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Selektionsinstrumente

Entwicklung von Selektionsinstrumenten für sozio-ökonomische Systeme mit Anwendungspotenzial für bedrohte Rassen und kleinbäuerliche Betriebsstrukturen.

Gefördert durch: Landwirtschaftliche Rentenbank

Förderkennzeichen: 832 912

 

Ziel des Forschungsvorhabens "Selektionsinstrumente" ist die Entwicklung und Implementierung von Zuchtwertschätzverfahren, die eine Rangierung der Selektionskandidaten nach Zuchtwerten innerhalb von Produktionssystemen ermöglicht. Dieser Prototyp eines Zuchtwertschätzverfahrens soll insbesondere dazu beitragen, die Genauigkeit der Zuchtwertschätzung für Schweine und Rinder zu erhöhen, die in heterogenen und/oder kleinbäuerlichen Betriebsstrukturen gehalten werden. Somit gilt es, die wesentlichen Charakteristika von Produktionssystemen zu identifizieren (Fütterung, Haltung, Stallbau, Weidemanagement, Klima, etc.) und in einer Zuchtwertschätzung anstelle des eher pauschalen "Betriebseffekts" zu inkludieren.

 

Eine an die jeweiligen Produktionssysteme angepasste Zuchtwertschätzung ermöglicht die Identifizierung, die Selektion und den direkten Austausch von Zuchttieren innerhalb von Ssytemen, aber auch über Systeme hinweg unter Berücksichtigung etwaiger Genotyp-Umwelt (System)-Interaktionen. Die Verfügbarkeit von sicher geschätzten Systemzuchtwerten soll letztendlich auch dazu beitragen, die Selektionsgenauigkeit auch von Tieren in eher kleinbäuerlichen Betriebsstrukturen zu verbessern, mit dem Ziel, die Zuchtarbeit und den Zuchtviehaustausch (oder Sperma von den Tieren) zu intensivieren. Somit wird mit der Entwicklung eines neuen Selektionsinstruments (=Systemzuchtwert) auch ein fundamentaler Beitrag zur Erhaltung von bedrohten Rassen, die eher in kleinbäuerlichen Familienbetrieben gehalten werden, realisiert. Die Methodik wird abschließend in der großen HF-Population validiert.