Ehemalige Mitarbeiter:innen
Professor Dr. h.c. Heiner Goebbels ist Komponist und Theatermacher und lebt seit 1972 in Frankfurt/Main, wo er an der Johann Wolfgang Goethe Universität ein Diplomstudium in Soziologie und an der Hochschule für Musik und darstellene Kunst mit Staatsexamen ein Musikstudium abgeschlossen hat. Von 1999 bis 2018 war er Professor für Künstlerische Praxis am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen, das er als Geschäftsführender Direktor von 2003 bis 2011 geleitet hat, von 2006 bis 2018 stand er als Präsident der Hessischen Theaterakademie vor. Sein künstlerisches Oeuvre umfasst Szenische Konzerte, Hörstücke, Kompositionen für Ensemble und großes Orchester. Aber auch Klang- und Video-installationen, z.B. bei der Documenta 1987 und 1997, am Centre Pompidou, Paris 2000, in London 2012, Lyon 2014, Dresden 2016, Moskau 2017 und viele andere. Seit Beginn der 90er Jahre bilden Musiktheaterwerke den Schwerpunkt seiner Arbeit. Zahlreiche CD Produktionen sind bei ecm-records erschienen, seine Anthologie "Ästhetik der Abwesenheit" wurde in mehrere Sprachen übersetzt und er wurde mit zahlreichen internationalen Hörspiel-, Theater- und Musikpreisen ausgezeichnet: Prix Italia, Europäischer Theaterpreis, International Ibsen Award u.v.a.. 2003 war er Composer in Residence beim Lucerne Festival, 2010 Artist in Residence an der Cornell University Ithaca. Er ist Mitglied mehrerer Akademien, Honorable Fellow des Dartington College of Arts und der Central School of Speech and Drama, London; Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin (2007/08) und von 2012-2014 war er Intendant der Ruhrtriennale – International Festival of the Arts.
Helga Finter war von 1991-2011 Professorin für Theorie, Ästhetik und Geschichte des Theaters am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft, wo sie bis 2003 auch die Aufgaben einer Geschäftsführenden Direktorin wahrnahm. Sie hat Bücher zur visuellen Poesie des italienischen Futurismus ( Semiotik des Avantgarde-Textes 1980), zu den Theaterutopien Stéphane Mallarmés, Alfred Jarrys, Raymond Roussel und Antonin Artauds ( Der subjektive Raum, 2 Bde. 1990) veröffentlicht sowie zuletzt zur Ästhetik der Stimme in Text, Theater, Medien zwei Bände mit ihren deutsch und französisch geschriebenen Aufsätzen ( Die soufflierte Stimme: Text, Theater Medien , 2014; Le corps de l’audible. Écrits français sur la voix, 2014). Sie hat die kritische Ausgabe von zwei Büchern Alfred Jarrys erstellt ( César-Anté-Christ und L’Amour en visites in Oeuvres, Bouquin 2004 und ist Herausgeberin von Sammelbänden zu den Implikationen der Bildproduktion und -rezeption nach 9/11 ( Das Reale und die (neuen) Bilder, 2008) und zur ‚Auferstehung‘ im Theater und den Künsten ( Medien der Auferstehung 2012). Sie ist Mitherausgeberin von Bataille lesen. Die Schrift und das Unmögliche ,1992 und Grenzgänge, Das Theater und die anderen Künste 1998.
Die Theaterpraxis kennt sie durch Teilnahme an Proben und Workshops des Theaters der achtziger Jahre (so Robert Wilsons Civil-WarS Workshop Freiburg 1980) sowie ihre Erfahrungen als Dramaturgin für die Inszenierung von postdramatischen Texten (u.a. Marguerite Duras). Sie ist im wissenschaftlichen Beirat von mehreren internationalen Fachzeitschriften ( New Theatre Quarterly , Études Théâtrales , Biblioteca Teatrale , Culture Teatrali ). Im Verlag Peter Lang hat sie die Reihe theaomai. Studien zu den performativen Künsten gegründet, deren Mitherausgeber seit 2012 Gerald Sigmund ist.
In der Lehre galt ihr besonderes Interesse der Frage nach dem Wandel der gesellschaftlichen Funktion des Theaters, nach dem Verhältnis des Theaters zu den anderen Künsten und Medien, sowie der Veränderung von Raum-, Darstellungs-, Körper- und Subjektkonzeptionen. Sie hielt u.a. Seminare zum europäischen Theater der Renaissance und des Barock, zum Avantgardetheater in Frankreich, Deutschland, Italien und den U.S.A., zur Ästhetik der Stimme, sowie Dramaturgieseminare zum Verhältnis von Text und Aufführung, Theorieseminare zur Theatralität vonTheater und Medien und zur Theateranthropologie.
Sie hielt Gastseminare in Paris, Rom und Sao Paolo sowie an der Notre Dame University als Max Kade Professorin.
Schwerpunkte ihrer Forschung sind das Verhältnis von Stimme und Technologie, Repräsentation seit dem Theater der Renaissance, Dante und das Theater des Buches.
Kontakt: helga.finter
Andrzej Wirth (1927-2019), Begründer des Instituts für Angewandte Theaterwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen (1982 – 1992).
Seit 1966 lehrte er an den Universitäten von Stanford, Harvard, Yale, Oxford und London, an der City University of New York und der Freien Universität Berlin.
Als Theaterkritiker schrieb er über Bertolt Brecht, Jerzy Grotowski und Robert Wilson.
Er leitete zahlreiche Theaterprojekte mit Studenten aus Amerika, Europa und Australien.
Lorenz Aggermann, studierte Theater-, Film und Medienwissenschaft und Europäische Ethnologie an den Universitäten in Wien und Berlin, ehe er an der Universität Bern promovierte. Aktuell verantwortet er das DFG-Projekt „minor aesthetics“ (2019-2021), das der Selbst- und Fremdrepräsentation von Roma in der (darstellenden) Kunst nachgeht.
Seine Publikationen umfassen die Studien „Der offene Mund“ (Berlin 2013), „Beograd Gazela“ (Klagenfurt 2008), sowie zahlreiche Artikel, die sich sozio-politischen, epistemologischen und aisthetischen Aspekten von (Musik)Theater widmen. Sein Augenmerk gilt zudem der Theatralität bzw. Inszenierung von alltäglichen, nicht-künstlerischen Phänomenen und Praktiken.
Kontakt:
Telefon: 0641 99-31236
Gutenbergstr. 6, Raum 009
lorenz.aggermann
Martina Ruhsam (*1981) ist seit Mai 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Masterstudiengang „Choreographie und Performance“.
Sie studierte „Movement Studies and Performance“ an der Anton-Bruckner-Privatuniversität in Linz und „Theater-, Film- und Medienwissenschaft“ an der Universität Wien. Von 2006 bis 2016 realisierte sie zahlreiche Performances, Interventionen, künstlerische Kollaborationen (v.a. mit Vlado G. Repnik) und transdisziplinäre Projekte, die in diversen Spielstätten und Festivals (u.a. Tanzquartier Wien, Wiener Festwochen, Brut, Museum für zeitgenössische Kunst Metelkova) präsentiert wurden.
Von 2008 bis 2009 arbeitete sie im Theoriebereich des Tanzquartier Wien.
2007 erhielt sie das Dance-Web-Stipendium von Impulstanz, 2010/2011 das Tanzstipendium des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur Wien und 2014 ein Promotionsstipendium des Cusanuswerks. Bischöfliche Studienstiftung.
2011 erschien ihre Monografie „Kollaborative Praxis: Choreographie“ bei Turia + Kant. Von 2006 bis 2010 war sie Redaktionsmitglied von Corpus. Internetmagazin für Tanz, Choreografie und Performance. Seit 2012 ist sie Redaktionsmitglied von Maska. Performing Arts Journal.
2013 war sie als Dozentin in Maskas Seminar for Performing Arts tätig, 2015 unterrichtete sie am HZT (Hochschule Zentrum Tanz, SODA) in Berlin.
Sie hat zahlreiche Vorträge über Tanz und Choreografie und damit verbundene philosophische und gesellschaftspolitische Themen gehalten (u.a. Middlesex University/London, Tanzquartier Wien, Vooruit/Gent, HZT Berlin, Städtische Galerie im Lenbachhaus/München, Galerie 5020 Salzburg, Plesni Teater/Ljubljana, Zagreb Dance Center, Kunsthalle Dresden)
Am 9.7.2020 hat sie an der Justus-Liebig-Universität Gießen mit der Dissertation "Moving Matter. Nicht-menschliche Körper in zeitgenössischen Choreografien" promoviert (Note: summa cum laude, Erstbetreuerin: Prof. Dr. Bojana Kunst.
Kontakt:
Tel.: 0614/99-31233
Gutenbergstr. 6, Raum 110
Martina.Ruhsam
Publikationen:
Dipl.Theatr. Petra Bolte-Picker war als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft tätig. Ihre Schwerpunkte in Lehre und Forschung sind Theatralität der Stimme, Theater und Politik und Schauspieltheorien. Als ausgebildete Tänzerin und Schauspielerin arbeitete Frau Bolte-Picker an verschiedenen Theatern im In- und Ausland (z.B. Needcompany/Jan Lauwers und Grace Ellen Barkey, Brüssel) und für das deutsche Fernsehen. Diplom im Fach Angewandte Theaterwissenschaft an der JLU Gießen, Diplomarbeit: „Theatralisierung der Stimme auf der politischen Bühne und der Theaterbühne“ (2000). Das Promotionsprojekt mit dem Titel „Die Stimme des Körpers – Vokalität im Theater der Physiologie des 19. Jahrhunderts“ wird unter der Betreuung von Prof. Dr. Helga Finter z.Zt. beendet.
Dr. André Eiermann war von August 2009 bis Juli 2012 im Rahmen eines just'us-Stipendiums der JLU Postdoktorand am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft, wo er auch studierte und bei Heiner Goebbels promovierte. Zwischenzeitlich vertrat er von Oktober 2010 bis September 2011 die Professur für Theaterwissenschaft am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main, wo er zuletzt auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war.
Während seines Promotionsstudiums war Dr. André Eiermann Mitglied des Internationalen Promotionsprogramms (IPP) und der Sektion (Inter-)Medialität – Theatralität – Performativität des Gießener Graduiertenzentrums der Kulturwissenschaften (GGK) sowie Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Anschließend war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Performance Studies der Universität Hamburg tätig und lehrte als Gastdozent am Fachbereich Sprache, Literatur- und Medienwissenschaften der Universität Siegen, am Institut für Theaterwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie im Studiengang Master-Campus-Theater-CH an der Hochschule der Künste Bern. Künstlerisch ist er seit 2001 tätig und arbeitet als Mitglied des Duos
Parabiont
im Schnittfeld von Performance, Installation, Musik und Design. Seine Dissertationsschrift
Postspektakuläres Theater – Die Alterität der Aufführung und die Entgrenzung der Künste
erschien 2009 in der von Georg Christoph Tholen herausgegebenen Reihe MedienAnalysen im Bielefelder transcript-Verlag. Sie wurde mit dem Dissertationspreis der JLU in der Sektion Sprach-, Literatur-, Kultur- und Geschichtswissenschaften sowie Philosophie ausgezeichnet.
Die Forschungsinteressen von André Eiermann liegen im Bereich der zeitgenössischen szenischen Kunst und gelten insbesondere aufführungstheoretischen Fragestellungen, dem Verhältnis des Theaters zu den anderen Künsten, intermedialen Kunstformen, der Struktur ästhetischer Erfahrung, Kontextualisierungs- und Rahmungsstrategien sowie dem historischen Wandel von Dispositiven im Kunstkontext. Im Rahmen seines aktuellen Forschungsprojekts beschäftigt er sich mit der Relevanz des Illusionsbegriffs für die Beschreibung zeitgenössischer Kunst. In diesem Zusammenhang veranstaltete er am 06. und 07. Juli 2012 die Tagung
TO DO AS IF – Realitäten der Illusion im zeitgenössischen Theater
am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft.
Dr. Eva Holling
KurzbiografieEva Holling verwaltete 2023-24 die ZSL-Professur für Performance (Performancetheorie) am Institut Performative Praxis, Kunst und Bildung der HBK Braunschweig, davor Lehraufträge an der UAS Frankfurt (Performative Künste in sozialen Feldern) und der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. 2010–2022 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen, ihre dort angesiedelte Dissertation "Übertragung im Theater. Zu Theorie und Praxis theatraler Wirksamkeit" (Neofelis 2016) wurde 2017 mit dem Missing-Link-Preis des Psychoanalytischen Seminars Zürich ausgezeichnet. Davor studierte sie Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Kunstgeschichte und Französisch in Frankfurt am Main und Paris, ihre Magisterarbeit "Ist alles gespielt? Blicke auf den Stadtraum im Neuen Theater" (2004) erschien 2007 im Tectum-Verlag Marburg. Zudem ist sie als Lektorin für den Neofelis-Verlag, freie Autorin und in der künstlerischen Praxis tätig, gründete mit Matthias Naumann den Arbeitszusammenhang manche(r)art und war Mitglied der Kunstkollektive Mühlenkampf/Hochschule für Weltgestaltung in ständiger Gründung und Raumfaltung. |
Publikationen
Monographien
- Übertragung im Theater - Theorie und Praxis theatraler Wirkung , Berlin: Neofelis 2016
- Ist alles gespielt? Blicke auf den Stadtraum im neuen Theater , Marburg: Tectum 2007
Herausgabe
- Narrativité et intermédialité sur la scène contemporaine / Narrativity and Intermediality in Contemporary Theatre , mit Alix De Morant, Helga Finter, Didier Plassard, Bernhard Siebert und Gerald Siegmund, Peter Lang, Bern, 2021
- Theater als Kritik. Theorie, Geschichte und Praktiken der Ent-Unterwerfung , mit Olivia Ebert / Nikolaus Müller- Schöll / Philipp Schulte / Bernhard Siebert / Gerald Siegmund , Bielefeld: Transcript 2018
- Being-with in Contemporary Performing Arts , mit Eliane Beaufils, Berlin: Neofelis 2018
- ‚Landschaft mit entfernten Verwandten‘. Festschrift für Heiner Goebbels , mit Lorenz Aggermann / Eva Holling / Philipp Schulte / Bernhard Siebert / Gerald Siegmund / Katharina Stephan, Berlin: Neofelis 2018
- „Lernen, mit den Gespenstern zu leben“: Das Gespenstische als Figur, Metapher und Wahrnehmungsdispositiv , mit Lorenz Aggermann / Ralph Fischer / Philipp Schulte / Gerald Siegmund, Berlin: Neofelis 2015
Aufsätze
- „Urgency of Nichtverstehen“, erscheint im GTW-Tagungsband Matters of Urgency, 2024
- „Zum Thema Postdoc“, mit der GTW-Netzwerkgruppe Postdoktorand*innen, erscheint im GTW-Tagungsband Matters of Urgency, 2024
- „Mythos Postdoc“, mit Martina Groß, Katarina Kleinschmid, Dorothea Pachale und Anna Wieczorek, erscheint im Jubiläumsband der Gesellschaft für Theaterwissenschaft
- “(Hi)Stories and Anecdotes. On Narrative Concepts and their Impact”, in: Alix De Morant / Helga Finter / Didier Plassard / Bernhard Siebert / Gerald Siegmund (Hrsg.): Narrativité et intermédialité sur la scène contemporaine / Narrativity and Intermediality in Contemporary Theatre , Berlin: Peter Lang 2021, S. 285-301
- „Präzision und Imagination sind eine gute Mischung“, Artikel über Billinger & Schulz in der Mousonturm Spielzeitbeilage der FAZ 2020, S. 4
- „Bekommen alle das Theater, das sie verdienen? Übertragung und/oder/als Methode“, in: Benjamin Hoesch / Benjamin Wihstutz (Hrsg.): Neue Methoden der Theaterwissenschaft , Bielefeld: Transcript 2020, S. 47-66
- „Kritische (Ent-?)Subjektivierung im Theater?“, in: Olivia Ebert / Eva Holling / Nikolaus Müller- Schöll / Philipp Schulte / Bernhard Siebert / Gerald Siegmund (Hrsg.): Theater als Kritik. Theorie, Geschichte und Praktiken der Ent-Unterwerfung, Tagungsband zur 13. Konferenz der Gesellschaft f. Theaterwissenschaft, Bielefeld: Transcript 2018, S. 317-326
- „Le transfert : structures co-subjectives et interpellation théâtrale“, in: Eliane Beaufils / Alix De Morant (Hrsg.): Scènes en partage. L’être ensemble dans les arts performatifs , Montpellier: Editions deuxième époque 2018, S. 48-59
- „Lacanian Transference. Co-subjective Structures and Theatrical Interpellation“, in: Eliane Beaufils / Eva Holling (Hrsg.): Being-with in Contemporary Performing Arts , Berlin: Neofelis 2018, S. 96-110
- „Schattenwürfe. Monolog mit Moving Light“, in: Lorenz Aggermann / Eva Holling / Philipp Schulte / Bernhard Siebert / Gerald Siegmund / Katharina Stephan (Hrsg.): Landschaft mit entfernten Verwandten. Festschrift für Heiner Goebbels , Berlin: Neofelis 2018, S. 175-185
- „Re-Produktionsmaschine Bürgerbühne?“, mit Katrin Hylla, in: Ellen Koban / Friedemann Kreu- der / Hanna Voss (Hrsg.): Re/produktionsmaschine Kunst. Kategorisierungen des Körpers in den Darstellenden Künsten , Bielefeld: Transcript 2017, S. 161-174
- „Über Fehler“ (Theater als Dispositiv III), in: Milena Cairo / Moritz Hannemann / Ulrike Haß / Judith Schäfer (Hrsg.): Episteme des Theaters. Aktuelle Kontexte von Wissenschaft, Kunst und Öffentlichkeit , Tagungsband zur 12. Konferenz der Gesellschaft f. Theaterwissenschaft, Bielefeld: Transcript 2017, S. 178-185
- Review of Didier Plassard: Mise en scène d‘Allemagne(s), in: rezens.tfm 1(2016), https://rezenstfm.univie.ac.at/?action=rezension&rez_id=329
-
„They’re here !?“, in: Lorenz Aggermann / Ralph Fischer / Philipp Schulte / Gerald Siegmund (Hrsg.):
„Lernen, mit den Gespenstern zu leben.“ Das Gespenstische als Figur, Metapher und Wahrnehmungsdispositiv
, Berlin: Neofelis 2015, S. 291-30
Monografien im Überblick
Dr. Jörn Etzold, geboren am 2. Juni 1975 in Bremen, ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Dort studierte er von 1995 – 2000. Von Oktober 2001 – September 2004 Mitglied des Graduiertenkollegs „Zeiterfahrung und ästhetische Wahrnehmung“ an der Universität Frankfurt am Main. 2003 Stipendiat des DAAD in Paris. Von Januar 2005 bis September 2007 Mitglied des Graduiertenkollegs „Mediale Historiographien“ der Universitäten Weimar, Erfurt und Jena, seit Oktober 2006 als Post-Doc. Promotion 2006 an der Philosophischen Fakultät der Universität Erfurt bei Samuel Weber (Evanston, Illinois), Burkhard Lindner (Frankfurt am Main) und Bettine Menke (Erfurt). Thema: „Revolutionäre Melancholie. Ökonomien der Zeit bei Guy Debord“. Von 1999 – 2003 als Regisseur und Performer Theaterprojekte im In- und Ausland (größtenteils mit der Gruppe „Drei Wolken“, mit jener 2001 Gewinn des „Cutting Edge“-Preises für neues Theater). Publikationen zu Debord, Marx, Benjamin, Onetti, Proust; Übersetzungstätigkeiten; zahlreiche Konferenzorganisationen.
Forschungsinteressen: Theater/Literatur und ihr Verhältnis zu Politik, Ökonomie und Religion (Politische Theorie – Souveränitätstheorie, Politische Ästhetik, Theorien der Säkularisierung –, Erbschaften des Marxismus und der Avantgarden, Dekonstruktion, Medientheorien, Theatralität.) Lebt in Frankfurt am Main.
Jörn Etzold ist Mitglied des DFG-Netzwerks "Kunst und Arbeit. Zum Verhältnis von Ästhetik und Arbeitsanthropologie vom 18. bis zum 21. Jahrhundert" (Leitung: PD Dr. Anja Lemke, Universität Köln) und der Sektion 5 "Kunst und Medien" des Zentrum für Medien und Interaktivität der Universität Gießen.
Im Frühsommer 2009 erschien seine Dissertation " Die melancholische Revolution des Guy-Ernest Debord" bei diaphanes in Zürich und Berlin.
Dr. Philipp Schulte (*1978) studierte Angewandte Theaterwissenschaft an der Universitetet i Bergen (Norwegen) und an der Justus-Liebig-Universität Gießen, wo er 2005 als Diplom-Theaterwissenschaftler abschloss. Dort promovierte er auch zum Thema "Identität als Experiment", unterstützt von der Graduiertenförderung des Landes Hessen. Die Dissertation ist 2011 in der Reihe „Studien zu den performativen Künsten“ im Verlag Peter Lang erschienen.
Seit 2007 arbeitet Philipp Schulte als Referent für die Hessische Theaterakademie in Frankfurt am Main sowie als freier Autor und Dramaturg u. a. für das Performancekollektiv Monster Truck (Comeback. Ein Schreckensszenario – Koproduktion sophiensaele Berlin und Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt / Everything is Flux – Koproduktion Schauspielhaus Düsseldorf und HAU Berlin), für Susanne Zaun (u. a. Dreckig Tanzen / Das beste Theaterstück der Welt – schauspielfrankfurt) und Andreas Bachmaier (It is what it is – Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt). Seit 2009 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. 2012 konzipierte und organisierte er den 1. Internationalen Festivalcampus im Rahmen der Ruhrtriennale.
Philipp Schulte hat zahlreiche Aufsätze veröffentlicht und ist Mitherausgeber des Bandes Die Kunst der Bühne. Positionen des zeitgenössischen Theaters erschienen 2011 beim Verlag Theater der Zeit.
Dr. Christel Weiler war von 1988 bis 1994 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut.
Daneben arbeitet sie in verschiedenen Kollektiven als Performerin, Licht- und Tondesignerin und realisiert eigene Klangarbeiten und Hörstücke. Ihre Arbeiten wurden u.a. beim Körber Studio Junge Regie, den Hessischen Theatertagen, hr2, WDR3, Treibstoff Basel, freischwimmer Festival, Teatro Due/Parma und meetfactory/Prag gezeigt.
Seit 2013 arbeitet er an seiner Dissertation, in der er sich mit dem Umgang mit Bühnentechnik in den darstellenden Künsten auseinandersetzt. Freiberuflich macht er Medienarbeit und Dramaturgie für Herbordt/Mohren (Stuttgart), Swoosh Lieu (Frankfurt am Main), Kiriakos Hadjiioannou (Basel) und Dorothea Eitel (Berlin).
Stefan Hölscher, geboren am 3. Oktober 1980 in Frankfurt am Main, ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter im Rahmen des Master-Studiengangs „Choreographie und Performance". Er studierte von 2001 bis 2008 am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft und entwickelte in dieser Zeit zahlreiche Projekte in Kooperation mit anderen Studenten aus Gießen und von der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. - Aufführungen u.a. im PACT Zollverein, im Mousonturm und auf den Ruhrfestspielen in Recklinghausen.
Er verfasste eine Dissertation zum Thema „
Vermögende Körper: Zeitgenössischer Tanz zwischen Ästhetik und Biopolitik“
. Seine Forschungsinteressen umfassen poststrukturalistische Thematiken im weitesten Sinne, das frühe und spätere Werk des Philosophen Jacques Rancière, Körperkonzepte, politische Theorie zwischen Frankfurt und Paris, Institutionskritik und - bezogen auf seine Arbeit am Institut - Verbindungen zwischen dem Judson Church Theatre und manchen Tendenzen seit den '90er Jahren, bsp. die Arbeiten von Xavier Le Roy, Plischke/Deufert und Mette Ingvartsen.
Vorträge
"Becoming an Egg: Migrating Body Parts in some Works by William Forsythe", 40th Congress on Research in Dance, Barnard College, New York, 2007.
"Dancing Politics in Contemporary Dance with Jacques Rancière", SDHS Conference, Stanford University, 2009.
"Wasp and Orchid: Choreographing Immanence", 2nd International Deleuze Studies Conference, Universität zu Köln, 2009.
"Das ZDF-Nachrichtenstudio im neuen Design oder: Wie die Mitte besser sieht", Medien.Kultur.Wandel, GCSC, Uni Gießen, 2010.
"Dance Today between Biopower and Biopolitics", Zoontotechnics (Animality/Technicity), Centre for Critical and Cultural Theory, Cardiff University, 2010.
"Let's work differently! 6MONTHS1LOCATION and the Resonances between Production, Labor, Thought, Dance, and Community", Resonance(s), Bilgi University/Santralistanbul, Istanbul, 2010.
"Forget Sexuality - Desire Differently", SDHS Conference, University of Surrey, Guildford, 2010.
"Biopolitics, Deleuzianism, and the Destiny of Aesthetics", 3rd International Deleuze Studies Conference, Amsterdam, 2010.
"Das Leben Jean-Georges Noverres" , Theater und Subjektkonstitution, Universität Mainz, 2010.
"Schöne Affekte und tätige Körper", Tanz und Theorie, Uferhallen, Berlin, 2011.
"Exodus and Performance Art - Whereto flee in IWC?", Communi(cati)on of Crisis, Live Arts Institute, Nafpaktos, 2011.
"What is the Meaning of Potential Today?", 4th International Deleuze Studies Conference, Copenhagen Business School, 2011.
"Undoing Gender/Dancing Affect", Choreographie-Medien-Gender, Zentrum für Zeitgenössischen Tanz, Köln, 2011.
"Choreographisches Lernen und das Vermögen der Körper", Tanzerfahrung und Welterkenntnis (GTF-Konferenz), Tanzarchiv Köln, 2011.
"Choreography as Form as Dance as AN activity", TANZ IN. BERN-Festival, Dampfzentrale Bern, 2011.
"Between Empire and Multitude - The Common(s)", BaNd expanded, Theater Avantgarden, Trondheim, 2012.
"The Importance of Beauty for Speculative Realism", Performance Studies International (PSI) 18, University of Leeds, 2012.
"Die Probe als Produktion des Realen", Proben aufs Exempel. Der Imperativ der Inszenierung (Sabeth Buchmann und Costanze Ruhm), Akademie der Bildenden Künste, Wien, 2013.
"The Genesis of Space and Time in Immanuel Kant's Beauty", Experiencing Space/Spacing Experience, European Summer School in Cultural Studies (Ruhrtriennale), Bochum, 2013.
Veröffentlichungen
Becoming an Egg, or, Migrating Body Parts in some Works by William Forsythe , Tresa Randall (Hrsg.), in: "Choreographies of Migration: Patterns of Global Mobility: 40th Anniversary Congress", Birmingham: Congress on Research in Dance, 2007.
Dancing Politics in Contemporary Dance with Jacques Rancière , in: "topographies, sites, bodies, technologies: SDHS Thirty-Second Annual Conference", San Francisco/Stanford: Society of Dance History Scholars, 2009.
Forget Sexuality - Desire Differently , in: "Dance and Spectacle: SDHS Thirty-Third Annual Conference", London/Surrey: Society of Dance History Scholars, 2010.
Undoing Gender/Dancing Affect , in: Solveig Gade/Laura Luise Schultz/Bodil Marie Thomsen/Mads Thygesen (Hrsg.), "Affekt og katastrofe", Peripeti – tidsskrift for dramaturgiske studier 17 – 2012.
Choreographisches Lernen und das Vermögen der Körper , in: Claudia Behrens/Helga Burkhard/Claudia Fleischle-Braun/Krystyna Obermaier (Hrsg.), "Tanzerfahrung und Welterkenntnis", Berlin: Henschel, 2012.
Beautiful Affects in Choreography , in: Gabriele Brandstetter/Gabriele Klein (Hrsg.), "Dance [and] Theory", Bielefeld: transcript, 2012.
Let's work differently! 6MONTHS1LOCATION and the resonances between production, labor, thought, dance, and community , in: Instytut Muzyki i Tańca Warszawa (Hrsg.), "Communitas and the Other: New Territories of Dance in Europe after 1989", London/New York: Routledge, 2012. (im Erscheinen!)
Lebensform: Die Bild-Sätze Jean Georges Noverres , in: Irene Brandenburg/Nicole Haitzinger/Claudia Jeschke (Hrsg.), „Tanz&Archiv – Geste und Affekt im 18. Jahrhundert. Heft 4“, München: e_podium, 2013.
Das ZDF-Nachrichtenstudio im neuen Design oder: Wie die Mitte besser sieht , in: grundrisse: zeitschrift für linke theorie & debatte, Who cares?, Nr. 46, Juni 2013.
Zurück zur Bewegung... Diesmal intensiv , in: Marie-Luise Angerer/Yvonne Hardt/Anna-Carolin Weber, "Choreografie, Medien und Gender", Berlin/Zürich: diaphanes, 2013.
Choreography as Form as Dance as AN activity , in: FKW//Zeitschrift für Geschlechterforschung und Visuelle Kultur, Themenheft New Politics of Looking? – Affekt und Repräsentation, Heft 55, 2013. (in Vorbereitung!)
Biopolitics, Deleuzianism, and the Destiny of Aesthetics , in: maska, Autumn 2013. (in Vorbereitung!)
What is the Meaning of Potential Today? , in: maska, Winter 2013. (in Vorbereitung!)
Rezensionen
"Choreographing Relations – Relating Choreographies", Frakcija, Issue no. 58 - 59.
Weitere Informationen zu ihren künstlerischen Arbeiten unter: http://rosebeermann.de/
Georg Döcker, M.A., geb. 1988 in Wien, ist Theaterwissenschaftler und Dramaturg. Seit Oktober 2018 ist er PhD-Student am Department of Drama, Theatre and Performance der University of Roehampton, London, sowie Stipendiat der University of Roehampton und des TECHNE Consortiums. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte umfassen: Tanz, Theater und Performance des 20. und 21. Jahrhunderts; Macht und Machttechnologien im Theater; Mimesis und Theatralität; das Werk von Antonin Artaud.
Weitere Aktivitäten: Von 2015 bis 2018 war Döcker als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsprojekts „Theater als Dispositiv. Ästhetik, Praxis und Episteme der darstellenden Künste“ am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft (ATW) der Justus-Liebig-Universität Gießen tätig, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wurde. 2015 bis 2018 hat er außerdem die Gesprächsreihe ATW TALKS an der Universität Gießen geleitet, in deren Rahmen unter anderem Florian Malzacher, Marten Spangberg, Victoria Perez Royo, Estzer Salamon, Bojana Cvejic, Alexandra Baudelot, Kris Verdonck, Alice Chauchat, Valentina Desideri und Hendrik Folkerts zu Gast waren. Ebenfalls hat er 2015 als Dramaturg für Laurent Chétouanes Tanzproduktion „Considering/Accumulations“ gearbeitet.
BA-Studium und MA-Studium an der ATW der Universität Gießen, Auslandsaufenthalt in Paris. Abschluss des BA mit einer Thesis zu Eszter Salamons Performance „Dance for Nothing“, Abschluss des MA mit einer Thesis zu den letzten Schriften von Antonin Artaud. Während des Studiums unter anderem studentische Hilfskraft, Tutor, Co-Leiter wissenschaftlicher Tagungen, Hospitant und Praktikant an Theatern in Deutschland und Österreich und künstlerischer Mitarbeiter von Laurent Chétouane und Martin Nachbar.
Döcker hat deutsch- und englischsprachige Aufsätze und Essays in wissenschaftlichen Journalen und Fach-Magazinen verfasst sowie Vorträge an europäischen Theatern und Universitäten gehalten. Er ist Mitglied von Performance Studies international, der Gesellschaft für Theaterwissenschaft und der Dramaturgie-AG der Gesellschaft für Theaterwissenschaft.