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Portrait

Erfahren Sie auf dieser Seite mehr über seinen beruflichen und akademischen Werdegang.

Dr. Steffen Puhl

Beruflicher Werdegang

Seit Mai 2009 arbeitet Dr. Steffen Puhl als Koordinator Barrierefreie Studieninformationssysteme/Inklusive IT am Hochschulrechenzentrum (HRZ) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Im Mittelpunkt seiner Tätigkeit stehen zum einen die Koordination, Unterstützung und Überwachung des Umsetzungsprozesses zur barrierefreien Gestaltung der an der Universität eingesetzten zentralen web-basierten Studieninformations- und Anmeldesysteme - wie z. B. FlexNow, Stud.IP und der Webauftritt. Zum anderen zählen Information, Beratung, Schulung und Weiterbildung zur barrierefreien bzw. inklusiven Informationstechnik zu seinen Aufgaben.

Für mehr digitale Barrierefreiheit an der JLU arbeitet er mit zahlreichen universitätsinternen und -externen Projekten, Netzwerken und Institutionen zusammen, nachfolgend eine Auswahl:

  • Expertenbeirat Webrelaunch der JLU
  • Projekt "Einfach für @lle": Stakeholder bei der Übersetzung der WCAG 2.0 ins Deutsche (2009)
  • Präsidiale AG "Barrierefreies Studieren an der JLU" (stellvertretende Geschäftsführung 2010-2015)
  • Arbeitskreis "Barrierefreies Stud.IP" (2009/2010, 2020/2021)
  • Erweiterter Arbeitskreis, Projekt Neues Online-Modul- und Veranstaltungsverzeichnis (MVV) der JLU (2010-2013)
  • ILIAS Special Interest Group Accessibility / Barrierefreiheit
  • HeFIS-Verbund: FIS in Hessen (2015-2017)
  • Netzwerk "Inklusive Hochschulen in Hessen" (2015-2019)
  • Netzwerk im "Innovationsforum Barrierefreiheit", Verbundprojekt "Digital gestütztes Lehren und Lernen in Hessen" (2019-2021)
  • Aufklärungsprojekt "BIK für Alle": Beiratsmitglied und Kooperationspartner im Handlungsfeld "Aus- und Weiterbildung", Gründung und Organisation des Arbeitskreises "Barrierefreie Videos in der Hochschullehre" (2015-2018)
  • Fachgruppe "Informatik und Inklusion" der Gesellschaft für Informatik e. V. (GI)
  • BFIT-Bund AG 12 "Barrierefreie Hochschule"
  • IAAP D-A-CH Arbeitskreis "Barrierefreiheit in der Bildung"
  • Arbeitsgruppe Virtual Reality und Augmented Reality Mittelhessen, Verbundprojekt "Network for Impactful Digital International Teaching Skills"
  • Professur Barrierefreie Kommunikation, ZHAW Angewandte Linguistik, Winterthur, Schweiz

Im Juli 2014 qualifizierte er sich im Rahmen des Projekts "WM³ Weiterbildung Mittelhessen" zum "Dozenten in der wissenschaftlichen Weiterbildung".

Darüber hinaus war Dr. Steffen Puhl von Juni bis Dezember 2010 - zunächst vertretungsweise - mit der Tätigkeit als Studienberater für den Bereich "Studieren mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung" in der Präsidialverwaltung, in der Zentralen Studienberatung (ZSB) der JLU betraut. Zu seinen Aufgaben zählten dort unter anderem:

  • Beratung und Information zum Studium mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung,
  • Entwicklung des Konzepts "Barrierefreies Studieren an der JLU",
  • Koordination der studentischen Hilfskräfte als "Studienassistenzen",
  • Koordination des Pools an ausleihbaren technischen Hilfsmitteln,
  • Zusammenarbeit mit universitätsinternen und -externen Einrichtungen und dem BliZ der THM.

Die Beratungsstelle für behinderte und chronisch kranke Studierende in der ZSB verfügt über ein eigenes Sekretariat, in dem ihn Bettina Klinger unterstützte.

Akademische Laufbahn

Im Juni 2008 wurde Dipl.-Kfm. Steffen Puhl durch den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) zum Dr. rer. pol. promoviert. Dazu fertigte er, betreut von Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert, an der Professur für BWL - Wirtschaftsinformatik seine Dissertationsschrift zum Thema "Betriebswirtschaftliche Nutzenbewertung der Barrierefreiheit von Web-Präsenzen" an. Das Ziel seiner Dissertationsschrift war es, eine Nutzenbewertung der Barrierefreiheit von Unternehmens-Web-Sites fundiert herzuleiten und mit Methoden und Techniken im betriebswirtschaftlich-rationalen Sinne zu quantifizieren. Unternehmen werden ihre Entscheidung über die barrierefreie Aus- oder Umgestaltung ihrer Web Site nur dann fundiert treffen können, wenn sie die durch die Barrierefreiheit erzielbare Rendite kennen bzw. quantifizieren können. Deshalb stellt er in seiner Dissertationsschrift ein Nutzenbewertungsmodell der Barrierefreiheit von Web Sites dar, das sich über alle drei technischen Web-Site-Segmente Internet (eCommerce), Intranet (eWorkflow) und Extranet (eIntegration) erstreckt. Seine Ausführungen umfassen zudem die monetäre Wirtschaftlichkeit (Leistungen/Kosten) und die nicht-monetäre Wirtschaftlichkeit (Nutzen/Opfer) der Barrierefreiheit. Die JLU förderte sein Promotionsvorhaben mit einem Graduiertenstipendium.

Zuvor studierte Steffen Puhl Betriebswirtschaftslehre an der JLU und legte im Juni 2005 sein Examen als Diplom-Kaufmann ab. In seinem Studium spezialisierte er sich in den Fächern "Betriebswirtschaftliche Steuerlehre", "Revisions- und Treuhandwesen" sowie "Wirtschaftsinformatik". Bereits während seiner Studienzeit konnte er zudem vielfältige praktische Erfahrungen in IT-Projekten und der Software-Entwicklung sammeln - als studentische Hilfskraft an der Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik von Prof. Dr. Christof Weinhardt, JLU, und als Praktikant im Konzernstab für Organisation und Informatik der Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main.

Die Schwerpunkte seiner Wirtschaftsinformatik-Ausbildung lagen in den Bereichen:

  • E-Business und Web-Site-Engineering
  • Information- und Web-Content-Management
  • Web-Techniken
  • Zielgruppenmanagement
  • E-Learning und Learning-Management, E-Campus und E-University
  • Programmierung von Windows-Anwendungen mit "Microsoft Visual Basic", u. a. mit Datenbankzugriffen
  • Planung, Modellierung, Entwicklung und Betrieb von IT-Systemen
  • IT- und Web-Site-Security
  • Management und Controlling von IT-Projekten sowie
  • Kostenmanagement und -controlling mit "Microsoft Navision" und "SAP R/3".

Diese Themengebiete der Wirtschaftsinformatik in Kombination mit der eigenen Blindheit begründen seine große Leidenschaft für sein Arbeitsgebiet. So legte er schon als Diplomand die erste Arbeit zum Thema "Barrierefreie Web-Nutzung durch blinde und sehbehinderte Menschen" in Form eines Management-Papers vor.