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Kulturelles Gedächtnis und Erinnerungskulturen (1)

Kulturelles Gedächtnis und Erinnerungskulturen: Speicher, Medien (Literatur, Kunst, Ritual, Architektur, Musik und Geschichtsschreibung als Gedächtnis), Institutionen und Funktionen.

In Erinnerungskulturen wird eine gemeinsame 'Vergangenheit' aus der Perspektive einer jeweiligen Gegenwart heraus konstruiert und interpretiert, die 'Gegenwart' wird sinnhaft im zeitlichen Verlauf verortet und die 'Zukunft' perspektiviert. Kulturelles Erinnern ist eine Art kollektiver "Sinnbildung über Zeiterfahrung" (Rüsen). Diese - historisch und kulturell variablen - Prozesse der gesellschaftlichen Konstruktion von Inhalten des kollektiven Gedächtnisses erfüllen wichtige Aufgaben in der Kultur, wie etwa die Vermittlung von Werten und Normen oder die Stiftung und Stabilisierung kollektiver (sozialer, ethnischer, nationaler) Identitäten.

Die GGK-Sektion 1 ist ein interdisziplinäres Forum (u.a. sind Geschichtswissenschaftler, Literaturwissenschaftler, Orientalisten und Politikwissenschaftler vertreten), in dem DoktorandInnen Fragen nach Formen und Funktionen der Konstruktion kollektiver Gedächtnisse diskutieren und zentrale kulturwissenschaftliche Gedächtnistheorien erarbeiten. Gerade im Zusammenhang mit dem medialen Paradigmenwechsel im Computerzeitalter und dem Wandel zur Informationsgesellschaft ist der Problembereich der Veränderungen von Gedächtnismedien und von Aufzeichnungs-, Speicherungs- und Übertragungstechnologien besonders aktuell. Medien des kollektiven Gedächtnisses, ihre Ausprägungen in verschiedenen kulturellen Kontexten, ihre historischen Wandlungen und gesellschaftlichen Funktionen gehören daher zum Kernbereich der gemeinsamen Arbeit in der Sektion.

Leiter

  • Jan Rupp

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