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Grundsätze

Grundsätze des Instituts für Angewandte Theaterwissenschaft zur Vermeidung von Diskriminierung und Machtmissbrauch

Das Institut für Angewandte Theaterwissenschaft bemüht sich, stets aktiv gegen Machtmissbrauch und jedwede Art der Diskriminierung und Benachteiligung vorzugehen, sei es direkte, indirekte, strukturelle oder institutionelle. Es sieht die gleichberechtigte Zusammenarbeit aller Geschlechter auf allen Funktions- und Handlungsebenen in Studium, Lehre, Kunst, Forschung, Technik und Verwaltung als eine Grundlage seines Arbeitens an.

Herabwürdigungen oder Benachteiligungen – z. B. aufgrund ethnischer Herkunft, sexueller Identität, Geschlecht, Alter, Religion, Weltanschauung oder Behinderung – werden nicht geduldet. Sexuelle Belästigung und Gewalt gegenüber Studierenden, Mitarbeitenden und Lehrenden sind aufs Schärfste zu verurteilen.

Institutionelle Grundsätze sind immer auch im Lichte der grundgesetzlich garantierten Kunst-, Forschungs- und Lehrfreiheit zu betrachten. Diskriminierungen, sexuell belästigendes Verhalten und Gewalt stellen innerhalb eines gesetzlich geschützten Freiraums eine Verletzung des Persönlichkeitsrechtes dar. Sie schaffen ein einschüchterndes, stressbeladenes und entwürdigendes Arbeits- und Studienumfeld und können zu ernsten psychischen und physischen Beeinträchtigungen führen. Daher sind Diskriminierungen und Belästigungen jedweder Art am Institut und innerhalb der gesamten Universität unerwünscht und untersagt. Alle Mitglieder und Angehörigen des Instituts sind in ihren jeweiligen Arbeitsbereichen dafür verantwortlich, dass die Persönlichkeitsrechte und die individuellen Persönlichkeitsgrenzen respektiert und gewahrt werden. Verstöße gegen diese Grundsätze werden nicht toleriert.

Machtmissbrauch oder Ausnutzung von Abhängigkeitsverhältnissen am Arbeitsplatz, im Studium wie im Umgang mit Ressourcen unter Androhung und/oder Realisierung persönlicher oder beruflicher Nachteile bzw. unter Zusage von Vorteilen, wird als besonders schwerwiegend bewertet.

Das Institut für Angewandte Theaterwissenschaft ist daran interessiert, ein Umfeld sozialer Vielfalt und des Austauschs zu schaffen und dieses immer wieder neu auf seine Tragfähigkeit hin zu befragen. Aus der Erfahrung der langjährigen Arbeit des Instituts heraus existiert die Überzeugung, dass persönliche Erfahrungen, Emotionen und die Suche nach Identität Gegenstand künstlerischer Arbeit und damit wesentlicher Bestandteil der Forschung und Lehre an der ATW sein können. Dies zählt zu den Charakteristika eines künstlerischen Studiums. Die dabei entstehenden Näheverhältnisse erfordern einen besonders sensiblen Umgang aller Kommunikationsbeteiligten miteinander, daher ist eine offene und vertrauensvolle Kommunikation auf allen Ebenen unseres Instituts erklärtes Ziel.

Die Kommunikation ist geprägt vom Wunsch nach einem gemeinsamen Verständigungsprozess und einem progressiven Umgang miteinander. Dies bedeutet, sich um ein soziales Miteinander zu bemühen, bei dem Konflikte offen angesprochen werden können, um gemeinsam Lösungen zu finden – auch in Krisenzeiten.

So hat das Institut in den Jahren 2018/19 einen umfassenden gemeinsamen Gesprächsprozess zu sexueller Belästigung durchlaufen, an dem sich die Mitglieder aller Funktionsebenen des Instituts beteiligt haben. Dieser Text ist ein Ergebnis des intensiven Austauschs der Beteiligten.

Sämtliche Angehörige und Mitglieder des Instituts für Angewandte Theaterwissenschaft sind dazu aufgefordert, an der Gestaltung eines Arbeits- und Studienumfeldes mitzuwirken, das Raum für künstlerische Entfaltung bietet, von gegenseitiger Achtung, Respekt und Toleranz geprägt ist und dazu ermutigt, Konflikte offen anzusprechen.

Am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft ist kein Platz für Benachteiligung, Diffamierung, Demütigung, Diskriminierung, sexuelle Belästigung oder Gewalt.

Principles of the Institute of Applied Theatre Studies to avoid discrimination, and abuse of power

Our department, the Institute for Applied Theatre Studies, endeavors to always act actively against abuse of power and any kind of discrimination and disadvantage, be it direct, indirect, structural, or institutional. It considers the equal cooperation of all genders at all functional and action levels in studies, teaching, art, research, technology, and administration as a fundamental principle of its work.

Derogations or disadvantages, e.g. due to ethnic origin, sexual identity, gender, age, religion, belief, or disability, will not be tolerated. Sexual harassment and violence against students, staff, and teachers are to be condemned most severely.

Principles of an institution must always be considered in the light of the constitutionally guaranteed freedom of art, research, and teaching. Discrimination, sexual harassment, and violence constitute a violation of privacy rights within a legally protected space. They create an intimidating, stress-laden, and degrading work and study environment and can lead to serious mental and physical impairments. Therefore, discrimination of any kind, as well as any sexual harassment and violence, are undesirable and prohibited at the department and throughout the university. All members of the department are responsible, in their respective areas of work, for respecting personal rights and individual boundaries. Violations of these principles will not be tolerated.

Abuse of power or exploitation of hierarchical relationships at the workplace, in studies, or in the handling of resources, under the threat and/or realization of personal or professional disadvantages, or in exchange for promised advantages, is considered particularly serious.

The Institute of Applied Theatre Studies is committed to creating an environment of social diversity and exchange, and to continually questioning the sustainability of such an environment. Based on the department's many years of experience, there is a strong belief that personal experiences, emotions, and the search for identity can be a legitimate subject of artistic work, and therefore a central part of research and teaching at our department. This is one of the core characteristics of artistic study. The closeness that may arise in this context requires especially sensitive communication between all parties involved. Therefore, open and trusting communication on all levels of our department is a declared goal.

This communication is characterized by the desire for a shared process of understanding and progressive interaction. This means striving for a social environment in which conflicts can be openly addressed in order to find solutions together—even in times of crisis.

In 2018 and 2019, the department underwent a comprehensive discussion process on the topic of sexual harassment, involving members from all functional levels of the institute. This text is a result of that intensive exchange.

All members of the Institute of Applied Theatre Studies are invited to help shape a work and study environment that provides space for artistic development, is based on mutual respect, tolerance, and appreciation, and encourages open communication about conflicts.

There is no room for discrimination, defamation, humiliation, discrimination, sexual harassment, or violence at our department, the Institute of Applied Theatre Studies.

Gießen, Juli/July 2020

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