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Energiepflanzenanbau

 

Transferbereich des Sonderforschungsbereiches 299 Landnutzungskonzepte für periphere Regionen.

Teilbereich T4: Modell ProF - Veränderungen der Phytodiversität durch Energiepflanzenanbau.


Beteiligte Wissenschaftler: Dipl.-Ing. agr. Oliver Ginzler, Prof. Dr. Rainer Waldhardt, Prof. Dr. Dr. Annette Otte

Laufzeit: 11/2007 - 04/2010

Schlagwörter: Phyto-Diversität, räumliche Modellierung, GIS, nachwachsende Rohstoffe, Bioenergie, Artenvielfalt

Kurzbeschreibung

Mais nimmt eine dominierende Stellung bei der landwirtschaftlichen Erzeugung von Biomasse ein. Er besitzt momentan konkurrenzlose Eigenschaften bez. Ertrag und Verwertbarkeit der Biomasse zur Herstellung von Biogas. Aus diesem Grund wird ihm aus politischer Sicht ein großes Potential zur Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes zugewiesen. Diese Sichtweise dokumentiert sich in Gesetzen und Verordnungen sowohl auf europäischer, als auch auf nationaler Ebene.
Die Anbaufläche von Mais nahm in den letzten Jahren stetig zu, und sie liegt aktuell etwa bei einem Anteil von 17 % an der landwirtschaftlich genutzten Fläche Deutschlands.
Mithilfe des im Sonderforschungsbereich entwickelten Modells Prognoses on Floristics (ProF) kann u. a. der potentielle Pflanzenartenreichtum einer Region unter sich ändernden politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Bedingungen berechnet werden. Nach der Erstellung von Szenarien, die zukünftige Entwicklungen/Veränderungen der Landnutzung in einem Bezugsraum abbilden sollen (z. B. mit unterschiedlich hohen Mais-Flächenanteilen), kann eine ökologische Evaluierung erfolgen. Für das Untersuchungsgebiet um die Biogasanlage in Wixhausen wurden im vergangenen Frühjahr und Sommer 2008 insgesamt 300 Ackerflächen floristisch erhoben. Für die im Gebiet vorhandenen Hauptkulturarten (Hafer, Kartoffeln, Mais, Raps, Roggen, Sommergerste, Spargel, Wintergerste, Winterweizen und Zuckerrübe) wurden wiederholt Pflanzenartenlisten landwirtschaftlicher Schläge erstellt. Insgesamt konnten auf den Ackerschlägen im Untersuchungsgebiet 221 höhere Pflanzenarten nachgewiesen werden. Die Artenzahlen der einzelnen Erhebungen sind bei Getreide und Raps im Allgemeinen höher als bei Hackfrüchten.
Es ergeben sich kulturartenspezifische Stetigkeiten des Vorkommens der einzelnen Pflanzenarten, die bei einer simulierten Veränderung der Landnutzungsverteilung (z. B. der Anteil der Maisfläche steigt) im Untersuchungsgebiet zu artspezifischen Vorkommenswahrscheinlichkeiten berechnet werden.
Diese können mithilfe eines Geografischen Informationssystems (GIS) kartografisch dargestellt werden. Es ist möglich, die zu erwartenden Veränderungen in der Pflanzenartenvielfalt räumlich differenziert zu visualisieren.



Projektträger:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Kooperationspartner: HEAG Südhessische Energie AG

 

Vorträge:

Biogas und Biodiversität ein Gegensatz? - Vortrag Otte (Abschlussveranstaltung des Transferbereichs im März 2010)


Poster:

Internationale Konferenz 'Biomass in Future Landscapes', Berlin, 31. 03. - 01. 04. 2009

  • Integrated evaluation of biogas production at the landscape scale. - Posterbeitrag (Bach, Frede, Gäth, Ginzler, Hundt, Julich, Kuhlmann, Otte, Plata & Waldhardt)
  • Modelling multiscale effects of energy crop production on phytodiversity. - Posterbeitrag (Ginzler, Otte & Waldhardt)
  • Biogas-Kongress 'Biogas in der Landwirtschaft - Stand und Perspektiven', Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) und Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. (KTBL), Weimar, 15. - 16.09.2009


Veröffentlichungen: