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Inhaltliche Ausrichtung

Migrationsphänomene sind für die gesellschaftliche und schulische Wirklichkeit in Deutschland von grundlegender Bedeutung. Unser aller Lebenswelt ist durch eine weitreichende Vermischung kultureller Einflüsse bunt, komplex und facettenreich geworden und bietet erheblichen Spielraum, das eigene Leben und die eigenen Zugehörigkeiten zu gestalten. Als Antriebe für diese fortschreitende kulturelle Vermischung können Globalisierung und die digitale Kommunikation gelten sowie aktuell besonders Migrationsbewegungen und Flucht. Wie wird an Schulen mit migrationsbedingter Pluralität und Differenz umgegangen? Inwieweit wird Vielfalt dort als Potenzial erkannt und gestaltet? Wie lässt sich die Dynamik kultureller Vielfalt im Kunstunterricht zum Thema machen?

 

Im schulischen Kontext kommt hier der Kunstpädagogik eine besondere Rolle zu, denn sie ist maßgeblich an der Bildung von mündigen und kulturell selbstverantwortlichen Subjekten beteiligt. Der Kunstunterricht kann kulturelle und ästhetische Auseinandersetzungen wahrnehmen, aufgreifen sowie gestalten und somit in Bildungsprozesse überführen.

 

Dafür braucht es eine transkulturell orientierte Kunstpädagogik, die starre kulturelle Unterschiede abbaut anstatt sie zu verstärken: Vielfach sind kulturelle Zugehörigkeiten nur noch teilweise durch Herkunft geprägt, sondern werden zum Gestaltungsspielraum zwischen Szenen, ästhetischen Präferenzen und einem selbstgebastelten Remix verschiedener kultureller Versatzstücke im eigene Selbstbild. Kunstpädagogik soll in diesem Zusammenhang die Fähigkeiten bilden, kulturelle Phänomene differenziert wahrzunehmen, sie sachgerecht und kritisch zu reflektieren und ästhetischen gestalten zu können. Nur so kann kulturelle Teilhabe in der Migrationsgesellschaft angebahnt werden. Diese Kompetenzen können in entsprechenden Unterrichtsprojekten erprobt und gelernt werden.

 

Um die Breite der Thematik abzubilden, sollen Unterrichtsvorhaben zu folgenden Themen entstehen:


Fundieren 1:  Historische Kunst entlang transkultureller Wandlungsprozesse wahrnehmen und vermitteln (Historizität von Transkultur in Kunstgeschichte)
Fundieren 2:

Auseinandersetzungen mit aktueller Kunst
Themen: postmigrantische Kultur, Transkultur, Globalität

Entdecken 1: Transkulturelle Lebenswelten und Dritte Räume beobachten, diskutieren und mit künstlerischen Mitteln dokumentieren I (z.B. soziale Medien, Jugendkultur, Jugendzimmer)
Entdecken 2: Transkulturelle Umwelten und Dritte Räume beobachten, diskutieren und mit künstlerischen Mitteln dokumentieren II (z.B. Kontext Urbanität, Straßenkultur)
Perspektivieren 1: Dritte Räume als Subjektivierungsstrategie in kunstpädagogischer Praxis eröffnen I (Fokus Kinder)
Perspektivieren 2: 

Dritte Räume als Subjektivierungsstrategie in kunstpädagogischer Praxis eröffnen II (Fokus Jugendliche)

Perspektivieren 3:

Dritte Räume als Subjektivierungsstrategie in kunstpädagogischer Praxis eröffnen III (Fokus Flüchtlinge)

 

Wenn Sie eine Projektskizze als Bewerbung einreichen wollen, wird gebeten, dass Sie sich auf eine oder mehrere dieser Kategorien beziehen. Es ist auch möglich, mehrere Projektideen zu formulieren und einzureichen.

 

 

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