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AG Schreiner erforscht van-der-Waals-Kräfte

Neue Ergebnisse in Nature veröffentlicht

Neue Ergebnisse in der Erforschung der sogenannten van-der-Waals-Kräfte konnten die Chemiker der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Peter R. Schreiner (Institut für Organische Chemie der Justus-Liebig-Universität Gießen) in der aktuellen Ausgabe des Forschungsmagazins „Nature“ veröffentlichen. Diese Kräfte sorgen nach dem Grundsatz „Stoffe ziehen sich immer an“ für das Zusammenhalten von Gasen und anderen Stoffen und ermöglichen es z. B. dem Gecko, nur mit unzähligen winzigen Härchen an seinen Füßen an spiegelglatten Oberflächen zu haften. Diese „Dispersionswechselwirkungen“ sind einzeln genommen jedoch schwach und lassen sich deshalb nur schlecht direkt bei chemischen Verbindungen berücksichtigen. Erstmals konnten die Gießener Forscher jetzt aber nachweisen, dass die van-der-Waals-Kräfte sogar extrem lange (und deshalb eigentlich schwache) Bindungen zwischen Kohlenstoffmolekülen stabilisieren können. Diese neuen Ergebnisse haben Bedeutung für die molekulare Erkennung, die Enzymkatalyse, neue Materialien und für das gezielte Design neuer chemischer Strukturen, die bis dato unerreichbar erschienen. Denkbar wären Anwendungen in der Nanotechnologie, aber auch in der Medizin. Derzeit sucht die Wissenschaft bereits nach Möglichkeiten, die „Gecko-Kräfte“ für den Menschen nutzbar zu machen.


Die Forschungsarbeiten der AG um Prof. Schreiner wurden durch Drittmittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und durch das US-amerikanische Energieministerium (DOE) gefördert.