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AMIES

AMIES - Wechselwirkungen von ökologischen und sozialen Prozessen in Bergregionen Georgiens

AMIES - Analysing multiple interrelationships between environmental and societal processes in mountainous regions of Georgia - Interdisciplinary research to foster sustainable land use, land development, and quality of life

 

 

Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Annette Otte, Prof. Dr. Ingrid-Ute Leonhäuser

Beteiligte WissenschaftlerInnen unserer AG: Prof. Dr. Dr. Annette Otte, Prof. Dr. Rainer Waldhardt, Dr. Dietmar Simmering, Martin Wiesmair MSc., Anja Magiera MSc


 

Beteiligte Institutionen: Übersicht hier

Projektträger: VolkswagenStiftung

Internationale Status Konferenz des Förderprogramms: Between Europe and the Orient - A Focus on Research and Higher Education in/on Central Asia and the Caucasus, Tbilisi / Georgien, 19. - 21. Mai 2010

Laufzeit: 03/2010 - 12/2013

Keywords: Transformationsprozess, Landnutzungswandel, Klimawandel, Kaukasus


Poster: Amies - Analysing multiple interrelationships between environmental and societal processes in mountainous regions of Georgia


Poster: Employing Vegetation Databases to Analyse Land-Use Change in a Caucasus Region


Publikationen:


Kurzfassung:

Seit seiner Erklärung der Unabhängigkeit im Jahr 1991 ist Georgien – wie andere ehemalige Sowjetstaaten - dramatischen Transformationsprozessen unterworfen gewesen. Prozesse wie die Privatisierung von Land und die Einführung von neuen Organisationsstrukturen für das Landmanagement und die Produktlieferung haben Umweltprobleme wie Landdegradation, Bodenerosion und eine Abnahme der Biodiversität verursacht und führten zu gesellschaftlichen Veränderungen wie Verarmung gefolgt von Migration. Klimawandel hat die Umweltprobleme verstärkt. Forschung mit dem Ziel, eine nachhaltige Landnutzung, Landentwicklung und die Lebensqualität in diesem Teil der Erde zu fördern, ist daher dringend erforderlich. In diesem Zusammenhang verfolgt das beantragte dreijährige Forschungsprojekt interdisziplinäre und multiskalige Untersuchungen in zwei Regionen des Großen und Kleinen Kaukasus in Georgien.

Das methodische Konzept des Forschungsvorhabens umfasst drei wesentliche Schritte:

(I) die Entwicklung einer konsistenten hierarchischen Klassifikation von Landschaftsmustern,

(II) die Analyse von Beziehungen zwischen ökologischen und gesellschaftlichen Prozessen unter Berücksichtigung dieser Muster und

(III) die Formulierung von regional differenzierten Empfehlungen für eine nachhaltige Landnutzung und Landentwicklung.

Der Begriff „ökologisch“ bezieht sich auf physische und biotische Bedingungen und Prozesse sowie auf Landnutzung und Landnutzungswandel. Untersuchungen zu gesellschaftlichen Prozessen konzentrieren sich auf die Sozioökonomie. Schritt I basiert im Wesentlichen auf hochauflösenden digitalen Karten und GIS Analysen. Die resultierende gemeinsame Datenbasis wird die Berechnung von Trade-offs zwischen ökologischen, landnutzungsabhängigen und sozioökonomischen Prozessen auf multiplen räumlichen Skalen und die Formulierung von Empfehlungen für eine nachhaltige Landnutzung und Landentwicklung ermöglichen. Um ein besseres Verständnis für das komplexe Zusammenspiel zwischen diesen Prozessen (Schritt II) zu gewinnen, werden diese qualitativ und quantitativ in einem Netzwerk von vier Projekteinheiten (A bis D) mit acht Teilprojekten untersucht werden.

 


Projekteinheit A (ein Post-Doc; auch befasst mit Schritt I und III) wird Veränderungen in der Landschaftsstruktur und in der Landnutzung von ca. 1960 bis 2009 analysieren.

Projekteinheit B (zwei Doktoranden) beschäftigt sich mit Klimawandel und Massenbewegungen. Innerhalb dieser Projekteinheit untersucht das Teilprojekt B 1 Veränderungen der Lufttemperatur, der Niederschläge sowie den Gletscherrückgang und die damit verbundenen Veränderungen im Abflussverhalten. Teilprojekt B 2 verfolgt das Ziel, das Verständnis für in naher Vergangenheit aufgetretene Massenbewegungsereignisse zu erweitern und Zonen mit hohem Risiko für künftige Erdrutsche zu identifizieren.

Projekteinheit C (zwei Doktoranden) beschäftigt sich mit Veränderungen in der Phytodiversität. Indikatoren vergangenen Landnutzungswandels, die Bedeutung der Wurzel-Boden-Systeme für Bodenerosion und Landentwicklungspotenziale sollen auf unterschiedlichen Raumskalen untersucht werden. Hierzu werden unter Einbeziehung der ober- und unterirdischen Vegetation in den Teilprojekten C1 und C2 biotische Prozesse untersucht.

Projekteinheit D (drei Doktoranden) analysiert gesellschaftliche Veränderungen auf der Landschafts- und regionalen Ebene (Teilprojekte D1 und D2) und befasst sich mit der Entwicklung eines Konzeptes für nachhaltigen Tourismus in den Untersuchungsregionen (D3). In allen Teilprojekten gehen die disziplinären Untersuchungen Hand in Hand mit interdisziplinärer Forschung zu den Wechselbeziehungen zwischen ökologischen und gesellschaftlichen Prozessen.

Die Ergebnisse bilden die Grundlage für die interdisziplinäre Formulierung von Empfehlungen für eine nachhaltige Landnutzung und Landentwicklung in Schritt III. Die Empfehlungen werden an staatliche und nichtstaatliche Organisationen in Georgien ausgehändigt und mit diesen diskutiert. Im Rahmen des Projektes sollen ein Auftakttreffen, ein Symposium und ein Abschlusstreffen in Tbilisi durchgeführt werden.

Weitere Informationen zum Projektaufbau sowie den beteiligten Institutionen und WissenschaftlerInnen finden Sie hier.