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Schiefer

Tonschiefer sind namensgebend für das rheinische Schiefergebirge und prägen über die Verwendung als Dachschiefer das Erscheinungsbild ganzer Regionen. 

Entstehung und Verbreitung

Die Entstehung von Schiefergesteinen verläuft in mehreren Schritten. Ausgangspunkt sind feinkörnige Lockersedimente, aus denen durch zunehmende Auflast überlagernder Sedimentschichten das Wasser aus den Porenräumen herausgepresst wird und das zu einem bindigen Lockergestein verdichtet wird. Aus tonigen Lockersedimenten entsteht dann mit zunehmendem Überlagerungsdruck durch weitere Kompaktion und Entwässerung ein fester Tonstein. Werden diese Tonsteinschichten im Zuge von Gebirgsbildung zunehmend höheren und auch seitlichen Drücken ausgesetzt. Während dieser tektonischen Vorgänge kommt es einerseits zur Drucklösung von Tonmineraen parallel zur Stauchrichtung, andererseits kristallisieren neue Tonminerale senkrecht zur Stauchrichtung, wodurch das typische schiefrige Gefüge entsteht.

In Hessen sind Schieferrgesteine weit verbreitet und auch namensgebend für das Rheinischen Schiefergebirge, wo sie die vorherrschende Gesteinsgruppe bilden. Daneben kommen metamorphe Schiefer wie Glimmerschiefer oder Gneise auch im Vordertaunus, im Odenwald und im Spessart vor.

Eigenschaften

Tonschiefer sind feinkörnige und dicht gepackte Gesteine mit einer Dichte von etwa 2,8 g/cm3. Infolge der sekundären Schieferung zeichnen sich Tonschiefer durch ihre Spaltbarkeit aus und das Gestein lässt sich entlang der Schieferungsflächen sehr gut spalten. Teilweise kann man entlang der Spaltflächen Fossilien finden. Die chemische Zusammensetzung von Tonschiefern kann entsprechend der primären Ausgangsgesteine sehr vielfältig sein, so dass Böden die sich auf Tonschiefer entwickeln sowohl sauer sein können als auch eine recht hohe Basenverfügbarkeit aufweisen können.

Verwendung

Tonschiefer können vielfältig genutzt werden, allerdings hat ihre Bedeutung deutlich abgenommen. Die harten Tonschiefer des Rheinischen Schiefergebirges können als Schotter zur Wegebefestigung verwendet werden. Nach wie vor werden Dächer und Fassaden mit Tonschiefer verkleidet und der Abraum als Zuschlagstoff im Straßenbau und für die Dachpappenherstellung verwendet. Weniger hochwertige Tonschiefer wurden früher für Bruchmauersteinwerke oder Treppenstufen gewonnen.