattform. Im Bereich der Zivilgesellschaft wünschen sich die Probanden vor allem Funktionen wie eine Projektdatenbank mit Ansprechpartner:innen, eine Informations- und Suchfunktion und die Funktion einer moderierten Plattform mit aktuellen Informationen. Der Bereich der Forschung wünscht sich dagegen die Funktion eines Kalenders mit Terminen für Tagungen, Call for Papers, etc. Weiterhin hätten sie gerne, ebenso wie der Bereich Zivilgesellschaft, eine Projektdatenbank mit Ansprechpartner:innen und eine moderierte Plattform, in der aktuelle Informationen bereitgestellt werden.

 

 

Neben dem großen Bedarf benennen die Befragten auch wichtige Einschränkungen und Vorbehalte. So wird einerseits die Bedeutsamkeit des persönlichen, nicht nur virtuellen Austauschs betont. Allerdings betonen sie ebenfalls, dass ein digitales Format eine gute Ergänzung sein könnte. Dabei sehen sie hilfreiche Aspekte bezüglich der eigenen Vorbereitung und Informationsbeschaffung. Häufig wird in diesem Zusammenhang auf eine bereits existierende Vielzahl an Vernetzungsmöglichkeiten hingewiesen, die gebündelt werden müssten und auf der neuen Plattform ersichtlich sein sollten. Weiterhin sollte die Bedienung der Vernetzungsplattform benutzerfreundlich und intuitiv sein und mit wenig (zeitlichem) Aufwand nutzbar sein.

Doch alles in allem sind sich die Befragten einig – eine digitale Vernetzungsplattform wäre ein hilfreiches Tool.

So scheint es sinnvoll in einem weiteren Schritt bereits existierende Vernetzungsaktivitäten zu ergründen und zielgruppen- und themenspezifische Bedarfe zu ermitteln. Dies sollte letztendlich mit dem Ziel durchgeführt werden eine benutzerfreundliche und moderierte Plattform zu generieren, die die Möglichkeit schafft alle relevanten Akteur:innen miteinander auf einer Plattform zu vereinen.