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Vortrag "Rückkehr der Körperlichkeit? 3D-Druck im kunstpädagogischen Kontext", Dr. Mark Fritzsche (GGS-Jahrestagung)

Studierende, Promovierende, Postdoktorierende, Nachwuchswissenschaftler*innen, Professor*innen und Mitarbeiter*innen aller Fachrichtungen und Universitäten sowie alle Interessierten Personen sind herzliche eingeladen an der Tagung teilzunehmen.

Wann

07.12.2017 von 15:15 bis 15:50 (Europe/Berlin / UTC100)

Wo

Senatsaal, JLU-Hauptgebäude, Ludwigstraße 23

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0641 99 2137 2

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In Kooperation mit dem Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI), dem Forschungscampus Mittelhessen (FCMH) und dem Kinderrechte Filmfestival veranstaltet das Gießener Graduiertenzentrum für Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaftem (GGS) seine 4. Jahrestagung zum Thema „Digitale (Un)Sichtbarkeiten“. Die Tagung findet vom 6. – 8. Dezember 2017 auf dem Innenstadtcampus der Justus-Liebig-Universität Gießen statt. Neben Prof. Dr. Dariuš Zifonun (Uni Marburg) und Prof. Dr. Gerrit Sames (THM) als Keynote Speaker, erwarten Sie spannende Vorträge, Discussion Roundtables mit Ina Daßbach, Dr. Jutta Hergenhan und Prof. Dr. Dorothée de Nève (ZMI), René Grund und Dr. Michaela Goll (JLU, Institut für Soziologie) sowie einem Networking-Treffen mit dem FCMH.

 


Referentin: Dr Mark Fritzsche

Thema: Rückkehr der Körperlichkeit? 3D-Druck im kunstpädagogischen Kontext


Dreidimensionalen Druckverfahren wird das Potenzial zugeschrieben, Produktionsprozesse zu revolutionieren. In den entsprechenden Visionen reisen statt physischer Fertigteile nur mehr ihre digitalen Baupläne um die Welt, um vor Ort die entsprechenden Objekte mittels 3D-Druckern herstellen zu können. Bereits heute werden Modelle aller Art, Werkzeuge, Ersatzteile, Häuser, Blutgefäße und Knochenimplantate auf diese Art gefertigt. Dabei wird mit Kunststoff, Harz, Metall und Beton ebenso gedruckt wie mit Nudelmasse oder Stammzellen. Prinzipiell eignet sich alles einigermaßen Flüssige oder Verflüssigbare, dass durch Trocknen, Erkalten, Erhitzen oder chemische Reaktionen in einen festen Zustand übergehen kann.

Der Beitrag untersucht Möglichkeiten, dreidimensionale Druckverfahren kunstpädagogisch nutzbar zu machen. Dazu werden zunächst aus einem kurzen fachhistorischen Überblick erfolgreiche Arbeitsweisen im Feld digitaler Medien abgeleitet und fachdidaktisch kontextualisiert. Dies schließt u.a. die Nutzung des Computers „gegen den Strich“, also in einer von den Herstellern von Hard- und Software nicht vorgesehenen Weise, ein. Das mehrfache Crossover zwischen analogen und digitalen Verfahrensweisen gilt dabei als etabliertes, kunstpädagogisch erfolgreich nutzbares Prinzip. Crossover verschiebt den Fokus der (auch systemtheoretischen) Beobachtung auf das Interface zwischen Mensch und Maschine. Die dort entstehenden „Fehler“ können als Chancen genutzt werden.

Dem folgen Anmerkungen zu technischen und künstlerischen Entwicklungen im Bereich 3D-Druck. Ein universitäres Seminar wird vorgestellt und kritisch reflektiert, um daraus Perspektiven für den kunstpädagogischen Einsatz u.a. in der Schule zu entwickeln.

Der Beitrag knüpft an zwei Fragen aus dem Call for Papers an: Wie verändert die Visualität digitaler Medien das Lehren und Lernen? Inwiefern trägt die Digitalisierung zur visuellen Konstruktion sozialer Wirklichkeit bei?

 Er geht jedoch insofern über diese Fragen hinaus, als er sich nicht in erster Linie mit Visualität beschäftigt. Vielmehr verweist er auf das implizite Potenzial dreidimensionaler Druckverfahren, die auch im Bildungskontext eine Rückkehr von „echter“ Räumlichkeit, Haptik und Körperbezug zu versprechen scheinen.


 

Bei Fragen wenden Sie sich bitte per E-Mail an GGS-Jahrestagung@uni-giessen.de (Maraike Büst).

Weitere Informationen und den vorläufigen Tagungsablauf finden Sie auf der Tagungs-Website.

Wenn Sie an der Tagung teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte über das Anmeldeformular an.