Das Abbild der Krise – Einblick in ein Mastermodul

Kreative Umsetzung trotz Online-Lehre

Das komplett digital durchgeführte Modul im Sommersemester 2021 bot den Studierenden des Fachbereichs 09 zunächst viele interaktive Inhalte. Mittels Podcasts, Videos, Diskussionen und verschiedenen Textformaten konnte Frau Prof. Dr. Jasmin Godemann den Studierenden die Welt der Ernährungskommunikation und den Bezug zur Kultur näherbringen. Besonders interessant war der Gastvortrag von Frau Schreiber zum Thema visuelle Kommunikation. Dabei wurde Fotos und deren Darstellungsmittel interpretiert und generationale Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten besprochen. Ausgestattet mit neuen Erkenntnissen wurde den Studierenden die zentrale Semesteraufgabe gestellt: Ein Bild zum Thema „Ernährungskultur in Krisenzeiten“ zu entwerfen.

Originell umgesetzte Formate um ein Thema zu vermitteln

Die Gruppen aus je drei Studierenden konnten dabei vollkommen frei überlegen welche Krise und wie der Bezug zur Ernährung gezogen wurde. Durch diese Freiheit entstanden trotz gleicher Aufgabenstellung die verschiedensten Bilder. Aufgrund der derzeitigen Lage wurde von einigen Gruppen die COVID-19 Pandemie thematisiert. Wie entwickelt sich der Hunger weltweit, wie verändert sich das Ernährungsverhalten und was passiert in der Gemeinschaftsverpflegung während einer Pandemie? Diese und weitere gesellschaftlich relevante Fragestellung wurden bildlich dargestellt. Neben der Pandemie thematisierten die Studierenden weitere Krisen. So wurde der Einfluss von Social-Media auf die Ernährung junger Menschen, die Diabetes-Epidemie und die Klimakrise in Bildern festgehalten. Die Verbindung zur Klimakrise zogen die Studierende zum einen zur begrenzten Ressource Wasser. Ein anderes Werk zeigte die „Verletzungen“ von Mutter Erde durch verschiedene ernährungsbedingte Themenfelder.

Die Zielgruppendefinition ist essentiell für eine erfolgreiche Ernährungskommunikation

Pro Gruppe wurde ein Poster designed, um den Betrachenden für das Gruppenthema zu begeistern. Dafür wurden unterschiedliche Herangehensweisen gewählt, um das Interesse zu wecken und das Thema zu transportieren. Die Ernährungskrisen wurden dramatisch, sachlich oder humoristisch dargestellt. Denn eine erfolgreiche Kommunikation funktioniert vor allem, wenn eine passende Wahrnehmungsart verwendet wird. Dafür wurde vor der Erstellung der Beiträge eine Zielgruppe festgelegt, um die bestmögliche Darstellungsform zu wählen. Denn den Betrachtenden soll die Möglichkeit gegeben werden, das Dargestellte selbstständig erkennen und reflektieren zu können. So können Menschen erreicht und ein Thema erfolgreich vermittelt werden.

Wissen erweitern und zum Denken anregen

Ob die erarbeiteten Bilder einen Wissenszuwachs oder eine Anregung ausgelöst hätten, bleibt offen, da eine öffentliche Ausstellung in Gießen aufgrund der COVID-19 Pandemie nicht möglich war. Deshalb ist eine Beurteilung der Auswirkungen auf Betrachtende schwierig. Trotzdem waren die Bilder eine lehrreiche Möglichkeit für die Studierenden, um komplexe Systeme bildlich leicht erfassbar darzustellen. Dadurch wurden die Teilnehmenden für die Komplexität der Ernährungskommunikation sensibilisiert und haben erlernt, ein Problembewusstsein zu entwickeln und dies in den Alltag zu transportieren.

Zum Ende des Semesters erfolgte die Präsentation der entstandenen Bilder vor den anderen Modulteilnehmenden. Im Anschluss daran wurde darüber mündlich diskutiert sowie eine schriftliche Ausarbeitung angefertigt.

Poster der Gruppe „Aufgrund einer Signalstörung kommt es zu Verzögerungen“ - Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Hunger weltweit – Aufklärung der Generation Y und Z in Form eines Memes. Felix Langer, Merle Vollgraf, Johannes Reichmann

Autor:innen

Felix Langer, studiert M.Sc. Ernährungswissenschaften          

Merle Vollgraf, studiert M.Sc. Ernährungswissenschaften