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Diabas

Der Name Diabas leitet sich von der Art der Entstehung des Gesteins ab (griech.: diabaíno = durch etwas gehen). Unter diesem Namen werden in der Geologie Ergußgesteine zusammengefasst, die submarin gebildet wurden, eine Vergrünung aufweisen und von feldspatbasaltischer Zusammensetzung sind.

Entstehung und Verbreitung von Diabas

Diabase zählen zu den sogenannten Metabasalten, die aus dem Paläozoikum stammen. Das metamorphe Gestein kann sowohl extrusiv als auch intrusiv entstanden sein und ist dabei eng an Vulkanismus gebunden.

Ausgangspunkt der Bildung von Diabas sind auf dem Meeresgrund verfestigte Sedimente bestehend aus Abtragungsschutt anderer Gesteine. Durch Schwächezonen in der Erdkruste aufdringende, bis zu 1.200°C heiße Lava basaltischer Zusammensetzung aus dem Erdmantel breitet sich in den Sedimenten aus (siehe Bedeutung des Namens Diabas!). Dabei kühlt die Gesteinsschmelze ab und bildet die ersten gesteinsbildenden Kristalle aus. Weitere Kristalle entstehen infolge der fortschreitenden Erkaltung der Lava und reagieren mitunter mit Wasser und Sedimenten. Unterschieden werden intrusive – gebildet aus Sedimenten – und extrusive – entstanden am Meeresgrund im Meerwasser – Diabase.

Hinsichtlich der Beschaffenheit sind intrusive Diabase weniger porös und grobkörnig, enthalten teilweise auch Adern bestehend aus Calcit, Quarz oder Chlorit, während extrusive Diabase feinkörniger und porenreicher sind. Teilweise sind die Poren mit Hämatit, Chlorit und Zeolithen gefüllt. Gebirgsbildende Prozesse sind letztlich verantwortlich, dass Diabase an die Erdoberfläche gelangen.

Bedeutende Vorkommen von Diabas in Deutschland befinden sich unter anderem im Harz und im Fichtelgebirge. Das mittelhessische Diabasvorkommen streicht von SW nach NO in Richtung der variszischen Gebirgsfaltung; es ist etwa 15-20 km breit und 50 km lang (von Brechen bei Limburg bis nördl. von Biedenkopf). Nördlich der Oberen Lahn verschwindet der Diabaszug wieder in den Erdtiefen, um im Kellerwald-Gebiet (Bergfreiheit, Bad Wildungen), bei Adorf und im Upland noch einmal aufzutauchen.

Eigenschaften von Diabas

Die Farbe von Diabas variiert von schwarzgrünlich bis gräulich-grün - daher auch die alternative Bezeichnung Grünstein für Diabas. Die mineralische Zusammensetzung wird von Plagioklas-Feldspäten, Chloriten und Serpentinen als Hauptgemengeteilen bestimmt. Nebengemengeteile sind Augit, Apatit, Biotit, Titanit, Hornblende sowie Olivin und Ilmenit. Die Vergrünung des Gesteins geht auf die Alterung von Basalten zurück, bei der die dunklen Minerale des Basalts sekundär in grüne Chlorit und Serpentine umgewandelt wurden.

Während der Verwitterung des Gesteins zeigen einzelne Diabase schalenartige Abplatzungen (Desquamation). Der Grund für die Desquamation ist die Schieferung einiger Diabase, deren diverse Lagen durch Temperaturverwitterung losgelöst werden. Ein bekanntes Beispiel ist die als Naturdenkmal anerkannte "Steinerne Rose" bei Saalburg-Ebersdorf in Thüringen.

Das Gefüge von Diabas ist fein- bis grobkörnig und kompakt. Mineralische Einsprenglinge bedingen zuweilen ein porphyrisches Gefüge. Die Dichte beträgt 2,85 bis 2,95 g/cm3. Böden, die aus der Diabasverwitterung hervorgehen sind meist flach- bis mittelgründig und weisen immer eine hohe Basensättigung auf.

Verwendung

Diabas gilt schon seit Jahrtausenden als ein gut zu bearbeitendes Gestein mit vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten. Bereits in der Steinzeit wurden Werkzeuge und Waffen aus Diabas gefertigt. Durch seine Verwitterungsstabilität und hohe Druckfestigkeit ist Diabas sowohl als Schotter und Pflasterstein als auch als Gestein zur Fassaden- und Innenraumgestaltung sowie für Steinmetzarbeiten (Grabsteine, Skulpturen) von Bedeutung. Ferner wird Diabas als Zuschlagstoff in Beton verwendet und kommt aufgrund seines Basen- und Spurenelemente-Reichtums fein vermahlen als Urgesteinsmehl im ökologischen Landbau zum Einsatz. Aufgrund dieser wirtschaftlichen Nutzungsvielfalt wurde der Diabas 2017 zum "Gestein des Jahres" gekürt.

Große und ertragreiche Steinbruchbetriebe, die insgesamt bis zu 650 Beschäftigten Arbeit und Brot gaben, werden seit Beginn des 20. Jahrhunderts in Mittelhessen an der Ost-Grenze des ehemaligen Dill-Kreises und insbesondere im anschließenden ehemaligen Kreis Biedenkopf (Hessisches Hinterland) betrieben.