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Julia Sohm

Doktorandin

AG für angewandte Verhaltenskunde und Tierverhaltenstherapie

Fachbereich Veterinärmedizin

Justus-Liebig-Universität Gießen

Frankfurter Straße 110, 35392 Gießen

 

 

Projekt:

 

Einfluss der Haltungsbedingungen und der Grundeinstellung von Nutztierhaltern auf das Auftreten von Verhaltensstörungen und Stereotypien bei Rindern & Schweinen

Das Forschungsvorhaben befasst sich mit auftretenden Verhaltungsstörungen und Stereotypien wie zum Beispiel dem Zungenrollen und dem gegenseitigen Besaugen bei Rindern sowie dem Stangenbeißen, Kannibalismus und Leerkauen bei Schweinen im Zusammenhang mit der Grundeinstellung der Nutztierhalter gegenüber ihren Tieren und der Haltungsform. Der gegenwärtige theoretische und empirische Forschungsstand zeigt, dass solche Verhaltensstörungen und Stereotypien auftreten, wenn die Tiere nicht ihr vollständiges arttypisches Verhaltensrepertoire ausüben können, unter anderem als Folge einer nicht artgemäßen Haltungsumgebung. Ebenso unterscheidet sich die Haltung von Nutztieren von der Heimtierhaltung, ausgehend von der häufig weniger emotionalen Einstellung der Gesellschaft gegenüber Tieren, die als Produktionsmittel angesehen werden. Man geht davon aus, dass vor allem hohe Tierzahlen und automatisierte Haltungssysteme den Kontakt zwischen Menschen und Einzeltier so reduzieren, dass nur erschwert eine Beziehung zwischen ihnen zustande kommen kann. Dennoch ist die Mensch-Nutztier-Beziehung noch nicht völlig verschwunden, es gilt herauszufinden inwieweit die persönlichen Parameter und die Grundeinstellung des Tierhalters Einfluss auf die Haltungsumgebung und somit auf die daraus folgenden Verhaltensstörungen und Stereotypien der Tiere nimmt.